Ein paar Stunden mit der E-M1

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    ich hatte wie üblich im Vorfeld der Neuankündigung die Möglichkeit, ein paar Stunden mit der E-M1 zu verbringen und sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten, denn die finale Firmware war noch nicht verfügbar, zu testen. Da diese Aktion noch vor dem offiziellen Pressetermin stattfand und dank der vielen Lecks (die ihre NDAs bewusst brechen) durfte ich, anders als in früheren Jahren, weder Photos von noch mit der Kamera machen (bzw. letztere machen, aber nicht mitnehmen). Trotzdem natürlich vielen Dank an Olympus Japan für diese Möglichkeit!


    Einordnung
    Bevor ich mich zur Kamera selbst äußere möchte ich noch eine paar Worte zur Einordnung verlieren, unter anderem auch deswegen, weil es auf der einen Seite immer wieder Verständnisprobleme gab und keine klare Linie erkennbar war (was ich auch stets kritisiert habe), auf der anderen Seite weil Olympus sich selbst dazu geäußert hat und nach eigenen Angaben "den Kundenwünschen nach einem verständlichen System" nachkommen möchte.
    In Zukunft wird es von Olympus drei Objektivlinien geben:
    M.Zuiko - vergleichbar mit der früheren Standard-Linie sind dies die günstigen Modelle für Ein- und Umsteiger. Dazu zählen die Kitzooms, das 9-18, das 14-150 oder das 75-300, aber auch das 17/2,8 oder das 12-50, letzteres insofern ein Novum, als dass die früheren Standards nicht abgedichtet waren.
    M.Zuiko Premium - nimmt die Positionierung der alten Pro-Serie bei FT ein, ist aber anders ausgerichtet. Sie soll eine gehobene Bildqualität und Lichtstärke sowie eine gute Verarbeitung bieten und, soweit ich das verstanden habe, vorerst nur Festbrennweiten umfassen. Die bisherigen 12/2,0, 17/1,8 und 75/1,8 fallen in diese Kategorie, merkwürdigerweise soll auch das 45er da hinein fallen. So ganz kann ich das noch nicht glauben, wir werden sehen. Anders als bei FT ist eine Abdichtung kein besonderes Merkmal der Serie.
    M.Zuiko Pro(fessional) - die Linie ist vergleichbar mit der früheren Top-Pro-Linie was Robustheit und Leistungsfähigkeit im optischen Bereich angeht, es sind aber vorerst keine "Machtdemonstrationen" im Stile von 14-35 oder 35-100 geplant, sondern eben gute Kompromisse bei den Rahmendaten ohne Kompromisse bei der Leistungen zu machen. Aus dem Grund spielt auch die Größe eine Rolle, aber eine untergeordnete. Das neue 12-40/2,8 ist das erste Objektiv dieser Serie, nächstes Jahr im Herbst soll das 40-150/2,8 kommen, für 2015 sind noch ein UWW-Zoom und eine Supertelefestbrennweite geplant (die Ankündigung dürfte schon nächstes Jahr kommen, schätze ich).


    Bei den Kameras wird die E-M1 nicht der Nachfolger der E-M5, sondern als "höherwertiges" Schwestermodell positioniert. Zum einen bedeutet dies, dass in Sachen Robustheit und Schutz selbst E-5-Dimensionen hinter sich gelassen werden sollen (Aussage Olympus, auch wenn es mir schwer fällt Verbesserungsmöglichkeiten festzustellen, befand sich die E-5 und E-M5 doch bereits auf einem sehr hohen Niveau), zum anderen aber auch, dass beide Serien weitergeführt werden. Wer sich also an das kleinere Format (so groß ist der Unterschied allerdings nicht) der E-M5 gewöhnt hat, im nächsten Jahr soll der Nachfolger kommen.


