Nachts in München

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    Hmm Uschi, selten hat man mal Gelegenheit dazu, aber diesmal muss ich doch kritisieren. Metalloberflächen sind natürlich immer schwierig, aber die ausgefressenen Stellen auf dem Engel (in beiden Bildern) und auch jene auf der Säule beim ersten Bild finde ich schon sehr störend, gerade weil es ja der Hauptteil des Motivs ist. Ich weiß nicht, wie weit du schon mit der Lichterrettung gegangen bist, oder ob du im Zweifel noch eine schwächere Belichtung hast.

  • Hallo Sascha, du hast vollkommen recht mit den ausgefressenen Lichtern. Ich habe schon so weit wie möglich die extremen Lichter runtergezogen, wenn ich noch weiter abdunkle, geht zu viel "Rest" verloren. Ich schau nochmal nach einer weniger belichteten Version, hab noch nichts entsorgt. Und nicht nur die ausfressenden Lichter waren schwierig, auch der dominante Grünstich von den umgebenden Bäumen und Büschen gefällt mir nicht wirklich, auch mit dem Weißabgleich habe ich schwer zu tun gehabt.

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    • Offizieller Beitrag

    Es wirkt wie ein absolut triviales Motiv, aber durch die Oberflächen und die Beleuchtung entsteht ganz schwieriges Terrain. Hast du denn echte Lichterrettung probiert, oder einfach nur per Gradationskurve korrigiert? Normalerweise sollten dabei ja keine Details verloren gehen. Was den Weißabgleich angeht, vermutlich ein gutes Beispiel, wann ein selektiver Weißabgleich sinnvoll eingesetzt werden kann.

  • Ich habe direkt über die Lichterkorrektur probiert, allerdings bringt es da nichts mehr. Was weg ist (ausgefressen) ist weg. Es gibt noch einige weitere Aufnahmen, die alle das gleiche Problem haben. Teile des Engels und der Säule sind immer ausgefressen. Wenn sie es nicht sind - ist der Rest so dunkel, dass man auch mit Aufhellen und Gradation anheben keine schönen Ergebnisse erzielt. An HDR habe ich mich ebenfalls probiert, da gab es auch keine zufriedenstellenderen Ergebnisse. Und wenn da die Belichtung paßt - ist sie überall sonst zu dunkel. Die Herausforderung von Nachtfotografien ist mir erst bei diesem Ausflug richtig bewusst geworden und auch die Problematik mit den Lichtunterschieden. Ich wollte gerne Blendensterne - die hat der Mond auch bekommen. Sieht dann aus, als ob nachts die Sonne scheint :D
    Wir waren noch am Deutschen Museum und am Wittelsbacherbrunnen, immer die gleichen Probleme mit entweder ausgefressen/überstrahlt oder zu dunkel. Trotzdem möchte ich noch ein paar Ergebnisse zeigen, da mir die Bilder trotzdem gefallen, allerdings würde ich sie nicht in der Galerie zeigen wollen.
    Bin da für Kritik und Hilfe vollkommen offen, vielleicht hilft es auch dem einen oder anderen. Da es noch weitere Ausflüge dieser Art geben wird - kanns nur besser werden :saint:


    Hier Ergebnisse vom Deutschen Museum


    DeutschesMuseum1.jpg


    DeutschesMuseum2.jpg

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  • Beim Deutschen Museum habe ich ein HDR gemacht, und zwar über den HDR Knopf an der E-M1, die Variante mit 7 unterschiedlich belichteten Bildern. Dabei ist mir dann aufgefallen (hatte ich schon mal gelesen) dass bei diesen HDRs KEIN Dunkelabzug gemacht wird. Dementsprechend rauschen dann auch die einzelnen bzw. fertigen Bilder. Das gilt auch für die Versionen HDR 1 und HDR2 sowie die anderen über den Knopf aufrufbaren HDR Varianten. Wenn ich das richtig gesehen habe, werden bei HDR1 und HDR2 jeweils aus 3 einzelnen Bildern EIN ganzes erzeugt, welche bei Einstellung jpg+raw dann jeweils als nur 1 Bild aufgezeichnet werden. Bei den anderen Einstellungen (3,5,7)muss man die einzelnen Bilder am PC zusammen setzen, auch da gibt es keinen Darkframe. Das war ein ganz schöner Wirrwar zu Hause, einzig der Olyviewer zeigt bei den Bildern an, welche im HDR BKT Modus gemacht worden sind, und das auch nur bei den Mehrbild-Varianten, bei HDR1 und HDR2 steht nur "Einzelbild" in den Eigenschaften. Da ich normalerweise äusserst selten HDRs mache, erleichtere ich mir das Zusammengehören normalerweise mit der Aufnahme eines Fingers vor und nach der Reihe (das gleiche übrigens auch bei Panoramas). Hatte ich dieses Mal vergessen, entsprechend nervig war das nachher. Und ob es das nun wirklich wert war :whistling:


    DeutschesMuseum_hdr.jpg

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  • Nicht gezaubert, ist eine andere Aufnahme, die nicht so stark belichtet wurde. In Lightroom mit dem Korrekturpinsel die überstrahlten Lichter ausgebessert. Habe hier mal eine kleine Anleitung auf die Schnelle eingestellt

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  • Das Üben und Lernen geht weiter - letzte Nacht gabs wieder "Lehrstunden". Für Schusseligkeit, Vergesslichkeit und Schlamperei beim Fotografieren und was halt noch so alles nicht so optimal läuft. Die ausfressenden Lichter sind immer noch ein leidiges Thema. Das neonknallige Emblem auf dem Münchner BMW Hochhaus hat mich mit seinem Strahlen total gefuchst. Das Emblem sieht (wenn es GUT geht) wie ein Smilie aus, normalerweise ist es eben das Firmenemblem. Der Ausflug steht noch mal auf dem Programm, weil ich einiges ermasselt habe...........immerhin habe ich das hinbekommen, was ich primär machen Spuren1.jpg


    Spuren2.jpgwollte, Leuchtspuren.

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  • Ja, das mit der Schlamperei kenne ich selber nur zu gut! ;)
    Muss auch überall ein zweites Mal hin.


    Die eigenen Ansprüche sind hoch und durch die ganzen HDR's und so werden Bilder, wo es tatsächlich Schatten und Lichter geben sollte, pauschal abgewertet. Dabei ist es Nachts ja nunmal dunkel, auch wenn man das auf Bildern nicht mehr zeigen darf!


    Mir gefallen beide Bilder, aber besonders die Leuchtspuren, sowas hab ich nämlich noch nicht in meiner Sammlung.

    Gruß aus Hamburg vom schokopanscher


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    Bin da für Kritik und Hilfe vollkommen offen, vielleicht hilft es auch dem einen oder anderen.


    Es kommt halt immer darauf an, was man mit den Aufnahmen erzielen will. Geht es um eine gute Gesamtgestaltung, dann macht man Nachtaufnahmen am besten noch immer zur blauen Stunde. Ich finde, dass kann man an deinen Aufnahmen auch gut erkennen, die neueren Aufnahmen wirken allein deswegen schon viel harmonischer, weil sie sich eben nicht in der Schwärze der Nacht verlieren (und weil die warme Beleuchtung eine Harmonie mit eben jenem Blau eingeht). Krasses Gegenbeispiel ist da schon die "Nahaufnahme" vom Engel, der durch die Dunkelheit freigestellt wirkt. Wenn es also nur um gute Bilder geht, ist das ein vernünftiger Weg.
    Etwas anderes ist es halt, wenn es weniger um die plaktative Darstellung geht, sondern eher um die Stimmung bei Nacht. Ruhe, Angst, vielleicht Durchtriebenheit oder, gerade in Verbindung mit Schnee, auch Besinnlichkeit. Je nach Motiv und Anteil des Himmels kann man so den Eindruck gut lenken, dein Brunnen im ersten Bild etwa wirkt wie die Kulisse für eine große Tragödie, was so vor allem durch die Schwärze transportiert wird.


    Der Dynamikumfang entwickelt sich in der Nacht selbst mit den besten Kameras zu einem großen Problem, weil die Kontraste extrem werden können (vor allem je mehr künstliche Beleuchtung im Spiel ist) und so auf den Bilder deutlich übersteigert werden. Ein gut abgestimmtes HDR ergibt da durchaus Sinn, ich verzichte aber auf irgendwelche Spezialautomatiken der Kamera und bleibe bei der guten alten Methode, Belichtungsreihe und Nachbearbeitung am Rechner. Mehr Aufwand, aber deutlich mehr Kontrolle und damit im Endeffekt bessere Möglichkeiten zur Feinabstimmung. Und auf letztere kommt es dann doch an.


