Ältere FTObjektive versus neueµFT?

  • Lohnt es sich in ältere FT-Objektive zu investieren?
    Oder sind die neuen µFT-Objektive technisch deutlich überlegen?


    In den letzten Wochen ist zu beobachten, dass einige Preise für gebrauchte ehemalige Top-Objektive von Olympus, wie das Olympus Zuiko Digital 14-54 mm f/2.8-3.5 II, Olympus Zuiko Digital 9-18mm 1:4-5.6 oder das Olympus Zuiko EM-50 mm f/2.0 ED deutlich sinken.



    Ich bin vor 2 Jahren, neben meiner FT-Ausrüstung, auch in die µFT-Welt mit der E-PL2 eingestiegen, dem Standard-Zoom 14-42mm und seit einigen Tagen dem Olympus M.Zuiko Digital ED 12-50 mm F/3.5-6.3. Die OM-D EM5 werde ich in den nächsten Tagen erhalten.


    Meine Erfahrung bspw. mit dem 35mm Macro sind die, dass es an der E-PL2 langsamer ist, als an der E-510. Auch das 40-150mm scheint langsamer zu sein.


    Gelegentlich lese ich, auch hier im Forum, dass man auf die unterschiedlichen Serien achten sollte, da offensichtlich unterschiedliche AF-Technik bei den Objektiven eingesetzt wurde, und somit darüber hinaus nicht jedes Objektiv mit jeder Kamera im FT oder µFT-System kompatibel sein soll?


    Worauf müsste man bei den o.g. Objektiven achten, besonders, wenn man diese an der E-PL2 oder der OM-D EM5 verwenden will?


    herzliche Grüße
    HH Schlicht

  • Die FT-Objektive die auch für Kontrast-AF optimiert sind, die kann man durchaus verwenden. Das 14-54 II habe ich immer noch, wenn ich mal Zoom mit Qualität brauche, wenn auch das 12-40mm µFT sicherlich dieses eines Tages ablösen wird. Das 50mm ist immer noch ein Objektiv für Geduldige oder man nutzt es, je nachdem was man fotografiert, manuell. Ich hatte meines verkauft, zu nervig mit AF und für manuellen Fokus habe ich noch 2x OM Makro.

  • Ja, wie schon gesagt ist das 35mm Macro auch recht nervig mit Autofocus zu verwenden. Da bin ich ebenfalls oft besser dran es manuell zu einzusetzen. Aber dann könnte ich auch meine alte Balgeneinheit mit einem Schneider-Kreuznach mit 50 oder gar 80mm verwenden. Habe dann wenigstens bei gleichem Maßstab eine größere Entfernung, was bei Insekten durchaus hilfreich sein kann. Aber es fehlt dann die Springblende.

  • Bei den bisherigen mFT-Kameras war die Kontrast-Autofokus-Fähigkeit des jeweils benutzten Objektivs entscheidend.


    Bei der OMD E-M1 können alle FT/mFT-Objektive genutzt werden, hier sind ggf. Besonderheiten zu beachten.
    Beispielsweise betreffs Gesichtserkennung, Fokusfeld nicht auf der Kante, sondern auf der Fläche des Ziels usw.


    Gemäß der Beschreibung von Reinhard Wagner im schwarzen Forum ist als Faustformel bei einer Belichtungszeit von 1/120 bei 200 ASA und Offenblende des jeweils benutzten FT-Objektivs die Fokusgeschwindigkeit vergleichbar derjenigen bei der E-5.


    Für die bisherigen mFT-Kameras also vorzugsweise Kontrast-AF-Objektive benutzen (z.B. FT 14-54 II), bei der OMD E-M1 das FT 14-54 I oder II.
    Alle Olympus mFT-Objektive haben Kontrast-AF - welche davon die Qualität der FT Pro/TopPro-Objektive im eigenen Motivbereich und für den eigenen Anspruch erreichen, sollte jeder für sich entscheiden. Dazu kommt der geänderte Geschmack, heute sind Objektive anscheinend (so meine Wahrnehmung) stärker auf hohen Kontrast und intensivere Farben ausgelegt als vor einigen Jahren.


