OMD: Video

RAW kann man durchaus als Standard bezeichnen - bei professionellen Filmproduktionen. Im normalen Videobereich, also alles außer Kino und natürlich im Anwenderbereich findet man das bisher nicht. Insofern geht es bei der E-M5 immer um durchprozessierte Videos, und die eingestellten JPEG-Vorgaben zu Farben, Kontrasten etc. werden auf das Video übertragen.

Auto-ISO ist im Videomodus bei allen automatischen Belichtungsmodi vorgegeben. Das ist durchaus sinnvoll, immerhin wird der Belichtungsspielraum durch die Vorgaben der Videographie (etwa beim Verschlusszeitenbereich) im Gegensatz zum Photobereich deutlicher eingeschränkt, während andererseits die Nachteile höherer Empfindlichkeiten weniger stark ausgeprägt sind (dafür sorgt die Prozessierung der Bilddaten). Und da die Steuerung von Olympus gut programmiert ist hat man quasi keine Probleme mit höheren ISO-Werten, obwohl genug Licht vorhanden ist.
Im manuellen Modus ist hingegen die Auto-ISO gar nicht verfügbar, was ich für kritischer halte, da damit die Vorteile einer festen Einstellung bei gleichzeitiger Belichtungsnachführung verloren geht. Dafür hat man zumindest alle manuellen Einstellungen in der Hand, das ist heute ja auch nicht unbedingt üblich.

Wenn es nur um gelegentliche Videoclips geht, im Sinne einer hochwertigen Erinnerungsphotographie, würde ich einfach aus dem gerade verwendeten Photomodus heraus die Videoaufnahme starten. Dabei wird zwar immer die Programmautomatik aktiviert, dafür braucht man sich um die Einstellungen keine Gedanken machen, während die Vorgaben (JPEG-Einstellung, Belichtungskorrektur, etc.) beibehalten wird. In solchen Fällen würde ich entweder mit C-AF arbeiten (wenn man sich komplett keine Gedanken machen will), oder mit S-AF, wobei man dann im Video die Schärfe über den ersten Druckpunkt auf dem Auslöser aktualisieren kann.
Wenn es um geplante Aufnahmen mit entsprechender Qualität geht wird man hingegen nicht um den Videomodus mit manueller Belichtung und Schärfenachführung herumkommen, allerhöchstens noch mit S-AF.

Was die Videoformate angeht hängt es in meinen Augen nicht nur davon ab, welche Ausgabequalität man erzielen will, sondern auch, mit welchem Aufwand man in die Nachbearbeitung gehen möchte. Full-HD in Fine ist gut für die maximale Qualität, für reine Erinnerungsaufnahmen würde ich eher 720p mit MJPEG nutzen - frisst zwar mehr Speicherplatz, ist aber deutlich schneller in der Bearbeitung, sofern man nicht gerade eine respektable Rechnerausstattung nutzen kann. Und die Qualität ist bei 720p auch für größere Bildschirme in vielen Fällen sehr befriedigend, keinesfalls "nur" ausreichend.