Panasonic 12-35mm f/2.8 X

    • Offizieller Beitrag

    Der Thread ist alt, sicherlich, aber das Objektiv ist ja noch immer sehr aktuell (als einziges lichtstarkes Standardzoom für µFT). Ich kann die hier verbreitete Stimmung nicht verstehen, und da ich das Objektiv einige Zeit nutzen konnte, auch nicht teilen.
    Wolfgang hat es ganz drastisch formuliert mit seinem "sowas wie diese Panasonic-X-Zoom-Mogelpackung will ich von Olympus nicht sehen!". Dabei gibt es diese "Mogelpackungen" doch auch bei Olympus. Das 9-18 ist nur unmerklich besser optisch korrigiert als das 12-35, das 12-50 ist auch nicht besser, gleiches trifft auf das 12/2 zu. Auf der anderen Seite zeigt das 12-35 in der Praxis eine sichtbar höhere Auflösung im Zentrum als etwa das 12-60 von FT, während es am Rand bei ähnlicher Korrektur (man muss ja nicht die Herstellervorgabe nutzen) nicht schlechter auflöst. Nur vollkorrigiert ist ein Unterschied vorhanden, vor allem bei 12mm. Aber nur, wenn man auf der anderen Seite die wellenförmige Verzeichnung des 12-60ers akzeptiert, was dann wieder zweierlei Maß sind.
    Den integrierten Stabilisator sehe ich wie immer zwiegespalten. Auf der einen Seite ist er natürlich eine zusätzliche Komponente, die nicht nur durch ihre Anwesenheit bereits Qualität kostet, sondern durch ihre Auslegung zwangsläufig ein Dezentrierungspotenzial besitzt. Auf der anderen Seite aber ist die Leistung sehr gut, und gerade an der Pen ist diese Variante dann doch eine sehr empfehlenswerte Alternative.


    Die absolut höchste Qualität erreicht das Objektiv nicht, und natürlich kann es gegen das 14-35/2 nur verlieren. Alles andere wäre schon aufgrund der Positionierung ein Wunder. Es ist ein Kompromiss in vieler Hinsicht, so wie jedes andere Objektiv letztlich auch. Aber es liefert trotzdem eine sehr solide Leistung ab, die sich hinter den anderen FT-Normalzooms nicht verstecken braucht und gerade in Verbindung mit der Größe in der Praxis überraschend angenehm ausfällt.


    Wie Alternativen aussehen können ist natürlich reine Spekulation. Ich selbst würde mir natürlich von Olympus eine µFT-Version des 14-35/2 wünschen, optisch herausragend, mit guter Lichtstärke und angemessener Größe, also nicht unnötig oder übertrieben klein. Nur welche Chance hätte sowas auf dem Markt?
    Richtig ist, dass µFT mit den elektronischen Korrekturen und den damit immer einhergehenden Randschwächen rein von den Abbildungsleistungen etwas weiter von FT entfernt liegt und näher zu den "klassischen DSLR-Systemen" rückt. Richtig ist aber auch, dass gerade bei der Skalierung der Sensorauflösung dadurch nicht unerhebliches Potenzial besteht. Sieht man etwa, wie gut das 20/1,7 rein optisch auflöst (natürlich mit dann entsprechender Verzeichnung), dann weiß man, wie zukunftssicher selbst so eine Flunder ist. Nach dem, was ich bisher über das 12-35 an Messwerten gesehen habe, liegt es da nicht anders. Das kann einem gefallen oder eben nicht, aber es trifft bisher auf beide Hersteller zu. Und von daher wage ich die kühne Prognose, dass sich Olympus von diesem Weg vorerst nicht entfernen wird. Für einige leider, für viele zum Glück.

  • :D Ohne Wackeldackel wäre es eine Option für mich (und auch ohne die wohl bisher aufgefallenen Streuungen, die möglicherweise auf das überflüssige Wackelglied zurückzuführen sind). Und oben und unten länger, also so 20-80mm wäre mir auch noch lieber. Das 35-100 ist mir wieder zu weit oben. Wann bauen die endlich meinen Wunschbrennweitenbereich?:motz:

    Schöne Zeit und immer gut Licht
    Wolfgang_R


    Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht. (Georg IR B.)
    Always Look at the Bright Side of Life ...

