Lüneburg - die Stadt auf dem "Meere"

@Uschi: du hast es aber ziemlich am Weitesten von allen, liebe Uschi - .:D

Aber dann will ich mal weiter berichten.
Auf dem Markt herrschte emsiges Treiben, der Aufbau von Zelten und Buden war in vollem Gang, und meine Aktionen daher eingeschränkt. Zudem kündeten dunkle Wolken nichts Gutes an.

Aber es reichte noch zum Objektivwechsel und zu einem Foto der Rathausfassade.

Dann mußte ich mir einen Unterstand suchen.

Das Rathaus ist unbedingt bemerkenswert. Es besteht aus mehreren Gebäudekomplexen und wurde vom 13. bis zum 18. Jahrhundert erbaut. Die Stadtväter rissen nichts ab, sondern ergänzten ständig. Und so wird es von vier Straßen umfaßt - . Einzig die Fassade, einst auch mit gotischem Giebel und Türmchen, drohte einzustürzen, und so wurde sie abgetragen. 1720 war dann die neue, barocke Fassade fertig. (Selbst für UWW war der Abstand, der mir zur Verfügung stand, verflixt kurz, und ich mußte im Nachhinein kräftig entzerren.:eek:)
In den Nischen der Fassade stehen historische Figuren, es gibt Arkaden, unter denen sich rechts das "Niedere Gericht" befindet mit Malereien geschmückt, aber abgesperrt. Gucken kann man aber, und Fotos gehen auch.

Das Niedere Gericht

Ein Foto vom "Winkebalkon" war mir noch möglich, die Verkaufsstände unterhalb sind dem Beschnitt zum Opfer gefallen.:D

Die Justitia hat mir besonders gefallen.

Justinianus ist aber auch schön.

Daß der Turm ein Glockenspiel beherbergt, fiel mir erst auf, als ich die Klänge hörte. Die Glocken aus Meißner Porzellan spielen Lieder eines Lüneburger Komponisten, ständig wechselnd.

Vorbei am Rummel und am Riesenrad, das sich seltsam ausnahm inmitten der ehrwürdigen Umgebung, wendete ich mich dem nächsten Kirchturm zu. Doch davon ein anderes Mal mehr.

Ich wünsche euch soviel Spaß beim Anschauen wie ich beim Fotografieren hatte.

Gruß - maxie

Ja, da gibt es mehrere Glockenspiele aus Meißen, z.B. im Dresdner Zwinger, das fällt mir gerade ein.

Und zum Niederen Gericht kann ich ergänzen: An einem der Gemälde steht die Jahreszahl 1607, aber sicher wurden die Bilder irgendwie geschützt, denn sie sind der Witterung, Feuchtigkeit, Hitze Sonne und Kälte tagtäglich ausgesetzt. In natura sind die Gemälde auch dunkler.

maxie

Noch Lust auf mehr vorhanden?

Zitat von Staubuttjer

@ Anna:

Wir Finanzbeamten laden immer gern ein, und die Dienststelle meines Sohnes wirbt sogar damit, sie mache auch Hausbesuche - die Steuerfahndung ...

Jürgen

Bis jetzt warst du mir immer sehr sympathisch, Jürgen - das muß ich nun erst einmal verdauen:confused:. Andererseits - es ist ja vorbei.:D Und ein Finanzbeamter, der gern ein Schmusekater wäre, ist vielleicht doch ein ganz lieber Kerl!

Verwirrte Grüße - maxie

Zitat von leu1983

Sehr schöner Thread nach wie vor zu dem ich gern mehr sage, wenn ich mal nicht so Knülle bin.

An den Bildern ist nun eh´nichts mehr zu ändern, Thomas! Und geärgert habe ich mich bereits selbst. Vieles ginge besser, aber die Bedingungen waren nicht optimal - du hast es selbst erlebt. Ein Stativ ist dort eigentlich ein "Muß", will man über Touristenfotos hinaus kommen. Das war mir von vornherein klar. Somit gefällt mir die (bearbeitete) Ausbeute doch einigermaßen.
Es gibt ein paar Bilder, bei denen ich überlege, ob ich sie zeige, die sind mir so ans Herz gewachsen...ich weiß noch nicht....:confused: Du kennst das auch - da bin ich mir ganz sicher.