    Und ob es das nun wirklich wert war :whistling:


    Das kommt darauf an. Durch den hellen Turm, den Mond und die Ladengeschäfte links geht die Kuppel im Bildzentrum im zuerst gezeigten Bild etwas unter, in der zweiten Variante hingegen ist der Kontrast zum Himmel stärker und sie dadurch präsenter. Das ist halt ein Vorteil bei der HDR-Bearbeitung, dass man die Aufmerksamkeit etwas kontrollieren und damit auch lenken kann, selbst wenn die Unterschiede im Motiv größer sind. Nur davon abgesehen hat das ganze wenig bewirkt, der Farbunterschied wäre auch über den Weißabgleich herstelltbar gewesen, und die Gesamtdynamik ist immer noch recht hoch. Es ist jetzt allerdings auch nicht das "Supermotiv", was mich jetzt aus den Socken hauen würde. ;)


    Die ausfressenden Lichter sind immer noch ein leidiges Thema. Das neonknallige Emblem auf dem Münchner BMW Hochhaus hat mich mit seinem Strahlen total gefuchst. Das Emblem sieht (wenn es GUT geht) wie ein Smilie aus, normalerweise ist es eben das Firmenemblem.


    Da hast du aber nachträglich Hand angelegt oder? Denn im Zeichen kippt die Gradation komplett weg und sorgt so für diese flächige Graudarstellung, ohne irgendwie mehr Zeichnung mit reinzubringen. Und ja, Leuchtreklamen sind wirklich eine Katastrophe ;)
    Davon abgesehen gefallen mir aber die beiden Bilder aber auch gestaltertisch nicht wirklich. Wenn es nur um die Leuchtspuren geht, okay, zum üben passt es. Aber das erste Bild deutet es schon an, dass sie eher einen unterstreichenden Charakter haben und selten als Hauptmotiv taugen, was dann im zweiten Bild in meinen Augen recht deutlich wird. Es sind halt "so schon 1000mal gesehen" Leuchtspuren von der Autobahnbrücke (oder ähnlichen Schnellstraßen).


    Dein nachgeschobenes drittes Bild vom Olympiaturm hingegen finde ich sehr attraktiv. Eine schöne Übersicht über die Stadt (im Hintergrund hätte es das "knallrote Gummiboot" zwar nicht gebraucht, dass du aber sogar den Flughafen und dessen Leuchtspuren mit drauf hast ist spannend, wenn auch nicht unbedingt wichtig fürs Bild), gut in Szene gesetzt eben durch die Leuchtspuren. Von der Position aus noch deutlich länger belichtet und die Adern der Stadt zeichnen sich noch besser ab, schon so wirkt es aber gut. Neben der Kritik vom Schokopancher bezüglich des Halo hätte vielleicht ein engerer Beschnitt Vorteile. 3:2 quer oder gar 16:9, ich habe es gerade mal ausprobiert, es wirkt intensiver. Es geht zwar die Weitläufigkeit Münchens verloren, dafür verdichtet sich die Darstellung des Lichts und des Vierzylinders. Sogar die Farben spielen da optimal mit, mit dem Pink der BMW-Welt (deren Spiegelungen im Dach ich zunächst für Doppelbilder hielt), dem Grün des Parkplatzes und dem nach oben hin immer schwärzer werdenden Hintergrunds, durchzogen vom gelben Band. Die Halo noch Weg und leicht Entzerren, und es wäre eine wirklich sehr gute Aufnahme :)


    Die eigenen Ansprüche sind hoch und durch die ganzen HDR's und so werden Bilder, wo es tatsächlich Schatten und Lichter geben sollte, pauschal abgewertet. Dabei ist es Nachts ja nunmal dunkel, auch wenn man das auf Bildern nicht mehr zeigen darf!


