Wetterfestigkeit OM-D E-M5

  • Hallo Olys,


    ich hab da mal 'ne Frage zur M5.


    Da diese ja eigenlich spritzwassergeschütz sein soll, hatte ich diese zusammen mit dem ebenfalls abgedichteten neuen 14-150mm II in Island auch bei Regenwetter im Einsatz.
    Leider war bei meiner M5 etwa 30 Minuten nach den ersten Regenschauer der Sucher von innen so dermaßen beschlagen, dass dieser für den Rest des Tages nicht mehr nutzbar war.


    Zwar konnte ich mit der Kamera über das Display noch fotografieren, aber von einer "wetterfesten" Kamera erwarte ich eigentlich eine volle Funktionalität auch bei Regenwetter.


    Über Nacht hatte sich der Beschlag glücklicherweise verflüchtigt und man konnte wieder was im Sucher sehen.


    Ist so ein Problem bekannt oder ist das normal oder ist meine M5 vielleicht nicht "ganz dicht"?!


    Ich trau mich jedenfalls mit meiner M5 nicht mehr im Regen raus! :(

    Gruß aus Hamburg vom schokopanscher


    Meine Homepage - Möge das Licht mit Dir sein!

    • Offizieller Beitrag

    Das eine hat mit dem anderen nur bedingt zu tun. Der Spritzwasserschutz und die Staubfestigkeit, oder eben der "Wetterschutz", sorgen nur dafür, dass die Kamera unter widrigen Bedingungen benutzbar bleibt. Das wird durch Schutzlackierungen, konstruktive Kniffe und Dichtungen erreicht und funktioniert bei der E-M5, wie ich nicht nur aus eigener Erfahrung weiß, ziemlich gut. Und letztlich hat es bei dir ja auch funktioniert. Richtig abgedichtet, in der Absolutheit, die das Wort mit sich bringt, sind sie nicht und werden sie auf diesem Wege nicht sein.
    Einen Sucher beschlagfrei zu gestalten ist ein ganz anderes Thema, und die genannten Methoden sind in gewisser Hinsicht sogar kontraproduktiv. Denn entweder müsste man den Sucher wirklich komplett abdichten und mit Edelgas füllen, wie es etwa bei Ferngläsern gemacht wird (da Beschlagen die Gläser dann von Außen statt Innen), oder versiegeln und für eine vernünftige Luftzirkulation sorgen - was der Wetterfestigkeit abträglich wäre oder zumindest den Aufwand weiter erhöhen würde.
    Aus meiner Erfahrung haben daher, eben weil die Luftzirkulation reduziert, aber nicht komplett unterbunden wird, "abgedichtete" Kameras sogar mehr Probleme mit beschlagenden Suchern als "nicht geschützte" Kameras. Zumindest hatte ich das Problem unter bestimmten Umständen bei der E-1, der E-3, aber auch verschiedenen Modellen der 1D-Reihe (Canon) oder der D2X (Nikon), während es bei den nicht abgedichteten Modellen deutlich seltener auftrat. Ich bin froh, dass man inzwischen über das Display weiter photographieren kann (wobei der Touchscreen im Regen besser aus bleibt), und nicht "blind" vertrauen muss.


    Insofern ist es bei der E-M5 normal, trotzdem lästig natürlich, keine Frage, aber auf jeden Fall kein Grund zur Sorge.

  • Insofern ist es bei der E-M5 normal, trotzdem lästig natürlich, keine Frage, aber auf jeden Fall kein Grund zur Sorge.


    Danke Sascha für deine Erläuterungen, dann werde ich meine E-M5 auch weiterhin bei Regen nutzen.


    Sicher tritt das Problem auch nicht immer auf, sondern die Temperaturunterschiede die beim ständigen Wechsel vom warmen Reisebuss ins kalte regnerische Isländische Freiland auftraten, haben in meinem Fall das ganze sicher begünstigt.
    Denn mit meiner E-M1 habe ich sogar unter der Dusche gestanden um die Salzverkrustungen von der Gischt zu entfernen und die hatte auch danach noch einen völlig klaren Sucher.

    Gruß aus Hamburg vom schokopanscher


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    2 Mal editiert, zuletzt von schokopanscher ()

  • Ich habe kürzlich mit einem Bekannten während des deutschen Spring-Derbys in Hamburg mit der M1 fotografiert, als ein heftiger Regenschauer nieder ging. Und promt gaben beide verwendeten Kameras komplett ihren Dienst auf. Weder ein-ausschalten, noch Akku-Wechsel halfen. etwa 15 Minuten später und nach dem Abtrocknen der beiden Kameras funktionierten sie wieder.
    Übrigens scheint das kein reines Olympus-Problem zu sein, denn selbst die Kollegen mit den dicken Canons 1Dx oder Nikon D4 verpackten Ihre Boliden in Plastiktüten oder spezial-Säcke aus transparentem Kunststoff.


    Die Lehre daraus: Man sollte wohl immer eine größere Plastiktüte auf Fototouren mitnehmen. Oder eventuell passenden Schutz im handel (gibts sowas????) kaufen.


    Grüße
    Christian

  • Ich benutze "Toppits - Abdeckhauben mit elastischem Bund" aus dem Supermarkt. Damit aknn man Schüsseln mit Speisen abdecken, der elastische Bund ist ein Gummizug. Diese Haube stülpe ich bei Bedarf über die Kamera, so dass der Gummizug soweit wie möglich vorn am Objektiv ist. Die Blickmöglichkeit durch den (nicht ganz) durchsichtigen Beutel in den Sucher ist für mich in diesen Fällen ausreichend.


