FL-36 und manueller Modus

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine (wahrscheinlich Anfänger-)Frage:
    wenn ich im geschlossenen Raum im Modus M knipse, woher weiss ich was einstellen muss/kann und es mit dem Blitz dann am Ende gut ausleuchtet ist?
    Ich weiss nicht, wie ich die Frage besser formulieren kann, und ich habe echt noch starke Probleme mit der Arbeit mit dem Blitz.
    Die Belichtungsmessung in der Kamera zeigt mir ja nur die Werte an, die ich ohne Blitz einstellen müsste. Kann ich dann also einstellen was ich will und der Blitz wird dann in angemessener Menge "dazugetan"?
    Hintergrund ist folgender, wir haben heute einen Kindergeburtstag hier gehabt und ich wollte gerne ein paar Fotos machen, war mir aber total unsicher, was ich da einzustellen habe.

  • Hallo Rolf,


    das ist viel einfacher als Du denkst: Im Modus M wählst Du z.B. 1/160 als Verschlußzeit, die Blende wählst Du nach Wunsch (Tiefenschärfe) und dann schau mal in den Sucher: Vermutlich blinkt dort eine Warnung für Unterbelichtung. Jetzt machst Du den Blitz scharf und fokussierst: Es piepst und der grüne Punkt im Sucher zeigt Dauerlicht, jetzt kannst Du den Auslöser drücken. Den Rest macht der Blitz bzw. die Kamera alleine.
    So einfach kann es sein, nein - könnte es sein: Es gibt physikalische Grenzen. Nicht umsonst gibt es externe Blitze mit unterschiedlichen Leitzahlen. Deine Bedienungsanleitung sagt Dir dazu einiges und auch das Display Deiner Kamera, wenn Du eine Probeaufnahme gemacht hast. Tricksen kannst Du, falls der Blitz nicht ausreicht noch über die Blende und über den ISO-Wert. Im Menü gibt es außerdem eine Möglichkeit, die Blitzwirkung etwas zu verändern.
    Viel Erfolg, das wird schon. Spiele doch gleich mal mit Deinem Gerät, das macht Spaß und Du lernst richtig dazu !


    Liebe Grüße
    Reinhold

  • ... Es gibt physikalische Grenzen. Nicht umsonst gibt es externe Blitze mit unterschiedlichen Leitzahlen. ...


    Diese Leitzahlen sind in den jeweiligen Betriebsanleitungen für ISO 100 angegeben, der des internen Kamerablitzes in der Betriebsanleitung der Kamera, und wenn nicht, mal einen Test des Modells im Internet aufrufen, da steht's dann bestimmt. Und nun kommt es: nach einer Faustregel beleuchtet ein Blitz bei ISO 100 ausreichend, wenn man als Blende das Ergebnis aus Leitzahl des Blitzes geteilt durch die Entfernung von der Kamera bis zum Objekt in Metern einstellt. Dabei kann die Belichtungszeit zwischen 1/30 und 1/160 (oder 1/180) schwanken, sie entscheidet letztlich nur darüber, wieviel vom Umgebungslicht mit aufs Bild soll (der Blitz leuchtet sowieso weniger als 1/1000). Und wenn man nochmehr Umgebungslicht einfangen will, dann länger als 1/30 belichten (Kamerablitzmenu auf "Slow" stellen, aber dann auch Stativ oder IS verwenden oder die Kamera irgendwo auflegen!).


    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    vielen Dank, das drucke ich mir aus. So genau war mir das auch nicht bekannt.... Aber ich bin ja auch beim dazulernen und das macht richtig Spaß. Von wegen Langeweile im Ruhestand !!


    Liebe Grüße
    Reinhold

  • Hallo Jürgen und Reinhold,


    und danke für Eure Antworten. Ich werde da am nächsten Wochenende auf der "Pferd und Hund" mal mit herumspielen.


    Schon habe ich zwei weitere Fragen:
    - Wie wirkt sich eine ISO-Erhöhung aus, auch nur mit dem Erfassen von mehr Umgebungslicht?
    - wieso ist die Belichtungszeit nicht wichtig? Sich bewegende Motive sollten dann bei langen Verschlusszeiten doch auch verwischt sein, oder?

  • Hallo Rolf,


    wenn Du bei schlechten Lichtverhältnissen den ISO-Wert erhöhst, machst Du die Kamera damit lichtempfindlicher: Du kommst evtl. wieder (oder noch) ohne Blitz aus, oder dein Blitz bekommt mehr Reichweite.
    Dies alles natürlich immer in gewissen Grenzen. Probiere das doch gleich jetzt mal aus !! Das ist völlig ungefährlich ;)


    Daß die Verschlußzeit nicht wichtig ist, hat niemand gesagt. Sie ist immer wichtig ! Aber: Wie Jürgen das sagte, kann man auch mit ihr noch einiges erreichen ! Schau Dir doch mal an, was passiert, wenn Du bei z.B. 1/30 und gleichzeitigem Blitzeinsatz bewegte "Objekte" fotografierst ! Auch hierzu sagt das OLYMPUS-Handbuch einiges aus.


    Aus Erfahrung würde ich Dir aber raten, erst mal den einfachsten, grundlegenden Blitzeinsatz zu probieren.
    Gebe Dir Zeit zum probieren und überlege bei evtl. fehlbelichteten Bildern, woran es gelegen haben könnte.
    Solche Bilder sind sehr gute Lehrmeister, davon bin ich fest überzeugt. Mit den digitalen kameras ist das ja ganz wesentlich angenehmer geworden, weil man das Ergebnis sofort sehen kann.


    Nun hoffe ich, daß ich Dir ein wenig weiterhelfen konnte.
    Ich wünsche Dir (mehr) Mut zum experimentieren und viel Erfolg !


    Reinhold

  • Hallo zusammen,


    ich habe auf der Hundeausstellung in Dortmund mal ein bißchen mit Blitz rumprobiert und die Ergebnisse waren erwartungsgemäß alles andere als zufriedenstellend. Es waren auch ziemlich schlechte Bedingungen, denke ich. Das Gebäude war ca. 8-9m hoch, mit nur wenigen Fenstern, riesengroß mit einer recht dunklen Stahlrohrkonstruktion unter der Decke. Man kam an die Motive vielleicht bis auf 6-7m heran und es war halt ein nicht allzu helles Kunstlicht.
    Ergebnisse meines Fotografierens sahen in der Regel wie folgt aus:




    Das sind zwei von den wenigen Bildern, die ich nicht gelöscht habe, das mache ich erst wenn ihr mir gesagt habt, was ich vielleicht hätte besser machen können.

  • Hallo Rolf,
    Beim ersten Bild hättest du die Blende um eine Stufe öffnen können, aber ich finde das die Bilder nicht verloren sind. Mit ein bischen Regler schieben in Photoshop und Co bekommst du sicher noch gute Ergebnisse.
    Mit dem Blitz mußte ich mich auch erst einfummeln. In deinem Fall mit einer hohen Hallendecke bringt es nicht viel den Blitz auf indirektes Blitzen nach oben zu stellen.
    Gruß Jens

Unserer Olympus-Fachhändler

Foto Baur