Fast gelöscht...

  • aber nur fast und dann doch bearbeitet.
    Hat sich das noch gelohnt?
    Das Thema kennt doch auch jeder. Eigentlich hab ich schon den Finger an der Löschtaste, aber irgendein
    Detaille am Bild oder eine Erinnerung oder ich hab mich doch so gequält, ausgerechtnet für dieses Bild,
    hindert einen dann doch.
    Vielleicht hat noch jemand etwas zu dem Thema und war am Ende doch irgendwie zufrieden mit seinem Bild( oder doch nicht).?


    Ein Beispiel . Das eigentliche Motiv zu mittig und nichtssagend, aber der HG gefiel mir doch ganz gut.
    Vielleicht mit Rahmen. Hier mein Versuch, den ich dann doch so behalten werde.

  • Spannendes Thema Anna!:applaus:Ich brauche allerdings mehr Zeit um mir das Bild mal genauer anzusehen. Ich denke in den nächsten Tage kann ich dir meine Meinung dazu etwas ausführlicher mitteilen. ;)


    Ich denke auch das jeder von uns solche Bilder hat. Wobei ich aktuell einfach rigoros lösche, wenn mich ein Bild nicht wirklich anspricht. Aber mal sehen, vielleicht hab ich auch irgendwo was zum Thema passendes.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe das Löschen eigentlich generell negativ, gerade wenn ich gezielt photographiert habe und halte es für meine photographische Entwicklung sogar für wichtig, mir die "fehlerhaften" Aufnahmen regelmäßig wieder anzuschauen. So prägen sich die Fehler, die ich bei der Aufnahme machte besser ein. Schon analog habe ich meine schlechten Aufnahmen aufgehoben, kommentiert in kleinen Büchlein, in denen neben den Aufnahmedaten auch die Gründe für meine "Ablehnung" zu finden waren. Digital geht das heute deutlich einfacher. Neben dem Effekt, dass ich meine Entwicklung genau beobachten kann und zudem gezielt immer wiederkehrende Fehler entdecke, kommt dann auch noch hinzu, dass sich mit der Zeit der Geschmack und die Bearbeitungsfähigkeiten geändert haben, so dass ich aus dem alten Rohmaterial heute das ein oder andere Bild herausarbeiten kann, dass ich damals mangels Erfahrung nicht konnte. Immer wieder erstaunlich finde ich, dass ich mich meist noch gut an die Aufnahmesituation und die gewünschte Bildwirkung erinnern kann, obwohl die ältesten Digitalaufnahmen inzwischen auch über zehn Jahre alt sind.


    Beim von dir gezeigten Bild finde ich den Hintergrund auch interessant, allerdings in Zusammenhang mit dem Hauptmotiv und dem Beschnitt auch störend. Meine Herangehensweise wäre wohl eine stärkere Herausarbeitung der Farben gewesen, da ich gerade diesen Kontrast spannend finde. Zusammen mit einem anderen Beschnitt könnte es in einer stilistisch passenden Serie durchaus gut wirken. Rahmen sind für mich ein Tabuthema, die bei meinen Aufnahmen nach der Ausarbeitung diese Unterstützen sollen und daher erst dann hinzu kommen, wenn das Bild "fertig" ist.

  • Wenn ich dieses Bild auf meiner Speicherkarte hätte - ohne Frage wäre ich da mit einem Beschnitt zu werke gegangen. Gelöscht hätte ich es sicher nicht.
    So wie ich es jetzt beurteile - Hochformat und ins Drittel gerückt.
    Je nach dem Gefallen nach dieser Behandlung wäre dann die Weiterverwendung entschieden worden.
    So mittig hätte ich es nicht gelassen, außer natürlich auf dem RAW. Raws schmeiß ich erst weg, wenn das Bild wirklich absolut nichts taugt.
    Interssant ist es, die Herangehensweise anderer zu erfahren.
    Rahmen mache ich sehr selten, der kommt erst, wenn die Verwendung dies erfordert.

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

  • Anna, dein Foto gefällt mir sehr gut.:applaus:


    Sascha, dein Argument, auch Bilder, die nicht das gewünschte Ergebnis erzielt haben, zu behalten, damit man seine Entwicklung erkennen kann, finde ich sehr nachvollziehbar. Auch in der Malkunst wird von den Dozenten immer wieder darauf hingewiesen, verworfene Produkte nicht einfach wegzuwerfen. sondern sie sich immer mal wieder anzuschauen. Erstaunlich ist im Nebeneffekt dabei auch, dass zuweilen Bilder, die man einst selbst aus der eigenen Sicht als unmöglich oder nicht gut genug beurteilte, im Laufe der Zeit "in einem anderen Licht" gesehen werden. Das habe sogar ich schon erlebt:eek:.

