Bildqualität mit Telekonverter

  • Olympus bringt ja nun den Telekonverter MC-20 auf den Markt. Dazu hätte ich eine grundsätzliche Frage. Bei einigen Objektiven ist es ja so, dass sie ihre beste Bild-Qualität erst zeigen, nachdem man um 1-2 Stufen abgeblendet hat. Wenn ich jetzt sagen wir mal ein 40-150/2,8 nehme, dann liegt z.B. die beste Qualität bei Blende f/4. Wenn ich nun einen 2er Konverter davor schraube, steht ja als Offenblende schon f/5,6 an, was ja eigentlich den Punkt meiner besten Darstellung schon überschritten hat. Müsste ich jetzt, um die beste Bildqualität zu erhalten, ebenfalls wieder um eine Stufe abblenden? Oder verändert sich auch der Punkt der Besten Darstellung mit dem Verwenden eines Konverters?
    Denke, das könnte den ein oder anderen hier auch interessieren ;)

    "Fotografieren braucht Zeit. Wer sich die nicht nehmen will, kann ja knipsen"

    • Offizieller Beitrag

    Ganz einfach ausgedrückt: der Telekonverter vergrößert auch die Bildfehler des Objektivs, schneidet aber gleichzeitig die Ränder ab. Ein Objektiv, dass man vor allem abblendet um eine bessere Abbildungsleistung an den Rändern zu erzielen, muss am Telekonverter vielleicht gar nicht abgeblendet werden. Macht man es hingegen zur Reduktion der Abbildungsfehler in der Bildmitte, müsste man es theoretisch sogar noch stärker abblenden - statt einer Blende beispielsweise zwei. Insofern hängt es sehr stark vom konkreten Objektiv ab, was sinnvoll ist, denn es geht ja immer nur um einen Kompromiss aus verschiedenen Faktoren. Beim 40-150 gewinne ich mit einmaligem Abblenden am Telekonverter mehr als ohne Telekonverter, in beiden Fällen würde ich aber auch ohne großes Magengrummeln mit offener Blende photographieren. Wie gut der MC-20 am 40-150 funktioniert habe ich bisher nicht getestet, sehr gute Leistungen vorstellen kann ich mir schon, es wäre aber untypisch (denn gerade bei Zoomobjektiven gibt es wenige Referenzen für Kombinationen mit 2fach-Konverter). Da kommt es darauf an, welche Ansprüche man hat und was die Vergleichsreferenz ist. Ich hoffe, ich habe das einigermaßen Verständlich ausgedrückt.

  • Das hast du Alex. Es ist mir bewusst, dass die Verwendung von Konverter unter dem Strich immer nur ein Kompromiss für eine bestimmte Situation ist und die Abbildungsleistung nie an speziell dafür gerechnete Objektive herankommt. Bleiben wir einfach mal beim 40-150 und vergleichen es mit dem 300/f4. Die Offenblende ist da nicht so weit auseinander. 40-150f/5,6 versus 300/f4. Den Vorteil beim 40-150 sehe ich in der Flexibilität. Deckt man doch einen Brennweitenbereich von 40-300mm ab, bei wesentlich geringerem Gewicht. Nimmt man jedoch die reine Bildqualität und Stabilisierung, liegt das 300/f4 immer vorn, mit seinem doppelten IS und der einen Blendenstufe niedriger. Aber man ist halt darauf festgeklebt, nur eine Brennweite zu verwenden. Wie immer ist die Entscheidung, was nehme ich wann mit, eine Qual und letztendlich macht man das Beste daraus und denkt unterwegs daran, dass man wiedermal die falsche Auswahl getroffen hat :D

    "Fotografieren braucht Zeit. Wer sich die nicht nehmen will, kann ja knipsen"

    • Offizieller Beitrag

    Das hast du Alex.

    Super Uschi, war mir nicht sicher, und dir helfe ich doch besonders gern :P


    Der Vorteil von Zoomobjektiven ist eben die Variabilität, bei gleichem Konstruktionsaufwand ist ansonsten eine Festbrennweite bildqualitativ stets im Vorteil. Konverter machen die Situation da nicht besser. Zwei Dinge möchte ich allerdings bei deinen konkreten Gedanken anmerken: zum einen kann man schnell dahin kommen, sich Situationen einseitig "schönzurechnen". Mit dem MC-20 kann man aus dem 40-150 ein 80-300 machen, und wenn man sich selbst bei 300 mm die Grenze setzt, dann ist das auch nachvollziehbar. Setzt man sie nicht, kann man durchaus festhalten, dass man mit MC-14 und MC-20 aus dem 300er auch ein 420er und ein 600er machen kann - da kommt das 40-150 dann definitiv nicht mehr mit. Die beiden Objektive hat Olympus ja durchaus bewusst so positioniert, sie ergänzen sich tatsächlich ziemlich gut (auch mit Konverternutzung). Zum anderen ist ein Konverter zwar praktisch, aber auch lästig. Um ihn zu montieren muss man immer das Objektiv abnehmen, was je nach Umgebung eine mehr oder weniger gute Idee ist. Man hat zwar weniger Gewicht und Größe als bei einem zweiten Objektiv, komfortabler wird es aber insgesamt kaum.
    Bei mir persönlich wäre der MC-20 am 40-150 eher ein Ersatz für das 75-300, denn für das 300er (wenn ich letzteres hätte, was nicht der Fall ist, weil ich in dem Bereich keine Festbrennweite gebrauchen kann).

Unserer Olympus-Fachhändler

Foto Baur