Neues manuelles Ultraweitwinkel für µFT - Laowa 7,5mm f2 von Venus Optics

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    kommt drauf an, wenn Du mit nativen Objektiven fotografierst, werden diese per Software korrigiert, im MFT System ist das Bestandteil der Definition ... man lässt relativ viel Verzeichnung zu, die dann per fest zugeordnetem (und im Objektiv gespeicherten) Profil elektronisch korrigiert wird. Dabei wird das Bild gestaucht und gedehnt, sprich, es geht Information verloren, die Auflösung sinkt ... und es kann tatsächlich der Eindruck entstechen, dass die Pixel ausgegangen sind (das ist ja genaugenommen auch so)
    Dafür hat man eine äusserst geringe Verzeichnung ... die man rein optisch so kaum erreichen könnte


    Das ist ja bekannt und auch leicht erkennbar, ich glaube aber nicht, dass es Philipp darum geht. Vielmehr ist es gerade bei hochauflösenden Weitwinkel- und Ultraweitwinkelobjektiven so, dass subjektiv bekannte Details schlicht nicht mehr abgebildet werden können, weil die Sensorauflösung dafür nicht mehr ausreicht. Obwohl die technische Abbildungsleistung also Top ist gewinnt man den Eindruck, dass etwas fehlt. So jedenfalls habe ich seinen Kommentar verstanden, und zumindest das ist für mich auch gut nachvollziehbar. Aus dem gleichen Grund wirken Ultraweitwinkelaufnahmen bei größeren Ausgabeformaten besser, und aus dem gleichen Grund reduziert man unterbewusst den Betrachtungsabstand bei derartigen Aufnahmen.


    Ich habe das winzige Ding jetzt seit gestern und werde es heute ausführen, wenn ich die Zeit dazu finde. Als Ergänzung zum 12-100/4,0 nach unten hatte ich sowas gesucht und bei Olympus nicht gefunden. Wenn es ein Pendant mal von Olympus geben sollte, dann werde ich es gerne vergleichen. Wenn es an den Rändern bei F/2,8 bzw. F/4,0 mindestens so gut ist wie die mFT-Objektive 7-14/2,8 und 7-14/4,0, dann bin ich hochzufrieden. nighstalkers Bilder deuten schon soetwas an. Bin gespannt. Die oben genannten 7-14er Zooms jedenfalls haben mich an den Rändern untern Strich nicht aus den Socken gehauen, obwohl sie im Vergleich mit anderen aus den nächst größeren Formaten durchaus zeigen was geht.


    Bei Größe und Auslegung wäre es ehrlich gesagt ein Wunder gewesen, wenn das Laowa bei f/2,8 so gut wäre wie das 7-14/2,8. Da bräuchte es schon eine deutlich kompliziertere Rechnung und einen deutlichen Größenanstieg, um ein besseres Niveau zu erreichen. Bei f/4 näheren sich die beiden zumindest bei der Auflösung etwas an, bei f/5,6 würde ich sie als etwa auf dem "gleichen Niveau" betrachten. Bei der Vignettierung hat das Laowa allerdings immer deutliche Nachteile. Das ergibt sich auch aus den Entwicklungsschwerpunkten für beide Objektive, das Olympus PRO-Zoom sollte eben ein absolutes Spitzenzoom moderner Auslegung werden und jenem Standard entsprechen, mit dem die Olympus-Zooms schon seit FT-Zeiten punkten können (Stichwort "Festbrennweitenqualität"). Beim Laowa ging es hingegen sehr deutlich um Kompaktheit und Gewicht, einfach weil das Thema Drohneneinsatz und Video ziemlich wichtig als Entwicklungsschwerpunkt war. Der Rest ergibt sich dann aus der Konfiguration, gut für Landschaft und Architektur (wo eh Blenden von f/5,6 oder f/8 bei µFT üblich sind), für Innenräume und wenig Licht reicht hingegen ein guter Mittenbereich in der Regel, da spielen die Ecken keine so große Rolle. Ich habe schon zu FT-Zeiten gesagt, dass so klassische Ausrichtungen mit entsprechend geringen Abmessungen, guten Blendenöffnungen und vernünftigen Preisen wichtig wären, weil sie dem entsprechen, was vielen Kunden letztlich entgegen kommt. Schade halt nur (ja, ich erwähne das immer und immer wieder ;) ), dass der Chip fehlt.