    • Offizieller Beitrag

    Ich meine, ich hätte das vor etlichen Jahren beim Feininger gelesen und habe es dann für mich übernommen. Wobei es digital natürlich deutlich einfacher ist als es analog war, schon allein, weil ein kompletter Datensatz mit der Aufnahme mitgeliefert wird.

  • Der verschiedene Umgang mit derlei Bildern wird in den obigen Aussagen interessant dargelegt.


    @ Maxie
    Deine Herangehensweise an dieses Bild hatte ich genauso ausprobiert, dabei war mir dann aber
    zuviel von dem, von mir favorisiertem HG verlorengegangen.


    @ Jürgen. Danke:)


    @Thomas, Sascha und Conny - Aufbewahren oder löschen?


    Das digitale Zeitalter verführt natürlich oft dazu sehr viele Aufnahmen zu erstellen, nach dem üblen
    Motto - von 20 Aufnahmen wird wohl eine passen - was ja auch schon mal gelingt.:(
    Hin und wieder muß ichl mir sinnbildlich auf die Füße treten um mich auf die Aufnahmetechnik
    zu konzentrieren. (hin und wieder ist Quatsch - eigentlich andauernd.)
    Auf jeden Fall wären die Datenmengen zur Aufbewahrung nicht mehr geeignet, aber die eine oder andere
    behalte ich dann schon , auch von den "üblen Machwerken".
    Wenn ich mir ältere Bilder anschaue, ist dann doch schon der eine oder andere Unterschied zu erkennen.
    Für die Eigenentwicklung ist das sicherlich empfehlenwert mal zurückzuschauen.


    Vielleicht gibt der ein oder andeer auch noch seine Meinung zu dem Thema ab. Fände ich themenspezifisch spannend, obiges Foto dient mehr oder weniger nur als Aufhänger.


    Vielen Dank schon einmal für Eure Antworten.:)

    Gruß Anna



    Zitat

    Wo viel Licht, da ist auch Schatten.

  • @ Maxie
    Deine Herangehensweise an dieses Bild hatte ich genauso ausprobiert, dabei war mir dann aber
    zuviel von dem, von mir favorisiertem HG verlorengegangen.


    Das stimmt, aber ich denke für mich: Einen Tod muß man sterben.
    Allerdings spielt es für mich auch eine Rolle, wofür ich das jeweilige Bild verwenden möchte.
    Es gibt Bilder, die sind unwiederholbar. Die behalte ich immer! Auch wenn ich da Schwächen erkenne.
    An manchen Bildern hängen auch Emotionen - die kann ich nicht löschen.
    Und da ich mich im Ganzen gesehen schwer von diesen kleinen Besitztümern trennen kann, häuft sich da einiges an mit den Jahren.:cry:
    Ich vermute, das wird bei euch nicht anders sein.


    Wenn ich dann mal meine frühen Fotos anschaue, juckt es mich schon, die Löschtaste zu bedienen.:D Doch irgendwie sind es Dokumente meiner Entwicklung, und ich lasse es bleiben. Eine posthume Aufbewahrung wird es aber nicht geben. Puh - wo bin ich jetzt gelandet........:eek:

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

  • Ich sehe das Löschen eigentlich generell negativ, gerade wenn ich gezielt photographiert habe und halte es für meine photographische Entwicklung sogar für wichtig, mir die "fehlerhaften" Aufnahmen regelmäßig wieder anzuschauen. So prägen sich die Fehler, die ich bei der Aufnahme machte besser ein. Schon analog habe ich meine schlechten Aufnahmen aufgehoben, kommentiert in kleinen Büchlein, in denen neben den Aufnahmedaten auch die Gründe für meine "Ablehnung" zu finden waren. Digital geht das heute deutlich einfacher. Neben dem Effekt, dass ich meine Entwicklung genau beobachten kann und zudem gezielt immer wiederkehrende Fehler entdecke, kommt dann auch noch hinzu, dass sich mit der Zeit der Geschmack und die Bearbeitungsfähigkeiten geändert haben, so dass ich aus dem alten Rohmaterial heute das ein oder andere Bild herausarbeiten kann, dass ich damals mangels Erfahrung nicht konnte. Immer wieder erstaunlich finde ich, dass ich mich meist noch gut an die Aufnahmesituation und die gewünschte Bildwirkung erinnern kann, obwohl die ältesten Digitalaufnahmen inzwischen auch über zehn Jahre alt sind.


