Mini-Serie: Unausgeglichene Harmonie

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    Moin zusammen,


    im Sommer haben wir unser neues Heim gekauft, aufgrund von bürokratischen Verzögerungen, unerfreulichen baulichen Überraschungen und gesundheitlichen Problemen geriet der Zeitplan sehr schnell in arge Schieflage, die uns schließlich nicht nur das Forentreffen, sondern auch unsere Nerven und vor allem viel Zeit und Kraft gekostet haben. Im Endeffekt hat unser komplettes Leben für fast ein halbes Jahr still gestanden. Ein Wochenende Ende November, das wir mangels Lieferverzögerungen des Materials nicht nutzen konnten, und die Tage zwischen den Jahren waren die einzigen Möglichkeiten für uns, mal zur Ruhe zu kommen. Ich habe sie genutzt um auch endlich mal wieder zu photographieren, was mit sorgenvollem Kopf und einer zu großen Teilen noch immer in Kartons ruhenden Ausrüstung schwierig war. Ich suchte mir daher die erstbesten Gerätschaften und bastelte mir aus diesen und unserer Situation ein Thema. Herausgekommen ist die Miniserie "Unausgeglichene Harmonie", die sowohl die Ausrüstung wie auch meinen Gemütszustand recht treffend beschreibt. Es ist keine photographische Meisterleistung, im Gegenteil strotzen die Bilder vor Banalität - aber mit wem anders als euch sollte ich sie sonst teilen? ;)


    #1


    UH1.jpg

  • Hm.... Das Drumrum verstehe ich nur zu gut. Nun bin ich gespannt auf die Serie. Zu dem einen Bild kann ich noch gar nichts sagen. Die Erde sieht aus, als ob das Blatt sehr im Schatten gelegen hätte. Bin gespannt auf weitere Bilder der Serie.

    Für mich wirkt das Bild recht melancholisch von der Stimmung her.

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

  • Also wenn ich das Bild unter Berücksichtigung deiner Vorab Info ansehe - passt es zu dieser Stimmung. Ein Anfang ist gemacht, klar und scharf,

    die Schärfe verliert sich aber über das Bild, was in der Ferne liegt. Die Stimmung insgesamt empfinde ich wie Maxie, melancholisch, vielleicht auch müde.

    Ich kenne diese Art von Fotos von mir, weiß aber nicht wie ich sie nennen oder einordnen soll. Ich mache sie, auch wenn sie mich nicht wirklich überzeugen. Meist lösche ich sie wieder, andere bleiben erst einmal liegen und warten auf die kreative Eingebung, was ich damit machen möchte.

    Man möchte gerne, hat aber irgendwie aus verschiedenen Gründen einerseits nicht den Elan und freien Kopf etwas "tolles" zu machen, andererseits möchte man gerne wieder mal/endlich....

    Graue Haare sind voll im Trend, wenn nun noch Übergewicht und Falten modern werden, wird das mein Jahr
    meine Homepage - Uschi - lieber von Rubens gemalt als vom Schicksal gezeichnet

  • Ich finde diese Art von Fotos bei anderen immer ganz gut, aber wenn ich selbst mal ein Blatt etc. fotografiere fehlt mir am Ende irgendwas und es landet im Abseits. Ähnlich geht es mir auch mit Waldfotos.

    Das kenne ich von mir auch

    Gruß aus Dorsten (der kleinen Hansestadt an der Lippe)


    Jürgen

    Ich hab keine Macken, das sind special effects

    • Offizieller Beitrag

    Uschi hat meine Gedanken zu dem Bild auf den Punkt gebracht.


    Die Idee einer solchen Serie finde ich schon spannend, vielleicht wäre das auch ein gutes Wettbewerbs-Thema ...

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die Kommentare, ob die Stimmung so eindeutig gewesen wäre ohne meine Einleitung werden wir natürlich nie erfahren, bzw. muss jeder für sich selbst herausfinden. Jetzt ist sie untrennbar mit den Bildern verknüpft, aber muss es das sein? Melancholie, Antriebslosigkeit, Unbestimmtheit? Kein Wettbewerbsthema, nur mein Thema.


    #2


    UH2.jpg

  • Konnte mir ja irgendwie unter dem Begriff "Unausgeglichene Harmonie" nichts vorstellen, und auch mit dem ersten Bild nichts anfangen.

    Aber nun mit dem zweiten Foto wird ein Schuh draus, das finde ich nämlich sehr harmonisch, im Gegensatz zum ersten unausgeglichenen Bild.

    Wahrscheinlich interpretiert da jeder was anderes rein, aber ich bin nun wo ich es für mich verstehe, schon deutlich ausgeglichener! ;)

    Gruß aus Hamburg vom schokopanscher


    Meine Homepage - Möge das Licht mit Dir sein!

  • Das gefällt mir nun auch wesentlich besser. Aber gefallen soll ja die Serie nicht, richtig?

    Es geht also wieder aufwärts, ein junger Sprössling ist stets ein Zeichen der Hoffnung.8)

    Auch wenn das Umfeld noch etwas düster ist.


    Mit dem Begriff "unausgeglichene Harmonie" kann ich bis jetzt noch nichts anfangen.Es gibt Harmonie - Disharmonie.

    Harmonie ist immer nach unserem Verständnis ausgeglichen. Ansonsten ist es eine Unterbrechung der Harmonie, z.B. in der Architektur oder auch in der Musik.

    Ich schreibe das, um verständlich zu machen, warum ich mit dem Thema nichts anfangen kann. Ich will keinesfalls schulmeistern, und ich hoffe, dies wird auch so verstanden.