    Gehäuse
    Von der Größe her ist der Unterschied zwischen der E-M1 und E-M5 recht gering und verschwindet im Grunde vollständig, wenn man an der E-M5 den Landschaftsgriff genutzt hat. Haptisch ist der neue Griff natürlich das herausragende Merkmal am neuen Modell, und ich muss sagen, mir liegt sie damit besser in der Hand als die E-M5 mit dem Landschaftsgriff. Rein subjektiv natürlich Geschmäcker und Handgrößen variieren ja. Eine Offenbarung ist sie noch immer nicht, sie wirkt mir zumindest noch immer nicht in die Hand konstruiert (meine Referenz, auch wenn es viele nicht mehr hören können, ist und bleibt die E-1). Aber für mich ist das Niveau E-5 erreicht, das langt.
    Zweiter wichtiger Punkt ist das Bedienlayout, und hier muss ich sagen, es schaut wieder typisch nach Olympus aus. Das heißt, auf der einen Seite sehr gute und pfiffige Ideen, auf der anderen Seite aber auch Merkwürdigkeiten und Unverständliches. Grundsätzlich gut ist, dass es deutlich mehr konfigurierbare Griffe gibt und man über den 1/2-Wahlschalter (bekannt von der E-P5) zwei verschiedene Bedienbarkeiten auf die Räder und einige Knöpfe legen kann. Grundsätzlich schlecht ist, dass Olympus wieder nicht die freie Konfigurierbarkeit erlaubt und manche Belegungen nicht möglich sind oder nur eingeschränkt genutzt werden können. Auch eine komplette Konfiguration über den 1/2-Wahlschalter wäre genial und kaum kompliziert umsetzbar.
    Nicht grundsätzlich schlecht, aber für mich unpassend ist mal wieder die Positionierung des Ein/Aus-Schalters. Die Idee selbst finde ich pfiffig und eine schöne Erinnerung an die alte Rückspulkurbel, und die Position ist besser als bei der E-M5, aber für mich noch immer unpassend. Tut mir leid, aber bis zur E-3 lag der Schalter genau richtig, seitdem wandert er unverständlich und etwas verloren durchs Layout. Der Fn1-Knopf ist für meine Finger auch ungeschickt positioniert, um ihn zu betätigen muss ich mir entweder die Knochen verrenken oder den sicheren Griff lockern.
    Gut sind die Druckpunkte der Tasten an sich, ähnlich wie die runden E-M5-Tasten und nicht so schwammig wie die eckigen (Fn und Rückschau), auch wenn sie keine Offenbarung an sich darstellen. Gut ist auch die Sicherung des Modusrades, auch wenn ich damit bisher an der E-M5 keine Probleme hatte. Sehr gut ist die Möglichkeit, wieder schnell die Belichtungsreihe einzustellen - das nervt mich zur Zeit ständig. Ein kleines Status-Schulterdisplay wäre gut und nützlich gewesen, aber die berechtigte Frage: wohin damit. Aus meiner Sicht auch verschmerzbar. Eindruck insgesamt: Wer Probleme hatte, die E-M5 aufgrund ihrer Bedienung als "Profigerät" auszuschließen hat nun keine Entschuldigung mehr. ;)


    AF-Leistung
    Die E-M1 soll das OBS verwirklichen, das geht nur über gute AF-Leistungen mit den alten FT-Objektiven. Und an dem Punkt wird es schwierig, denn die Leistungsfähigkeit entspricht nicht dem E-5-Niveau. Richtig ist, dass die E-M1 durch ihre Phasen-AF-Pixel nun auch mit alten FT-Objektiven eine durchaus gute Geschwindigkeit erreicht, die Spitzenwerte der letzten DSLR kann sie hingegen noch nicht ankratzen. Bei gutem Licht ist der Unterschied geringer, bei schlechtem Licht hingegen wird er umso deutlicher. Insofern kann sie das alte Versprechen, in der Leistungsfähigkeit nicht nachzustehen, nicht einlösen. Gleichwohl ist sie durchaus eine auch praxistaugliche Lösung.
    Der zweite Blick wanderte natürlich direkt auf die kontinuierliche Fokussierung. Hier wird der Leistungsunterschied mit FT-Objektiven deutlicher. Bei gutem Licht und mäßiger Objektgeschwindigkeit funktioniert es, bei schlechtem Licht und/oder höheren Geschwindigkeiten nicht. Anders sieht die Situation da allerdings mit den µFT-Objektiven aus, denn diese nutzen zur kontinuierlichen Fokussierung sowohl Kontrast- als auch Phasenautofokus. Bei gutem Licht sind die Leistungen sehr gut, nicht auf Profiniveau, aber ich lehne mich durchaus soweit aus dem Fenster zu sagen, dass man auch die Semipro-Klasse nicht mehr scheuen braucht. Wer die Nachführung im Videobereich braucht der muss sich zwangsläufig mit µFT-Objektiven begnügen, die steht mit den FT-Objektiven gar nicht zur Verfügung.