    Ich finde es echt beneidenswert wenn du deine eigenen Werke selbst so gut einschätzen kannst Sascha! Da bist du mir um Lichtjahre voraus. Ich fotografiere zwar auch weniger zielgerichtet als du, aber auch dann vermag ich oft nicht mal selbst wirklich sagen was gut gelungen ist.


    Es gibt zwar Bilder die ich eigentlich gut finde, bei denen ich aber durchaus ins Zweifeln komme weil sie hier oder anderswo jemand kritisiert. Ich weiß das ich für mich fotografieren muss. Das wenn ich das Bild gelungen finde und der Rest der Welt sagt das es Mist ist, mir das eigentlich egal sein muss. Denn ich habe das ja so festgehalten wie ich es wollte bzw. zu diesem Zeitpunkt am besten konnte.


    Aber dieses Selbstbewusstsein muss ich mir erst noch aneignen. Von daher wie gesagt mein vollster Respekt dafür, das du deine eigenen Sachen so gut einschätzen und sogar deine schlechten Werke sinnvoll nutzen kannst.


    Ich wüsste da echt nicht wo ich anfangen soll. :helau: Klar, schief usw. sehe ich auch. Aber ich fotografiere einfach noch viel zu viel um gezielt differenzieren zu können. Ich bin gespannt ob ich irgendwann so weit komme wirklich geplant Bilder zu machen. Aktuell halte ich einfach noch mein Leben und das was ich ab und an sehe fest.


    Deine Arbeiten geben dir allerdings recht. Ich habe wohl noch kein, für mich, wirklich schlechtes Bild von dir gesehen. Und selbst wenn du mal welche gemacht hast, dann schaffst du es immerhin den Müll wirklich gezielt zu eliminieren. In diesem Sinn bist du echt ein großes Vorbild für mich. ;)


    Zum Bild von Anna weiß ich nicht so recht. Wie schon mal bei meinen Bildern geschrieben lösche ich aktuell eher schnell wenn mich ein Bild nicht direkt überzeugt. Ich habe allerdings auch noch über 30000 alte Bilder auf Platte. Und ab und an krame ich etwas altes hervor und entdecke sogar brauchbares dabei.


    Auch weil sich, wie Sascha schon schrieb, die eigenen Gewohnheiten und auch die Bildbearbeitungen im Laufe der Zeit gerne mal ändern. Von daher hätte ich das Foto wohl auch behalten. Bzw. wie die meisten hier anders beschnitten. Der Hintergrund gefällt mir auch. ;)


    Eventuell hätte ich auch diverse Bearbeitungen versucht und wenn da nix dabei ist das Bild trotzdem behalten. Schwer zu sagen. Aktuell lösche ich wie erwähnt eher viel.


    Ich freue mich auf jeden Fall sehr über das hier angestoßene Thema und den damit verbundenen Meinungsaustausch! =0)

  • Vor allem verwischte (nicht zu verwechseln mit "verwackelt") Fotos sollte man sich nochmal ansehen, bevor man sie löscht. Ein "Löschkandiat" wird es, sofern irgendwann man die Haushaltssperre in NRW gelockert wird, an die Wand einer Beamtenakademie schaffen, in 2m Breite...


    Der Zweig gibt jetzt nicht soo viel her. Ist aber trotzdem nicht schlecht! Ob er mittig ist oder nicht und ob das gut ist oder nicht, dafür gibt es keine Regeln. Grundsätzlich macht ein "digitaler Rahmen" ein Bild nicht besser. Wenn schon, dann ein richtiger Rahmen, Holz, schwarz oder weiß. Alles andere (Alu, Kunststoff) ist Nippes und zieht das Motiv runter. Ich nehm immer die Rahmen von Max Aab, die aber leider sehr hohe Versandkosten haben. Aber die Verarbeitung und das tolle Klammersystem sind sehr gut.


    Grüße
    Andreas

  • Hallo,
    zufällig, um ein Bild zu suchen, stieß ich auf diesen Kandidaten, den ich eigentlich nicht weiter verarbeiten wollte und vergessen habe, zu löschen. Nichts Besonderes und nicht nach Erwarten ausgefallen.