  • Hallo Sascha,


    schön, dass du diesen Thread noch einmal hervorholst und die anfänglich eher negative Einschätzung dieses Objektivs relativierst. Nach allem, was ich so mitgekriegt habe, scheint mir deine Charakterisierung des Pana-Zooms absolut treffend zu sein. Auch in der aktuellen c't Digitale Fotografie, in der alle FT-Linsen vorgestellt und 7 davon einem genaueren Test unterzogen werden, kommt das 12-35 sehr gut weg, leistet sich keine nennenswerten Schächen. Besser schneidet von den getesteten Linsen eigentlich nur das wunderbare Oly 75/1,8 ab. Zumindest ist es das derzeit beste verfügbare Zoom für mft. Schade, dass Oly dieses Feld so unbeackert lässt.


    ohne die wohl bisher aufgefallenen Streuungen, die möglicherweise auf das überflüssige Wackelglied zurückzuführen sind).


    Beim 12-35 liest man doch eher weniger davon. Das Problem der enormen Streuung scheint eher das 35-100 zu betreffen, dessen Qualität extrem schwankend zu sein scheint. Schade und bei diesem Preis ...!:(


    Zitat

    Und oben und unten länger, also so 20-80mm wäre mir auch noch lieber. Das 35-100 ist mir wieder zu weit oben. Wann bauen die endlich meinen Wunschbrennweitenbereich?:motz:


    Mir würde ein 12-60 völlig reichen!:) Ansonsten verstehe ich auch nicht, warum man sich bei den Zooms nicht an der FT-Pro-Linie orientiert.


    LG Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Und oben und unten länger, also so 20-80mm wäre mir auch noch lieber.


    Meine Wunschkombination wäre noch immer ein 10-25/4 und ein 18-90/4 mit optisch sehr guter Qualität, und dabei so kompakt wie möglich (aber so groß wie nötig!). Und als Ergänzung dann µFT-optimiertes ein 14-35/2 für "spezielle Anlässe". Realistisch ist nichts davon, leider.


    Zumindest ist es das derzeit beste verfügbare Zoom für mft. Schade, dass Oly dieses Feld so unbeackert lässt.


    Ja, das ist wirklich Schade. Vor allem, weil man so auch kaum vernünftig planen kann. Aber es lässt sich leider nicht ändern.


    Zitat

    Das Problem der enormen Streuung scheint eher das 35-100 zu betreffen, dessen Qualität extrem schwankend zu sein scheint. Schade und bei diesem Preis ...!:(


    Ich glaube daran ehrlich gesagt nicht, also an tatsächliche Qualitätsschwankungen in dem berichteten Ausmaß. In meinen Augen kommen die nicht aufgrund tatsächlicher technischer oder optischer Unterschiede zustande, sondern zum einen Aufgrund unterschiedlicher Ansprüche der Nutzer, zum anderen aufgrund von methodischen Fehlern. Das fängt bei der Fokusdistanz an (an der Naheinstellgrenze ist die Leistung NIE mit jener auf größerer Distanz gleichzusetzen) und hört bei den Umwelteinflüssen auf. Im Winter aus dem offenen Fenster heraus über die Stadt hinweg ein Hochhaus photographieren und daran die Schärfeleistung ablesen wollen funktioniert nicht auf unserem Planeten, und anhand eines Bücherregals eine Dezentrierung festzustellen, ohne die Ebenenparallelität genau eingemessen zu haben, ist ähnlich sinnfrei. Es wäre sinnvoller, und das meine ich durchaus nicht despektierlich, wenn entsprechende Laien lieber tatsächliche Photos aus ihrer Praxis zeigen würden, anstatt sich an der komplizierten Welt sinnvoller Testberichte zu versuchen. Daran scheitern selbst etablierte Magazine mit langjähriger Erfahrung regelmäßig.


    PS: Und ich weiß, wovon ich rede, weil ich eine Zeitlang genau damit mein Geld verdient habe und auch die üblichen Schwankungen gut kenne - selbst bei Objektiven mit integriertem Stabilisator.

  • Meine Wunschkombination wäre noch immer ein 10-25/4 und ein 18-90/4 mit optisch sehr guter Qualität, und dabei so kompakt wie möglich (aber so groß wie nötig!).
    (...), zum anderen aufgrund von methodischen Fehlern. Das fängt bei der Fokusdistanz an (an der Naheinstellgrenze ist die Leistung NIE mit jener auf größerer Distanz gleichzusetzen) und hört bei den Umwelteinflüssen auf. Im Winter aus dem offenen Fenster heraus über die Stadt hinweg ein Hochhaus photographieren und daran die Schärfeleistung ablesen wollen funktioniert nicht auf unserem Planeten, und anhand eines Bücherregals eine Dezentrierung festzustellen, ohne die Ebenenparallelität genau eingemessen zu haben, ist ähnlich sinnfrei.(...)


