In der Lüneburger Heide

  • Hallo,
    ich hatte (der Anna) zugesagt, einen eigenen Thread für meine (Zufalls)Bilder aus der Lüneburger Heide aufzumachen. Das will ich nun wahrmachen.


    Im Juni blüht die "Heide" leider noch nicht, also gibt es nur grüne Bilder.
    Man glaubt es kaum, aber die "Heide" ist eine Kulturlandschaft und entstanden und erhalten durch die Schafe. Auch heute gibt es noch einige wenige Herden der bekannten Heidschnucken, meines Wissens sogar "gefördert", um wenigstens einige Landstriche so zu erhalten.


    Die Heide wurde von Hermann Löns besungen und beschrieben. Ich bin keine Verehrerin seiner Poesie, doch in der Gegend wird er verehrt.
    Nicht weit von meinem Domizil befand sich die Stelle an der er beerdigt ist, unter einem großen Findling. Nicht weit davon sollte es ein Denkmal geben.
    Also machte ich mich auf, die P-3 mit dem adaptierten 9-18 in der Fototasche.


    Und dann sah ich die typische Landschft, zumindest ein kleines Fleckchen, der Boden dort ist übrigens karg und sandig.
    (Für den Himmel hatte ich nichts dabei - kein Filter.:cry:)



    Dieses zweite Bild muß man nicht betiteln, jeder ahnt, wo es aufgenommen wurde:



    Schließlich stand ich vor dem Stein. Löns war nach kurzem Einsatz (freiwillig!) im 1. Weltkrieg in Frankreich gefallen und Jahre später nach Deutschland überführt worden. (oder wie nennt man das?)



    Nun wollte ich noch zum Denkmal, das ist nicht weit entfernt, und ich fand den Weg dorthin sehr, sehr schön.


    Wie heißt der Baum? Er gehört dorthin. Als ich dieses schöne Exemplar erblickte, fiel mir ein Rätsel ein, das mir einmal vor langer Zeit mein Vater aufgegeben hatte, und das ich nie mehr vergessen habe - es drängte sich mir bei diesem Anblick sofort wieder ins Bewußtsein:



    Es lautet so:
    Ein Jüngling lag unter einem Baum und schlief.
    Da kam ein Mädchen und rief,
    und die Worte, die sie rief,
    waren zugleich der Name des Baumes, unter dem er schlief.


    Was rief das Mädchen?


    Wer kann kombinieren? Ihr seid gefragt!


    Einige wenige Fotos habe ich noch, so daß ihr noch einen Post anschauen müßt, sobald mein "Rätsel" gelöst ist....


    Gruß - maxie

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

  • Fein, Du hast noch dran gedacht.:) Es freut mich auch diese und demnächst noch ein paar mehr Bilder zu
    sehen, denn bei meinem kurzen Auenthalt im letzten Jahr (nur eine Übernachtung) konnte ich nicht viel
    mehr als den Vogelpark Walsrode besuchen.
    Für Bäume mußt Du die Experten anderweitig suchen Maxie. aber ich denke ein Wacholder kommt in Frage.:D
    Also würde das Mädchen rufen " Wach Older". :helau:

    Gruß Anna



    Zitat

    Wo viel Licht, da ist auch Schatten.

  • :DJa, Anna!
    Das Mädchen ruft:"Wach Holder!"
    Dann kann es also morgen weitergehen.
    Es kommen ja noch die Moorbilder.


    Nebenbei: Die Wenigsten kennen den Wachholder als Baum, allenfalls als Busch auf dem Friedhof oder auch als "geistigen" Wachholder.:D:D - die Männer vor allem!:motz:


    Gruß - maxie

    Gruß - maxie



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    Einmal editiert, zuletzt von maxie ()

  • Ja, die Heidschnucken sind essentiell zum Erhalt dieser einzigartigen Landschaft; und dass sie tatsächlich wunderbar ist, dass zeigst du uns hier mit deinen schönen Bildern!:applaus: Weit von mir ist sie ja nicht, die Lüneburger Heide, aber bisher bin ich da immer nur durchgerauscht - ein Fehler, wie man sieht!:rolleyes:
    Da bin ich schon gespannt auf die Moorbilder.:)


    Zitat

    auch als "geistigen" Wachholder. - die Männer vor allem!


    Immer diese Vorurteile!:motz: Ich als Mann rühr so ein Zeug nicht an!!!!:)


    LG Stefan

  • Stefan,
    bring mich nicht in Versuchung - ich wollte heute sittsam sein!


