Beiträge von Helios

    Auch wenn es sich um ein modernes Einkaufszentrum handelt, so ist es doch ein Stück weit historisch. Denn früher Stand an der gleichen Stelle die Bergwerks-Direktion, deren Fassade und andere Gebäudebestandteile erhalten blieben. Die auf dem Bild sichtbaren Schilde tragen die Namen der ehemaligen Zechen im Saarland.


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    #7 Europa-Galerie

    Das war das letzte Bild vom Quartier, auch wenn man dort, wie gesagt, locker den ganzen Film hätte verknipsen können. Aber ich will ja mehr als nur das zeigen, also durch den Bahnhof auf die andere Seite der Gleise und ab in die Innenstadt. Begrüßt wird man dabei von einem der in mehr oder weniger jeden deutschen Stadt anzutreffenden Einkaufszentren. Nach der Werbung sollte auch der letzte Besucher verstanden haben, dass das Ding "Europa-Galerie" heißt. ;)


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    #6 Europa-Galerie

    Und da zeigt sich, dass beim Analogen Fotografieren jeder Schuss 100%ig kontrolliert und aufgebaut sein sollte😉


    Ja und Nein.


    Nein, die Vorstellung, dass man Analog einfach "roh" und "vollständig" verwendet, so wie jetzt in dieser Serie, ist in gewisser Hinsicht ja eine Verklärung der Vergangenheit, eine Art photographische Interpretation des Mythos vom "Edlen Wilden". Tatsächlich sind die wesentlichen Aspekte der Bildbearbeitung, insbesondere der Beschnitt oder die Ausrichtung, alle zu analogen Zeiten entstanden und seit etlichen Jahrzehnten (selbst über das letzte Jahrhundert hinaus) völlig üblich. Und ebenso natürlich die Selektion. Digital hat vieles einfacher gemacht, aber gar nicht so viel verändert.


    Ja, Analog begrenzt die Möglichkeiten. Der Film hatte 24 Bilder, in einer Situation habe ich aufgrund des Gegenlichts zwei unterschiedliche Belichtungseinstellungen gewählt, dazu kommen noch die Bilder vor der Serie, die man macht, um sicher zu sein, dass die erste Aufnahme auch etwas wird (ich bin da immer viel zu vorsichtig). Am Ende sind es 23 Bilder. Digital hätte ich vermutlich viel mehr gemacht auf diesem Spaziergang (es sei denn, ich hätte eine extra kleine Speicherkarte verwendet). Ich denke da zwangsläufig mehr nach, nehme nicht unzählige Perspektiven auf, mache auch mal ein Bild nicht - das erfordert vor allem Selbstkontrolle. ;)


    Letztlich geht es mir aber mit der Serie darum zu zeigen, was man sonst nicht sieht. Es hat bei mir lange gedauert, schlechte Aufnahmen als etwas völlig normales zu betrachten. Anfangs wollte ich immer das Maximum, und war nur maximal enttäuscht, vor allem im Vergleich mit den Aufnahmen anderer Photographen. In gewisser Hinsicht kann das Betrachten nur von guten Aufnahmen demotivierend sein. Irgendwann kommt dann die Erkenntnis, dass unansehnliche Bilder normal sind, und sogar dazu gehören, weil man sie braucht, um sich selbst zu verbessern. In der Serie will ich eben alles zeigen, egal ob gut oder schlecht, eine Art photographischer Offenbarungseid. Und Analog passt da eben ziemlich gut.


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    #4 Quartier Eurobahnhof Saarbrücken

    Die Negative, extra fürs Forum. :)


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    #3 Quartier Eurobahnhof Saarbrücken


    Wo gearbeitet wird, muss auch geparkt werden. Und weil man im Quartier gut parken kann, bietet es sich für einen Besuch in Saarbrücken an, weil man dann gar nicht erst mit dem Auto in die Stadt muss (die hinsichtlich der Verkehrsführung eher französisch als deutsch ist).

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    #2 Quartier Eurobahnhof Saarbrücken


    Das Quartier Eurobahnhof (oder Europabahnhof) befindet sich auf den ehemaligen Betriebsstätten der Bahn, sicherlich findet man da keine architektonischen Highlights, aber durch die Kombination aus altem Bestand und neuen Gebäuden ergibt sich eine interessante Mischung, die streng genommen eine eigene Serie wert wäre (sollte ich vielleicht mal machen). Oben übrigens keine Sonnenfinsternis, sondern mein Finger, die XA ist halt doch eine recht kleine Kamera (und ich habe schon keine großen Hände).