    Sucher
    Der Sucher ist weitgehend mit dem VF-4 identisch, die Anmutung sehr gut, die Verzögerung angenehm gering und die Darstellung auch was die Kontraste angeht besser als bei der E-M5. Allein die Größe stellt alles unterhalb von KB in den Schatten, so langsam kann man Anfangen auch EVF zu genießen ;) Einen Modus zur schnelleren Bilddarstellung gab es beim Testmodell noch nicht, eine Frage ob der noch nachgereicht wird bleibt leider offen. Was die Verzögerung und Ruckelfreiheit angeht liegt die E-M1 über dem Standardniveau der E-M5, aber unterhalb des Hochgeschwindigkeitsmodus. Dafür natürlich mit deutlich höherer Detailwiedergabe. Wie bereits von der E-M5 bekannt gibt es verschiedene Sucherdarstellungen entsprechend den eigenen Wünschen. Zum Display/Touchscreen sage ich nicht viel, denn das funktionierte auch bei den bisherigen Modellen bereits sehr gut und es gab für mich kein Grund zur Kritik.


    Zusatzfunktionen
    Die Neuheiten, die seit der E-M5 in den PEN-Modellen vorgestellt wurden sind auch in der E-M1 zu finden. Dazu gehören etwa die kleineren Fokusfelder. Komplett neu hingegen ist (endlich!) die CA-Korrektur, noch unklar allerdings, ob die kompatibel mit dem Panasonic-System ist und wo die Daten genau liegen. Ersten inoffiziellen Äußerungen nach hat die E-M1 eine Datenbank für die bestehenden Objektive, während die Informationen bei den neuen Objektiven im Objektiv selbst gespeichert werden sollen. Ich will hier allerdings noch keine Gerüchte in die Welt setzen, wir werden die tatsächliche Umsetzung in den nächsten Wochen erfahren (sobald ich da etwas neues weiß melde ich mich). Positiv ist, dass sie gut funktioniert, negativ, das Olympus sie an den Bildprozessor koppelt und ein Firmwareupdate für bestehende Modelle daher unwahrscheinlich ist. Es bleibt die Hoffnung.
    Die HDR-Funktion habe ich nur kurz getestet, es mag an der Firmware liegen, oder an meinem unwissenschaftlichen Test, aber die Ergebnisse konnten mich nicht wirklich überzeugen. Für den schnellen Schnappschuss ja, ansonsten mache ich es doch lieber extern in der Nachbearbeitung. Dazu sei allerdings angemerkt, auch um meine Meinung einschätzen zu können, dass ich auch die Art-Filter nicht mag und nie nutze, obgleich ich gern die JPEG-Qualität von Olympus mitnehme.

    • Offizieller Beitrag

    Gesamteindruck
    Auf der einen Seite ist die E-M1, von µFT oder einem fremden System kommend, sehr überzeugend. Und ehrlich gesagt hat sie direkt jenen "Haben-Wollen"-Effekt ausgelöst, der schon bei der E-M5 in mir aufkam. Amüsant war daher zu lesen, wie das Design anfangs doch sehr kritisch betrachtet wurde. Aber sie ist schön, auch auf einer klassischen Ebene. Schön ist auch das Leistungspaket, die 1/8000stel an Belichtungszeit, die ISO 100 (auch wenn der Sensor weiter nativ ISO 200 als Grundempfindlichkeit hat), die inzwischen extrem guten AF-Leistungen, die Konfigurierbarkeit. Ein insgesamt rundes Paket zu einem, wie ich finde, angemessenen Preis. Man erhält immerhin auch einen Panzer, wenn auch einen kleinen.
    Von FT kommend könnte die Kamera hingegen enttäuschen, wenn man darauf vertraut hat, dass OBS ein Ersatz auf gleichem Niveau bedeutet. Das wird im AF-Bereich (aber auch nur da) nicht erreicht. Praxistauglich ist die Kombination schon, ich kann aber gut verstehen, wenn da vor allem eine Stimme im Hinterkopf sitzt. eine rein persönliche Entscheidung also, und ich empfehle, es einfach auszuprobieren. Als kleiner Trostpflaster, für alle Schnellentschlossenen gibt es den MMF-3 von Olympus gratis dazu.
    Und für mich? So groß der Reiz auch ist, die Verbesserungen zur E-M5 reichen mir nicht aus, um einen Wechsel zu rechtfertigen. Ich bin zwar ein Technikfreund, Teste und Probiere gern, nutze letztlich meine Kameras aber doch recht lange. Und hier sind meine beiden E-M5 gerade in der Blüte ihrer Dienstzeit, soweit konfiguriert und eingestellt, dass sie für mich gut funktionieren. Die E-M1 ist die bessere Kamera, leistungsfähiger, konfigurierbarer, aber nicht in dem Maße, dass sich ein Wechsel für mich lohnt. Vor allem, weil sich die Bildqualität im praktischen Bereich nicht verändert hat. Ob sie vielleicht trotzdem irgendwann in der Phototasche landet, gut möglich. Wahrscheinlicher ist aber, dass es ihr Nachfolger tun wird. Und das ist für mich der wichtigste Punkt am neuen Modell - Olympus bietet wieder eine Perspektive, die mir sehr gefällt. Ich hoffe, anderen auch, denn wirtschaftlich muss das Modell ein Erfolg werden.