    Aber ich freu mich, wenn die Bilder gefallen, vor dem Moor kommt jedoch nochmal Wachholder!! (In Bildern, nicht geistig))


    maxie

    Gruß - maxie



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  • Moin Maxie,


    dass die Heide im Juni noch nicht blüht, daran hätte ich wahrscheinlich auch nicht gedacht und mich gewundert! ;)


    Aber auch so recht karg ist das eine interessante Landschaft. Hast du die erwähnten Heidschnucken mit einem Schäfer denn auch irgendwo gesehen und fotografiert?



    Gruss




    schokopanscher

    Gruß aus Hamburg vom schokopanscher


    Meine Homepage - Möge das Licht mit Dir sein!

  • Was ist hier nun besser? Die Bilder oder ihre teilweise sehr lustige, aber auch lehrreiche Beschriftung? Klasse, Maxie!


    Nebenbei: "entstanden" ist die Heide dadurch, dass im Mittelalter die dort vorhandenen großen Wälder von den Lüneburgern abgeholzt wurden, um als Stollenabstützung für den Salzabbau und als Brennmaterieal für die Salzpfannen zu dienen. So zerstörten die Lüneburger eine ursprüngliche Landschaft - wie die Venezianer für die verkarsteten Landschaften auf dem Balkan verantwortlich sind, für ihre Hausgründungen im Wasser. Und ja, die Heidschnuckenherden werden gefördert, damit der jetzige Zustand, der ja auch Touristenmagnet ist, erhalten bleibt. Vor allem Birken würden sonst überhand nehmen.


    Jürgen

  • Hallo und danke
    für die positiven Meinungen zu meinem kleinen Bericht.


    Heidschnucken-Herden habe ich nicht gesehen. Es soll insgesamt sechs dieser genügsamen Herden geben, die mobil sind und an den Brennpunkten eingesetzt werden. In Andenkenläden sieht man sie jedoch, die Schäfchen mit dem schwarzen Köpfen.


    Zum Wachholder möchte ich einiges ergänzen. Er wächst langsam, das Holz ist zäh und "drehwüchsig".
    Dazu weiter unten ein Foto.
    Übrigens würde heute kein Mensch, jedenfalls keine Frau, zu ihrem Freund oder Liebsten "wach - Holder" sagen. Das habe ich damals als Kind bereits meinem Vater erklärt - das Rätsel muß also sehr, sehr alt sein.:D


    Aber nun das Bild:



    Ein kurzer Weg führt vom Findlingsgrab, gesäumt von alten Wachholder-Büschen und -bäumen zum eigentlichen Denkmal für den Dichter der Heide.





    Und da steht es dann, wuchtig, aus Feldsteinen gemauert mit einer Erinnerungstafel versehen.




    Mit einem weiten Umweg machte ich mich auf den Rückweg zum Auto, noch über diesen Text reflektierend.


    Dieser Baum mit seiner Fußangel wollte mir wohl sagen: "Bleib noch ein bißchen hier"!



    Mein nächstes Posting entführt euch endlich ins Moor. :)


    Gruß - maxie

    Gruß - maxie



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  • Ein ganz idyllischer Fußweg mit den hölzernen Dreh- und Angelpunkten schön ins Bild gesetzt-.:applaus::)

    Gruß Anna



    Zitat

    Wo viel Licht, da ist auch Schatten.

  • Hallo,
    da hat die Anna Recht, ein idyllischer Fußweg.


    Ich muß wohl mindestens bei einem Bild nach dem Verkleinern das Nachschärfen vergessen haben - bitte seht mir das nach. Nun ist es zu spät, das Foto rauszunehmen oder zu ersetzen. Shit happens!
    Und eigentlich will ich ja auch die Gegend zeigen - um meine Fotokünste geht es hier nicht, und Zensuren werden auch nicht verteilt.
    Faßt das bitte als "Selbstanzeige" auf - damit gehe ich straflos aus, obwohl ich kein Millionär bin,.......oder?


    Gruß - maxie

    Gruß - maxie



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  • Hallo,
    nun also geht es ins "Grundlose Moor". Mittendrin liegt der "Grundlose See". Man weiß nicht wie er entstanden ist, in seiner Mitte wiederum soll in 30 m Tiefe ein großer Findling liegen. Wer will das nachprüfen!


