Blue Port Hamburg 2017

  • Dein Verhalten ist nachvollziehbar. Herr Batz wird wahrscheinlich aber gar nicht der Unverschämte sein - viel mehr sind es die Menschen, die ihn "vermarkten".


    Er selbst hat gerade einen Run. Da sehen ganz viele das schöne Eis tropfen und wollen die Tropfen auffangen. Mit den Gebühren die sie aufrufen, möchte man das Eis noch mehr zum schmelzen bringen und noch mehr abschöpfen, wobei Herr Batz letztendlich nur in die leere Eistüte schauen wird...

    Erwachsene lachen 20x pro Tag. Kinder bis zu 400x. Laßt uns Kinder sein :)

    • Offizieller Beitrag

    Hier im familiären Kreis des Forums darf man sich über sowas mal aufregen und zurecht auf die verständnisvolle Zustimmung der Brüder und Schwestern im Geiste hoffen, die damit wie ein Notventil den Druck heraus nehmen. Wenn aber die Wut des Augenblicks verpufft ist kommt meist jene Vertrauensperson, die einem die Hand auf die Schultern legt und auf die andere Seite der Medaille hinweist. Du weißt wie gerne ich das mache ;)


    Das Recht gilt für alle gleich, egal wer David und wer Goliat ist (und das ist auch gut so, weil es vor willkür schützt). Die gleichen Argumente, die immer jene Konzerne, Agenturen oder allgemein Nutzer vorbringen, um sich kostenfrei an unseren Aufnahmen zu bedienen werden nicht deshalb richtiger, weil man sie nun als kleiner Hobbyphotograph einem großen Künstler, einem Verstalter oder einer Stadt gegenüber äußert. Du selbst schreibst ja auf deiner Webseite:


    "Die hier von mir gezeigten Fotos sind mein persönliches Eigentum und dürfen nicht ohne mein Wissen und schriftliches Einverständnis verwendet, geändert oder weitergegeben werden. Für Anfragen bitte das Kontaktformular nutzen."


    Das gleiche Recht hat eben jeder andere Urheber auch, auch wenn es sich um öffentliche Kunstwerke handelt (sofern diese nicht dauerhaft öffentlich gezeigt werden). Zumal auch nicht immer das absolute Abschröpfen aller Möglichkeiten zur Erzielung des maximalen Gewinns dahinter steckt, sondern oft genug (zumindest erlebe ich das bei kleineren Projekten immer wieder) schon die Kostendeckung Probleme bereitet. Und durch die heute so weit verbreiteten Mischformen nichtkommerzieller und kommerzieller Präsentation ist die Prüfung der Nutzungshintergründe auch nicht einfach. Von daher wäre etwas mehr Verständnis für die Situation des Künstlers in meinen Augen schon angebracht, selbst wenn man das Finanzielle dabei komplett ausklammert.


    Die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst liegt übrigens in einem Punkt falsch: die private Nutzung in Form von selbst erstellten Photographien ist grundsätzlich genehmigungs- und kostenfrei. Erst mit der Veröffentlichung entsteht ein Anspruch.

  • Du selbst schreibst ja auf deiner Webseite:


    "Die hier von mir gezeigten Fotos sind mein persönliches Eigentum und dürfen nicht ohne mein Wissen und schriftliches Einverständnis verwendet, geändert oder weitergegeben werden. Für Anfragen bitte das Kontaktformular nutzen."

    Ja, genau das schreibe ich auf meiner Webseite und habe aus diesem Grunde ja auch ganz höflich um eine Erlaubnis bei Herrn Batz nachgefragt. Mit der Zusendung einer Rechnung habe ich allerdings nicht gerechnet.


    Und wenn wir schon mal bei Eigentumsverhältnissen sind, die Stadt gehört den Menschen die darin Wohnen und mit Ihren Steuern dafür sorgen das alles so ist wie es ist. Und wenn dann irgendein dahergelaufener Aktionskünstler meint daraus ein Kunstwerk machen zu müssen, dann gehört es auch allen Bürgern dieser Stadt und nicht dem Herrn Batz allein! Das ist meine Meinung dazu!


