E-520 Fehlfokus beheben

  • Hallo,


    Hatte einen massiven Frontfokus bei meiner E-520 und habs mit Hilfe einer Beschreibung in einem Englischsprachigen Forum gefixt. Hier erst mal der Link, und dann meine Erfahrungen:


    http://forums.dpreview.com/for…age=33370749&changemode=1
    ( für nicht englischsprachige: Bilder anschauen und weiter lesen )


    Zuerst die Situation die man beheben kann. Und nur für diesen Fall würde ich empfehlen diese Vorgehensweise anzuwenden:


    Wenn die Kamera im Live View in der Sonsor-AF Einstellung ( Ausschiessliche Fokusieren über Kontrast AF ) scharfe Bilder macht und mittels Phasen AF ( durch den Sucher ) die Bilder nicht scharf sind und außerdem das gleiche Phänomen bei allen Objektiven und auch in allen Brennweiten auftritt. Wenn das nicht der Fall ist, wird diese Vorgehensweise nicht zum Erfolg führen.


    Dann noch: Ich übernehme keinerlei Haftung und gebe keine Garantie daß es bei euch funktiniert oder ihr damit nicht mehr kaputt macht als bereits kaputt ist.


    So jetzt zum Problem:
    Zum Erkennen habe ich die Kamera auf ein Stativ montiert und jeweils entweder über Kontrast AF und Phasen AF das gleiche Bild gemacht. Mit allen Objektiven und bei den Zooms mit mehreren Brennweiten so wie mit mehreren Blenden. Ich hatte bei allen Bildern ein unscharfes Ergebnis mit dem Phasen AF. Dann hab ich mir einen Test Chart ausgedruckt ( Traumflieger ) und habe den mit allen Objektiven abgelichet und gesehen daß der Fokus kontinuierlich zu weit vorne lag.


    Ohne Test Chart funktioniert das nicht. Auf jeden Fall einen ausdrucken und auch benutzen. Besser ist einer mit senkrecht stehendem Fokusbereich.


    Wie in dem Bericht oben beschrieben habe ich dann den Spiegel hoch geklappt und an der markierten Schraube gedreht. Kein Werkzeug passt da das man so zuhause hat und deshalb hab ich eine Spitzzange hergenommen um das Ding zu drehen. Das vermackt die Schraube, aber erst dann sieht man daß man sie auch wirklich dreht. Man muss nicht fest zu packen, geht ganz leicht. Ich musste im Uhrzeigersinn drehen um den Fokus nach hinten zu bekommen. Es scheint sich hier aber um eine Art Exzenter zu handeln und je nach Position muß man halt in die eine oder in die andere Richtung drehen. Ich habe die Kamera mit abgenommenem Objektiv auf 5 Sekunden Belichtung gestellt, ausgelöst und den Spiegel mit dem Daumen oben ( nur an der Kante um keine Fingerabdrücke drauf zu machen ) fest gehalten um an der Schraube zu drehen. Ich bin aber erst mit der Zange da rein nachdem der weisse Vorhang vor dem Sensor war, damit ich den nicht verkratze. Ich habe ein bischen gedreht, dann das Objetiv drauf, Kontrollbilder am Test Chart gemacht und dann wieder gedreht, bis es irgendwann gepasst hat. War bei mir zufällig daß es auf einemal gepasst hatte. Ein bischen vor und wieder zurück und dann war's gut. Insgesamt hab ich vielleicht 30min dran gehockt. Man braucht nur ganz wenig zu drehen. Ein paar Grad machen schon eine recht große Änderung aus. Ohne Test Chart weiß man nicht wo man ist und wie rum man drehen muss. Deshalb ist das absolut erforderlich. Die Schraube ist jetzt recht verkratzt, aber das wird mit schwarzem Edding nochmal geschwärzt damit es keine Lichtreflexionen geben kann.


    Ich muß auch sagen daß sich die unterschiedlichen Objektive mit dem Test Chart etwas anders verhalten, aber bei jedem Objektiv und bei jeder Brennweite die Fokusebene im Schärfetiefenbereich liegt. Das war mir wichtig. Es kann ja auch noch jedes Objektiv auf die Kamera und so weiter kalibriert werden, aber dazu bräuchte man ein SW Tool das Olympus aber nicht herausrückt. Da muss man dann für zahlen oder zu einer Kamera greifen bei der man das selbst einstellen kann.


    Es scheint auch bei Nikon zu funktionieren und ich denke daß sich die anderen Olympus Systeme ähnlich verhalten. Man muss nur die richtige Schraube finden. Ob die Schraube aber vorher gesichert war und sich jetzt von alleine nochmal dreht weiß ich nicht, das wird die Zeit zeigen, aber ich weiß ja jetzt wie ich das nochmal hinbiegen kann. Kleber möchte ich da erst mal keinen drin haben und probier mal wie lange das hält.


    Es gibt sicherlich elegantere Methoden, aber für diese hier brauchte ich so gut wie kein Werkzeug und beim Olympus Service hätte mich das mindestens 205€ gekostet, was bei meiner Kamera einem wirtschaftlichen Totalschaden gleich kommt. Klar, die machen grad noch alles sauber etc. - das muß jeder für sich entscheiden ob er das machen lassen will. Ich hatte ich nix zu verlieren und konnte ausprobieren.


    Hoffe das hilft Leuten die in der gleichen Situation wie ich sind. Ich konnte nichts auf deutschsprachigen Internetseiten finden. Deshalb der Artikel hier.


    Viel Glück


    Thilo

  • Ich finde Deine Entschlossenheit beachtlich.
    Mit meiner 620 habe ich ja andere Möglichkeiten, aber allen Betroffenen macht Dein Beitrag Mut.
    Dann wird sich die Freude am fotografieren bei Dir ja wieder einstellen.

  • Hallo Thilo, das hast du richtig gut gemacht. Du hast recht, da war nix (oder nicht mehr viel) zu verlieren. Manchmal muss man sich einfach was trauen. Dann drück ich dir die Daumen, dass du nun wieder ganz viel Freude mit der Kamera hast und wieder gerne damit losziehst

    Graue Haare sind voll im Trend, wenn nun noch Übergewicht und Falten modern werden, wird das mein Jahr
    meine Homepage - Uschi - lieber von Rubens gemalt als vom Schicksal gezeichnet

  • Hallo Thilo,


    freut mich das es geklappt hat :applaus:, auch wenn nun die Schraube vermurkst ist ;)


    Ich hätte mir wahrscheinlich erst das richtige Werkzeug besorgt, da hätte ich mich nicht mit einer Zange drangetraut. :eek:


    Gruß Uwe

Unserer Olympus-Fachhändler

Foto Baur