    Aber war da nicht noch was?
    Zusammen mit der Kamera wurde ja nun auch das 12-40mm f/2,8 offiziell vorgestellt, und auch wenn ich den Brennweitenbereich noch immer für zu kurz halte so kann ich vorweg nehmen - das wird meins. Dafür gibt es in erster Linie drei Gründe. Zum einen ist da die optische Qualität, die mich im ersten Test insoweit überzeugen konnte, dass ich es direkt vorbestellt habe. Zum zweiten ist da die konstruktive Auslegung, an die Top-Pro-Baureihe angelehnt ist es für den härtesten Einsatz ausgelegt, die ideale Ergänzung zu den beiden OM-Ds. Und zum dritten sind da die "Zusatzfunktionen", die geringe Naheinstellgrenze, der bewegbare Fokusring (mit AF/MF-Umschaltung wie beim 12/2 und 17/1,8) und die Objektivtaste. Gerade die letzten beiden davon werten für mich auch die E-M5 auf, denn immerhin erhalte ich damit zwei weitere "Funktionstasten". Größe und Gewicht passen für mich übrigens gut zu beiden OM-Ds, das Objektiv ist genauso lang aber etwas dicker als das 12-50. Nicht wirklich klein, aber durchaus noch kompakt.


    Und warum nicht das Panasonic 12-35? An der Marke liegt es nicht, das wird jeder wissen der mich kennt. Das gleiche gilt für die Farbe oder die optische Leistung. Erstere ist mir egal, letztere auf einem sehr guten Niveau. Für mich ist es primär die Auslegung an sich. Das 12-40 ist richtig abgedichtet, das 12-35 ist nur konstruktiv (ohne Dichtungen) geschützt, das 12-40 besitzt die Zusatzfunktionen, das 12-35 nicht, dafür aber einen Bildstabilisator, der zwar gut ist, von mir aber nicht unbedingt benötigt wird. Im Grunde ist es also keine Entscheidung gegen das 12-35, denn in der Summe seiner Eigenschaften ist das ein sehr gutes Objektiv, sondern für das 12-40, das mir ganz spezielle, praktische Vorteile bietet, und ich bin froh, dass ich diese Wahl habe.


    Das 40-150/2,8 durfte ich als Demonstrator in die Hand nehmen, was mir nicht viel brachte, denn es enthielt kein Innenleben und somit auch keinen Rückschluss auf das Gewicht und die Gewichtsverteilung. Lediglich die Größe war einschätzbar, durchaus wuchtig für µFT-Verhältnisse, aber nicht riesig. Sofern es bei den optischen Leistungen keinen Patzer gibt, und davon gehe ich aus, wird es wohl nächstes Jahr in meine Phototasche wandern. Zumindest dann, wenn die Leistung gebraucht wird - für den Spaziergang bleibt es beim kleinen und leichten 40-150/4-5,6.


