Helios präsentiert: eine kurze Reise durch die faszinierende Tierwelt des roten Kontinents

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    Nicht nur für Ornithologen ist Australien eine Offenbarung, da wirklich alles anders ist wandelt man als naturwissenschaftlich interessierter Europäer wie ein staunendes Kind durchs Land. Gut, manchmal ist es auch erschreckend, aber das beschreibe ich dann, wenn überhaupt, im von Maxie gewünschten Reisethema. Es freut mich, dass ihr immer noch folgen wollt, und ich werde mal etwas die Zügel anziehen, denn es kommt doch noch einiges.


    Heute: Australische Sumpfratte (Australian Swamp Rat)


    Die Australische Sumpfratte gehört zur den Langschwanzmäusen und ist nur in den Feuchtgebieten Ostaustraliens (bis in die südlichen und nördlichen Ausläufer) anzutreffen. Die Gegenwart des Menschen mag sie nicht besonders, deshalb hält sie sich von menschlichen Behausungen fern und bleibt lieber im Unterholz. Da es Tag- und Nachtaktiv ist, kann das Tier auch in Gebieten mit geringerem Nahrungsmittelangebot überlegen, zudem ist es recht flexibel und frisst von Insekten über Samen bis hin zu Pilzen alles. Dieses Exemplar habe ich auf einem Spaziergang entdeckt, es zeigte sich von meiner Gegenwart unbeeindruckt, ließ sich allerdings aufgrund der Perspektive nur schwer Photographieren: dichtes Gestrüpp und viel Grass, da ist immer irgendwas zwischen Kamera und Motiv. Zum Glück hatte ich genug Zeit, und mit etwas probieren gelang zumindest die eine gute (aber leider nicht perfekte) Aufnahme.

  • Irgendwie schwanke ich bei "Ratte" zwischen igitt und niedlich, je nachdem in welchem Zusammenhang. Die hier wirkt zwar grimmig, aber sicher wegen der Mahlzeit. Und wie sie so da sitzt und das Futter zwischen den Pfötchen eigentlich schon wieder niedlich ;)

    Graue Haare sind voll im Trend, wenn nun noch Übergewicht und Falten modern werden, wird das mein Jahr
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    Definitiv niedlich, igitt gab es auch, aber anders.


    Heute: Rotlappen-Honigfresser (Red Wattlebird)


    Auf mehreren Wanderungen konnten wir ein krächzendes, lautes Geschrei vernehmen, unterbrochen von einem Pfeifen, dass melodisch, und fast schon künstlich klang. Den Verursacher hingegen sahen wir selten. Einmal in den Blue Mountains, vor allem aber auf dem gleichen Spaziergang, der uns den Blick auf die Sumpfratte bescherte, zeigte sich der Rotlappen-Honigfresser hingegen in voller Pracht, also auch mit den leuchtend hervorstechenden, namensgebenden roten Kehllappen. Sie sind bei Jungvögeln kaum sichtbar ausgeprägt, und werden mit zunehmendem Alter größer und intensiver in ihrer Färbung. Der ansonsten zwar recht große, allerdings unscheinbare Vogel war so besonders leicht zu erkennen, selbst wenn er mal stumm blieb.

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    Ja, die Qualität steigt deutlich, wenn man etwas mehr Zeit und Muße hat, vor allem aber, wenn man im besseren Licht unterwegs ist. Leider war das nicht immer möglich.


    Heute: Weißbauch-Staffelschwanz (Variegated Fairy-wren)


    Zugegeben, der Name kann beim Blick auf das Bild irritieren, aber tatsächlich hat dieser hier eher dunkel gehaltene Vogel mit leuchtend blauem Kopf einen weißen Bauch, den man mit auch hinter dem Blatt erkennen kann, und der in der Realität noch auffälliger ist. Der kleine Singvogel gehört zu den Arten mit einem ausgeprägten Geschlechts­dimorphismus, denn während sich das Männchen während der Paarungszeit besonders bunt zeigt, ist das Weibchen nur Braun, von Kopf bis Fuß, mit einem rot-braunem Augenring als einzigen Farbtupfer. Der beim Springen und Sitzen hoch aufgestellte und Gleichgewicht bietende Schwanz hingegen ist Merkmal beider Geschlechter. Verbreitet ist der Weißbauch-Staffelschwanz in fast ganz Australien, wobei die Farbtöne und -intensität je nach Region variieren. Aufgrund des auffälligen Gefieders gehört er zu den bekannteren und beliebteren Vögeln, besonders bei Kindern. Deshalb sollte er in meiner "kurzen Reise" nicht fehlen, auch wenn die Aufnahme wieder mal nicht optimal geworden ist.