    Und was sollen denn die Hobbyfotografen mit ihren gemachten Bildern anstellen, wenn Sie diese nicht zeigen dürfen! Die Speicherkarte nach dem fotografieren dann feierlich im Meer versenken, verbrennen oder vergraben!
    Mir erschließt sich der Sinn dieser sogenannten Kunst im öffentlichen Raum nicht, wenn diese dann nicht öffentlich gemacht werden darf!
    Für mich ist das inzwischen Kommerzkacke auf die ich gut verzichten kann und in Zukunft auch verzichten werde! So, das musste jetzt auch noch mal raus! X(


    PS: Sorry, aber wenn's es um "meine Stadt" geht, dann werde ich emotional, nicht persönlich nehmen!

    Gruß aus Hamburg vom schokopanscher


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    • Offizieller Beitrag

    Ja, genau das schreibe ich auf meiner Webseite und habe aus diesem Grunde ja auch ganz höflich um eine Erlaubnis bei Herrn Batz nachgefragt. Mit der Zusendung einer Rechnung habe ich allerdings nicht gerechnet.


    Das mag ja sein (wobei du offensichtlich erst veröffentlicht und dann nachgefragt hast, ich hoffe, man hat dir aus Kulanz die Kosten nach entfernen der Bilder erlassen), doch darum geht es mir nicht. Zitiert habe ich das, weil du auf der einen Seite die Verfügungshoheit über deine Schöpfung behalten möchtest, es aber jemand anderem übel nimmst, wenn er es genauso hält und den Rahmen dabei enger steckt, als du es tust. Die Gründe dafür interessieren dich hingegen offensichtlich nicht, ansonsten würdest du nicht polemisch immer nur von Kommerz reden.


    Was die Eigentumsverhältnisse angeht ist dir hoffentlich klar, dass "deine Stadt" nur einen Teil der Kosten übernimmt und der Rest vom Veranstalter aufgebracht werden muss? Da kommt kein Künstler dahergelaufen, lässt sich seine Idee fürstlich belohnen und macht hinterher noch das großte Geschäft mit der Abzocke armer Bürger, vielmehr profitiert eine Stadt und ihre Bürger von einer Kunstinstallation, die ohne Sponsoren aus der Industrie gar nicht denkbar wäre. Ich würde dir mal empfehlen, mit Herrn Batz über Kommerz zu sprechen - vielleicht würdest du dann anders darüber denken. Und im gleichen Zug kannst du mal mit "deiner Stadt" darüber reden, warum solch ein werbendes Projekt nicht komplett öffentlich finanziert wird, inklusive der Nutzungsrechte für alle Bürger? Da kannst du dann mal richtig aus der Haut fahren! ;)


    Zeigen darfst du deine Bilder übrigens nach belieben, nur halt nicht öffentlich. In einem zugangsbeschränkten Bereich auf deiner Webseite, den nur "Freunde und Bekannte" sehen können ist es genauso kein Problem wie bei einer Privatvorführung auf dem heimischen Fernseher (oder klassisch im Album).


    Und ja, ich finde es auch nicht gut, wenn öffentliche Kunst nicht zur privaten, öffentlichen Nutzung zur Verfügung steht. Deswegen setze ich mich ja auch dafür ein, dass die Gesetzgebung europaweit vereinheitlicht und so angepasst wird, dass die originären Interessen der Künstler genauso gewahrt werden wie das öffentlichen Interesse der Allgemeinheit. Allerdings ist das zum einen ein sehr schwieriges Thema aufgrund der beschriebenen Mischformen der Nutzung (Paradebeispiel ist Facebook), zum anderen ändert das nichts an den grundsätzlichen Rechten, die aktuell eben ein Künstler hat. Genau die gleichen Rechte sind es nämlich auch, die unsere Werke schützen.


    PS: Persönlich nehme ich davon nichts, und persönlich meine ich nichts, wie immer halt ;)

  • Hallo Sascha,
    ich habe halt meine sicher sehr emotionale und persönliche Meinung und du vertrittst hier wie von dir gewohnt einen sehr sachlichen Standpunkt. Nenn mich stur und uneinsichtig, aber ich bin leider zur Zeit noch nicht in der Lage von meiner Linie auch nur einen Millimeter abzuweichen. Lassen wir das also einfach mal so stehen und mögen die Götter über uns richten! ;)

    Gruß aus Hamburg vom schokopanscher


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  • Wie ärgerlich.
    Ich war grade für Deine 3 Bilder voten und habe dabei den Hinweis für Fotografen gelesen, der auch merkwürdig ist. Da ist kommerzielle Nutzung mit Ausnahme einer Medienberichterstattung ausgeschlossen, private jedoch nicht. Dafür steht da, dass die Panoramafreiheit für das Event ausgesetzt sei - vergleichbar mit der Beleuchtung des Eiffelturms.