    Diesen Thread im Hinterkopf, habe ich mir das RAW aber vorgenommen.
    Ich finde nun nach dem leichten Beschnitt den HG doch ganz interessant mit den Lichtkringeln.
    (mft 45/1.8)
    Gestört hatte mich zunächst die Unschärfe auf dem hinteren Zeig, die natürlich der großen Blendenöffnung geschuldet ist.
    Man könnte rechts noch stempeln und den Zweig links entfernen - ich habe das jetzt bewußt unterlassen.


    Die Aufnahme entstand auf unserem Grundstück, das unter anderem 2000qm Wald umfaßt.
    Was meint ihr, behalten oder löschen?


    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es echt beneidenswert wenn du deine eigenen Werke selbst so gut einschätzen kannst Sascha! Da bist du mir um Lichtjahre voraus. Ich fotografiere zwar auch weniger zielgerichtet als du, aber auch dann vermag ich oft nicht mal selbst wirklich sagen was gut gelungen ist.


    Das Einschätzen der eigenen Werke ist generell eine schwierige Angelegenheit, auch für mich. Das liegt einfach daran, weil solch eine Bewertung auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden muss. Da ist zum einen die rein technische Ebene, das lässt sich relativ gut erlernen und auf die Bilder anwenden. Dahinter folgt die gestalterische Ebene, dafür braucht man zumindest mal eine Veranlagung (eine "künstlerische Ader", sagt der Volksmund, auch wenn das mit Kunst nichts zu tun hat), wenn es tiefer gehen soll als einfache Standardregeln, aber im Endeffekt ist auch da fast alles erlernbar. Richtig kompliziert werden die emotionalen Ebenen, was will ich mit der Aufnahme ausdrücken und was kommt beim anderen schließlich an. Und ich bin der Meinung, bei eigenen Bildern ist es immer schwierig, hier zwischen "Gut" und "Schlecht" zu unterscheiden, deutlich schwieriger, als bei anderen. Ich habe einige Zeit beruflich Bilder bewertet, nach technischer und inhaltlicher Qualität, auch mit Blick auf die Verwendbarkeit im allgemeinen oder für einen speziellen Zweck (was nochmal eine ganz andere Ebene ist), und doch habe ich bis heute bei jedem meiner Bilder Zweifel. Vielleicht hebe ich sie deshalb auf? ;)


    Zitat

    Deine Arbeiten geben dir allerdings recht. Ich habe wohl noch kein, für mich, wirklich schlechtes Bild von dir gesehen. Und selbst wenn du mal welche gemacht hast, dann schaffst du es immerhin den Müll wirklich gezielt zu eliminieren. In diesem Sinn bist du echt ein großes Vorbild für mich. ;)


    Das ehrt mich natürlich, und freut mich zu hören, auch wenn ich doch skeptisch bin, ob ich das für mich selbst so unterzeichnen würde. ;)


    Was meint ihr, behalten oder löschen?


    Mir gibt das Bild nichts und ich wüsste auch nicht, was ich damit konkret machen würde. Das könnte sich natürlich schnell ändern, wenn ich mal eine Grußkarte machen wollte. ;) Von daher würde ich es nicht nur nicht wegwerfen, sondern vernünftig "beschriftet" sicher verwahren. :)


  • Mir gibt das Bild nichts und ich wüsste auch nicht, was ich damit konkret machen würde.


    Mir eben auch nicht! Für Grußkarten hätte ich Besseres. Nur die Lichtkringel fand ich gut.
    Also weg damit!


    Ansonsten fällt es mir auch unheimlich schwer, meine eigenen Bilder zu bewerten, das geht regelmäßig schief.
    Als "Werke" würde ich die auch nie bezeichnen.
    Und ich denke natürlich, daß ich mich mit dir keineswegs vergleichen kann, Sascha.... :)
    Dennoch ist es für mich interessant zu lesen, daß du dir mit deinen Bildern auch nicht immer sicher bist.:)

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

  • Ich klinke mich da auch kurz ein ich hätte das Bild ganz ehrlich gelöscht. So um die Jahrhundertwende als sagen wir einmal die ersten brauchbaren Digitalkameras zu horrenden Preisen auf den Markt kamen gehörte ich zu den grössten Gegnern dieser Technik. Damals sagte ich noch dass ich bis an mein Lebensende mit dem Film den ich auch sehr oft selber entwickelt und weiter verarbeitet habe fotografieren werde.


    Als dann die Digitalen mit der Zeit besser wurden habe ich mir eine Olympus E-10 zugelegt und langsam begleitend bei Reportagen auch einige Bilder gemacht. Dann wurden die Kamera immer besser und heute habe ich mit der OM-D eine Kamera die ich mir in Sachen Leistung immer gewünscht hatte. Den Elektronischen Sucher den ich heute nicht mehr hergeben würde habe ich bei den Ersten Versionen genauso verdammt.


