Liebe Olympioniken,
dank Olympus TEST & WOW bin ich seit Donnerstag im vorübergehenden Besitz einer E-M1, die ich nun nach Herzenslust testen kann!:) Dabei kommt es mir insbesondere auf das Zusammenspiel mit meinen geliebten FT-Linsen an, aber natürlich auch darauf, einen generellen Eindruck von dieser Kamera zu bekommen. Meine Eindrücke und Bildergebnisse werde ich hier so nach uns nach festhalten, vlt. ist es für den ein oder anderen ja hilfreich.
Wichtig: Alles was ich hier schreibe, sind keine validen Testergebnisse, sondern lediglich mein ganz persönlichen, subjektiven Eindrücke aus ein paar Tagen Praxis mit der E-M1. Für aufwändige Vergleichstests fehlt mir das Know-How, die Zeit und v.a. die Lust.;) Ich will einfach nur wissen, ob die E-M1 für meine Fotografie taugt!
Also los geht’s!:)
1. Look and Feel
Die E-M1 sieht in natura noch besser aus, als auf den Bildern, die ich kenne. Sie ist eine wirklich schicke Kamera. Dieser positive Eindruck bestätigt sich, wenn man das Teil in die Hand nimmt. Der Body fühlt sich absolut wertig und massiv an, erinnert fast schon an die Leica M8, die ich mal in der Hand hatte;). Durch den Griff, liegt sie gut in der Hand, deutlich besser als etwa die E-M5. Für mich, für den die Größe der E-510 ideal war, ist sie auch ohne den Batteriegriff klasse, auch wenn sie an die Ergonomie der guten, alten E-1 nicht herankommt. Aber wer mit E-4xx, 5xxund 620 gut klar kam, der kommt es auch mit der E-M1. Für diejenigen, für die die die E-3 / 5 die ideale Größe hatte (mir waren die immer einen Tick zu groß), könnte sie evtl. etwas zu klein dimensioniert sein. Aber für mich war die Kamera auch mit Objektiven wie dem FT 14-54 oder dem 50-200 gut handlebar! Richtig ausgewogen ist der Body natürlich mit den MFT-Linsen – das 60er Sigma passt perfekt zur E-M1!
Ein deutlicher Fortschritt gegenüber der E-M5 sind die Knöpfe und Direkttasten, alle gut zu erreichen und zu bedienen, in keiner Weise fummelig! Auch die etwas ungewohnte Position des Ein-/Aus-Schalters ist kein Problem; nach nur einem Spaziergang mit der Kamera habe ich mich dran gewöhnt und finde ihn dort, wo er ist, gut aufgehoben. Und ansonsten stellt einen die E-M1 für die ersten Schritte vor keine allzu großen Rätsel – man findet sich relativ schnell zurecht!
Allerdings bietet die die E-M1 eine überbordende Masse an Einstell- und Konfigurationsmöglichkeiten, die durchaus etwas an Einarbeitungszeit erfordern, um die Kamera an seine persönlichen Vorlieben anzupassen. Deshalb habe ich es zunächst mal bei den Grundeinstellungen (bis auf wenige Ausnahmen) belassen. Mal sehen, ob ich die die Zeit finde, mich damit zu befassen. Sollte ich die E-M1 doch kaufen, dann ist das auf jeden Fall ein Muss! Für den Anfang geht’s aber auch so und die Bilder lassen sich durchaus sehen.
2. Performance
Generell lässt sich sagen, die E-M1 ist schnell und macht sowohl mit MFT- wie auch FT-Objektiven Spaß.:) Frisch aus dem Laden erst mal, wie immer, auf den Markt, um ein paar erste Testaufnahmen zu machen, die E-M1 bestückt mit dem alten Kit-Zoom 12-50. Schon mit dieser Linse war die Performance beeindruckend. Der Fokus lässt sich über die 4-Wege-Tasten schnell an die gewünschte Position verschieben, der AF ist wirklich sehr flott!
Nachmittags hatte ich leider keine Zeit, so dass ich erst gegen Abend losziehen konnte um auch mal die FT-Objektive zu testen. Ziel war der Bielefelder Obersee, an dem man Motive für die unterschiedlichsten Brennweiten findet. Erster Eindruck: Der AF mit den FT-Objektiven ist absolut praxistauglich, auch bei eher mäßigem Licht (z.T. waren ISO 800 notwendig). Er ist zwar etwas langsamer als mit den MFT-Linsen, aber durchaus auf dem Niveau der letzten FT-Kameras. Und er sitzt!
Ein kleines Problem, von dem im Netz zu lesen war und das mich durchaus irritiert hat, ist mir am zweiten Tag aufgefallen: der AF mit FT-Objektiven hat in der Tat ein Problem bei ausschließlich waagerechten Linien. Darauf kann er nicht scharfstellen. Bei senkrechten Linien oder punktförmigen Zielen im AF-Feld springt der AF sofort an.
Mit dem AF auf 1 gezielt - Kamera kann nicht scharfstellen, mit den Zielen 2 und 3 kein Problem!
In der Praxis spielt dieses Phänomen allerdings eine untergeordnete Rolle; in der Regel sind genügend Zielpunkte für den AF vorhanden. Ich hatte auf meinen Testspaziergängen zumindest keine Probleme mit dem AF!
Zwei sehr nette Features sind mir heute aufgefallen:
a) Der kleine Funktionhebel rechts neben dem Sucher!
Mit ihm lässt sich die Funktion der Einstellrädchen verändern. Im von mir bevorzugten Modus A (Zeitautomatik) lassen sich in Schalterstellung 1 mit den Rädchen Blende und Belichtungskorrektur einstellen, in Schalterstellung 2 der WB und ISO. Dabei lässt sich die jeweilige Funktion der Rädchen im Menü den individuellen Vorlieben anpassen. Wenn man sich einmal dran gewöhnt hat, eine ungemein praktische Sache! So lassen sich wichtige Einstellungen schnell vornehmen, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen.
b) Fokus-Peaking
Heute entdeckt und sofort begeistert. Damit wird das manuelle Fokussieren echt einfach. Werde ich demnächst auf jeden Fall mal mit meinem Minolta-Altglas testen! Feine Sache!
Was die Bildergebnisse angeht, gefällt mir die E-M1 richtig gut. Die Kamera belichtet sehr sauber, die Bilder wirken sehr natürlich, die Schärfe ist top. Schon die JPGs aus der Kamera sind prima, EBV braucht's nur, um die Bilder noch etwas zu optimieren, RAW ist nicht zwingend notwendig. Mit der RAW-Entwicklung muss ich mich noch etwas beschäftigen, denn manchmal gefallen mir die JPGs sogar besser als das, was ich mit Silkypix heraushole - das liegt aber wohl eher an mir!:o
Soweit die ersten Eindrücke. Bilder folgen!:)
LG Stefan