E520 ISO und Rauschen

  • Hallo,


    Ich hab jetzt mal ein bischen mit der ISO Einstellung gespielt und bin zu dem Ergebnis gekommen daß eigentlich nur ISO 100 brauchbar ist. Alles drüber rauscht und ist auch schon bei schwarzen Flächen und 100% Darstellung zu sehen. Ist das normal ? Bringt da die Rauschunterdrückung oder Rauschminderung was ?


    Je mehr ich mit der Kamera rumspiele und meine Fotos anschaue, finde ich immer mehr Limitierungen. Vor allem das Licht macht mir zu schaffen. Mit den Kit Objektiven und ISO 100 ist in der Dämmerung sogar mit Bildstabilisator nicht mehr viel zu machen. Könnt ihr mir eure Tricks weitergeben ? Bei anderen Herstellern gibt es ja normalerweise eine günstige, lichtstarke Festbrennweite, aber da hab ich bei den 4/3 noch nix gefunden.


    Gruß


    Thilo

  • Die Rauschminderung verhindert nur Hotpixel bei Langzeitbelichtungen, in dem ein zweites (Schwarz-)Bild nach der eigentlichen Aufnahme erstellt wird und die darauf befindlichen Hotpixel an den entsprechenden Stellen der eigentlichen Aufnahme herusgerechnet werden.


    Jürgen

  • war da nicht irgendas das man die Gradation von "Auto" auf "normal" umschalten sollte?


    Ich habe auch eine 520er, aber so extrem wie Du beschreibst, ist das Rauschen nicht. Es gibt ja auch viele Beispilbilder mit der 520er hier im Forum die sehr klasse sind. Bei schlechtem Licht gehe ich mit der Kamera schon mal auf ISO400.


    Gruß


    Frank

  • Hallo,


    Hab mit photome geschaut. Gradation: Normal, User-selected. Ist das OK so ?


    Gruß


    Thilo

  • Ist die Gradation auf "Auto" gestellt, so werden, wenn ich das richtig verstanden habe, die Schatten aufgehellt und dadurch entsteht in diesen aufgehellten Bereichen eben vermehrtes Rauschen. Will man das vermeiden, so sollte man die Gradation auf "Normal" stellen.


    Die Rauschunterdrückung kann man natürlich verwenden, aber dabei sollte man allerdings bedenken, dass jede Rauschunterdrückung Details zerstört. Je stärker die Rauschunterdrückung also ist, desto weniger Details sind in dem Foto schließlich enthalten. Ob es nun wichtiger ist, dass das Rauschen minimiert wird oder dass die Details erhalten bleiben, muss man für sich selbst herausfinden. Was allerdings zu erwähnen ist: Selbst wenn die Rauschunterdrückung bei der Olympus E-520, um die es hier ja geht, komplett ausgeschaltet ist, so findet, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, trotzdem bereits eine - wenn auch sehr gemäßigte - Rauschunterdrückung statt.


    Wenn man in der Dämmerung fotografiert, so sollte man bedenken, dass Rauschen in dunklen Bereichen sichtbarer ist als in hellen Bereichen. Und je dünkler es draußen (oder auch drinnen) wird, desto mehr dunkle Bereiche sind schließlich auf dem Foto vorhanden und desto sichtbarer ist somit auch das Rauschen. Wenn das Licht knapp wird, so kann man zwar die Empfindlichkeit erhöhen, das ist aber - eben weils dann gerne rauscht - nicht unbedingt eine gute Idee. Wenn das Licht knapp ist, dann kann eine lichtstarke Optik zwar hilfreich sein, aber man darf sich auch da keine Wunder erwarten, denn je größer die gewählte Blende ist, desto kleiner ist die Schärfentiefe. Diesbezüglich sei gesagt, dass die Schärfentiefe anhand des Motivs gewählt werden sollte. Und manche Motive erfordern halt, dass die Blende nicht zu weit geöffnet wird. Wird sie trotzdem geöffnet, weil das Licht knapp wird, so hat man zwar weniger Rauschen, als wenn man die Empfindlichkeit erhöht hätte, es kann aber sein, dass durch die zu geringe Schärfentiefe das Ergebnis trotzdem nicht sehr ansprechend ist, weil ein Teil des Motivs, welcher eigentlich im Bereich der Schärfentiefe liegen sollte, sich dann bereits im Unschärfebereich befindet.