    Heute d.h. schon länger hat sich meine Einstellung geändert und ich will ehrlich zu Euch sein Fragen wie: "soll ich dieses Bild löschen oder behalten" lösen bei mir höchstens noch ein müdes Lächeln aus. Mag ja sein dass es Personen gibt die aus dem Betrachten solcher "Fehlschüsse" nachträglich noch etwas lernen, ich persönlich lerne an der Front während des Schaffens in dem ich die Aufnahme nach dem Auslösen oder zumindest später am Bildschirm betrachte und über "Sein oder nicht sein" entscheide.


    Warum soll ich mich lange mit einer Aufnahme befassen die mir eigentlich nicht zusagt, vor allem da es sich meist ja um banale Motive handelt die wiederholt werden können ? Hier hat ja gerade die Digitale Technik den grossen Vorteil dass ich etwas "vernichten" kann ohne wie früher Chemie zu verbrauchen und Müll zu erzeugen.


    Gerade dieser Umstand finde ich an dieser Technologie so genial weil ein Bild löschen keine negativen Folgen hat. Es hat ja einen Grund dass dem Fotografen ein Bild nicht gefällt, sei es aus technischer Sicht oder weil das Motiv nicht so heraus kam wie es geplant war. Warum also soll ich mich mit etwas herumplagen das mir ja eigentlich auf den ersten Blick nicht zugesagt hat und vor allem das ich das meiner digitalen Kamera jederzeit mit neuem Elan viel besser noch einmal machen kann als die mühsam zusammengeschusterte Notlösung aus dem vorherigen Bild die dann meist doch nicht richtig befriedigen kann ?


    Ich will ehrlich sein früher habe ich oft während Reportagen oder Aufnahmen für mich zwischen durch die Karte "aufgeräumt" bis ich dies einmal aus Zeitgründen nicht machen konnte und zu Hause Bilder entdeckt habe die genial waren auf dem Kamera Mäusekino aber als unwürdig gelöscht worden wären. Dabei handelt es sich aber um Bilder die technisch o.k. aber auf dem kleinen Bildschirm nicht so gut zu beurteilen waren. Seit dem und weil heute eine Speicherkarte nur noch einen Bruchteil von früher kostet bleiben alle Bilder da wo sie sind.


    Am Bildschirm aber wird entschieden und da bleibe ich bei der Meinung was technisch schlecht ist oder nur mit hohem Aufwand zu etwas noch Brauchbarem gemacht werden kann fliegt raus ... für immer :)

    Einmal editiert, zuletzt von FREEWOLF ()


  • Die Aufnahme entstand auf unserem Grundstück, das unter anderem 2000qm Wald umfaßt.
    Was meint ihr, behalten oder löschen?


    Ich persönlich würde es löschen. Aber das ist ja wie schon mehrfach zu erkennen sehr subjektiv. Alleine schon weil du das Bild ja gemacht hast. Von daher kannst nur du selbst entscheiden was das richtige für dich ist. ;)



    Das Einschätzen der eigenen Werke ist generell eine schwierige Angelegenheit, auch für mich. Das liegt einfach daran, weil solch eine Bewertung auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden muss. Da ist zum einen die rein technische Ebene, das lässt sich relativ gut erlernen und auf die Bilder anwenden. Dahinter folgt die gestalterische Ebene, dafür braucht man zumindest mal eine Veranlagung (eine "künstlerische Ader", sagt der Volksmund, auch wenn das mit Kunst nichts zu tun hat), wenn es tiefer gehen soll als einfache Standardregeln, aber im Endeffekt ist auch da fast alles erlernbar. Richtig kompliziert werden die emotionalen Ebenen, was will ich mit der Aufnahme ausdrücken und was kommt beim anderen schließlich an. Und ich bin der Meinung, bei eigenen Bildern ist es immer schwierig, hier zwischen "Gut" und "Schlecht" zu unterscheiden, deutlich schwieriger, als bei anderen. Ich habe einige Zeit beruflich Bilder bewertet, nach technischer und inhaltlicher Qualität, auch mit Blick auf die Verwendbarkeit im allgemeinen oder für einen speziellen Zweck (was nochmal eine ganz andere Ebene ist), und doch habe ich bis heute bei jedem meiner Bilder Zweifel. Vielleicht hebe ich sie deshalb auf? ;)


    Du hast wahrscheinlich recht, das man da auch vieles lernen kann. Aber in meinem Fall fehlt mir da einfach die praxis. Bzw. wahrscheinlich auch einfach der Austausch mit anderen Hobbyfotografen. Ich allein habe zwar schon das ein oder andere Buch zum Thema Bildgestaltung gelesen, aber wirklich viel bleibt bei mir da nicht hängen. ;)


    Das man seine Bilder, auch mit einem gewissen Abstand anders sieht und/oder bearbeitet, merke ich auch immer wieder. Manchmal bin ich sehr froh nicht gleich alles gelöscht zu haben. Einfach weil sich die eigenen Fähigkeiten und ab und an auch mal die Möglichkeiten in der Bildbearbeitung enorm weiterentwickeln.