    Ich verfuhr mich zunächst, landete aber endlich auf dem einsamen Parkplatz, immerhin 2 Autos waren da. Beruhigend, dachte ich.
    Kaum war ich ausgestiegen, ging die Tür des nebenstehenden Wagens auf, und ein Mann lief nun langsam vor mir her. Wurde ich langsamer, wurde er es auch. Mir wurde mulmig. Ich sog meinen Rucksack hinter mir her, für den ich mir ein Rädergestell zugelegt habe.
    Endlich begegnete(n) WIR einer Familie - aha, das andere Auto,- aber nun war ich mit IHM ganz allein. Mutig lief ich weiter. ER ging jetzt hinter mir her, wieder wurde er schneller, wenn ich schneller lief. Ich konnte mich ungesehen in die Büsche schlagen und ließ IHN vorbei. Was für ein Abenteuer, dachte ich.:cry:
    Ich lief aber weiter und sah ihn schließlich auf einer Bank, just am schönsten Ausblick sitzen, und ich fotografierte IHN unbemerkt. Das Foto traue ich mich aber nicht zu zeigen hier.;)
    Ein Stück weiter saß ein Mann auf einer weiteren Bank, aber der sah vertrauenerweckend aus. Ich setzte mich dazu und erzählte meine Story. Was soll ich sagen - er beschützte mich, ich fühlte mich wohler, und er blieb sogar dann in meiner Nähe, als ich Verbotenes tat und den Weg verließ, um ein Wollgras zu fotografieren, damit ich wieder aus dem "Sumpf" herauskäme, wie er meinte.
    Den Mann, der mir solche Angst eingejagt hatte, sah ich nicht wieder - und ich denke heute, der war sicher harmlos.
    Aber Anna wird mich verstehen, ihr Männer werdet etwas schadenfroh lächeln, hab ich recht? Sei´s drum, es sei euch gegönnt.


    Zwei Tage später war ich wieder im Grundlosen Moor, diesmal trug ich den Rucksack und hatte mein Stativ als Waffe in der Hand. Wer das gegen den Kopf kriegt, kommt auf andere Gedanken, glaube ich.
    Ich war vor Sonnenaufgang vor Ort, sah aber keine Sonne, statt dessen regnete es ein bißchen - fotografiert wurde trotzdem.


    Und nun die Bilder.


    Dies ist das erste "entspannte" Foto, hinter meinem Rücken steht eine Bank mit einem gemütlichen älteren Herrn.:D


    1.



    Dieses Gras ist der sog. "Schwingrasen". Er wirkt vertrauenerweckend, und man glaubt, festen Boden unter den Füßen zu haben. Tritt man jedoch drauf, teilt sich der Rasen, man sackt ein, und mancher gute Schwimmer konnte sich nicht retten. Sagt man!


    Dieses Bäumchen im Wasser wurde von Libellen umschwärmt - als ich schußbereit war, waren die jedoch verschwunden.


    2.



    Das Wasser im Moor ist völlig ohne Bewegung, dadurch kann man schöne Spiegelungen erleben.


    3.



    Man darf die Wege nicht verlassen, es ist auch nicht ratsam, denn sofort schwappt es unter den Schuhen.
    Diese kleine Brücke führte zu einem Ausguck, ähnlich einem Hochsitz, von dem aus man den See besser überblicken konnte als vom Weg aus.


    4.



    5.



    6.



    Den Schlußpunkt meines ersten Tages im Moor setzte ich mit dem Versuch, Wollgras abzulichten. Das war gar nicht so einfach. Es ist durch den kleinsten Luftzug ständig in Bewegung, es steht immer recht weit vom Weg entfernt, am liebsten wo es richtig schwappig ist. Und wohin dann mit dem Stativ? Ohne dieses geht aber gar nichts.:cry: Wollgras ist ein typisches Moorgewächs - ich kannte es nur vom Erzählen.


    Hier das Ergebnis:


    7.



    8.



    Und nun viel Spaß - Gruß - maxie

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

  • Moin Maxie,


    die Moorbilder sind klasse, aber auch der Baum mit Fußangel von der vorherigen Serie ist ein Blickfang.


    Bestimmt hatte der Mann der dich verfolgt hat auch Angst allein im Moor und wich deshalb nicht von deiner Seite! ;) Der ärmste hat dann sicher befürchtet, du bist vom Moor verschluckt worden als du dich in die Büsche geschlagen hast! :rolleyes:



    Gruss



    schokopanscher

    Gruß aus Hamburg vom schokopanscher


    Meine Homepage - Möge das Licht mit Dir sein!

  • Moin Maxie,


    die Moorbilder sind klasse, aber auch der Baum mit Fußangel von der vorherigen Serie ist ein Blickfang.