  • Zitat

    Bei Größe und Auslegung wäre es ehrlich gesagt ein Wunder gewesen, wenn das Laowa bei f/2,8 so gut wäre wie das 7-14/2,8. Da bräuchte es schon eine deutlich kompliziertere Rechnung und einen deutlichen Größenanstieg, um ein besseres Niveau zu erreichen. Bei f/4 näheren sich die beiden zumindest bei der Auflösung etwas an, bei f/5,6 würde ich sie als etwa auf dem "gleichen Niveau" betrachten


    klick mal oben in meinem Post den Link an, da werden die verglichen ... und zwar mit einem dezentrierten und dann weiter unten mit einem perfekten Exemplar ...

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    klick mal oben in meinem Post den Link an, da werden die verglichen ... und zwar mit einem dezentrierten und dann weiter unten mit einem perfekten Exemplar ...

    Den Link habe ich schon gesehen und mir das ganze auch durchgelesen, aber sei mir nicht bös, aus einem derart unprofessionellen Test nehme ich gar nichts mit. Auch wenn es löblich ist, dass nicht (wie bei anderen Hobbytestern) irgendwelche MTF-Kurven gebastelt werden, viel sinnvoller ist ein derartiger Abgleich leider auch nicht.

  • aklso ich weiss nicht, man sieht doch überdeutlich dass sich die beiden Objektive (dezentriert und OK) stark unterscheiden ... und man sieht auch, dass das gute Objektiv sehr gut mit den Zooms mithalten kann ... was willst Du denn mehr als vergleichende Bildausschnitte?

    • Offizieller Beitrag

    Vergleichende Bildausschnitte bedeuten nichts, wenn es sich nicht um eine sinnvolle Vergleichsbasis handelt und die Vorgaben entsprechende Praxisrelevanz besitzen. Und das ist hier aufgrund vieler Umstände (Fokuslage, Aufnahmezeitpunkt, Dokumentation) nicht der Fall. Warum sollte ich also einem solch schlechten Vergleich irgendeine Relevanz zugestehen, wenn meine eigenen Messungen ein sicherlich nicht schlechtes, aber sichtbar anderes Bild ergeben? Wissend, wie laienhaft in der Branche gearbeitet wird vertraue ich da eher auf meine eigenen Daten.

  • Meine bisherigen Erfahrungen mit dem LAOWA 7,5 mm F/2,0



    Die Fertigungsqualität ist gut. Das Objektiv macht einen soliden Eindruck. An das Bajonett meiner PEN-F lässt es sich mit leichten Druck ansetzen und rastet ohne Spiel ein.
    Fokus- und Blendenring lassen sich mit moderatem Druck drehen. Mir ist das angenehm, da sich sich dann nicht so leicht verstellen. Die Rastung des Blendenrings könnte etwas härter sein.
    Die Streulichtblende hat keine Rastung! Also zur Vermeidung von Abschattungen auf den richtigen Sitz achten (roter Punkt oben in der Mitte). Der vordere Deckel könnte griffigere Griffmulden gebrauchen, denn so wie er jetzt ist, ist das Abnehmen und Aufsetzen bei Streulichtblendchen in Arbeitsstellung eine elende Fummelei.



    Reflexe:
    Was ich auf Grund der sichtbaren Konstruktion vermutet hatte, hat sich auch in den Aufnahmen gezeigt.
    Das Objektiv ist bildseitig NICHT telezentrisch konstruiert, was bei dem äußerlich sichtbaren Durchmesser der Hnterlinse mit 13,5 mm
    bei einer Bilddiagonale von 21,6 mm auch nicht sein kann. Erkennbar wird das an den von der Sonne (Bildbeispiel unten) und hellen Lichtquellen bei Nacht erzeugten und (vom Bildmittelpunkt ausgehend) radial ausgerichtet ausgehenden Sensor-Filterpaket-Reflexen. (Bei einigen Olympus Weitwinkel(zoom)objektiven findet man die übrigens auch.) Das, ebenso wie der in gleichmäßigen Flächen sichtbare Helligkeitsabfall zum Rand, ist der Preis für die Miniaturisierung. Es wäre sonst mindestens 10 mm dicker und mindestens 10 mm länger und entsprechend schwerer. Mit Autofocus käme noch mehr Volumen und Gewicht dazu. Ich persönlich hätte es dann trotzdem noch lieber genommen.
    Flares gibt es einige. Siehe die Beispiele unten. Das erinnert mich an meine damalige "Kristallkugel" FT 7-14/4,0. Bei einem F/2,0-Objektiv habe ich das zwar erwartet, jedoch bin ich der Meinung, dass es besser geht.