  • Es muss nicht immer ein smaragdschillernder Kolibri sein, um aufzufallen

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    Wobei die australische Vogelwelt schon reich an auffälligen Arten ist, besonders auch an weit verbreiteten, denn selten sind die wenigsten Tiere auf dieser kurzen Reise.


    Heute: Rosakakadu (Galah)


    Woher der deutsche Name kommt ist selbsterklärend, der englische Name entstand aus einem Aborigine-Begriff und hat relativ schnell Eingang in das australische Vokabular gefunden, um damit einen dümmlichen Scherzkeks oder Clown zu bezeichnen, was primär am Aussehen und dem recht unbeholfenem Gang liegt. Ende der achtziger Jahre hat es der Begriff sogar bis nach Amerika und Europa geschafft, schuld daran ist vermutlich Paul Hogan (besser bekannt als "Crocodile Dundee"), der ihn häufig und gern in seinem Comedy-Programm benutze und dort auch tiefergehend erklärte. Das war einmal, heute ist er nur noch in Australien gebräuchlich, und wird dem Vogel nicht gerecht. Die Art sehr kommunikativ und nutzt ihre Stimme für vielfältige Interaktionen mit dem eigenen Nachwuchs, dem jeweiligen Partner, oder anderen Mitgliedern der sozialen Gruppe, zu der sie sich aus Gründen des gegenseitigen Schutzes und der Arbeitsteilung, etwa bei der Aufzucht der Jungen, zusammenschließen. Zudem sind es sehr neugierige Tiere, die interessiert ihre Umgebung und besonders die Menschen beobachten. Die Rosakakadus haben wir erstmals im Red Center gesehen, auffällig war aber ein Schwarm an der Küste, der gerade eine Baumgruppe in Besitz genommen hatte und so zumindest ein paar plakative Aufnahmen ermöglichte.


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    Wieso Physio?


    Heute: Gelbbauch-Dickkopf (Golden Whistler)


    Der etwas plumpe deutsche Name mag zwar eine zutreffende Beschreibung sein, schöner (und nicht weniger zutreffend) ist aber der englische: Goldener Pfeifer. Und was für einer! Sehr laut und hinreißend melodisch pfiff der etwa buchfinkgroße Vogel, den wir nahe einem Eukalyptushain (dem bevorzugten Lebensraum) zuerst hören und dann auch sehen konnten. Leider nur für einen kurzen Moment, ein paar Sekunden, aber genug für ein Photo des musikalischen Männchens. Die Weibchen sind, genau wie beim zuvor schon gezeigten Weißbauch-Staffelschwanz, deutlich unscheinbarer in einem schlichten Braun gehüllt - wir haben leider keines sehen können. Die Farben des Männchens sind hingegen, wie man deutlich erkennen kann, sehr auffällig und variieren ebenfalls regional. Unser Exemplar zeigte ein intensives Gelb am ganzen Körper, während andernorts oliv- und gelbgrün durchaus häufig anzutreffen sind. Verbreitet ist die Art, anders als viele andere australische Tierarten, nicht nur in Australien, sondern in weiten Teilen Ozeaniens und Südostasiens.

  • Wieso Physio?