    Edit: Aufgrund von Nachfragen, ich habe das 40-150 nicht abgemessen, hatte aber als direkten Vergleich das 50-200 SWD. Das neue M.Zuiko hat einen geringeren Durchmesser, ich schätze mal ein bis anderthalb Zentimeter an der dicksten Stelle, gut zwei bis zweieinhalb Zentimeter an der dünnsten. Zudem ist es geschätzte drei bis vier Zentimeter kürzer. Auch wenn ich den direkten Vergleich nicht habe, so erscheint es mir nur etwas größer als mein 75-300 zu sein. Ich schätze aber, dass es spürbar schwerer sein wird. Die Hoffnung auf einen gleichen Filterdurchmesser zum 12-40 habe ich zwar, allerdings hat sich Olympus bei solchen kleinen Komfortmerkmalen bisher leider wenig hervorgetan.


    Zukunftsaussichten
    Wie zuvor erwähnt wurde zusammen mit dem 40-150/2,8 auch zwei weitere Objektive der Pro-Reihe in Aussicht gestellt, ein Ultraweitwinkelzoom und eine Telefestbrennweite. Nähere Informationen gab es noch nicht, so dass ich frei spekulieren darf. Meine Vermutung: 8-17mm f/2,8 und 300mm f/4. Die Gründe dafür? Für beides existieren Patente, auch wenn das UWW-Zoom von Konica-Minolta angemeldet wurde. Man hat mir aber bereits bestätigt, dass man sich bei der Objektiventwicklung mit anderen Herstellern zusammenarbeitet und austauscht. Wer die japanischen Verhältnisse kennt weiß, da gibt es viel mehr Verbindungspunkte als man gemeinhin vermutet.


    Zu guter letzt
    Das zuvor geschriebene ist mein Eindruck und meine Meinung. Falls es Fragen geben sollte, kann ich die gern versuchen zu beantworten - nicht alles Material ist in den Bericht gelandet.

  • Danke Sascha.
    Das war die beste Information, die ich bisher gelesen habe.

    Schöne Zeit und immer gut Licht
    Wolfgang_R


    Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht. (Georg IR B.)
    Always Look at the Bright Side of Life ...

  • Sehr interessant Sascha! Das ist eine super Kamera geworden - ohne Frage! Nun bin ich aber auch beruhigt alles richtig gemacht zu haben;) Denn als Nachfolger einer E-30 seh ich die E-M1 leider nicht (technisch auf jeden Fall, aber preislich nicht vergleichbar).

  • Hallo Sascha,


    auch von mir Danke für deine Einschätzung.
    Heißt für mich........... es kommt wohl doch noch die E-5 ins Haus :D


    Denn die alten Scherben nur davor hängen, weil sie vorhanden sind, scheint ja wohl nur zweite Wahl zu sein.
    Und als Komplettpaket mit den 2.8er Zooms überschreitet es wohl meinen finanziellen Rahmen, zumindest für die nächsten 2Jahre ;)
    Mal sehen wie sich das dann auf dem Gebrauchtmarkt entwickelt.


    Gruß Uwe

    • Offizieller Beitrag

    @Wolfgang
    Schön zu hören, danke. :)


    @Matthias
    Im Grunde ist die E-M1 preislich schon mit der E-30 vergleichbar. Letztere kam für 1.349 Euro auf den Markt, erstere nun für 1.499 Euro, das ist in meinen Augen eine ähnliche Dimension. Der Unterschied liegt halt darin, dass es die E-30 später deutlich günstiger gegeben hat, genauso wie es jetzt die Vorgängergeneration der aktuellen Mittelklassemodelle bei anderen Herstellern entsprechend günstiger gibt (so etwa deine D7000). Mit der E-M1 wird das irgendwann auch passieren, nicht mehr so schnell wie früher, da Olympus inzwischen seine Preispolitik geändert hat (ändern musste), aber insgesamt bleibt es nur eine Frage der Zeit. Spätestens wenn der Nachfolger erscheint. Bis dahin gibt es jene unglückliche Phase, in der kein günstiger Vorgänger verfügbar ist, weil eine Kamera eine neue Serie beginnt.
    Bei Panasonic, die mit der G- und GH-Serie ja bereits von Anfang an (oder im Falle der GH sehr früh) solche Modelle angeboten hat sieht das ja auch anders aus, das hatte ich im anderen Thread ja erwähnt. Und auch die E-M5 rutscht so langsam im Preis, spätestens mit dem Nachfolger nächstes Jahr wird es auch da entsprechende Angebote geben.