    Bestimmt hatte der Mann der dich verfolgt hat auch Angst allein im Moor und wich deshalb nicht von deiner Seite! ;) Der ärmste hat dann sicher befürchtet, du bist vom Moor verschluckt worden als du dich in die Büsche geschlagen hast! :rolleyes:


    Danke, Schokopanscher fürs Kompliment. Aber das andere - das glaubst du nicht wirklich. Er hat mich dann ja lebend vorbeitappeln gesehen. Die Beute wurde schwierig! :D - So benimmt man sich nicht. Egal - :confused:
    Ich wußte es, ihr lacht mich aus! :cry:


    Gruß - maxie

    Gruß - maxie



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  • Hallo Maxie,


    das sind schöne Bilder die Du mitbringst . Diese gefallen mir sehr gut, am besten finde ich das sw-Bild
    mit der ruhigen Spiegelung.:applaus: Ich bin gespannt wie es weitergeht.:)


    Immerhin kannst Du im Zuge Deiner Zitterpartie durchs Moor, das hier bereits an anderer Stelle zitierte
    Droste-Hülshoff-Gedicht nachvollziehen. " Oh schaurig ist´s übers Moor zu gehen...."
    Und ja, das beklemmende Gefühl welches Du beschreibst ist wohl jeder Frau bekannt und hat schon jede
    einmal durchlebt.
    Mir persönlich passiert soetwas allerdings eher in Städten. Da geh ich auch ungern fotografieren,
    habe aber in der Regel nicht (mehr) um mich sondern um mein Fotoausrüstung Sorge.;)
    Auch wenn es in einem alten Lied heißt "und im Wald da sind die Räuber..." meine ich das diese
    heutzutage eher in der Großstadt zu finden sind und im Internet.;)

    Gruß Anna



    Zitat

    Wo viel Licht, da ist auch Schatten.

  • Danke Anna.
    Auf Anette v. Droste Hülshoff wollte ich mich im nächsten Posting beziehen. Da wird es etwas düster mit der Stimmung.
    Ich stimme völlig mit dir überein, ich sorge mich auch um meine Ausrüstung mehr als um meine "Unschuld". (Geld hatte ich nicht mit) Sonst hätte ich sicher kehrt gemacht.:D:D
    Für ein paar spannende Fotos riskiert frau eben allerlei. :)


    Gruß - maxie

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

  • Hallo Maxie,


    schön dass du uns an deinem sicherlich erholsamen und entspannenden Spaziergang durch die
    Lüneburger Heide teilhaben lässt. :cool: :applaus:


    Tolle Bilder mit schönen und geistreichen Anmerkungen, besonders gut fand ich das Rätzel deinem Vater.



    .

    Grüsse aus Niederbayern,
    Rudi


    Fotografieren Sie Ihr Leben – wenn Sie es verlieren, haben Sie immer noch das Foto! (Detlev Motz)

  • Wieder wunderbare Lanschaftsbilder mit sehr lesenswerten Erläuterungen.


    Und selbst als (wenn auch schon alter) Mann kann ich Deine Befürchtungen sehr gut nachempfinden ...


    LG Jürgen

  • Hallo,
    nun die restlichen Fotos aus dem Moor.
    Wie bereits erwähnt, wollte ich den Sonnenaufgang daselbst erleben, das blieb ein Wunschtraum, statt dessen zugezogener Himmel und sogar Nasses von oben.


    Und da fiel mir dann die von Anna angeführte Ballade vom Knaben im Moor ein. Angst hatte ich nicht - es war schön allein zu sein, zudem kannte ich die Örtlichkeit bereits.


    Allein um die Stimmung wiederzugeben, stelle ich die Bilder ein, ich habe nichts am WB geändert, weil die Farben genauso waren. Kühl, düster. Es war etwa 5.10 Uhr beim ersten Bild.




    Die Bank war nun naß, zum Sitzen nicht einladend allenfalls zum Abstellen des Rucksacks für den Objektivwechsel.




    Ein bissel schaurig sieht das schon aus, nicht?



    Es wird nun immer heller, und der besondere Zauber ist gleich vorbei.



    Und zum Abschluß nochmal ein Wollgras. Eigentlich ist das nicht die Blüte, sondern ihr seht die Früchte, die Samen, die mit ihren langen Haaren vom Wind leicht weitergetragen werden können.



    Damit ist meine Reportage aus dem Moor zu Ende. Viel Vergnügen!


    Gruß - maxie

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

Unserer Olympus-Fachhändler

Foto Baur