    Schade, am besten man schreibt an die Hamburger Tageszeitungen dass man bei einem von der Stadt mitfinanzierten Event nun Abzocke erwarten muss, wenn man auch nur ein Handybikd auf Facebook gepostet hat - was ja bekannter Weise Dank Werbung und Nutzungsbedingungen kommerziell ist.
    Außerdem solltest Du den Text von Hamburg.de und den Text der Agentur als Warnung für andere Fotografen in allen deutschen Fotoforen und auf facebook, Insta und co posten.

    :) Sabine
    ------------------------
    Bavarian by nature ^^

  • Bislang hatte ich ohne allzuviel Nachdenkens darüber immer verständnislos den Kopf geschüttelt, wenn ich die Sache mit den privaten Fotos von der Eiffelturmbeleuchtung las oder hörte. Und genau so ging es mir bei den dersten Beiträgen von Schokopanscher hier in in diesem Thema. Aber Saschas Beiträge haben mir nun doch die Augen geöffnet und ich erkenn an, das es ohne weiteres legitim ist, dass Beiträge dafür erhoben werden, wenn jemand über den ganz privaten Rahmen hinaus Vervielfältigungen (was ja Fotos auch wohl sind) vom "geistigen Eigentum" eines Künstlers (hier die blaue Beleuchtung des Hamburger Hafens) veröffentlicht. Sascha daher meinen aufrichtigen Dank für seine Erklärungen.


    Mit Grüßen an alle Mitlesenden,


    Jürgen

  • Ich bin anscheinend doch nicht so ganz allein mit meinem Ärger:


    https://www.docma.info/blog/di…n-des-oeffentlichen-raums


    oder auch hier (guckste Text unter dem Bild! ;) ) :


    https://www.hafennews.de/das-h…ramafreiheit-ausgehebelt/



    Aber letztendlich nur einige versprengte und einsame Kämpfer für die Freiheit, gegen einen übermächtigen Gegner. :(


    Sogar die Stadt Hamburg stellt sich gleichgültig. Meine offizielle Beschwerde wurde zwar kurz und knapp beantwortet, aber die hätten angeblich so überhaupt nix mit dem Blue Port zu tun, wären weder Veranstalter noch Genehmiger. Und überhaupt könnten die mein Problem und was ich mit der Beschwerde sagen wollte so gar nicht erkennen. Stattdessen soll ich mich doch direkt an den Künstler Herrn Batz oder eine mir bisher völlig unbekannte Hamburg Convention GmbH wenden. Tolle Idee, dann kann ich mich auch gleich ergeben. Ich habe einen Verbündeten gesucht und niemanden der mich direkt zum Feind schickt! :motz:


    Nun ja, eine Happy End wird diese Geschichte für mich persönlich wohl nicht mehr bekommen, aber nicht immer ist die Welt gerecht, jedenfalls für mein persönliches empfinden! ;(

    Gruß aus Hamburg vom schokopanscher


    Meine Homepage - Möge das Licht mit Dir sein!

  • Ich finde es außerordentlich schade, was da läuft und wenn das so weitergeht, wird das noch seltsamste Blüten treiben. Ich hoffe, dass viele ihren Unmut äußern und zeigen :cursing:
    Ich bin froh, dass mir das letztes Jahr nicht passiert ist beim Weilheimer Lichtkunstfestival von Philipp Geist. Ganz im Gegenteil, dort wurden sogar Foto Workshops abgehalten und die Bilder gehen um die ganze Welt. Herr Geist hst schon überall auf der Welt "gelichtert, bisher Gott sei Dank ohne solche absurden Auflagen super super

    Graue Haare sind voll im Trend, wenn nun noch Übergewicht und Falten modern werden, wird das mein Jahr
    meine Homepage - Uschi - lieber von Rubens gemalt als vom Schicksal gezeichnet

  • Auch in Berlin wird das anders gehandhabt!