    Jürgen

    • Offizieller Beitrag

    Im Endeffekt ist die Sache ganz einfach: sämtliche Schutzmaßnahmen reduzieren das Ausfallrisiko, mal etwas mehr, mal etwas weniger, aber nie absolut. Genau so, wie ich mit einer vollkommen ungeschützten Kamera Glück haben und einen Monsun "überleben" kann, kann ich mit einer hervorragend geschützten Kamera Pech haben und bereits beim ersten Tropfen verlieren. Beides ist allerdings deutlich unwahrscheinlicher als der jeweils umgekehrte Fall. Der "Profi" weiß um diesen Umstand und weiß auch, dass ein zusätzlicher Schutz kaum Mehraufwand bedeutet, kaum stört, dafür aber deutlich mehr Sicherheit bietet. Aus dem Grund wird er, wie eh und je, einen zusätzlichen Schutz hinzufügen. Ob das nun Frischhaltefolie/-beutel oder dedizierte Schutzhüllen sind spielt eigentlich keine Rolle, funktionieren tut in der Regel beides, das eine ist halt günstiger aber unkomfortabler als das andere.
    Problematisch wird die Situation erst, wie fast immer, wenn Unwissenheit gepaart mit Vehemenz ins Spiel kommt (was im Internet deutlich häufiger passiert als im "normalen Leben"). "Die Kamera ist abgedichtet, also muss sie das aushalten, ist immerhin für Profis gemacht." Punkt. Wenn sie es nicht macht, gibt es einen Riesenaufschrei, dass Hersteller XYZ nur ein Blender ist, nichts taugt und am besten eine lebenslange Rente für die erlittenen Qualen zahlen sollte, weil man die eigene Kamera nach einem zweistündigen Tauchbad im reißenden Gebirgsbach nicht mehr verwenden kann, und überhaupt Hersteller ABC viel besser ist, weil das da beim letzten Mal nicht passierte. Dass die Hersteller dabei eine Mitschuld tragen steht außer Frage, denn anstatt die Situation richtig zu erklären, wird eben der reine Werbenutzen in den Vordergrund gestellt (und auch mal eine Kamera bei öffentlichen Präsentationen im Glasbecken versenkt).


    Ich sehe die Sache insgesamt locker. Da ich viel mit der Kamera unterwegs bin, auch bei "schlechtem Wetter", bevorzuge ich weiterhin geschützte Gehäuse und Objektive und setze sie die meiste Zeit über ohne zusätzlichen Schutz ein. Wenn es zu extrem wird, dann muss ich eben abwägen, ob das eine Photo das Risiko wert ist. Wenn ich hingegen eine Veranstaltung habe, bei der Regen oder Staub zu erwarten sind, kommen selbstgebastelte Schutzhüllen mit in die Tasche und werden bei Bedarf eben drübergezogen. Funktioniert seit etlichen Jahren mit hundertausenden Bildern (privat und beruflich) hervorragend. ;)

  • Interessanter Bericht :applaus: meine neue E-M10 sowie auch Vorgänger haben ab und zu beim Wandern mal einen Schauer abbekommen bevor sie in der Tasche mit Regenschutz verschwunden sind.
    Hab immer so ein kleines Silikatsäckchen drin und meist war sie auch danach wieder trocken.


    Von der E-Serie hab ich noch so einen Regenschutz wo Hände und Kamera rein passen, passt nur nicht bei den kleinen Pen-Objektiven, gibt es so was noch zu kaufen?

  • "Wetterfestigkeit" ist so ne Sache...
    Meine OM hat so ziemlich alles mitgemacht. -35 Grad mit Schnee und eisigem Wind in Sibirien oder heftige Regenschauer und hohe Luftfeuchtigkeit sonst wo. Und heute steht sie für ein paar Minuten in einer Tasche auf dem Boden eines Bootes, kriegt durch die Tasche Salzwasser ab und ist nun tot. Da hätte ich dann, insbesondere basierend auf meinen vorherigen Erfahrungen, mehr erwartet...


    Mal schauen was der Service nach dem Urlaub dazu sagt. Wahrscheinlich wirds aber irgendwann eine neue geben müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von joiandi ()

    • Offizieller Beitrag

    Salzwasser ist ziemlich tödlich, wenn es erstmal in das Gerät eingedrungen ist. Und eine durchfeuchtete Tasche oder gar stehendes Wasser bietet optimale Umstände dafür. Ich habe das gleiche beispielsweise im letzten Jahr mit meinem GPS erlebt, das ich in der Brusttasche hatte, während ich photographierend (mit der E-M5) von der Gischt durchnässt wurde. Die Kamera habe ich direkt gesäubert, als ich mich dem GPS widmen konnte, war das schon verstorben. Nach dem zerlegen konnte man gut sehen, wo das Wasser hinein gesogen wurde und wie aggressiv es im Inneren wirkte.

  • Mal hat man Glück, mal Pech :) Glück im Unglück war, dass ich mir eine andere 5er leihen konnte und damit wenigstens den Urlaub festhalten konnte!
    Objektiv, Blitz und Akkus die in der Tasche waren funktionieren übrigens auch noch hervorragend.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe in Norwegen den einen oder anderen Tropfen abbekommen - nix passiert. Weder die E-M5 noch das alte 14-150 haben schlapp gemacht.

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Foto Baur