2 technische Möglichkeiten des (m)FT Systems?

  • Hey,


    ich hab mal 2 technische Überlegungen für unser digitales System.


    1. Wär es nicht machbar einen elektronischen Fokusbegrenzer in die FT Objektive bzw. die Kamera zu implementieren. Überlegung dahinter: z.B. das 50er Makro fährt ja doch ziemlich lange wenns einmal durch den ganzen Fokusbereich gejagt wird. Grade am K-AF ist das ja ein noch größeres Problem. Wenn man sich aber jetzt die digitalen Möglichkeiten des FT Systems, wie z.B. Focus Wire-by-Wire zunutze macht und in der Kamera sagen kann, das das Objektiv nur zwischen 1m und unendlich scharf stellen soll wär viel viel Zeit und Fahrweg gespart. Das gleiche andersrum. Zumindestens in meinem Kopf scheint das relativ einfach...
    Was denkt ihr dazu, gibts einen Denkfehler?:) Technische Schwierigkeiten etc.?


    2. Unser Hauslöwe ausm hohen Norden hatte im Nachbarforum was von Blendenöffnung vergrößern durch Trickserei mit der Abblendtaste geschrieben, aber dann auch später hinzugefügt, das es so nicht funktioniert.


    Trotzdem find ich die Überlegung dahinter interessant. Wenn ich mal das 14-54er nehme und mir überleg was ich für eine Blendenöffnung hätte wenn ich die theoretischen 15,4mm(54/3,5) auch bei 14mm öffnen könnte kämen wir auf eine Blendenöffnung rund um 1,1. Natürlich wird das seinen guten Grund haben das das Objektiv nicht soweit öffnen kann, aber darum geht es hier nicht.
    Müsste es nicht auch wieder für einen guten Programmierer möglich sein die Kamera hier auszutricksen und das Objektiv irgendwie dazu zu bekommen das dass Objektiv seine wirkliche maximale physikalische Blendenöffnung ausspielt.
    Oder gibts auch hier einen Denkfehler?:D

  • zu 1.


    Wäre ohne Probleme machbar, da die Kamera ja weiß, was das Objektiv macht und dieses eh eigenständig steuert. Das 50er Makro leidet eigentlich von jeher vor allem daran, dass Olympus hier wenig optimiert hat. Der Phasen-AF ist ja ein passives System, was sich heute auch nicht viel vom damaligen Konzept von Honeywell unterscheidet. Er neigt nun leider auch dazu das Ziel nicht genau zu treffen, dass muss die Kamera erkennen und mit Korrekturberechnungen neu das Ziel anfahren. Sozusagen feiner fokussieren. Je mehr man das in Software optimiert, desto zielsicherer arbeitet es letztendlich. Mit der E-5 hat Olympus, nachdem, was so zu lesen war, wirklich ernsthaft nachgebessert. Genau dafür ist Rechenleistung im Überfluss hilfsreich und für den Kontrast-AF braucht es die auch, wenn dafür auch gerne dedizierte (Signal-)Prozessoren eingesetzt werden. Der Kontrast-AF basiert ja auf einen Vergleich von Signalwerten, die per Fast Fourier Transformation ermöglicht wird. Je schneller gerechnet wird, je schneller die Motoren drehen und die Drehrichtung wechseln können und je mehr "Wahrscheinlichkeiten" berücksichtigt werden, desto einfacher hat es die Kamera im Sinne der Performance.


    Wen es ernsthaft interessiert, was "im Groben" passiert: http://tams-www.informatik.uni…tzeitBV/doc/autofokus.pdf


    Ich finde es spannend zu lesen, ist aber wirklich wohl eher etwas für Leute mit einer gewissen Grundliebe zur Informatik/Mathematik. Allerdings reicht es dem Teil ab 2.2.2. zu lesen, damit man die Komplexität versteht. Interessant wird der Punkt ab 2.3, wo man auch erkennen kann, was man mit Rechenleistung erreichen kann, die ist heute viel größer als damals, als der Text verfasst wurde.