    Wenn für dich die Zeit für einen Wechsel gekommen war, dann hast du natürlich alles richtig gemacht - denn eine Alternative von Olympus gibt es zum jetzigen Zeitpunkt und zum gewünschten Preis nicht. Grundsätzlich ist Olympus aber wieder dabei, auch diesen Markt zu bedienen. Es dauert halt nur, bis die Preispyramide steht. :)


    @Uwe
    Es kommt für mich auf die Motive an, die man bevorzugt photographiert. Wer die FT-Zuikos an der E-3/5 wegen der hohen Geschwindigkeit genutzt hat, der wird mit der E-M1 wahrscheinlich enttäuscht sein. Andererseits war auch die C-AF-Leistung von E-3/5 nie das Gelbe vom Ei, das muss man Fairerweise sagen. Wer sie sich hingegen gekauft hat, um einen guten S-AF und eine hohe Bildqualität zu genießen, dem würde ich auf jeden Fall empfehlen, die E-M1 zu testen. Sofern die grundsätzliche Größe passt. Denn im "normalen" photographischen Bereich (wenn es so einen gibt, aber ich denke es ist klar, was ich meine) funktionieren die Objektive gut. Deutlich besser als etwa das M.Zuiko 14-42 I an der E-P1.

  • @Sascha: Mit den Preisen hast Du Recht! Ich glaube auch nicht, dass die E-M1 für das gebotene zu teuer ist. Es passt halt nur nicht in das von mir persönlich gesetzte Budget.

  • Danke Sascha.
    Das war die beste Information, die ich bisher gelesen habe.


    Absolut!:applaus: Wie immer ausgewogen und sachlich!


    Zitat

    zum anderen aber auch, dass beide Serien weitergeführt werden. Wer sich also an das kleinere Format (so groß ist der Unterschied allerdings nicht) der E-M5 gewöhnt hat, im nächsten Jahr soll der Nachfolger kommen.


    Das erstaunt mich, denn in allen anderen Quellen war zu lesen oder zu hören, dass Olympus wohl eine klassische DSLR (E-7) und die E-M1 parallel entwickelt hat, sich dann aber für die E-M1 als neues Flaggschiff und Nachfolger der E-5 entschieden habe, die FT-Reihe somit eingestellt sei.:confused:


    Zitat

    Die E-M1 soll das OBS verwirklichen, das geht nur über gute AF-Leistungen mit den alten FT-Objektiven. Und an dem Punkt wird es schwierig, denn die Leistungsfähigkeit entspricht nicht dem E-5-Niveau.


    Hier sind die Aussagen ja bisher noch recht widersprüchlich. Ich denke, um das genauer beurteilen zu können, bedarf es längerer Tests und inbesondere Praxiserfahrungen versierter User. Generell halte ich deine Einschätzung jedoch schon für realistisch - man sollte auch keine Wunderdinge erwarten.
    Nach allem, was ich bisher so gesehen habe, scheint mir der AF mit den FT-Linsen jeder anderen MFT-Kamera aber deutlich überlegen zu sein (ok, das ist auch nicht wirklich schwer!:D) und für meine Art der Fotografie meistens durchaus praxistauglich zu sein!


    Zitat

    Und das ist für mich der wichtigste Punkt am neuen Modell - Olympus bietet wieder eine Perspektive, die mir sehr gefällt.


    Ja, das ist der Punkt! Kaufen werde ich sie mir wohl erst mal nicht (der Preis ist ja schon happig, wenn auch wohl gerechtfertigt und ich habe dieses Jahr schon genug Geld ausgegeben;)), aber mit der E-M1 ist ein Weg in die Zukunft, auch mit FT-Linsen aufgezeigt, der auch mir langfristige Perspektiven im System eröffnet.


    Und ansonsten: Die Kamera gefällt mir sehr gut! Seit langem mal wieder eine Kamera, die bei mir den "Will-Haben-Effekt" auslöst (ok, die GX7 in Ansätzen auch;)) und die ich mir auf jeden Fall demnächst bei meinem Dealer mal näher ansehen und mit meinen FT-Linsen testen werde.:)


    @ Uwe

    Zitat

    Heißt für mich........... es kommt wohl doch noch die E-5 ins Haus


    Die Preise für dei E-5 werden wohl fallen und aber die "Dicke" ist und bleibt eine richtig gute Kamera!!! Also nur zu!:)


