Lüneburg - die Stadt auf dem "Meere"

Hallo liebe Fotofreunde,
es war ein Vorschlag aus unserer Mitte, einen eigenen Thread zu eröffnen über meine Eindrücke in der Lüneburger Heide. Es werden aber sicherlich zwei.
Zunächst erst einmal die Stadt. "Auf dem Meere" liegt oder lag sie tatsächlich, nämlich auf einem Salzmeer. Die Sole wurde gefördert und hat die Stadt einst reich gemacht, was man an vielen aufwändig verzierten Gebäuden und Giebeln bewundern kann. Geblieben sind die Reste, unvollkommen verfüllte Hohlräume und Salzstöcke, die dazu führen, daß kein Haus gerade steht und der Fotograf seine liebe Mühe hat, ein Bild einigermaßen so auszurichten, daß es der Kritik standhält.

Ein Straßenname, eigentlich nicht nur einer, weist noch heute auf die Situation hin.

Als erster Anlaufpunkt stand St. Michaelis vor mir, eine sehr schöne Kirche, auf den Resten eines Klosters erbaut.
Die Weinhandlung in unmittelbarer Nähe ist auf jeden Fall rein zufällig.:)

Hier sang der junge Bach im Chor, seine Orgelausbildung erhielt er jedoch an einer anderen Kirche hier in Lüneburg.

Der Bau steht genau an der Kante eines unterirdischen Salzstockes, Säulen haben sich geneigt, und es gibt innen sogar ein Lot, das dem Besucher die Schieflage deutlich macht.
Ich hatte keinerlei Führung und habe dies erst danach gelesen.
Jedenfalls hat man die Pfeiler inzwischen gegeneinander mit holzverkleideten Gestängen versteift, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist, so daß die Sicherheit hergestellt ist.
Angenehm fand ich, daß Kirchen dort tagsüber geöffnet sind, was beileibe nicht überall der Fall war.

Wer einmal in der Gegend ist, sollte nicht versäumen, sich diese schöne Kirche anzusehen, Kunstschätze kann man nebenbei auch bewundern.

Und zuletzt zeige ich noch die Orgel. Nur die Ansicht ist noch die originale, das Instrument wurde mehrfach verändert, elektrifiziert, renoviert. Aber immerhin!

Das also war der erst Streich, doch der zweite folgt nicht sogleich. Die Aufnahmen wurden alle, auch die folgenden, freihand gemacht, das Tele war bereits "kritikwürdig", so daß entweder das 12-60er oder das 7-14er arbeiten mußten. Ein paar wenige Aufnahmen wurden außerdem mit der P-3 gemacht, auf der das 40-150 mft montiert war. Aber das kommt später.

Viel Spaß beim Anschauen - Gruß - maxie

Ach so, ich muß noch ergänzen, daß die Kirche innen tatsächlich so rot ist. Die Fotos sind nicht rotstichig.
Beim Ausrichten hat man die Wahl, sich an der Orgel zu orientieren, die wirklich gerade sein soll, oder an den Pfeilern. Ich habe mich auf ein Mittelding eingelassen.
Wer mehr darüber in Erfahrung bringen will, muß mal etwas googeln. Interessant ist das allmal.

Gruß - maxie

@Jürgen: Da mußt du hin, Jürgen. Die Stadt ist doch sogar per Bahn gut zu erreichen. (Ich bin jedoch die 80 km von meinem Quartier per Auto durch die von Blitzern "gesicherten" Straßen gerollt)

Ich bin so fasziniert, daß ich nochmal in diese Gegend möchte. Fotografisch ein Eldorado.
Ich bin nur wenige Stunden durch die Straßen gepilgert, weil das doofe Stadtfest dem Vergnügen ein Ende setzte. Der Lärm der Musikbühnen war für mich unerträglich. Außerdem hätte ich ein Stativ gebraucht, zumindest für die Kirchen. Deren gibt es drei - zwei davon habe ich besucht. Ich war auf Lüneburg nicht vorbereitet, muß ich gestehen, denn es war die Hochwasserzeit, und ich wollte nicht als knipsender Tourist auftreten, während andere ihr Hab und Gut sichern. Erst als mir dann versichert wurde, dort sei gar nichts zu befürchten, keine erhöhten Wasserstände, habe ich mich an meinem letzten Tag aufgemacht.