    Die Frage von schlichteasy betrifft also den persönlichen Geschmack, Motive (manueller Fokus störend?) und die geplante Kameraausstattung in der Zukunft. Da steht ja ausdrücklich "eingestiegen" mit PL-2. Für diese ist der Umgang mit FT-Objektiven auf das damals mögliche begrenzt.


    Ob die künftigen PEN-Kameras die FT-Fähigkeiten der E-M1 erben, vermag ich nicht einzuschätzen.


    Viele Grüße


    Eckhard

  • Leider steht die neuere OM-D E-M1 für mich noch nicht zur Debatte, sondern erst einmal das ältere Modell, die E-M5.
    Mit welchen FT-Objektive diese Kamera kompatibel ist, ist für mich im Augenblick interessant. Ist dabei die Kontrast-Autofocus-Fähigkeit dringend notwendig?


    herzliche Grüße


    HH Schlicht

    • Offizieller Beitrag

    Im Endeffekt ist es ganz einfach, für eine hohe Geschwindigkeit und Genauigkeit muss der Phasenvergleichsautofokus (DSLR) die Fokusgruppe im Objektiv präzise auf eine vorher berechnete Position fahren, der Kontrastautofokus (DSLM) hingegen viele Mikroverstellungen bei der Fokusgruppe vornehmen. Im Idealfall ist nicht nur der Antrieb selbst entsprechend optimiert, sondern eben auch die Fokusgruppe (Gewicht und damit Massenträgheit) und die Verstellwege.


    Für die Leistungen an den bisherigen µFT-Modellen heißt dies, dass die klassischen FT-Objektive in der Regel zwischen Ausreichend und Unbefriedigend schwanken, was die Geschwindigkeit angeht. Die kontrastoptimierten FT-Objektive (FT 9-18mm, 14-42mm, 40-150mm, 70-300mm, 25mm f/2,8, 14-54mm II, Panasonic 14-50mm f/3,8-5,6, Panasonic 14-150mm, Panasonic 25mm f/1,4) sind schneller, allerdings wurden jeweils nur die Motoren angepasst, nicht die sonstige Konstruktion. Dedizierte µFT-Objektive sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, schnell bis extrem schnell. Bei der E-PL2 fällt das noch nicht sehr auf, bei der E-M5 umso mehr.


    Die E-M1 hat ein neues AF-System mit Phasenvergleichszellen auf dem Sensor, das auch klassische Objektive deutlich beschleunigt. Insgesamt haben aber auch hier die µFT-Objektive jeweils die Nase vorn, der Abstand ist nur geringer geworden (je besser das Licht ist).


    Ich würde mir für die E-M5 keine FT-Objektive anschaffen, es sei denn, der Preis wäre genial und die AF-Leistung egal. Weiterverwenden ist eine Option, wenn beim 9-18 und auch beim 40-150 habe ich das eine zeitlang gemacht (noch bevor die E-M5 herauskam). Gewechselt habe ich irgendwann letztlich doch, und bereut habe ich es bisher nicht. ;)

  • Ja eben - die bisherigen Kompromisse hinsichtlich klein & leicht in Verbindung mit schnellem Kontrast-AF haben mich nur bezüglich dem mFT 1,8/45mm und dem 75mm überzeugt. So etwas wie die FT 12-60 oder 14--54 fehlte bislang. Für mich als älteren Herren mit nicht flüchtigen Motiven ist da ein 14-54 II eine geeignete Alternative an mFT-Kameras vor der OMD E-M1.