    Hallo zusammen,

    wie ihr wisst, veröffentliche ich selten Photos, und wer sich erinnert, ich wollte eigentlich zu jedem Jahresende eine neue Serie einstellen. Leider habe ich das etwas schleifen lassen, nun will ich es aber nachholen. Die folgenden Bilder entstanden alle bei einem Stadtrundgang in Saarbrücken Ende November, photographiert habe ich mit meiner Olympus XA auf Kodak Ultramax 400. Nicht der beste Film für Architektur bei Tageslicht, aber es war der Reservefilm eines anderen Projekts und wollte aufgebraucht werden. Außerdem mag ich die Farben. Die Bilder sind alle soweit unbearbeitet, also ungecroppt, mit fixem Weißabgleich, so schief wie ich sie aufgenommen habe und ohne irgendwelche lokalen Anpassungen. Einzig Schwarz- und Weißpunkt wurden jeweils neu gesetzt (die Kontrastkurve aber sonst nicht beeinflusst, um den Charakter nicht zu zerstören), die Belichtung ist bei der alten Dame manchmal etwas zickig und so viel will ich ihr zugestehen. Der Rest ist quasi "unplugged". Ich hoffe, die Idee und die Umsetzung gefällt.


    Genug der Worte, los geht es:


    Stadtrundgang_1.jpg


    #1 Quartier Eurobahnhof Saarbrücken

    Die Goto-Steuerung per Smartphone und die Nutzung von handelsüblichen Akkus/Batterien waren für mich der Hauptgrund für die Anschaffung. Bei mir wird sie die Rolle der schweren Photomontierung übernehmen, seit 2015 habe ich dafür den originalen Star Adventurer verwendet, den nehme ich jetzt dann noch als Backup bzw. als Zweitmontierung bspw. bei Mond- oder Sonnenfinsternissen. Die Goto-Funktion erleichtert den Einsatz enorm, deshalb habe ich da beim ersten Test auch ein Hauptaugenmerk drauf gelegt, und es hat soweit gut funktioniert. Nicht perfekt, aber das kann man in der Leistungsklasse ehrlich gesagt auch nicht erwarten.

    Bei dem hellen Himmel hier ergibt viel mehr als ISO 200 bei Blende f/1,8 nur wenig Sinn, wenn ich nicht gerade Schmalbändig photographiere. Und die zwölf Minuten waren letztlich nur ein Test, habe gestern Nacht noch ein paar andere Dinge ausprobiert, man muss sich ja an eine neue Montierung auch gewöhnen (und an die Steuerung per Smartphone). Zumindest ein Bild wollte ich noch haben, sofern es noch mal klar ist, werde ich auch deutlich längere Aufnahmezeiten probieren.


    Die Bearbeitung habe ich nur auf die schnelle gemacht, die Bilder per C1 entwickelt und anschließend mit dem DeepSkyStacker zusammengerechnet. Darks waren dabei, Bias oder Flats aber nicht. Das finale Bild habe ich dann nochmal in C1 bearbeitet. Im Endeffekt wollte ich ein schnelles, schönes Ergebnis haben, da passt der Workflow am besten. Bei so wenigen Bildern dauert das ganze keine halbe Stunde. In der nächsten klaren Nacht werde ich dann mal mehr ans Eingemachte gehen. :)


    Die Montierung ist die neue Skywatcher Star Adventurer GTi. Ich bin zwar eher der Kadett-Typ, aber als GSi gab es sie nicht. ;)

    Wenn man in der Astronomie zum ersten Mal ein neues Gerät oder Instrument zum Einsatz bringt, dann nennt man dieses Ereignis poetisch "Erstes Licht" (oder verbreiteter "First Light"), weil sie zum ersten Mal das Licht der Gestirne auf sie fällt. Letzte Woche konnte ich meine neue mobile Montierung abholen, und gestern Nacht war der Himmel zum ersten Mal klar genug, um sie zumindest kurz auszuprobieren und ihr diesen Willkommenskuss vom Firmament zu gönnen. Daran möchte ich euch gern teilhaben lassen:


    Andromeda.jpg


    Andromedagalaxie - Oympus E-P5 - Sigma 135/1,8 - f/1,8 - ISO 200 - 12 x 60 Sekunden


    Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden :)

    Ich habe währenddessen ja auch mit der Brille geschaut, rein visuell war das natürlich höchst unspektakulär, egal wo im deutschsprachigen Raum man sich befand. Das tröstet vielleicht über mangelnde Möglichkeiten zur eigenen Beobachtung hinweg, die nächste gibt es im nächsten Jahr, dann sogar mit einer etwas höheren Bedeckung. :)


    Für mich persönlich war sie natürlich trotzdem ein Highlight, schon allein aufgrund des Datums, auch wenn ich gern die Familie dabei gehabt hätte. Immerhin bin ich so zu meinen bisher besten Sofi-Bildern gekommen, denn mit einer normalen Photoausrüstung ist diese Qualität nur mit sehr viel Aufwand zu erreichen (Supertele, Telekonverter, Stackung). Am Teleskop hingegen geht das relativ einfach in nur einer Aufnahme.

    Hat denn keiner die Sonnenfinsternis photographiert? Gut, plakativ spektakulär war sie nun wirklich nicht, die meisten haben sie vermutlich nicht einmal mitbekommen, aber photogen war sie trotzdem.


    Eigentlich wollten wir sie ja auf einer Reise in den hohen Norden sehen, später hofften wir dann zumindest auf den nicht ganz so hohen Norden, also Norddeutschland, und nun, aufgrund der Gesamtsituation, dann doch "leider" nur von zu Hause aus. Aber positiv betrachtet konnte ich dafür das große Teleskop verwenden, dass eben nie mit auf Reisen kommt. Die Aufnahme ist nicht mit Olympus gemacht worden (weil die Sonne nicht komplett aufs Bild gepasst hätte und ich nicht Stacken wollte), ich hoffe aber, ihr erlaubt trotzdem sie mir zu zeigen:


    Geburtstagsfinsternis.jpg


    Wer die hoher Auflösung sehen möchte, der darf hier auf den Link klicken (Vorsicht, größere Ladezeit): https://olympioniken.de/Geburtstagsfinsternis-HRs.jpg


    Gezeigt wird die größte Verfinsterung, zu erkennen sind neben der Mondoberfläche auf der Sonne zwei Gruppen von Sonnenflecken oben und rechts (dunkle Stellen), sowie zwei Regionen mit Sonnenfackeln rechts bei den Sonnenflecken sowie unten links (helle Stellen). Wer mit dem Begriff nichts anfangen kann: https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenfackel


    Da ich mich mit dem großen Teleskop der durchgängigen Dokumentation der Finsternis beschäftigen konnte, blieben natürlich Ressourcen frei, um etwas weniger wissenschaftliche Bilder zu machen. Die dann auch mit Olympus. Herausgekommen ist dabei das:


    Geburtstagsfinsternis-mit-Wolken.jpg


    Aufgenommen mit meiner E-P5 an 600 mm Brennweite und eingefärbt, damit die Sonne (die ja nun tatsächlich weiß ist) etwas "vertrauter" erscheint. Kurz vor der maximalen Verfinsterung kam die vorbeiziehende Wolke gerade recht.

    Nicht vergessen, morgen ist Sonnenfinsternis. Im Norden mehr als im Süden, lohnen tut es sich aber trotzdem, kommt ja nicht so häufig vor. :)

    Eine fast vollständig optische Korrektur der Verzeichnung (wirklich Verzeichnungsfrei sind die Objektive tatsächlich bisher nicht) ist heute schon etwas besonderes, insofern ist es nachvollziehbar, dass Laowa damit entsprechend wirbt und es sogar mit in die Objektivbezeichnung aufnimmt (Zero-D = Zero Distortion, also "Null Verzeichnung"). Mit der "sehr hohen Bildqualität" will man wohl sicher gehen, dass niemand solch ein kleines und leichtes Objektiv unterschätzt, zumal sich Venus Lens auch von anderen Chinaherstellern absetzen möchte. Letztlich ist aber beides das übliche Marketing und von mir nur aus der Pressemitteilung übernommen, deshalb bleibt eh abzuwarten, wie gut das Objektiv in der Praxis tatsächlich ist.

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Foto Baur