    Was kann man also tun? Eine Möglichkeit ist es, selbst für Licht zu sorgen und zwar beispielsweise durch den Einsatz eines Blitzgeräts, das bringt aber im Freien auch nur etwas, wenn man den Vordergrund heller haben will, während der Hintergrund dunkel bleiben soll, da man logischweise durch die Reichweite des gewählten Beleuchtungsmittels limitiert ist. Ist man aber nicht im Freien, so kann man damit schon sehr gute Ergebnisse erzielen. Sofern man also im Freien fotografiert, das Motiv dabei selbst nicht im Vordergrund ist und es sich außerdem um ein statisches Motiv handelt, so würde ich hier einfach den Einsatz eines Stativs empfehlen. Dabei kann man die Empfindlichkeit ruhig auf ISO 100 stellen, wodurch das Rauschen minimiert wird. Den Bildstabilisator sollte man dabei aber abdrehen, da er, wenn man ein Stativ verwendet, normalerweise kontraproduktiv ist und die Aufnahmen verwackelt. Je länger die Belichtungszeiten sind, desto eher sollte man übrigens die Rauschminderung einschalten. Für Innenaufnahmen kann ein Stativ auch hilfreich sein, aber da erzielt man auch mit einem Blitzgerät oder dergleichen gute Ergebnisse.


    Schließlich bleibt es einem selbst überlassen, wie man mit wenig Licht umgehen will. Ich denke, das Licht ist eines der zentralen Themen der Fotografie und unterschiedliche (Licht-)Situationen erfordern unterschiedliche Herangehensweisen. Und manchmal erlaubt sogar dieselbe (Licht-)Situation verschiedene Herangehensweisen, da wird man aber auch erst für sich selbst herausfinden müssen, mit welcher Herangehensweise man seiner Meinung nach die besten fotografischen Ergebnisse erzielt.


    Edit: Rauschen sollte am Monitor nicht unbedingt in der 100%-Ansicht kombiniert mir geringem Betrachtungsabstand beurteilt werden. Wenn man Entrauschen will, dann vielleicht schon. Aber um zu beurteilen, ob überhaupt eine Entrauschung nötig ist (bzw. ob das Rauschen überhaupt störend ist), eben nicht. So sehe ich das zumindest.

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  • Hallo Thilo,


    deinen Eindruck kann ich eigentlich so nicht nachvollziehen. Ich selbst nutze die E-510 und auch die E-3, die ja den gleichen Sensor wie die 520er nutzt.
    Die E-510 macht eigentlich bis Iso 400 keine Probleme und auch mit Iso 800 habe ich da schon schöne Bilder hingekriegt. Die E-3 ist bietet da noch etwas mehr und lässt sich bis Iso 800 eigentlich problemlos nutzen, Iso 1250 ist gut und selbst 1600 sind noch brauchbar (evtl. mit etwas Nachbearbeitung).


    Zitat

    ist auch schon bei schwarzen Flächen und 100% Darstellung zu sehen.


    Nun ja, die 100%-Ansicht ist nicht unbedingt dazu geeignet, das Rauschen in seiner Bildwirksamkeit zu beurteilen. Da wirst du immer was finden, was aber etwa bei einem 30x20-Ausdruck nicht mehr zu erkennen ist. Die 100%-Ansicht ist nur bedingt zur Bildbeurteilung geignet.


    Zitat

    Bringt da die Rauschunterdrückung oder Rauschminderung was ?


    Die Rauschminderung bringt nur etwas bei Langzeitbelichtungen und wird erst ab Zeiten von 2 Sek. und mehr wirksam.
    Die Rauschunterdrückung ist durchaus hilfreich und sollte ab etwa ISO 400 mit der Einstellung "weniger" genutzt werden. Sie verringert das Rauschen recht effektiv ohne die Details zu sehr zu beeinträchtigen - die Bilder wirken durchaus sauber.


    Zitat

    Mit den Kit Objektiven und ISO 100 ist in der Dämmerung sogar mit Bildstabilisator nicht mehr viel zu machen. Könnt ihr mir eure Tricks weitergeben ? Bei anderen Herstellern gibt es ja normalerweise eine günstige, lichtstarke Festbrennweite, aber da hab ich bei den 4/3 noch nix gefunden.


    Ja, unter diesen Bedingungen wird's mit den Kitlinsen bei Iso 100 eng. Je nach Motiv hilft auf jeden Fall ein Stativ, ansonsten versuchs mal mit Iso 400 und RU auf weniger, dabei Gradation auf "normal" - sollte mich wundern, wenn das wirklich schlecht aussieht.
    Lichtstärkere Objektive sind für sowas natürlich hilfreich! Objektive wie das 14-54/2,8-3,5 bringen da schon deutlich was, das 25/2,8 Pancake ist noch etwas lichtstärker als das 14-54 bei 25mm. Und ansonsten gibt es auch noch das ZD 50/2,0 oder du schaust dich mal nach einem Sigma 30/1,4 um. Und dann gibt es ja noch das (allerdings teure) PanaLeica 25/1,4. All diese Objektive bieten dir einiges an Spielraum bei wenig Licht, wobei es bei Blenden unter 2 schon recht knapp mit der Tiefenschärfe werden kann, je nach Motiv.
    Also gerade bei den Linsen ist da noch was möglich!:)