    Aber ich benutze durchaus auch mal das mFT 12-50mm - ist ein praktisch-preiswertes Objektiv.
    Bei dezidierten Fotoausflügen bin ich bislang fast ausschließlich bei den FT-Objektiven an der E-3 geblieben, das wird sich mit der E-M1 bezüglich der Objektive bis auf die Verwendung des mFT 1,8/45mm nicht ändern. Das 75mm habe ich uns bislang nicht gekauft, da ich das FT 2,0/35-100mm unglaublich gerne benutze und mir das Gewicht noch nicht beeinträchtigt . Und ich benutze sehr gerne Zoom-Objektive - nicht um Fußweg zu sparen, sondern im Bedarfsfall die Perspektive anzupassen, einer Objektivwechselfaulheit entgegenzuwirken. Das neue mFT-Objektiv ist für mich derzeit keine mich reizende Alternative.


    Viele Grüße


    Eckhard


    Im Endeffekt ist es ganz einfach, für eine hohe Geschwindigkeit und Genauigkeit muss der Phasenvergleichsautofokus (DSLR) die Fokusgruppe im Objektiv präzise auf eine vorher berechnete Position fahren, der Kontrastautofokus (DSLM) hingegen viele Mikroverstellungen bei der Fokusgruppe vornehmen. Im Idealfall ist nicht nur der Antrieb selbst entsprechend optimiert, sondern eben auch die Fokusgruppe (Gewicht und damit Massenträgheit) und die Verstellwege.
    .....
    Gewechselt habe ich irgendwann letztlich doch, und bereut habe ich es bisher nicht. ;)

  • Die OM-D-EM5 ist nun da und ich konnte sie einigermaßen ausführlich testen. Nun, was die Schnelligkeit des Autofocus angeht, gibt es da nicht nur keine Kompromisse, sondern die Kamera ist mit dem 12-50mm einfach rasend schnell - kein Vergleich zu früheren Objektiven. Allerdings hatte ich nie teure Top-oder Profilinsen besessen. Von der Handhabung (Griffigkeit) der Kamera bin ich noch nicht ganz überzeugt. Da lag mir die E-610 besser in der Hand. Die kleinen Knöpfe muss ich im Dunkeln suchen und treffe oft die falschen. Einerseits gefällt mir die Kompaktheit der Kamera, die mich an meine geliebte OM-2 erinnert. Allerding schon einhändiges fotografieren führt dazu, dass man versehentlich irgendwelche Knöpfe mit dem Handballen bedient - dieses Problem kenne ich schon von der E-PL2. Erst recht mit dem Fl-50R auf dem Rücken lässt sie sich schlecht halten. Das ist wohl bei dem neuen Modell behoben. Das 30er Macro ist wohl genauso langsam, wie an der E-610, scheint mir jedenfalls, aber auch kaum langsamer. Das 40-150mm stellt bei schlechtem Licht oft nicht richtig scharf - auch bei mittleren Entfernungen. Bei großen Entfernungen habe ich Probleme. Ich vermute, dass der von mir verwendete Viltrox-Adapter etwas zu dick gefertigt ist, deshalb ist die Unendlicheinstellung nicht korrekt. Das macht sich, besonders durch die kurze Brennweite, bei dem Fisheye 8mm von Walimex bemerkbar. Ich hoffe das behebt sich beim Original-Adapter. Ich vermute, dass das neue Macro-Objektive mit 60mm alles bisherige in der Schnelligkeit schlagen wird. Das 9-18mm könnte für mich auch in der alten Version interessant sein, da im WW-Bereich es mir selten auf Schnelligkeit ankommt. Und evtl. noch ein Lichtstarkes Objektiv mittlerer Brennweite.

  • Ich habe mir nun das alte 14-54mm zugelegt. Es ist zwar nicht so schnell an der EM5 wie das 12-50mm, aber hat neben der größeren Lichtstärke, vermutlich eine größere Schärfe, vor allem bei Gegenlicht scheint das der Fall zu sein. Allerdings ist der Brennweitenbereich am unteren Ende beim 12er nicht zu verachten.


    Ich werde das14er für Aufnahmen mit hoher Qualität und bei geringem Licht nutzen. Ob man aber immer das größere Gewicht und die langsamere AF-Geschwindigkeit in Kauf nehmen will?


    Hat jemand schon die beiden Objektive miteinander verglichen?

Unserer Olympus-Fachhändler

Foto Baur