Gruß - maxie

Hallo Rudolf,
das stimmt, es kippt, aber gerade die linke Seite ist auch die schiefe. Wenn du an die Fenstereinfassung schaust, siehst du das.
Ich entzerre das Bild gern nochmal. So richtig weiß ich auch nicht, woran ich mich nun orientieren soll. Meine Richtschnur war der linke Bildrand, bzw. diese Säule. Die Säulen sind amtlich aus dem Lot. Und beim Aufrichten gehen leider Informationen, bzw. Bildanteile verloren. Aber du kannst dich auch gern dran versuchen, das würde mich freuen und mir helfen. Bitte tu es.
Ich meine, ich hatte die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Auch an evtl. noch folgenden Bildern wird man solche Mängel sehen - und: ich bin lange nicht perfekt.

Gruß - maxie

Zitat von Blende 8

Hallo Maxie,

ich würde es mal mit den Bänken als Richtschnur versuchen, die fallen auch als erste auf.

Hallo rudolf,
es gibt eine zweite Version, die sich an den Bänken orientiert. Aber da ist das Lesepult auffällig schief. Einen Tod muß ich sterben! Mir gefällt sie nicht wirklich besser.

bitte:

Gruß - maxie

Danke, dann mach ich weiter?
Aber es gibt noch mehrere solcher Bilder, die mich zur Verzweiflung gebracht haben, die kritikwürdig sind und bleiben. Zum Schluß war ich schon betriebsblind. Im Ganzen waren über 1200 Aufnahmen zu prüfen, zu löschen und vor allem die Architektur zu entzerren.
Da ich das eigentlich nur für meine Erinnerung brauche, habe ich mir nicht die allerstrengsten Regeln auferlegt - es soll ja noch ein bißchen Spaß übrig bleiben. Ich habe tagelang dran gesessen.:eek:
Eigentlich wurde ich gewarnt, nur stets die allerbesten Bilder zu zeigen. Hier aber braucht man manchmal auch die Unvollkommenen für die Story, sozusagen.

Und weil ich gerade beim Thema bin, kommt prompt ein Foto vom sog. "Senkungsbebiet", zu dem auch diese besagte Michaeliskirche gehört. Man sieht es auch, wenn man in Richtung der abgestellten PKWs schaut, daß es bergab geht. Die Absenkung soll 65 cm betragen.

Wunderschöne Backsteingiebel kann man bewundern:

Dieser hier gehört zum Kämmereiflügel des Rathauses, das ich später zeige.

Und dieses langgestreckte alte Gebäude sagt per bescheidenem Schild, es sei das Steueramt.

Schließlich erreichte ich den Markt. Der war voller Buden, Zelte, Karussell und Riesenrad, vom schönen Brunnen sah ich nichts, fotografieren konnte man nicht, allenfalls nach oben:

Aber seht euch bei diesem Bild mal an, wie krumm der rechte Giebel in sich ist!

Im nächsten Post werde ich etwas über das Rathaus erzählen und dokumentieren.

Bis dahin liebe Grüße - maxie

Ja, das solltest du!
Da ich mich erst im Nachhinein etwas ernsthafter informiert habe, weiß und bedaure ich, was mir alles entgangen ist. Ich muß da nochmal hin. Auf jeden Fall spätestens im kommenden Jahr.
Aber nimmt dir ein Quartier - ein Tag ist gar nichts.
Das "Wasserviertel" hab ich komplett ausgelassen - die Ilmenau ist sehr malerisch, und kleine Bötchen (wie schreibt man das?) gibt es auch.:)

maxie