    Die Beiden würde ich so auch nehmen...
    und dem Rest stimme unbedingt zu. Wobei ich bemerken will, dass für die Randschärfe im Nahbereich auch unbedingt im Randbereich fokussiert werden sollte, denn die Bildfeldwölbung kann relativ groß sein (nur scheint das kaum jemand zu kümmern). Für Repros von Planvorlagen sind die Objektive schließlich nicht gedacht.

    Schöne Zeit und immer gut Licht
    Wolfgang_R


    Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht. (Georg IR B.)
    Always Look at the Bright Side of Life ...

  • Ich glaube daran ehrlich gesagt nicht, also an tatsächliche Qualitätsschwankungen in dem berichteten Ausmaß. In meinen Augen kommen die nicht aufgrund tatsächlicher technischer oder optischer Unterschiede zustande, sondern zum einen Aufgrund unterschiedlicher Ansprüche der Nutzer, zum anderen aufgrund von methodischen Fehlern.


    Das mag sein, kann ich natürlich nicht überprüfen. Mir war nur aufgefallen, dass man da beim 35-100/2,8 deutlich mehr von liest als beim 12-35.
    Letzteres konnte ich übrigens heute mal kurz antesten, und ich muss sagen, es hat bei mir einen wirklich guten Eindruck hinterlassen. Es macht einen wertigen Eindruck, die Größe ist angesichts der Lichtstärke absolut in Ordnung und optisch war es bei diesem flüchtigen Ausprobieren anscheinend wirklich gut, selbst bei Offenblende scharf. Ein feines Teil!:)


    Zitat

    Es wäre sinnvoller, und das meine ich durchaus nicht despektierlich, wenn entsprechende Laien lieber tatsächliche Photos aus ihrer Praxis zeigen würden, anstatt sich an der komplizierten Welt sinnvoller Testberichte zu versuchen.


    Dem ist nichts hinzuzufügen!:) Mir sind aussagekräftige Bilder aus der alltäglichen Praxis allemal lieber als irgendwelche Testreihen; sie zeigen, was mit einer Linse tatsächlich geht.


    Zitat

    PS: Und ich weiß, wovon ich rede, ...


    Davon bin ich überzeugt!:)


    LG Stefan

  • Für mich kommt es schon nicht in Frage weil mir 12-35 zu wenig Zoombereich sind. 12-50 wäre toll, wenn nur das bestehende 12-50 ein bisschen lichtstärker (3.8-4.5 wäre mir schon genug) und schärfer wäre, abgedichtet zusammen mit dem Makromodus und dem Zoom für Videos wäre es der Renner :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Wobei ich bemerken will, dass für die Randschärfe im Nahbereich auch unbedingt im Randbereich fokussiert werden sollte, denn die Bildfeldwölbung kann relativ groß sein (nur scheint das kaum jemand zu kümmern). Für Repros von Planvorlagen sind die Objektive schließlich nicht gedacht.


    Für mich sind immer zwei Punkte bei einem Objektiv wichtig: Eine möglichst homogene Abbildung über die gesamte Fläche bei mittleren und großen Fokusdistanzen ein bis zwei Stufen abgeblendet sowie eine möglichst hohe Schärfe auf dem Fokuspunkt im Nahbereich bei offener Blende. Wenn das Objektiv darüber hinausgehendes leistet, sehr gut und nehme ich gern mit.
    Blöderweise wird beides in den typischen Objektivtests nicht ermittelt, weil dort immer nur die Homogenität der Abbildung im Nahbereich beurteilt wird. Und das nichtmal direkt im Bild, sondern elektronisch aus einfachen Kantenverläufen errechnet. Und wenn die "Profis" schon nichts praxistaugliches hinbekommen, wie sollen es dann die "Laien" schaffen?


    Das mag sein, kann ich natürlich nicht überprüfen. Mir war nur aufgefallen, dass man da beim 35-100/2,8 deutlich mehr von liest als beim 12-35.