    LG Stefan

  • Hallo,


    Danke euch allen für die Hinweise. Werde das im Auge behalten und dahingehend weitere Erfahrungen sammeln. Übrigens hab ich mir das 14-54 I zugelegt ( siehe Post in der Objektivecke ). Das war jetzt der erste Schritt in diese Richtung. Ich sehe mich als Anfänger, kann aber damit leben :) Erst mal will ich scharfe und nicht Rauschende Bilder machen. Der nächste Schritt wird dann irgendwann das 50er Makro oder ein Nikon System. Mal abwarten. Ich lerne ja momentan recht viel mit meiner 520er und muß dann irgendwann abwägen ob ich mit dem was ich damit produziere zufrieden bin oder ob mich die teschnischen Seiteneffekte ( bisher Rauschen, kleiner Sucher und begrenzte Objektivauswahl ) zu einem anderen System bewegen werden. Auf jeden Fall ist es gut das Forum hier zu haben wo man mal nachfragen kann und Hilfestellungen bekommt.


    Gruß


    Thilo

  • Glückwunsch, Thilo!:) Das 14-54 ist eine wirklich feine Linse, die bei mir standardmäßig auf der Kamera ist. Das 50er ist noch mal 'ne Ecke besser!!!


    Zitat

    oder ein Nikon System


    Nun ja, wenn dich das Rauschen der Oly schon bei Iso 200 stört, dann wirst du selbst bei einer Nikon spätestens ab Iso 400 auch keine Freude mehr haben.;) Und wenn, dann müsste es wohl einer der VF-Bodys sein, also etwa eine D700. Dazu hat unser Kollege Wolfgang R. an anderer Stelle jedoch neulich ein paar aufschlussreiche und relativierende Dinge geschrieben: http://forum.olympioniken.de/showthread.php?t=4410


    Zitat

    kleiner Sucher und begrenzte Objektivauswahl


    Einen größeren Sucher kriegst du schon mit einer E-30, noch größer geht's mit einer E-3 / E-5. Und was die Objektive angeht, so musst du auch bei Nikon für die wirklich guten, die etwa einem 12-60, dem 50er oder einem 50-200 das Wasser reichen können, relativ tief in die Tasche greifen.
    Aber natürlich lässt sich (und gerade) mit Nikon ein schönes und gutes System aufbauen, aber eben auch nicht zum Spartarif!;)


    LG und viel Spaß mit dem 14-54 :),


    Stefan

  • Hallo Thilo, ich denke, mit dem 14-54 hast du einen guten Kauf gemacht. Da du dich selbst noch als "Anfänger" bezeichnest, heißt es Wissen aneignen in Theorie und das dann in der Praxis umsetzen und üben. Ein Systemwechsel heißt übrigens nicht, dass dann die Bilder besser sind. DER HINTER DER KAMERA hats in der Hand..... Also lesen, fragen, üben, testen, vielleicht bringt dir etwas stöbern in unseren Grundlagen noch so manchen Tipp.
    Und wenn du Lust UND die Möglichkeit hast, treff dich mit Usern und zieht zusammen los, das hat mir persönlich am meisten gebracht

    Graue Haare sind voll im Trend, wenn nun noch Übergewicht und Falten modern werden, wird das mein Jahr
    meine Homepage - Uschi - lieber von Rubens gemalt als vom Schicksal gezeichnet

  • Hallo Thilo, zu Uschis Ausführungen ergänze ich gerne noch das hier, die Einleitung dazu hier, weil es nicht bei den Grundlagen steht und man deshalb nicht gleich darüber stolpert. Das ist zwar keine leichte Kost für Einsteiger, aber zeigt vielleicht doch, dass alle nur mit dem Wasser kochen können, was die Natur ihnen bietet. Auch dort kannst Du Dich "durchkämpfen". Ich habe versucht die Zusammenhänge möglichst einfach darzustellen. Vielleicht hilft es Dir eine wenig, die Hintergründe zu verstehen.


    Das 14-54 war schon mal eine gute Idee. Bedenke, jede volle Blendenstufe mehr Lichtstärke halbiert die Belichtungszeit. Von Blende 4 eines Kitobjektivs bis Blende 1,4 einer Festbrennweite wie dem 25/1,4 zum Beispiel (ich weiß, nicht günstig, aber dafür sehr gut) reduziert sich die Belichtungszeit auf ein Achtel! Oder anders rum: Brauchst Du bei Blende 4 ISO 1600, dann kommst Du bei Blende 1,4 mit ISO 200 bei der gleichen Belichtungszeit aus.
    Leider kosten wirklich gute lichtstarke Objektive bei allen Herstellen auch gutes Geld. Das wird gerne verschwiegen. Die billigen Objektive wirst Du nicht wirklich haben wollen, wenn Du mal lichtstarke Olympus-Objektive kennengelernt hast.;)

    Schöne Zeit und immer gut Licht
    Wolfgang_R


    Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht. (Georg IR B.)
    Always Look at the Bright Side of Life ...

    Einmal editiert, zuletzt von wolfgang_r ()

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