    Bei den Speicherpreisen heutzutage sehe ich auch kein Problem so manches Bild einfach liegen zu lassen.


    Das ehrt mich natürlich, und freut mich zu hören, auch wenn ich doch skeptisch bin, ob ich das für mich selbst so unterzeichnen würde. ;)


    Na immerhin für mich passt das. ;)

  • Es gibt sie, die Fotos, von denen man sich nicht trennen kann oder mag, aus welchen Gründen auch immer. Eine Entscheidung, die mich auch immer wieder beschäftigt. Löschen oder aufheben?
    Die letzten Jahre habe ich viel dazu gelernt, besonders anders, bewusster und wählerischer zu fotografieren. Es haben sich Unmengen von Bildern angesammelt, Speicher spielt ja keine Rolle mehr, das Belichten kostet auch kein Geld mehr. Also auf den PC laden.
    Die Fotos liegen dann irgendwo auf der Festplatte. Und da liegen sie gut. Aber mal ehrlich, schaut ihr dieses Zeug noch oder wieder mal an? Stellt euch vor, diese Bilder in einer Bildershow, Diaabend usw. euren Freunden zu präsentieren. Die pennen weg.....
    Oder setzt ihr euch an den PC und zieht euch diese Fotos immer wieder rein? Man schaut sich doch eher das an, was einem persönlich gut gefällt. Allein das Nachdenken darüber, ob oder ob nicht, ist vielleicht schon ein Zeichen "igendwiegefälltsmireigentlichdochnicht."


    Die Entscheidung ist sicher nicht immer einfach, und letztendlich auch immer persönlich, was einen mit diesem Bild verbindet. Ich habe die letzten Jahre von meinen alten Fotoknaben viel gelernt, unter anderem auch, viel kritischer zu sein. Mir gegenüber besonders. Ich fotografiere weniger, dafür bewusster. Oder ich lösche mehr :D. Ich will weg vom Knipsen, hin zum fotografieren. Daher habe ich für meine "Wackelkandidaten" bestimmte Auswahlkriterien, vielleicht helfen sie dem einen oder anderen:


    Die allererste Überlegung lautet: WAS mache ich mit dem Bild? nur gemacht um ein Foto gemacht zu haben? Hunderte von Bildern geknipst, in der Hoffnung, dass eins dabei ist was gefällt? - viel löschen!!!
    hat das Foto etwas Persönliches und/oder etwas, was ich SO nicht mehr nachproduzieren kann ist mir darum wichtig, - behalten, egal wie grauslig es ist.
    spricht es mich irgendwie an und löst etwas bei mir aus - behalten, egal wie es auf andere wirkt
    Würde ich mir dieses Bild ausbelichtet/vergrößert bei mir zu Hause an die Wand hängen - behalten (und mal ausprobieren, ein Bild sieht auf dem Monitor anders aus als an der Wand, Poster auf Fotopapier zB. bei Müller gibts bereits 20x30 für 49 Cent)
    würde ich dieses Bild evtl. in einer Ausstellung, Fotogalerie im Netz usw. gerne zeigen, weil es mir gefällt? - behalten


    Ist es ein Foto/Motiv, das ich wieder oder nochmal genau so (oder besser) machen kann - löschen, gar nicht weiter nachdenken
    muss ich (lange) überlegen und an einem Foto noch "rumschrauben" um IRGENDWAS rauszuholen oder zu probieren, ob es dadurch besser wird - löschen
    Ein Bild, von dem ICH beim Draufschauen schon denke, irgendwie fehlt da was, der Pfiff, der Schnitt, das Licht - löschen


    Trotzdem ist es letztendlich immer auch eine persönliche Empfindung. Jeder sieht ja (s)ein Foto anders. Aber was nutzt es mir, wenn 5 Leute sagen, ICH würde das aufheben. Es wird aufgehoben und irgendwo auf der Festplatte zwischen zig anderen sein zukünftig ungesehenes Dasein fristen. Es stört zwar nicht, es bringt aber auch nichts.


