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So Kollegen,
ich grabe hier mal ganz tief im Forum und hole ein längst vergessenes Thema nach oben.Ich hatte schlicht keine Lust einen neuen Strang zu eröffnen und da das Bild hier rein passt, nutze ich den Thread mal wieder.
Da ich seit einer gefühlten Ewigkeit versuche, mal wieder in meiner alten Heimat zu fotografieren, da aber immer das Wetter oder andere "Termine" dazwischen kommen, habe ich gestern und heute mal die Zeit für ein paar Fotos genutzt.
Viel hab ich noch nicht gesichtet aber das was mir am wichtigsten war, ist bereits fertig geworden. Es handelt sich mal wieder um Panorama. Wie üblich Freihand aufgenommen. Diesmal sind es schnuckelige 77 Bilder geworden und an dem Standpunkt würde theoretisch noch viel mehr gehen. Allerdings konnte ich mich auch so schon kaum mehr konzentrieren und auch diesmal gibt es ein paar kleine Fehler.
Aber ok, dafür isses eben kein Professionelles Panorama, sondern eigentlich nur für mich und die paar Leute vom Dorf, die meine Bilder sehen. Da stellt keiner sonderliche Ansprüche. Ausser mir natürlich.:p
Auch wenn wohl niemand von euch die Ecke Deutschlands überhaupt wirklich kennt, bzw. schon gar keiner jemals dort war, möchte ich euch zeigen wie es im tiefsten Osten aussieht. Ich fange mal links mit ein paar Erklärungen an und gehe dann im Bild nach rechts weiter.
Als erstes springt euch das das Kraftwerk Turów ins Auge. Seines Zeiches wohl das dritt größte Polens und daher kräftig am laufen und lärmen!Ich muss sagen das ich das früher nie wirklich wahrgenommen habe, aber seit wir in Dresden leben, ist der Lärm in der Nacht einfach der Wahnsinn! Wenn der Wind "gut" steht ist man gefühlt mittendrin im Tagbau und im Kraftwerk. Dazu kommt der Dreck vom Tagebau selber. Bei Wind gibt es täglich feinsten Staubregen im Ort.Aber so isses eben.
Die Hügel direkt hinter dem Kraftwerk sind übrigens Abraum! Der Tagebau ist wohl der tiefste in Europa! Das Loch ist einfach unglaublich riesig und es gab/gibt bis auf die Deutsche Seite hin Risse in den Häusern. Weiter rechts kann man einen Teil der Grube erahnen. Dort will ich auch mal zum fotografieren hin. Allerdings sehen das die Polen da nicht gerne. Mit Umweltschutz usw.. haben die nämlich so gar nix am Hut und wollen das natürlich nur ungern dokumentiert haben. Mal sehen.
Die Dächer direkt rechts neben/unter dem Kraftwerk sind ehemals Deutsche Wohnhäuser und gehören zur Ortschaft Bogatynia ehemals Reichenau. Unter anderem steht dort noch das Elternhaus meiner Oma in Sichtweite von der Neiße aus. Alles in allem sehr beklemmend wenn man mit den Großeltern da steht und sie von ihrer Vertreibung berichten als wäre es gestern gewesen. Aber ich will jetzt nicht noch weiter abgleiten und hoffe es liest überhaupt noch jemand mit!?:p
Weiter also im Bild. Der Kirchturm bzw. die Kirche ist die Peter-Pauls-Kirche in Hirschfelde. Da mich Kirche so gar nicht anspricht, kann ich dazu nicht wirklich etwas sagen.Sie ist wohl die tatsächlich die älteste Kirche in unserer Region. Aber wie gesagt, mangels Interesse weiß ich nicht ob dem so ist.
Als nächstes sieht man einen gelben Baukran direkt hinter ziemlich großen Gebäuden. Dort befindet sich, auf dem ehemaligen Kraftwerksgeläde, heute die Fit GmbH. Die Fit ist der einzige wirklich große Arbeitgeber im Ort und eigentlich arbeitete zu DDR Zeiten aus jeder Familie im Ort mindestens eine Person in der Fit bzw. im damals noch bestehenden Kraftwerk.
Nachdem zur Wende die Belegschaft radikal verkleinert wurde, sind mittlerweile wieder mehr Leute im Betrieb beschäftigt. Auch wenn die Fit ditrekt im Hochwassergebiet der Neiße liegt, wird fleißig investiert und ausgebaut. Für den Ort ist das sicher gut, auch wenn man sich schon fragt wie man so etwas versichert bekommt. Aber ok, so lange die Leute arbeiten können, ist das ja durchaus positiv.
Direkt neben den weißen Gebäuden der Fit steht der letzte Rest vom Kraftwerk Hirschfelde. Die ehemalige Werkhalle war bis vor einiger Zeit noch Museum, welches nun aber wegen mangelnder Einnahmen und Statik Problemen nur noch sehr begrenzt zu besuchen ist. Schade das ich es nicht mehr als Hobbyfotograf dort hin geschafft habe.
Die Häuser im wieteren Verlauf gehören zu Hirschfelde. Den eigentlichen Orstmittelpunkt mit dem Marktplatz, sieht man leider von meiner Position aus gar nicht.
Der auffällig spitze Berg, leicht rechts oberhalb der alten Kraftwerkshalle ist der Jeschken und selbiger liegt bereits in Tschechien. Wie ihr seht, bei uns im Dreiländereck ist die Welt seeeehr klein.
Weiter rechts der bereits angesprochene Tagebau, das ist dann wieder Polen. Die gelben Felder davor liegen in Deutschland. Durch die "tolle Bepflanzung" unserer Dorfbauern, gibts von Hirschfelde dann nix weiter mehr zu sehen.Das Gebirge im Hintergrund ist das kleinste Mittelgirge Deutschlands, das Zittauer Gebirge aus dem ich ja schon mal ab und an ein Bild gezeigt habe.
Der scheinbar höchste Berg, etwas links von dem Strommast da, ist der Hochwald seines Zeichens aber mit seinen 749 m nur die zweithöchste Erhebnung im Gebirge. Der höchste Berg ist die Lausche mit 793 Metern.
Selbige befindet sich ziemlich weit rechts im Panorama und auf dem Bild sieht sie irgendwie flacher als der Hochwald aus. Ist sie aber wie gesagt nicht.;)
So denn ihr fleißigen Leser, ihr habt es tatsächlich geschafft euch bis hier her durchzuarbeiten. Ich danke euch schon mal fürs Durchhalten und bitte zu entschuldigen das ich mich mal wieder nicht kurzfassen konnte.
Und nun der Link zum Bild.
Am besten macht sich das wenn ihr direkt auf die beiden Pfeile rechts klickt und im Vollbild durchs Bild stöbert. Wie gesagt, viel Spaß dabei.
Ich Knollo hab gerade erst gesehen dass das Thema ja bei der E-30 drin steht... =0 Da muss ich später mal mit der Moderation kommunizieren wegen verschieben!