    Kommen wir noch mal zu den "Wahrscheinlichkeiten", nur mal als denkbares Beispiel und das Kameras Szenenerkennung durchführen, wissen wir ja. Eine Kamera weiß, wann es dunkel ist, sie weiß, wie die Lichtverhältnisse sind und könnte diese sogar aus dem Sensorbild gar optimiert berechnen. Gehen wir mal davon aus, die Kamera weiß, es ist dunkel, das Motiv ist eine Person und bei der gegeben Kontur befindet sie sich (natürlich in Abhängigkeit vom Objektiv/Brennweite) in der Entfernung von 3,2 - 3,5 Meter. Hier kann sie ganz von selbst den Fokus als solches begrenzen, sobald sie weiß, was vor ihr passiert, kann sie den Fokus innerhalb eines Wahrscheinlichkeitsraumes bewegen. Wenn wir mal davon ausgehen, dass Motiv steht nicht absolut still, täte sie es, bräuchte man das Verfahren gar nicht. Nun, hat sie die Schärfe, kann sie auch bei einem Kontrast-AF nicht nur das Licht anhand der Menge, sondern auch anhand des gesamten Spektrums berücksichtigen. Sie erkennt, es sind in der Summe 3 Gesichter im Blickfeld des Fotografen, es herrscht ein massives Mischlicht mit unterschiedlicher Lichtstärke im Hintergrund der Personen und erkennt nun, es handelt sich um eine Aufnahme z.B. in der Diskothek. Der Blitz wird (frontal) so gesteuert, dass er die benötigte Lichtmenge reduziert, der ISO-Wert wird gleichzeitig erhöht und da die Kamera auch im Vorfeld die Bewegung im Bild analysiert hatte, berücksichtigt sie dies bei der Belichtungszeit/Blende.


    Was dann dort hinter steht, ist vom Rechenaufwand her enorm, genau daran mangelt es den Kameras noch ein wenig. Die G2 geht ja hier einen großen Schritt weiter, was sich natürlich in der Gesamtgeschwindigkeit niederschlägt. Für bewegte Motive ist das aber dennoch zu lahm, aber auch die werden irgendwann mit einem Kontrast-AF schneller einzufangen sein als mit dem Phasen-AF.


    Gleichzeitig bleibt immer mehr Rechenleistung über um "Spezialitäten" zu ermöglichen. Genau an die werde ich mich irgendwann erfreuen, spätestens dann, wenn die Kamera im Auto-Modus anfängt bessere Bilder als ich selbst es kann zu generieren. Ab dann ist manuelle Bedienung keine Frage des Könnens mehr, sondern wird zu einer bewussten Kunst als Stilmittel. Weil man sich bewusst gegen das System wert und damit andere Stimmungen schafft. Wenn man denn will, ich glaube, genau dieser Faktor wird noch oft unterschätzt, weil wir alle eigentlich versuchen "technisch perfekte" Bilder zu machen.



    zu 2.


    Das Objektiv ist nicht darauf korrigiert, Lichtstärke ist zwar ein wichtiger Faktor, aber nicht beliebig zu erkaufen. Im Gegenteil. Würde man jetzt anfangen auch nur minimal in diese Richtung zu optimieren, kommen Linsenfehler gleich vermehrt zu tragen, gerade auch die sphärische Aberration. Andere wie Verzeichnung und Farbfehler (CAs) lassen sich ja bedingt in Software korrigieren, was Panasonic ja bereits tut, weswegen das 20mm dort ja in der Summe besser ist. So gesehen macht Panasonic da bereits das, auf was du als Idee hinaus wolltest.

  • Eine so lange Antwort wollt ich doch gar nicht:eek:


    Aber schonmal gut das es also eine Möglichkeit wäre!
    Denn so könnten grade die Extremlinsen sehr viel schneller K-AF tauglich gemacht werden als es vllt. durch bloßes heraufsetzen der Rechenleistung zu erwarten ist.
    Und die OBjektive die eh nicht schnell sind könnten durch mitdenken wider tauglich gemacht werden(=



    Zitat

    Das Objektiv ist nicht darauf korrigiert, Lichtstärke ist zwar ein wichtiger Faktor, aber nicht beliebig zu erkaufen


    Okay, ich scheine mich nicht gut genug ausgedrückt zu haben.


    Mir ist schon klar das die nicht ohne Grund eine maximale Blende von 2,8 gewählt haben. Und es geht mir auch nicht darum das Olympus da was ändert, sondern um die theoretische Überlegung dass hier ein findiger Programmierer die Firmware so verändern würde, das ,zwar leistungsmindernd, die Blende weiter geöffnet werden kann...
    Die wahren Fähigkeiten der GH1 wurden ja auch erst durch einen Programmierer freigesetzt.
    Klar ist das nicht direkt vergleichbar, da da ja auch die Leistung zugenommen hat, es geht mir hier aber mehr um die theoretische Überlegung dahinter.