    Die Schärfebene ist deutlich geringer, da werden Probleme beim Versuchsaufbau sowie der -methodik schneller und deutlicher sichtbar. Meiner Erfahrung nach ist das ein nicht zu unterschätzender Faktor.


    Für mich kommt es schon nicht in Frage weil mir 12-35 zu wenig Zoombereich sind.


    Die Objektive zeigen, wie konservativ die Branche ist, sowohl auf Hersteller- als auch auf Kundenseite. Das man auf große Experimente verzichtet ist in Anbetracht der Wirtschaftslage dabei für mich durchaus nachvollziehbar. 12-35/2,8 und 35-100/2,8 entsprechen der typischen DSLR-Kombination für hohe Ansprüche, genau da will Panasonic auch hin. Null Risiko was die Akzeptanz angeht, und selbst wenn es Kritik gibt, dann nicht aufgrund der eigentlichen Auslegung.
    Für dich, mich und viele andere wäre eine alternative Auslegung sinnvoller gewesen. Ich habe sehr lange mit dem Gedanken 12-35/35-100 gespielt und bin noch nicht ganz los davon, weil ich mich von der guten Qualität überzeugen konnte und großes interesse an einer hochwertigen Zoomlösung für µFT habe. Letztlich aber passt die Aufteilung und Auslegung nicht so gut zu meinen Bedürfnissen, wie ich es mir wünschen würde, so dass es eher eine Übergangslösung wäre. Und dafür sind mir 2.000+ € dann doch zuviel.

  • An dieser Aussage würde ich ganz gerne auch mal kratzen.:D Vielleicht später etwas ausführlicher, nur soviel jetzt: Auch bei der M9 wird eine ganze Menge "gerechnet". Die zugehörigen Objektive sind nicht ohne Grund codiert.;)




    Wirklich viel wird da nicht gerechnet. Die 6bit Codierung kannst du auch ausschalten. Übrigens ist das eine rein optische Codierung. In erster Linie geht es bei dieser "Rechnung" um die Vignettierung. Ein optische Korrektur - also grade biegen- wird nicht durchgeführt.


    B, der auf ein 12-60 für m4/3 wartet und insgeheim auf ein 300mm F4 hofft.

  • ...


    B, der auf ein 12-60 für m4/3 wartet und insgeheim auf ein 300mm F4 hofft.


    Vor allem bei letzten schließe ich mich gerne an. Ersteres als Alternative zum Pana auch sehr gerne, aber irgendwie reizen mich Zooms im Moment gar nicht, seit den FBs gefallen mir meine Bilder wieder besser, schon seltsam. ^^

  • Nach allem was ich gelesen habe, finde ich es viel zu überteuert, da sehr viel mit Softwarekorrektur gearbeitet wird, für diesen Preis finde ich das so nicht akzeptabel :rolleyes: Und an einer Oly-Kamera gibt es scheinbar Probleme mit CA weil diese nicht in der Kamera korrigiert werden. Und wenn ich diesen kleinen Test anschaue dann weiss ich, ich werde es nicht nur wegen dem mir zu kleinen Zoombereich niemals kaufen (auf die Bilder klicken für grössere Ansicht): http://dslr-check.at.webry.info/201206/article_9.html

    • Offizieller Beitrag

    Man sollte sich mal vor Augen führen, dass fast nur meckert, wer das Objektiv selbst gar nicht kennt, während diejenigen, die es in der Praxis nutzen oder nutzten in der Regel nur gutes darüber berichten.


    Ich kann mich nur wiederholen, mir hat die Leistung in der Praxis (und im eigenen Labor) gut gefallen, es hat natürlich ein paar Schwächen (das CA-Verhalten an den Oly-Modellen gehört dazu), aber ich kenne kaum ein Zoom das solche nicht hat. Dazu ist es schnell, kompakt und angenehm leicht, und ordnet sich preislich auf einem Niveau ein, das bei der Konkurrenz höchstens ähnliche, teilweise aber auch schlechtere Leistungen bietet, so dass ich durchaus von "angemessen" sprechen würde (auch wenn ich es mir natürlich günstiger wünschen würde).
    Für mich persönlich ist es jedoch nichts, weil mir der Brennweitenbereich für ein Zoom, dass nicht in den absoluten Spitzenbereich gehört (wie das 14-35/2), zu eng ist. Deswegen, und nur deswegen, kommt es für mich persönlich nicht in Frage.

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Foto Baur