Walti goes Dalheim

Vielen Dank, Wolfgang und Rainer! Ich freue mich sehr über den regen Zuspruch, den die Serie hier genießt

Es geht auch etwas altmodischer, Rainer: Was könnte das hier sein?

Bingo, Maxie, Titanic versenkt Es ist die Feuerstelle für eine Fußbodenheizung wie bei den alten Römern, ein Hypocaustum. D.h. über dem Keller lag neben dem Skriptorium eine Wärmestube, und dann ging die Luft noch zur Krankenstation. Ich bleibe aber erstmal im Keller

Danke, Jürgen

Im Keller selbst sieht man den langen Gang, der links Lagerbereiche hat, in deren Gewölbe Vorräte in Kisten und Tonnen, vielleicht auch Regalen, gelagert wurden. Der Cellerar mit seinen Gehilfen war dann dafür verantwortlich, dass möglichst viele Vorräte nicht verdarben und im Winter genutzt werden konnten.

Am Ende des Ganges sieht man, wieder aus der Abteilung angewandet Didaktik, einen Bereich, den ich besonders faszinierend finde.

Was bei uns heute in Pillen und Pulvern steckt, musste damals in langen mühevollen Selbstversuchen mit Hilfe von Pflanzen geleistet werden. Natürlich wurden die Pflanzen nicht in Glaskrügen gelagert, aber dieser Bereich dient der Aufbewahrung von Medizinpflanzen. Ihr kennt doch alle noch den Klosterfrau Melissengeist? Hier kommt er her

Lasst uns mal eben über das Schreiben nachdenken.
Für uns kein Problem, mit Kuli, Füller, Papier usw; und wenn's länger dauert, werfen wir den Rechner an. Eine Kopie zu erstellen, dauert keine Sekunde, und schon haben wir eine beliebige Anzahl von identischen Texten.

Nicht so im Kloster. Da hatte man einen eigenen Raum, das Skriptorium, in dem wichtige Bücher kopiert wurden. Über einer einzigen Bibel hat man bis zu 4 Jahre lang gearbeitet, je nachdem, wie aufwändig die Blätter verziert waren.

Wenn ich mir überlege, dass meine Tinte heute aus kleinen Plastepatronen kommt, dann weiß ich, welche Entwicklung wir zu diesem Handwerkszeug hinter uns haben - nur macht das meine Handschrift nicht schöner

Ganz wichtig ist die Tür hinten rechts; wurde es dem schreibenden Mönch im Winter zu kalt (das Skriptorium war nicht geheizt), konnte er in die Wärmestube gehen.

Und auch hier wieder ein Bild aus der angewandten Didaktik: mit dem Glasfußboden kann man einen Blick auf den Feuerschacht im Keller tun.

Morgen werde ich heilig, und dann kommt auch schon fast das Ende der kleinen Führung. Bis hier vielen Dank für's reinschauen! Engel

Danke, Conny

Und jetzt die letzten Bilder aus der großen Klosterkirche (es gibt noch eine kleine Kapelle, die wohl auch aktuell in Gebrauch ist).

In der Kirche zeigt sich die Zwei-Klassen-Gesellschaft im Kloster sehr deutlich:

Die schwarze Wand im Bild ist ein Lettner, der als Barriere den Bereich der Chorherren (= Mönche) von dem der Laienbrüder teilt. Der ist natürlich nicht original, aber so ähnlich in ganz vielen Kirchen zu finden. Die Mönche versammeln sich zu den entsprechenden Tages- und Nachtzeiten zu Gebet und Gottesdienst, und den Gottesdient konnten die Laienbrüder eben hinter dem Lettner mitverfolgen.

Die Stühle stehen für die letzten Mönche, die hier im Kloster aktiv lebten:

Und auch die Decke ist mit ihrem Strukturen sehr interessant, sowohl im 'weltlichen':

als auch im 'klösterlichen' Teil:

Von der Atmosphäre her fand ich die Info-Tafel an der Wand mit den Streiflichtern sehr schön:

Egal, wie man zum Glauben und dem Mönchstum steht, ein Besuch ist immer lohnenswert, und man geht anders hinaus, als man hereingekommen ist.

Das war es dann hier, und ich bedanke mich für's reinschauen und kommentieren, und ganz besonders über die Bewertung.

Viele Grüße

Walter

Vielen Dank für die Blümchen, Maxie Bei allem Respekt, aber da denken doch einige Leute anders drüber. Mir macht das eben halt Spaß, Bilder zusammenzustellen und zu kommentieren - das geht dir doch genauso, woll?

Und das nächste Projekt ist schon in Planung