    Danke und Liebe Grüße,


    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Das erstaunt mich, denn in allen anderen Quellen war zu lesen oder zu hören, dass Olympus wohl eine klassische DSLR (E-7) und die E-M1 parallel entwickelt hat, sich dann aber für die E-M1 als neues Flaggschiff und Nachfolger der E-5 entschieden habe, die FT-Reihe somit eingestellt sei.:confused:


    Hast du mich da eventuell falsch verstanden? Ich spreche von der E-M5, die von Olympus als kleinere Schwester, nicht als Vorgänger zur E-M1 gesehen wird und die im nächsten Jahr einen Nachfolger bekommen soll, so dass es zwei Produktserien im Bereich OM-D geben wird. Der DSLR-Bereich ist tot, das war er aber auch schon vor drei Jahren, denn schon damals wurde gesagt, dass es nur noch dann eine weitere DSLR geben sollte, wenn es bis zum nächsten Produktwechsel (der bereits auf 2013 festgelegt war) keine µFT-Lösung bereitsteht. Aus dem Grund wurde Anfangs auch noch eine E-7 in Betracht gezogen, aber schnell wieder verworfen, als die Sensormöglichkeit absehbar war.


    Zitat

    Hier sind die Aussagen ja bisher noch recht widersprüchlich.


    Ich sage es ja immer wieder, im Endeffekt geht nichts über Langzeiterfahrungen für allgemeine Aussagen oder eben persönliche Tests im persönlichen Motivbereich für eigene Entscheidungen. Alles andere kann nur Indizien liefern.
    Die Vergleiche mit bisherige µFT-Kameras finde ich unglücklich, weil es keine Kunst ist, das besser zu können (wie du schon sagst). Für mich ist eher µFT mit µFT-Objektive die Referenz zur Einordnung der Leistung, und da sehe ich die Geschwindigkeit nicht auf dem Niveau mit den neuesten MSC-Objektiven, aber besser als etwa die E-P1 mit dem alten 14-42 I. Aus dem Grund gehe ich auch davon aus, dass sie für all jene Praxistauglich ist, die nicht die höchste Geschwindigkeit für Sport/Action brauchen. Aber mein Rat: selbst testen, klingt doof, ist aber so.

  • Hast du mich da eventuell falsch verstanden?


    Ah, in der Tat!:eek: Hab' mir deine Zeilen gerade nochmal durchgelesen - und jetzt hab ich's auch kapiert!:o


    Zitat

    Aus dem Grund gehe ich auch davon aus, dass sie für all jene Praxistauglich ist, die nicht die höchste Geschwindigkeit für Sport/Action brauchen.


    Ja, das wäre für mich in den meisten Fällen dann ausreichend, denke ich.


    Aber:

    Zitat

    Aber mein Rat: selbst testen, klingt doof, ist aber so.


    So ist es!:) Klingt nicht doof, sondern der einzig taugliche Weg, herauszufinden, ob eine Kamera für den Bedarf taugt oder nicht! Ich hoffe, ich kann das dann bald in die Tat umsetzen - ich würde zu gern mal mein 50-200 SWD an die E-M1 schnallen!:)


    LG Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Petterson () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Hallo Sascha,


    nicht jeder hat eine E-5. Wie bewertest Du den Autofokus mit 12-60 SWD / 50-200 SWD in Relation zu dem der E-30 / E-3?


    Da ich eine E-30 verwende würde mir (und wohl auch anderen) ein derartiger Vergleich eine Einschätzung viel leichter machen!


    Danke für Deine aufschlussreichen Zielen,
    Heinz-Josef

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Heinz-Josef,


    man stelle sich vor, ich selbst hatte auch nie eine E-5. ;) Für mich war mit der E-3 Schluss, die E-5 bot mir bei Erscheinen zu wenig für einen Wechsel. Allerdings war der Leistungsgewinn der E-5 insgesamt, also über alle Objektive hinweg, gegenüber der E-3/30 auch gar nicht so groß. Bei einigen schwächeren Objektiven, etwa dem 50er Makro war es deutlicher, aber das 50-200 SWD etwa hat bei meinen Vergleichen kaum zugelegt, zumindest im S-AF. Im Großen und Ganzen gilt das Gesagte daher auch für die E-3/30, vielleicht mit einem etwas geringeren Abstand. Allerdings ist das reine Spekulation, da ich direkt nur die E-M1 gegen die E-5 testen konnte.