    Ich würde beide hier gezeigten Fotos ohne jemandem auf die Zehen treten zu wollen vorbehaltlos entsorgen. Einen Schilfhalm oder Zapfen bekommt man wieder vor die Linse. Zufällig oder bewußt und dann neu probieren, dass man nicht drüber nachdenken muss. Den Zapfen vielleicht mal mit schillerndem Tau oder Regentropfen, etwas Harz oder einer Schneemütze, der Halm goldig im Morgen oder Abendlicht, nebelverhangen, vom Winde verweht, irgendwie anders.
    Das wäre mein Vorgehen.

    Graue Haare sind voll im Trend, wenn nun noch Übergewicht und Falten modern werden, wird das mein Jahr
    meine Homepage - Uschi - lieber von Rubens gemalt als vom Schicksal gezeichnet

  • Total richtig - !!:applaus:
    Das sind wichtige Kriterien, die ich mir auch hinter die Ohren schreiben werde.
    Ich bin mit diesem Bild auch nur hier eingestiegen - ich war gerade am Löschen - weil mich die Diskussion hierzu verführt hat.
    Inzwischen ist es bereits weg!
    Was bei mir gegen das rechtzeitige Löschen spricht, ist meine Faulheit, bzw. der Mangel an Zeit, oder, sagen wir es ehrlich, die falsche Organisation meiner Zeit. (Die Festplatte ist geduldig und groß - ich will was Neues machen!) Und das ist eben verkehrt.


    Ein guter Beitrag, Uschi - danke dafür!

    Gruß - maxie



    Ein Freund ist jemand, vor dem man laut denken kann.

    • Offizieller Beitrag

    Also Uschi, ganz ehrlich, ich persönlich halte die von dir beschriebene Verfahrensweise für "fatal" für die persönliche Entwicklung. Ich weiß, dass sie häufig so in Photoclubs weitergegeben wird und kenne sie so aus verschiedenen Photoclubs, was unter anderem ein Grund dafür ist, dass ich schon lange kein Mitglied mehr in einem solchen bin, aber zielführend ist das meiner Meinung nach nicht.
    Das Problem liegt in meinen Augen in der Willkürlichkeit, sich selbst zu einem beliebigen Zeitpunkt als Maßstab zu setzen. Dabei ist es egal, ob man nicht kritisch genug oder zu kritisch mit sich selbst umgeht, wichtig ist nur, dass man anhand seines jeweiligen Entwicklungsstandes über sich selbst urteilt, und dieses Urteil durch das Löschen absolut wird. Gerade die Entwicklung der Selbstkritikfähigkeit ist ein in meinen Augen wichtiger Bestandteil der Verbesserung der photographischen Fähigkeiten, besonders wenn man diese in die Öffentlichkeit tragen möchte. Und diese Entwicklung ist nur sehr eingeschränkt möglich, wenn man nicht in der Lage ist "objektiv" zurückzublicken. Mit dem Löschen älterer Aufnahmen verbaut man sich die Möglichkeit, diese mit gesteigerter Erfahrung zu einem späteren Zeitpunkt nochmal zu beurteilen, und damit auch seine damalige Kritik noch einmal zu reflektieren. In meinen Augen ist das ein sehr wichtiges Mittel zur Weiterbildung der eigenen Fähigkeiten.


    Natürlich ist es wichtig, zu differenzieren, für welchen Zweck man die Aufnahmen erstellt. Handelt es sich um reine Erinnerungsphotographie, dann bestimmt weniger die Qualität der Aufnahme als der Inhalt und der persönliche Bezug dazu, ob es sich lohnt. Dient die Photographie als Ausdruck eines anderen Hobbies, dann bestimmt letzteres den "Wert" einer Aufnahme und damit den Sinn des Aufhebens. Photographiert man im Auftrag, dann entscheidet letztlich der Kunde. Geht es aber um die Kunsthandwerkliche Photographie zum Selbstzweck, oder gar der künstlerischen Photographie, dann ist es in meinen Augen eine berechtigte Frage, ob man nur die guten Produkte aufgeben möchte, oder eben auch die eigene Entwicklung.