    Ich habe meine Signatur hier mit Bedacht gewählt........:)

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

    • Offizieller Beitrag

    Naja, Maxie, um mal in der Musik zu bleiben: ein reiner Dur-Dreiklang wird sicher als harmonisch empfunden. Der kann aber durch das Hinzufügen bestimmter Töne aufgepeppt werden, wie z.B. die Septime dazu. Dann ist es immer noch harmonisch, aber schon deutlich anders von der Wirkung her.


    Ich habe da für mich noch einen anderen Ansatz gefunden: unausgeglichene Harmonie ist wie ein nicht aufgeräumtes Zimmer: es ist eigentlich ein schöner Raum, in dem man sich wohlfühlen könnte, wenn es denn aufgeräumt wäre - z.B. Bücher im Regal sind, Handtücher aufgehoben sind, usw usw usw. Im Raum ist also "Spannung" vorhanden. Bild 2 zeigt das IMO ganz gut: es sind starke Kontraste, nicht nur in der Farbe, enthalten. Die Blätter am Boden sind abgefallen, sie werden vergehen. Der Sprössling zeigt, dass es weitergeht; im Sommer wird sich ein deutlich anderes, harmonischeres Bild, ergeben.


    Sascha, korrigiere mich, wenn ich daneben liege, aber so versuche ich, mich dem Thema zu nähern.

    • Offizieller Beitrag

    Die Bilder sind im Endeffekt auch nur laute Gedanken, falsch verstanden wird hier nichts. Die deutsche Sprache kann so herrlich genau und ungenau gleichzeitig sein, muss eine Harmonie in jeder Beziehung unausgeglichen sein? Oder muss die Unausgeglichenheit immer disharmonisch sein? Handelt es sich um eine kontradiktorische Antonymie, oder doch um ein Oxymoron - vielleicht ist es auch nur ein Schwarzer Schwan? Maxie, deine Gedanken dazu sind Gold wert. Und nein Walter, du kannst nicht daneben liegen, weil sich die Wahrheit erst bildet. Ich finde jeden eurer Eindrücke passend, und wenn das Bild gefällt, dann gefällt es, wenn das eine unausgeglichen und das andere harmonisch wirkt - gut so! Was es jeweils soll spielt in dem Moment weniger eine Rolle, alles ist was es ist, egal wie wir es nennen.


    #3


    UH3.jpg

  • Die Bilder können melancholisch wirken, weil keine Sonne scheint und die Blätter Herbstfärbung haben.

    Andererseits haben die ersten zwei Bilder interessante Farben, wie sie nur der Herbst hervorbringt. Beim Blau auf dem ersten Bild wurde vielleicht etwas nachgeholfen, aber es passt.

    Die Bilder passen gut als Komposition weil sie tolle, kontrastierende Farbeffekte bieten, auch das letzte.

    Mit dem letzten kann ich am wenigsten anfangen, weil ich eher der Weitwinkeltyp bin.

    Jedenfalls kann ich die Bilder betrachten ohne sie mit einer bestimmten Stimmung zu verbinden.


    Grüße

    Martin

    • Offizieller Beitrag

    Beim Blau nachhelfen war nicht groß notwendig, der Schatten im Abendlicht kann erstaunlich kalt sein, und wenn das Licht selbst noch dazu warm ist muss eine Entscheidung her. Da ich mich treiben lassen wollte, ließ ich mich treiben und was heraus kam, hat ziemlich gut gepasst. Klar hätte ich es korrigieren können, gegebenenfalls auch selektiv, aber darum ging es mir nicht. Wenn dir als Weitwinkeltyp das letzte nicht so gefällt, gefallen dir die anderen besser? Ich frage, weil jeweils die gleiche Brennweite zum Einsatz kam, gleichwohl die Wirkung natürlich eine andere ist.


    #4


    UH4.jpg

    • Offizieller Beitrag

    Mit dem Nebelbild konnte ich jetzt nicht so viel anfangen und irgendwie fällt das Motiv, vor allem jetzt mit dem 4. Bild aus der Reihe.


    Die 2 Blätter gefallen mir wieder gut. Ein schöner weicher Hintergrund, davor das zerfressene Blatt. Dass das Blatt nicht mehr perfekt schön ist macht in meinen Augen hier den link zum Thema.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist schon irgendwie interessant, wie es zu komplett unterschiedlichen Betrachtungsweisen bei den gleichen Bilder in der gleichen Reihe kommt. Passt es, oder passt es nicht, und soll es passen, oder nicht passen? Ich würde es ja gern auflösen, aber ich weiß es ja selbst nicht.


    #5


    UH5.jpg

    • Offizieller Beitrag

    Sascha, was genau willst du auflösen? Ich würde einfach weiter basteln, denn im Laufe der Serie kristallisiert sich etwas heraus. Manchmal muss man einfach einer Ahnung, einem Drängen, nachgeben, und zaghafte Schritte in eine neue Richtung tun ;) Diese Art, in den Bildern Spannung zu erzeugen und damit Emotion hervorzurufen gefällt mir außerordentlich gut.


    5 ist für mich eine farblich etwas knackigere Version von 2. Mir ganz persönlich gefällt 2 besser, denn es trifft meinen Herbst-Blues besser ...

  • Ich bin da ganz bei Walter, obwohl mir die 5 auch recht gut gefällt. Vielleicht sind es auch die Komplimentärfarben, die dem Bild 5 das gewisse Etwas geben. (Um die Diskussion wieder ein bisschen zu vergolden, meine bescheidenen Gedanken.;))

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

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Foto Baur