    Die Fotoleute sollten diesem Gehabe die kalte Schulter zeigen - keiner sollte hingehen -!
    Und auf den Wettbewerb sollte keiner reagieren, aber nein - jeder will gewinnen! :evil:

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin anscheinend doch nicht so ganz allein mit meinem Ärger:


    https://www.docma.info/blog/di…n-des-oeffentlichen-raums


    Ärger kann ich da nicht erkennen, schon gar nicht in der von dir geäußerten Form (du warst allerdings auch unmittelbarer betroffen). Unverständnis hingegen schon, und da gehe ich zum Teil ja nicht nur mit, sondern auch voran, weswegen ich mich ja auch aktiv für eine EU-weite Regelung zum Thema Panoramafreiheit und eine klare Differenzierung zwischen Kommerzieller und Nichtkommerzieller Nutzung und entsprechenden Rechten einsetze. Gerade deswegen aber plädiere ich auch dafür, dass ganze differenziert zu betrachten, nicht für sich selbst andere Rechte als für andere einzufordern und schon gar nicht irgendwelche populistischen Unterstellungen in den Raum zu werfen. Ein Blick auf die andere Seite lohnt sich immer, und wenn sich dann heraus stellt, dass ohne kommerzielle Bildverwertung keine Finanzierung möglich wäre muss man schon die Frage stellen, ob es einem lieber ist, dass es solche Aktionen gar nicht mehr gibt, oder ob man lieber die Aktion genießen möchte und dafür auf Aufnahmen verzichtet (bzw. auf das Zeigen von Aufnahmen).



    Auch in Berlin wird das anders gehandhabt!


    Das wird nirgendswo anders gehandhabt, wenn es um die gleiche Problematik geht, bestes Beispiel für Berlin ist doch der verhüllte Reichstag. Gleiche Problematik bezieht sich dabei aber nicht die Art der Kunst, sondern die Art der Finanzierung. Solange derartige Aktionen nicht rein durch die öffentliche Hand oder eine gemeinnützige Partnerschaft (wie beim von Uschi erwähntem Weilheimer Lichtkunstfestival) finanziert wird, sondern erst kommerzielle Interessen (nicht vom Künstler, sondern von den Sponsoren) derartiges überhaupt ermöglichen wird es Einschränkungen geben.


    Wer Interesse an der anderen Seite hat, hier mal zwei Artikel dazu (sind zwar nicht von diesem Jahr, am Grundproblem hat sich meinen Informationen nach aber nichts geändert), wobei vor allem der zweite mehr in die Tiefe geht:
    https://www.welt.de/print/die_…droht-erneut-Defizit.html


    https://www.welt.de/regionales…-Mal-blau-beleuchtet.html

  • Ich habe mich mit meiner Bemerkung über Berlin auf eine ähnliche Veranstaltung bezogen, nämlich "Berlin leuchtet", die stets im Oktober stattfand. Über die finanziellen Hintergründe bin ich nicht informiert, die interessieren den Betrachter auch überhaupt nicht.


    Über die Finanzierung macht sich ja Lieschen Müller keinen Kopf, sie kommt mit ihrer Kamera und zeigt die Bilder in Facebook oder sonstwo, jedenfalls öffentlich. Dafür bekommt sie kein Geld, und Herr Batz wird nicht ärmer durch ihr Handeln. Sie behauptet auch nicht, sie habe die blauen Lichter gesetzt. Sie hat nur konserviert, was ihre Augen gesehen haben.


    Wer hebt übrigens die Panoramafreiheit auf, wer darf das? Die Stadt? Der Künstler selbst? Oder die Firma dahinter?


    Ich habe die Artikel gelesen, aber mir fehlt das Verständnis. Nicht weil ich dumm wäre, sondern weil ich diese Gedanken nicht nachvollziehen kann. Wenn der Künstler ein Minus einfährt und das wiederholt, wie in dem Artikel zu lesen, muß er sich halt ein anderes Projekt ausdenken, das ihm Gewinn bringt. Oder er muß sein Projekt den Mitteln anpassen, die ihm gesponsert wurden.
    Ich kann nicht einsehen, warum selbst angefertigte Bilder der blau erleuchteten Stadt nicht auf einer privaten Homepage zu sehen sein sollen. Die Finanzierung wird sicher nicht gerettet, wenn man dafür Geld verlangt, denn dafür bezahlt kein Privatmann, er löscht die Bilder.