    Dabei soll das von meiner Seite aus kein Plädoyer dafür sein, alles aufzuheben. Mir ist durchaus bewusst, dass ich in der Beziehung fast schon neurotisch handle. Aber zumindest lohnt es sich in meinen Augen, sich immer wieder bewusst mit der eigenen Vergangenheit und den Fehlern auseinanderzusetzen, frühere Aufnahmen (die Guten und die Schlechten) gelegentlich wieder zu betrachten und zu beurteilen. Und dabei nicht aus den Augen zu verlieren, dass Beliebigkeit und Belanglosigkeit, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ständiger Bestandteil des Hobbies sind.


    Um deine Frage zu beantworten, ja natürlich schaue ich mir meine alten Aufnahmen immer mal wieder an. Ich habe erst am vergangenen Wochenende eine alte Serie aus meinen Anfangszeiten durchgeschaut, bei der ich mit Schattenbildern experimentiert hatte (in einem improvisierten Studio). Und ich war sehr froh, dass ich neben den finalen Aufnahmen (die meinen heutigen Ansprüchen nicht mehr genügen) auch viele Testaufnahmen und ein paar Bilder nebenher aufgehoben hatte. Nicht, weil es eine schöne Erinnerung an die damalige Zeit ist, sondern weil ich beim Blick auf die Bearbeitungen, die Eckdaten der Aufnahmen und die Umstände mit meinem heutigen Wissen einiges herausziehen konnte, was mir damals nicht in den Sinn gekommen ist und was ich heute anders machen würde. Bei einem "Diaabend" werden die Aufnahmen, genauso wie die meisten anderen gezielten Photographien von mir, allerdings nie zu sehen sein. ;)


    PS: Ich hoffe du nimmst mir das nicht übel, es ist wie gesagt nur meine Ansicht basierend auf meinen Erfahrungen, die ich es wert hielt erzählt zu werden, da ich einige Photographen kenne, die genau so wie du verfahren und von denen ich in den letzten Jahren gar keine Entwicklung mehr gesehen habe, weder beim photographieren selbst noch bei ihren Bildern. Einzig die technische Qualität ist, bedingt durch immer bessere Kameras, gestiegen (und wird groß gefeiert).

  • Hallo Sascha,


    einfach rein zur Info, meine Mitgliedschaft in einem Fotoclub hat keinerlei Einfluß genommen, wie ich mit meine Entscheidung zur Bilderspeicherung handhabe. Die meisten unserer 2 handvoll Mitglieder wissen nicht mal, wie man Bilder extern speichert, geschweige denn mit wenigen Handgriffen optimieren könnte *g*. Aber unser Fotoclub tickt auch ganz anders wie die meisten lol.


    Ich werde "inspiriert" von 2 Fotografen, die mich an ihrer inzwischen fast 60 jährigen Berufserfahrung teilhaben lassen. Ansonsten ist es meine persönliche Einstellung, dass ich mir überlege, was ich mit den ganzen (ähnlichen und auch mal nichtssagenden) Fotos eigentlich machen will. Nur eine Festplatte zu füllen reicht mir nicht. Ich bin Hobbyknipserin, würde mich gerne irgendwann Hobbyfotografin nennen. Und dazu gehört ein gewisser Anspruch an mich.


    Klar gibt es jede Menge und immer noch zu viele Aufnahmen, die meine Entwicklung belegen, die mir als schlechtes Beispiel oder Ansporn dienen und mich immer noch anregen etwas zu verbessern. Gibt sogar welche wo ich sage wow das hab ich damals hinbekommen? Ich habe auch Versuchsreihen, an denen ich mich orientiere. Ich vergleiche natürlich Bilder von vor einigen Jahren und jetzt.


    Aber es gibt eben auch viele Bilder, die für mich keinen Sinn (mehr) machen, da sie heute besser zu machen sind. Ein unscharfer, überbelichteter Baum mit schiefem Horizont und ausgefressenem Himmelhintergrund und den in zigfacher Ausführung über etliche Jahre, das Gänseblümchen mit und ohne Biene in jeder Variante - ich persönlich brauchs nicht, hebe inzwischen nur die besten auf.


    Je mehr ich mich hoffentlich noch entwicken kann, umso mehr sehe ich ja auch, was mir alles noch fehlt, was ich noch probieren und machen möchte, wie groß meine Wissensücken immer noch sind. Aber ich erkenne auch, was mir absolut nicht liegt oder mich motivseitig einfach überhaupt nicht interessiert und anspricht. Und da fällt schon auch mal was unter die Löschtaste. Aber es heißt auch, die nächsten Jahre sind und bleiben hoffentlich hobbymässig nach wie vor interessant. ;)

    Graue Haare sind voll im Trend, wenn nun noch Übergewicht und Falten modern werden, wird das mein Jahr
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