    Zwar wäre die Objektivleistung bei 1,1 schlecht, aber viele schrauben grade Nachts irgendwelche alten Objektive vor die Kamera, da die günstig mit viel Lichtstärke zu haben sind. Das die Leistung da nicht der Brüller ist...nja was solls.

  • Letzteres würde voraussetzen, dass die Blende tatsächlich deutlich mehr geöffnet werden kann als die Offenblende angibt. Was ich allerdings nicht glaube und auch nicht so ist. Der Zugewinn wäre also im Bereich von Minimal anzusiedeln.

  • Zitat

    Letzteres würde voraussetzen, dass die Blende tatsächlich deutlich mehr geöffnet werden kann als die Offenblende angibt. Was ich allerdings nicht glaube und auch nicht so ist. Der Zugewinn wäre also im Bereich von Minimal anzusiedeln.


    Aber wieso nicht?
    Der Platz ist doch da!?


    Rechne mal nach: 54/3,5=15
    14/2,8=5


    Daraus schließe ich Laie das die Blende maximal 15mm geöffnet werden kann;)

  • Hi Ihr,


    Der Trick mit der total geöffneten Blende ist schon etwas älter.:)
    Man muß nur nach dem Fokussieren, den Objektivverriegelungsknopf drücken und
    schon bleibt die Blende voll geöffnet, da die elektrischen Kontakte getrennt werden.
    Es können so natürlich auch keine EXIF Daten übertragen werden.


    So wird aus dem:

    14-54 ein 2,4-3,2
    50-200 ein 2,6-3,2
    14-45 ein 2,8-5,6
    12-60 ein 2,4-3,8
    7-14 ein 2,0-4,0


    Nachzulesen, im Profibuch zur Olympus E-620 von Reinhard Wagner, auf Seite 171
    Ich nehme aber an, daß Oly sicher einen Grund hatte, nicht das volle Potential zur Verfügung zu stellen...;)


  • Das heißt, es tut sich auch am Ende was?
    Bzw. beim fokussieren ist Blende weiter geöffnet als z.B. 2,8 beim 14-54?


    Nachzulesen, im Profibuch zur Olympus E-620 von Reinhard Wagner, auf Seite 171
    Ich nehme aber an, daß Oly sicher einen Grund hatte, nicht das volle Potential zur Verfügung zu stellen...;)



    Aha, muss ich da mal reinschaun wenn ich eins sehe:D



    Danke:]

  • Jepp- Du mußt nur auf die Belichtungszeit achten wenn Du die Taste drückst. ;)


    Für eventuelle Schäden an abgestürzten Objektiven, übernehme ich übrigens keinerlei Haftung. :D

  • Zitat

    Für eventuelle Schäden an abgestürzten Objektiven, übernehme ich übrigens keinerlei Haftung.


    Solang der Body oben bleibt;):P

  • Heilige ***


    Wenn ich das mitm 40-150er mache wird aus 1/20 1/100:eek:


    bzw. grad wurd aus 1/25 1/200...


    EDIT: Dann passt aber die Belichtung nicht mehr, es wird unterbelichtet....

    Einmal editiert, zuletzt von joiandi ()

  • Sehr schön!


    Wenn Du mit der Bildqualität zufrieden bist, kannst Du's ja nutzen. :D


    Wenn die Belichtung nimmer passt, was eigentlich logisch ist-
    kannst Du die Messung auf die Auslösung legen...dann passt das auch!

    Einmal editiert, zuletzt von Burt () aus folgendem Grund: Text erweitert

  • Wenn die Belichtung nimmer passt, was eigentlich logisch ist-
    kannst Du die Messung auf die Auslösung legen...dann passt das auch!


    Stimmt:D


    Wird sofort ausprobiert^^


    Okay, Gewinn ein Viertel. 1/100 wird zu 1/125



    Ich schieß morgen mal Bilder, im Moment wirds aber zu dunkel bzw. zu windig als das da noch was vernünftiges bei rauskommt(=

    Einmal editiert, zuletzt von joiandi ()

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