    Wenn ich meine Bilder öffentlich ausstelle, muß ich die Kosten auch tragen. Dabei liegt es mir fern, mich mit dem Initiator in HH zu vergleichen. :D


    Insofern erkläre ich mich mit Alex´Ansicht solidarisch. Auch wenn ich vielleicht nun als stur betrachtet werde.
    Hugh - ich habe gesprochen! :)

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

    • Offizieller Beitrag

    Über die Finanzierung macht sich ja Lieschen Müller keinen Kopf, sie kommt mit ihrer Kamera und zeigt die Bilder in Facebook oder sonstwo, jedenfalls öffentlich. Dafür bekommt sie kein Geld, und Herr Batz wird nicht ärmer durch ihr Handeln.


    "Facebook oder sonstwo" ist leider genau das Problem, woran eine europaweite Panoramafreiheit zur Zeit noch scheitert. Lieschen Müller nutzt Facebook, um man konkret dabei zu bleiben, nur privat um ein paar Bilder zu zeigen. Facebook aber ist ein Unternehmen und verdient Geld mit seinen Inhalten und damit auch mit den Bildern von Lieschen Müller. Noch wichtiger ist allerdings, dass Facebook durch Hochladen sogar Nutzungsrechte an den Bildern erhält und diese Weiterverkaufen oder konkret zur Eigenwerbung nutzen darf (die Verantwortung bei Klagen wird in dem Fall übrigens auf Lieschen Müller abgewälzt, aber hier geht es ja nicht um Facebook-Kritik). In der Summe bedeutet dies, dass durch eine Veröffentlichung bei Facebook der Wert entsprechender Aufnahmen sinkt, zum einen durch die Verbreitung selbst, zum anderen durch die entsprechenden Nutzungsrechte. Und damit entsteht dem eigentlichen Rechteinhaber/-verwerter ein finanzieller Schaden, auch wenn Lieschen Müller davon nichts bekommt.
    Das Ganze trifft natürlich nicht auf rein private Seiten ohne irgendeine Form von Gewinnerzielungsabsicht zu (also auch ohne Werbung, etc.), nur stellen die im Verhältnis eine äußert geringe Prozentsatz an vermeintlich "privaten" Veröffentlichungen dar und gelangen so unter die Räder, weil die Rechteverwerter bei der Wahrung ihrer Ansprüche keine Kapazitäten für eine Einzelprüfung haben. Ansonsten, und das ist meine Erkenntnis aus der Zusammenarbeit mit den entsprechenden Verwertern, wären rein private Veröffentlichungen in der Regel gar kein Problem.


    Zitat

    Wer hebt übrigens die Panoramafreiheit auf, wer darf das? Die Stadt? Der Künstler selbst? Oder die Firma dahinter?


    Entgegen den Behauptungen in den Medien wird die Panoramafreiheit nicht aufgehoben oder eingeschränkt, dazu ist auch niemand außer dem Gesetzgeber in der Lage. Vielmehr ist es so, dass zeitlich befristete Kunst im öffentlichen Raum nicht unter die Panoramafreiheit fällt und damit niemand ein Recht zur Veröffentlichung besitzt, es sei denn, der Rechteinhaber räumt dies ausdrücklich ein. In der Regel ist es aber eher so, dass dies stillschweigend gewährt wird.


    Zitat

    Wenn der Künstler ein Minus einfährt und das wiederholt, wie in dem Artikel zu lesen, muß er sich halt ein anderes Projekt ausdenken, das ihm Gewinn bringt. Oder er muß sein Projekt den Mitteln anpassen, die ihm gesponsert wurden.