    Hat mich auch verwirrt und deshalb dachte ich, es wird sicher ein "Insider" zwischen euch beiden sein. ;)
    Vielleicht ja einen steifen Nacken vom vielen in die Luft und in die Bäume gucken!?
    Wie dem auch sei, die Mühen haben sich gelohnt, ich verfolge die Serie weiterhin mit viel Freude. :)

    Gruß aus Hamburg vom schokopanscher


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  • Erinnert mich vom Aussehen an unsere Kohlmeise

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    Ich bin doch groß gewachsen, da brauch ich nicht ganz so hoch schauen. Bei meinen Mitreisenden allerdings gab es das Problem wirklich, ich komme noch dazu. Und beim nächsten Kandidaten hätte es tatsächlich auch mich treffen können.


    Heute: Schlichtmantel-Dickkopf (Rufous Whistler)


    In unmittelbarer Nachbarschaft zum zuvor vorgestellten Gelbbauch-Dickkopf haben wir auch eines seiner Familienmitglieder getroffen, das in weit weniger auffälligen Farben daher kommt. Der Schlichtmantel-Dickkopf ist dabei ähnlich groß wie seine Artgenossen, kann ebenfalls hervorragend singen und ernährt sich, wie alle Dickköpfe, primär von Insekten, selten auch von Samen oder Beeren. Im Gegensatz zu anderen Verwandten meidet er aber die Nahrungssuche am Waldboden so gut es geht, dafür zieht es ihn in die Höhe, wie man auf den Bildern gut erkennen kann. So konnten, durften oder mussten wir mit ihm verstecken spielen - er hat immer gewonnen.

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    Heute: Maskenkiebitz (Masked Lapwing)


    Den ersten Maskenkiebitz, dessen Name in Anbetracht der Bilder wohl selbsterklärend ist, haben wir relativ früh in Sydney gesehen. Wie seine hiesigen Verwandten bevorzugt er große freie Flächen in Gewässernähe, dementsprechend trifft man ihn häufig in Parkanlagen. Ein Herankommen war mir allerdings kaum möglich, denn auch wenn er die Menschen gewohnt ist, so bleibt er doch auf Abstand. An der Küste war die Situation anders, übersichtlicher, denn morgens vor dem Frühstück war ich allein vor Ort, entsprechend besser waren die Aufnahmen und ich konnte auch die charakteristische Zeichnung inklusive der gelben Lappen abbilden.


  • Oh ein fescher Kerl (oder Kerlin). Ich staune doch immer wieder, was es dort für Vögel gibt, von denen zumindest ich noch nie gehört habe

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  • Das 2. Foto gefällt mir sehr. Der Schatten/ und Schärfeverlauf ist hier sehr schön. Dazu noch dieser komische Vogel :D

    "Fotografieren braucht Zeit. Wer sich die nicht nehmen will, kann ja knipsen"

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    Ja, der Schattenverlauf in den Sanddünchen war toll, leider ist mir der Vogel immer wieder ins Bild gelaufen. Ich habe ihn dann einfach irgendwie in die Aufnahme integriert, nicht optimal, aber schön, wenn es trotzdem gefällt ;)


    Heute: Eulenschwalm (Tawny Frogmouth)


    Auf den ersten Blick könnten es tatsächlich Eulen sein (daher auch der deutsche Name), verwandt sind sie aber nicht miteinander, und beim zweiten Blick zeigen sich dann aber doch ein paar Unterschiede. Sobald man den Schnabel sieht, ist jeder letzte Zweifel zerstreut und die Verblüffung groß. "Gelbbraunes Froschmaul" ist die wörtliche Übersetzung des englischen Namens, und dieser ist keine Übertreibung. Der extrem breite Schnabel ist eine evolutionäre Anpassung an die übliche Hauptspeise, fliegende Insekten, die in einer Mischung aus Schwalbe und Buckelwal in der Dämmerung bodennah "abgefischt" werden. Tagsüber hingegen suchen sich die Tiere, die lebenslange Partnerschaften eingehen, ein bequemes Plätzchen und schlafen. An einem solchen haben wir die beiden gefunden, dokumentiert und natürlich in Ruhe gelassen. Die Bilder fallen zwar eher in die Kategorie "nur mal zeigen", aber ich wollte euch diese faszinierende Art nicht vorenthalten. Vielleicht ist es ja ein neuer Lieblingsvogel für dich, Uschi?


Unserer Olympus-Fachhändler

Foto Baur