Hallo Eckhard,
tut mir leid, dass du auf meine Antwort so lange warten musstest. Aber du gehst so tief in die Materie, dass ich mir lieber genug Zeit nehme, um nicht nur oberflächlich zu antworten. Und Zeit ist bekanntlich immer rar.
Völlig unklar ist für mich das HotSpot-Problem.
Für mich war die Erläuterung zur Notwendigkeit von digitalen Filtern einleuchtend, dass diese im Gegensatz zu den mit Filmmaterial benutzten Filtern auch auf der Filterrückseite vergütet sein sollen wegen der starken Reflexion durch die Sensoroberfläche.
Helios hat in seinen Ausführungen deutliche Unterschiede bezüglich HotSpot bei verschiedenen Objektive ausgeführt. Der Umbau seiner Pen erfolgte mit Schott RG715, also einer von vielen Filteranbietern angebotenem Glassorte. Überrascht war ich beim Studium der Kataloge von Heliopan und Schneider/B+W. Aus den Katalogen ist ersichtlich, dass alle normalen IR-Filter (also nicht Bandpass-Filter) unvergütet geliefert werden. Für mich ist aufgrund der fehlenden Vergütung fraglich, wie vor einem Umbau überhaupt halbwegs sicher eingeschätzt werden kann, ob Aufnahmen ohne HotSpot überhaupt möglich sind. Ist das Erfahrungswissen der Umbauer bezüglich zu benutzender Glassorten/Lieferanten für den Sperrfilterersatz?
Das Problem mit den Hotspots ist leider sehr komplex, weil es eine große Zahl an Einflussfaktoren gibt. Die Vergütung der Panasonic-Objektive hatte beispielsweise ein Problem mit den Vorschraubfiltern und der Sensoroberfläche, die Zoom-Objektive von Olympus weit weniger. Andererseits funktionieren beide Varianten Problemlos nach dem Glastausch. Deshalb wird es auch keine verwertbaren Informationen von einer Seite geben, weil es auf das Zusammenspiel verschiedener Komponenten ankommt.
Sicher einschätzen konnte ich das ganze vor dem Umbau wie bereits geschrieben nicht. Da die Olympus-Zooms keinen Hotspot hatten lag die Annahme nahe, dass sie auch bei weniger Komponenten keinen haben werden. Dass allerdings auch die Panasonic-Objektive funktionieren war im Endeffekt Glück, es hätte auch anders kommen können.
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Bei einzelnen Billiganbietern von Fernost-IR-Filtern war eine Vergütung ausdrücklichg erwähnt, was mich zusätzlich irritiert. Sollten die das besser machen, als die renomierten Hersteller - oder ist das Marketing, die Vergütung möglicherweise nicht existent oder auf den normalen Frequenzbereich (nicht IR!) abgestimmt?
Ich würde den typischen Billiganbietern erstmal gar nichts glauben, eben weil es keine Informationen über die Art der Vergütung und deren Abstimmung auf die Spektralbereiche gibt. Im Endeffekt weiß man also nicht, ob überhaupt wirklich vergütet wird und wenn wie. Abgesehen davon ist da nicht einmal klar, welche Glassorte verwendet wird, und ein entsprechendes Datenblatt gibt es auch nicht. Da bleibe ich zumindest lieber bei den Anbietern, die diese Daten zur Verfügung stellen, auch wenn deren Filter dann definitiv nicht vergütet sind.
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Aufgrund meines Wunsches nach einem neutralen Umbau und der Angabe z.B. bei maxmax.com bin ich derzeit zur Meinung gekommen, dass als Sperrfilterersatz Schott WG280 mit einer Durchlässigkeit von UV 340 bis IR 1200nm benutzt werden soll. Das beim SSW vorhandene Glas beeinträchtigt die Durchlässigkeit für das "gesamte Spektrum" nicht - so meine aktueller Kenntnisstand.
Dein Kenntnisstand zum SSWF deckt sich mit meinem, zumindest was die Durchlässigkeit angeht. Du hast später alternativ zum N-WG280 auch noch B270 genannt, ich würde eher zum WG tendieren. Das ist zwar die teurere Lösung, aber du hast im UV-Bereich etwas mehr Spielraum und auch insgesamt eine bessere Transmission. Ob es sich dann für dich lohnt ist die andere Frage, da würde ich die Preise erst genau vergleichen. Auch die der anderen N-WG-Sorten oder auch die unteren GG-Varianten (GG395 bspw.) in Betracht ziehen.
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Um jetzt zu viel Geld sinnlos auszugeben werde ich nach dem Umbau erste Versuche mit einem 14-42mm mFT und billigen China-Filtern (so ein 37mm China-Dumpingpreis-Filterset, das sicher keine gute Bildqualität ergeben wird) vor dem Objektiv machen. Mir wird das die ersten Spielversuche im IR-Bereich in unterschiedlichen Frequenzbereichen ermöglichen - Mängel kann ich dann ja immer auf die Filter schieben. Mit einzelnen der Billigfilter will ich dann -sofern ich das selber hinbekomme- die Position hinter dem Objektiv ausprobieren. Wenn das nur leidlich funktioniert, kann ich die Staubproblematik live erleben und einschätzen.
Naja, das muss jeder selbst entscheiden, ich würde mich auf sowas nicht einlassen. Dann lieber einen R72 gebraucht kaufen, kostet nicht die Welt hat aber eine gute Qualität. Aber jedem das seine
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Nur, dass der CC1 an der Pen besser sei, als das 486-er Filter von B+W. Oder ist der Unterschied in der Auswirkung marginal?
Dazu kann ich dir gar nichts sagen, weil ich bisher nie eine umgebaute Kamera nur auf das sichtbare Licht beschränken wollte.
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Ich grüße über das ganze Spektum hinweg
Das Thema "Full Spectrum" holt mich auch immer wieder ein, gut möglich, dass ich demnächst auch eine Pen komplett umbauen lasse. Dann allerdings nicht für den täglichen Einsatz unterwegs, dafür wäre mir das Filterhantieren noch immer zu umständlich, sondern für den Einsatz hinterm Teleskop. Sollte es dazu kommen werde ich entsprechend berichten