    Es geht darum, dass der Künstler nicht aus Raffgier den kleinen Mann abzocken will (wie hier behauptet wurde), dass öffentliche Kunst nur durch private Sponsoren überhaupt möglich ist, dass für viele Kommunen kein Interesse an Kunstprojekten existiert sofern nicht ein direkter monetärer Nutzen daraus gezogen werden kann und dass dies leider auch auf einige Sponsoren zutrifft, was wiederum dazu führt, dass der Künstler auf seine Urheberrechte pochen muss. Und ich bin der Meinung, die Energie, die man in das Meckern darüber steckt, sollte man lieber zur Unterstützung jener Künstler einsetzen, die unser Leben dadurch bereichern, dass sie gezielt Kunst für die Öffentlichkeit anstatt für irgendwelche Privatsammlungen machen. Warum kriegt es denn eine Stadt wie Hamburg, die sich nach außen so kulturfreundlich präsentiert, nicht hin eine solche Aktion komplett zu unterstützen (mit einem mittleren sechsstelligen Betrag), während parallel dazu die Wirtschaft (mit einem mittleren siebenstelligen Betrag) dabei unterstützt wird, Werbung für sich selbst zu machen?


    Zitat

    Ich kann nicht einsehen, warum selbst angefertigte Bilder der blau erleuchteten Stadt nicht auf einer privaten Homepage zu sehen sein sollen. Die Finanzierung wird sicher nicht gerettet, wenn man dafür Geld verlangt, denn dafür bezahlt kein Privatmann, er löscht die Bilder.


    Die Finanzierung wird auch nicht über die Einnahmen gesichert, die man über Privatleute erwirtschaftet, sondern über Sponsoren, die exklusive Nutzungsrechte verlangen und dementsprechend darauf bestehen, dass niemand anderes die Bilder verwertet.

    • Offizieller Beitrag

    Ich gönne es jedem, mit seiner Kunst Geld zu verdienen. Der Markt ist riesig, und die Verdienste sind mager. Wenn ich auf rGegenseite wäre, würde ich auch um meine Tantiemen kämpfen.


    Da ich schon öfter mit diesen Einschränkungen zu tun hatte, frage ich immer vorher schriftlich an, ob ich meine Bilder zeigen darf, und wenn ja, in welchem Rahmen. Damit kann ich mir schon den einen oder anderen merkwürdigen Moment ersparen. Bekomme ich eine negative Auskunft (nein, Sie dürfen nicht zeigen), fahre ich gar nicht erst hin.

  • Da ich schon öfter mit diesen Einschränkungen zu tun hatte, frage ich immer vorher schriftlich an, ob ich meine Bilder zeigen darf, und wenn ja, in welchem Rahmen. Damit kann ich mir schon den einen oder anderen merkwürdigen Moment ersparen. Bekomme ich eine negative Auskunft (nein, Sie dürfen nicht zeigen), fahre ich gar nicht erst hin.

    Bei allem Verständnis für Künstler die Geld verdienen wollen / müssen aber der Blue Port war ein riesiges Gebiet und jeder Tourist der zu dieser Zeit in HH am Hafen unterwegs war, hat vermutlich unabsichtlich ein paar Bilder davon, wegen denen er u.U. bald abgemaht werden könnte, sofern er diese auf Facebook, Instagram, Flicker und all den anderen Orten zeigt, an denen man Urlaubserinnerungen für gewöhnlich hochlädt.
    Mir fehlen in diesem Fall die vom Veranstalter über all deutlich erkennbaren mehrsprachigen Hinweise, dass man zwar Fotografieren darf, das Veröffentlichen der Bilder, die die Lichtinstallation zeigen auf kommerziellen Plattformen wie Facebook, Instagram und co ausdrücklich verboten ist, es sei denn man kauft sich das Recht beim Management des Künstlers.
    Das ist nämlich die Crux an der gar nicht überall geltenden Panoramafreiheit und zeitlich befristeten Kunstinstallationen: Die meisten Leute rechnen einfach nicht damit, dass sie die Bilder die sie von öffentlichem Raum aus gemacht haben nun nicht zeigen dürfen. Es gibt ja sogar einen Fotowettbewerb für die Veranstaltung. Werden da die Teilnehmer nicht zur Kasse gebeten oder sammelt der Verantstalter kostenlose Dokumentation des Events?


    So gesehen ist das nichts als eine prima Vorbereitung für eine Abmahnaktion und so wie das wohl gelaufen ist habe ich da absolut kein Verständnis.