    Verzeichnung:
    Die gering tonnenförmige Verzeichnung ist unauffällig, im üblichen Rahmen nicht softwarekorrigierter Objektive. Bei Bedarf kann das leicht "gerade gebogen" werden.



    Schärfe:
    Bei F/4,0 ist es bis zum Rand nicht sichtbar schlechter als mein 17 mm F/1,8! und das ist - meine ich - durchaus respektabel für ein so kleines 7,5 mm F/2.0. Vielleicht habe ich mit meinem Exemplar Glück, aber bei KB-Objektiven um diesem Bildwinkel habe ich OHNE Softwarekorrektur schon deutlich schlechteres gesehen. Bei offener Blende läßt es am Rand sichtbar nach, wobei ich das nur bei praktischen Aufnahmen festgestellt habe. Noch ermitteln muß ich, inwiefern da die Bildfeldwölbung zuschlägt. Bei Fokussierung auf Randbereiche sehen diese eigentlich gut aus. Aufpassen muß man, um das Verzerren der Randbereiche extremer rektilinearer Weitwinkelobjektive nicht mit schlechter Schärfeleistung zu verwechseln.
    Die CA sind vergleichbar mit dem 9-18/4-5,6 und lassen sich auch auf das Niveau des 9-18 nach der internen Korrektur korrigieren.



    Unterm Strich bleib für mich als Verbesserungspotential die Reflexfreiheit, eine Rastung für die Sreulichtblende und ... ein Chip mit den wichtigsten Objektivdaten Brennweite, Blende und evtl. Verzeichnungsparameter, damit die Kamera weiß womit sie es zu tun hat.
    F8280082_resize.jpgF8280084_resize.jpg

    Schöne Zeit und immer gut Licht
    Wolfgang_R


    Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht. (Georg IR B.)
    Always Look at the Bright Side of Life ...

  • Sehr ausdrucksstarke Aufnahmen, aber leider auch sehr ernüchternd.


    Wir sind aber auch selber schuld, wenn wir jeweils aufgrund von attraktiven Eckdaten immer gleich Erwartungen aufbauen die nicht einhaltbar sind (verfl..... Werbung).


    Die eierlegende Wollmilchsau wird es bis auf weiteres nicht geben.
    So klein wie .....
    So leicht wie ....
    So gut wie ....
    So günstig wie ....
    So universell wie ....
    So schnell wie ....
    So schön wie ....
    So schlau wie ....


    So ist es wohl ein Objektiv wie viele andere auch, bestens geeignet für bestimmte, aber niemals für alle Genres.
    Man muss wohl selbst rausfinden, für was man es vorzugsweise verwendet, was man auf keinen Fall damit aufnimmt.


    Mein erster Gedanke war:
    noch weniger Volumen und Gewicht bei verhältnismässig kleinem Qualitätskompromiss an einer P5 oder M10 eine optimale Hosentaschen-Lösung.
    Wenn und falls ich "mehr" darüber weiss, trage ich gerne was zur Diskussion bei.

    Gruss Philipp

    "Gefällt mir" heisst: es gefällt mir die Idee und/oder die Aussage, oder die Technik, ich würde es auch so versuchen
    Meine Bilder dürfen bearbeitet, neu betitelt und interpretiert werden, aber nur in diesem Forum wieder eingestellt werden.

  • So isses. Ich wollte eine "Hosentaschen-Lösung" als Ergänzung zum 12-100/4 bei Bergtouren. Das kann es leisten. Es passt in die Seitentasche einer Zipphose. Nur direktes Gegenlicht werde ich möglichst meiden. Wenn Olympus etwas Festbrennweitiges rectilinear im Bereich 7...9 mm mit mindestens F/2,8 und AF und einer solchen Naheinstellung herausbringt, dann landet das LAOWA in der Bucht.
    2,0/7,5 mm, 1,8/17 mm, 3,5/30 mm Makro und 1,8/75 mm sind schon eine nette und leichte Brennweitenabstufung.

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    Wolfgang_R


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  • So, ich war heute noch kurz an der BMW Welt, bin zufrieden ... die meisten Bilder waren bei F2,0 oder 2,8 ... einige bei 4 ... ich denke recht viel mehr zu erwarten in Bezug auf Ecken und Ränder, wäre unrealistisch


    Ich finde allerdings, dass die bei laowa schon wenigstens einen Chip einbauen könnten, damit man die Blende in den Exifs stehen hat :/ ... ich meine soooo aufwändig kann das doch nicht sein, dass man es für über 600.- Euro nicht leisten könnte ....








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Foto Baur