    Zeigen darfst du alles, nur muss eben nicht alles jedem gefallen. Ich sehe es halt nicht so, dass der willkürliche Dynamikumfang der Kamera nun besser oder schlechter ist wie jeder andere willkürliche Dynamikumfang, deswegen bevorzuge ich Aufnahmen, die sich nicht davon einschränken lassen, sondern von meinem persönlichen Geschmack. Und das funktioniert Nachts halt nur per HDR für jene Mischung aus Realismus (in Bezug auf meine Wahrnehmung von Licht und Schatten) und Übertreibung (relativ zu meiner Wahrnehmung von Farbe), die mir gefällt.
    Dem leider typischen HDR-Look, der eher an gerenderte Bilder als an wirkliche Photos erinnert und der genauso wie die quietschbunten Übertreibungen häufig durch ein zu seichtes Verständnis oder zu einfachem Umgang mit der Technik entsteht, kann ich auch nichts abgewinnen. Andere finden das offensichtlich gut, sei es aus persönlichem Geschmack oder anderen Gründen, und das sei ihnen unbenommen - meins ist es halt nicht. Nur die Technik ist zu deutlich mehr im Stande, unter anderem eben auch dazu, Photos unter schwierigen Bedingungen deutlich mehr der menschlichen Wahrnehmung anzupassen, als dies mit einer einzelnen Aufnahme in der Situation möglich gewesen wäre. Schatten sind dunkel, Lichter sind hell - nur deswegen müssen Schatten ja nicht unbedingt Schwarz und Lichter nicht unbedingt Weiß sein. ;)

  • Hallo Sascha, danke für die intensive Auseinandersetzung mit den Bildern. Für mich ist es einfach "nur" ein langsames Herantasten an das Thema Nachtfotografie/Langzeitbelichtung, da ich mich mit diesem Thema in all den Jahren noch nie wirklich beschäftigt habe und auch kaum etwas gemacht habe. Da gibts noch viel zu lernen und erfahren.
    Das nachträgliche Bearbeiten hat auch nicht so gut geklappt, habe mich noch mal an einer Version probiert, die den Haloeffekt etwas besser abmildert. Diese Reklame ist zum :ohn:
    Was da noch so alles nicht so "paßt", kleine Auflistung:
    Kamera falsch eingestellt, Brille vergessen um Einstellungen besser kontrollieren zu können, Statiiv auf dem Turm auf die Brüstung gelegt, dabei im Dunkeln nicht gesehen, dass EIN Stativfuß immer ins Bild ragte beim Weitwinkel, vollkommen unterschätzt der STARKE!! Wind in ca 190 m auf dem Turm, Besucher, die ständig auf und an der Brüstung rütteln, wackeln, rumklettern, schaukeln, gegen das Stativ stoßen, in die Langzeitbelichtung reinblitzen usw usw. Leider hatte ich auch nicht richtig aufgepasst und vom Vortag noch Spotmessung voreingestellt, war sicher auch nicht die beste Wahl .
    Ursprungsziel war tatsächlich nur, Leuchtspuren abzubilden. UND es wird sicher weitere nächtliche Ausflüg geben, wo ich einige Fehler hoffentlich vermeiden kann. Es wird auch noch mal HDR Versuche geben, die ich dann aber nicht mehr über den Button machen werde, sondern per Belichtungsreihe im Menü. Bei dem Wort HDR habe ich auch diese "Kracherl" vor Augen, bunt, vollkommen überdreht und die natürliche Anmutung verloren gegangen zugunsten des Detailreichtum. Ich bin mir sicher, das kann man auch gut machen.



    Hier nun die etwas geänderte Version, ganz glücklich bin ich damit immer noch nicht
    Spuren16.jpg

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  • Uschi, ich hoffe Du verzeihst mir, wenn ich diesen Thread mit 3 Bildern einer spontanen Abendtour am letzten Donnerstag ergänze.
    Es handelt sich um den Wittelsbacher Brunnen am Lenbachplatz. Die Bilder sind als HDR bearbeitet.



    die Menschen hatten sich dort festgesetzt ;)



  • Uschi, ich hoffe Du verzeihst mir, wenn ich diesen Thread mit 3 Bildern einer spontanen Abendtour am letzten Donnerstag ergänze.


    die Menschen hatten sich dort festgesetzt ;)

    Selbstverständlich kannst du hier ergänzen, weitermachen, befüllen, das ist doch kein Privatthread ;) .
    Der Wittelsbacher Brunnen ist ein tolles Motiv, ich sehe, die "Problemchen" sind die gleichen - die festsitzenden Menschen. Wer kann es ihnen verübeln. Eine Möglichkeit wäre, mal so gegen 3 Uhr hinzufahren. Aber vermutlich schläft dann sicher irgendwer noch dort :D :D :D

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