    :) Sabine
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  • So gesehen ist das nichts als eine prima Vorbereitung für eine Abmahnaktion und so wie das wohl gelaufen ist habe ich da absolut kein Verständnis.

    Willkommen im Club.

    Gruß - maxie



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  • Bei allem Kunstverständnis - genauso empfinde ich das auch. Hier soll abgezockt werden.

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  • Es ist sicher ein sehr kontroverses Thema und ich lasse auch jedem seine zu meinem persönlichen Empfinden abweichende Meinung.


    Aber ich wäre nicht auf die Idee gekommen, da drei Abende bis in die späte Nacht mit Fotografieren zu verbringen und etliche Stunden für die Bearbeitung am PC zu opfern, wenn ganz deutlich und überall (Tagespresse, berichtende Medien usw.) der Hinweis gekommen wäre, dass die nicht kommerzielle Nutzung und das Zeigen der Bilder auch auf einer privaten Homepage nur gegen Bezahlung erlaubt ist.
    Stattdessen wurde das Ereignis gepusht ohne Ende, überall hieß es kommt nach Hamburg, macht Bilder davon, beteiligt euch doch an Fotowettbewerben usw., selbst im Fernsehen haben Promis live bei dem Event Bilder mit Ihren Smartphones gemacht und diese anschließend sicher auch irgendwo gepostet. Auch auf den anscheinend offiziellen Seiten des Blue Port gab es auch nur den Hinweis, dass kommerzielle Verwendungen nicht erlaubt seien, damit haben sich sicher genau wie ich 99,9% der fotografierenden Besucher auf der sicheren Seite gewähnt.


    Nun soll mir bitte keiner sagen, man soll doch bitte vorher anfragen! Die Beantwortung meiner Anfrage hat mehrere Tage gedauert. Wenn das Event vorbei ist oder ich wieder abgereist bin, nützt mir das dann nur noch herzlich wenig. Wer an diesem Zustand in Hamburg nun verantwortlich ist, der Künstler, die Stadt oder sonst wer ist mir persönlich so was von sch... egal. Nur so wie es jetzt ist, geht es meiner Meinung nach nicht!


    Da meine Bilder nicht unter die Top 50 des Fotowettbewerbs gekommen sind, werde ich auch leider keine Gelegenheit haben, dieses Thema mit Herrn Batz und anderen Verantwortlichen persönlich zu erörtern. Die einzige Reaktion des Künstlers bisher war ja die kommentarlose Weiterleitung meiner Anfrage an seine Verwertungsgesellschaft. Auf weitere Mails gab es keine Reaktion mehr.
    Als Künstler muss man sich ja auch nicht kritisch mit seinem Werk auseinandersetzten sondern schwebt über allem!


    Ich persönlich werde mich zukünftig höchstens noch aktiv an Anti-Blue-Port Aktionen beteiligen

    Gruß aus Hamburg vom schokopanscher


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    Es geht mir nicht um Empfindungen, im Gegenteil. Wie könnte ich mich denn auf der einen Seite dafür einsetzen, dass es eine europeweite Regelung gibt, die die private Veröffentlichung von öffentlicher, nicht dauerhaft angelegter Kunst erlaubt, wenn ich nicht gleichzeitig das Empfinden besitzen würde, alles andere wäre Unsinn? Die aktuelle Rechtslage ist in meinen Augen nicht mehr zeitgemäß und muss überarbeitet werden, darüber gibt es selbst unter den streitenden Parteien keine Kontroverse, hier ebenfalls nicht. Problematisch ist das Thema nur deshalb, weil Lösungen nicht ganz einfach sind. Nur würde darüber hier gar nicht diskutiert.