    Wenn du deine E-30 primär im S-AF nutzt würde ich mir ehrlich gesagt wenig sorgen machen. Gerade wenn es um den C-AF geht solltest du aber wirklich selbst testen, ob dir die Leistung reicht.

  • Hallo Sascha,


    danke für die freundliche und prompte Antwort. :)



    Wenn du deine E-30 primär im S-AF nutzt würde ich mir ehrlich gesagt wenig sorgen machen. Gerade wenn es um den C-AF geht solltest du aber wirklich selbst testen, ob dir die Leistung reicht.


    Meine Bilder sind größtenteils so wie hier http://www.olympioniken.de/showthread.php?t=4105 bei dem Reisebericht aus China. (Ich wollte schon mal wieder weitere Berichte einstellen, aber die Zeit (und die Faulheit) ... :o )


    Aufnahmen mit dem 50-200 SWD mit Greifvögeln, die bei einer Show direkt auf mich zuflogen habe ich nur zum Ausprobieren mal gemacht (hat sogar relativ gut geklappt). Von daher sollte ich gemäß Deiner Auskunft mit der Kamera keine Probleme haben.


    Hast Du übrigens den Bericht von Robert Wong gesehen http://robinwong.blogspot.de/2…-review-introduction.html ? Die High Iso Aufnahmen sind schon beeindruckend, aber aus den Socken gehauen hat mich die 1,6 Sekunden Freihand Aufnahme. ("HANDHELD AT 1.6 SECONDS Shutter Speed" ungefähr in der Mitte der Seite)


    Viele Grüße, Heinz-Josef

  • @Uwe
    Es kommt für mich auf die Motive an, die man bevorzugt photographiert. Wer die FT-Zuikos an der E-3/5 wegen der hohen Geschwindigkeit genutzt hat, der wird mit der E-M1 wahrscheinlich enttäuscht sein. Andererseits war auch die C-AF-Leistung von E-3/5 nie das Gelbe vom Ei, das muss man Fairerweise sagen. Wer sie sich hingegen gekauft hat, um einen guten S-AF und eine hohe Bildqualität zu genießen, dem würde ich auf jeden Fall empfehlen, die E-M1 zu testen. Sofern die grundsätzliche Größe passt. Denn im "normalen" photographischen Bereich (wenn es so einen gibt, aber ich denke es ist klar, was ich meine) funktionieren die Objektive gut. Deutlich besser als etwa das M.Zuiko 14-42 I an der E-P1.


    nun Moppedrennen und ein paar fliegende Vögel, habe ich bisher schon einigermaßen hingekriegt ;)
    Testen werde ich sie bestimmt mal, aber finanziell ist für mich eine gebrauchte E-5 halt eher "drin",
    zumal ja dann die mft Begehrlichkeiten mit den neuen 2,8er Linsen, wozu ich auch das 60er Makro zähle,
    ja bestimmt noch dazukommen würden........ ;)


    Bin mal gespannt was das alte 50er für eine AF-Leistung zeigen wird, da erhoffe ich mir mit der E-5 den meisten Spaßzuwachs.


    Gruß Uwe

  • Hallo Uwe,
    ich hatte das 50er Macro an der E-3. An der E-5 hat es nochmals zugelegt, das war deutlich zu spüren. Ich bin kein Techniker - aber trotzdem behaupte ich, daß das Objektiv recht flott fokussiert.


    Gruß - maxie

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

  • Bin mal gespannt was das alte 50er für eine AF-Leistung zeigen wird, da erhoffe ich mir mit der E-5 den meisten Spaßzuwachs.


    Moin Uwe,


    also ein bisschen schneller als an der E-3 ist es an der E-5 schon, aber eine Turbolinse, wie einige behauptet haben, ist es zumindest bei mir nicht geworden! ;)



    Gruss



    schokopanscher

    Gruß aus Hamburg vom schokopanscher


    Meine Homepage - Möge das Licht mit Dir sein!

  • aber eine Turbolinse, wie einige behauptet haben, ist es zumindest bei mir nicht geworden! ;)


    Nein, aber darauf ist es als Makro mit recht langen Fokuswegen auch nicht ausgelegt. Wenn man jedoch so ungefähr vorfokussiert, dass es nicht den ganzen Weg durchlaufen muss, die Fokuswege also kurz bleiben, dann fokussiert es an der E-5 recht flott!


    LG Stefan

Unserer Olympus-Fachhändler

Foto Baur