    Kontrovers diskutiert wird hier hingegen über das Thema Rechtsverständnis, und da sind mir viele Meinungen einfach zu Fremd, weil sie für mich den Eindruck erwecken, es soll mit zweierlei Maß gemessen werden. Mir fehlt einfach das Gefühl, dass zumindest versucht wird, sich in die andere Seite hinein zu versetzen. Statt dessen werden Feindbilder mit Unterstellungen aufgebaut (Abzocker, Kommerzkünstler, etc.), die sich aus den bisherigen Fakten gar nicht ableiten lassen. Der Veranstalter etwa muss keine Schilder aufstellen, die darauf Hinweisen, dass die Besucher sich an geltendes Recht zu halten haben. Das ist selbstverständlich, und die entsprechenden Defizite sind eher beim Publikum zu suchen, wenn die sich nicht für die Rechtslage interessieren. Nur weil das Prinzip "wird schon nichts passieren" weit verbreitet ist, kann man sich nicht darauf berufen. Bisher gibt es allerdings auch gar keinen Hinweis darauf, dass mit irgendwelchen Abmahnungen diese Unwissenheit weiter Teile der Bevölkerung irgendwie ausgenutzt werden sollen. Den Blue Port gibt es nun schon seit einigen Jahren, die Regelungen zur Veröffentlichung waren immer die gleichen, trotzdem gibt es in den diversen sozialen Netzwerken (auch photospezifische, wie etwa Flickr) hunderte, wenn nicht tausende Bilder ohne irgendeinen Hinweis darauf, dass es jemals für einen Photographen Ärger gab. Oder dass jemals ein Photograph, der nicht den offiziellen Weg gewählt hat, für die Veröffentlichung hat zahlen müssen. Wenn da jemand andere Informationen hat, dann nur her damit. Ansonsten finde ich schlicht unfair, jemandem ein derartiges Verhalten zu unterstellen, nur weil man auf dem offiziellen Weg nicht auf eine stillschweigende Duldung hingewiesen hat, sondern den üblichen Tarif anbot.

  • nur weil man auf dem offiziellen Weg nicht auf eine stillschweigende Duldung hingewiesen hat, sondern den üblichen Tarif anbot.

    Entweder gibt es eine stillschweigende Duldung oder nicht. Die muss dann aber auch für alle gelten und nicht nur für die ehrlichen und unbedarften!
    So ist das ganz großer Murks, der mich einfach unbeschreiblich wütend macht!



    und die entsprechenden Defizite sind eher beim Publikum zu suchen

    Wenn selbst auf den offiziellen Seiten kommuniziert wird, das nur eine kommerzielle Verwendung ohne Erlaubnis nicht gestattet wird, ist das für mich nicht nur ein Defizit, sondern schon arglistige Täuschung. Das dann aber nun als Defizit des Publikums zu bezeichnen empfinde ich als nicht fair.



    Bisher gibt es allerdings auch gar keinen Hinweis darauf, dass mit irgendwelchen Abmahnungen diese Unwissenheit weiter Teile der Bevölkerung irgendwie ausgenutzt werden sollen. Den Blue Port gibt es nun schon seit einigen Jahren, die Regelungen zur Veröffentlichung waren immer die gleichen, trotzdem gibt es in den diversen sozialen Netzwerken (auch photospezifische, wie etwa Flickr) hunderte, wenn nicht tausende Bilder ohne irgendeinen Hinweis darauf, dass es jemals für einen Photographen Ärger gab.


    Ich habe große Lust meine Bilder einfach wieder einzustellen und dem guten Herrn Batz den digitalen Stinkefinger zu zeigen. Entweder er verklagt mich und dann aber auch alle anderen oder es wird zukünftig für alle Beteiligten eine verbindliche Regelung geben, die dann aber auch klar und vernünftig kommuniziert werden muss.




    Mir fehlt einfach das Gefühl, dass zumindest versucht wird, sich in die andere Seite hinein zu versetzen. Statt dessen werden Feindbilder mit Unterstellungen aufgebaut (Abzocker, Kommerzkünstler, etc.)


    Der gute Herr Batz macht mit meiner Stadt Werbung für seine persönliche Lichtkunst und auch wenn er bei dieser Veranstaltung etwas zubuttern sollte, denke ich, dass er das bei anderen Projekten die er sicher auch aufgrund seiner Bekanntheit durch den Blue Port hat, wieder reinholen wird.
    Vielleicht sollte ich ihm dafür auch mal eine Rechnung zustellen!
    Ich habe Herrn Batz nämlich im Gegensatz zu vielen anderen Bürgern der Hansestadt noch nicht beim Flaschensammeln gesehen.
    Er wird also sicher sein Auskommen haben, was ihm auch durchaus gegönnt sei.

    Gruß aus Hamburg vom schokopanscher


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