Auf jeden Fall gibt es noch einen Teil - und vielleicht eine Nachlese mit ein paar Kleinigkeiten am Rande.
Über das Interesse freue ich mich sehr, und wenn ich einigen etwas Motivation, diese schöne alte Stadt zu besuchen, vermitteln konnte, hat sich der Zweck dieses Threads erfüllt.
Für mich hatte Lüneburg jedenfalls ein unglaubliches Flair.

Gruß - maxie

Hallo - es geht weiter.

Schon von weitem sieht man sie, die Johanniskirche - mein nächstes Ziel.

An dem Bild habe ich lange herumgerückt - ich bekam die Turmspitze nicht senkrecht.
Dann las ich es: Die Turmspitze weicht nach Westen 1,30 m und nach Süden 2,20 m (!) vom Lot ab. Dafür ist das Bild dann doch ganz ordentlich geraten, oder?

Doch bevor ich dort ankam, lief ich noch an so manchem schönem Gebäude vorbei - alt und weniger alt.
Beispielsweise an diesem Eingang, das Haus in sich ist überall schief.

oder auch an diesem, das den Stolz seiner Erbauer namentlich zeigt.

Doch dann stand ich vor dem Eingang (gegenüber auf der anderen Seite der Straße wurden gerade Dixi- Toiletten aufgereiht:D)
Ein bescheidenes Schild weist auf die Bedeutung des Baus in der norddeutschen Backsteingotik hin:

Innen gibt es viel zu sehen. Diese Hallenkirche mit fast quadratischem Grundriß und, ich glaube fünf Seitenschiffen, war ein Vorbild für den Bau mehrerer Kirchen in Niedersachsen, auf jeden Fall ist sie die älteste.
Das Hauptschiff wirkt hell, in lichtgrünen Farbabstufungen, es gibt einen sehr wertvollen Altar, alles original, meine Fotos werden dem Anblick keineswegs gerecht.

Links vom Altar, eine Etage höher, steht diese, offenbar modernere Orgel, darüber konnte ich keine Informationen finden. Ich habe das Bild wegen der schwarzen Lampe, die ich nicht ausblenden konnte, in s/w entwickelt. Aber für mich selbst existiert es auch farbig.

Wendet man den Blick zurück, schaut man auf diese herrliche Barockorgel, die noch immer im Originalzustand ist, 458 Jahre alt.

Hier hat der junge Bach bei seinem Onkel Georg Böhm, der hier 35 Jahre Organist war, das Orgelspiel erlernt oder vervollkommnet, als er von 1700 bis 1702 in Lüneburg war.
Die Orgelempore ist reich geschmückt und verziert, leider kommt man als Besucher nur im Rahmen einer Führung hinauf, also daher nur mein Bild von unten. Ohne WW ist da nichts zu machen. -

Auch sonst gibt es Fotomotive zuhauf! Ich bin immer wieder begeistert von den bunten Fenstern, und ich habe mir große Mühe gegeben, die ohne Überbelichtungen abzubilden.
Ein Lieblingsbild von mir ist dieses, aber ich denke, da steh ich wohl allein da. Mein Mann als erster Gutachter kann ihm offensichtlich nicht soo viel abgewinnen:

Oder hier noch eins aus meiner reichen Auswahl - offensichtlich viel moderner und eine Spende eines reichen Bürgers.

Bevor ich euch wieder hinausgeleite, noch eine der geschmückten Säulen:

Oder dieses Relief, das ich in einer Nische fand:

Wieder im Freien, fiel mein Blick auf das alte Pflaster vor der Kirche - was mag das schon alles "erlebt" haben - wer ist wohl schon darüber gelaufen!!

Und damit bin ich fast am Schluß - es kommen noch ein paar Bildchen mit einigen Nebensächlichkeiten am Wegesrand, die ich im Vorbeigehen noch "mitgenommen" habe.

Gruß - maxie

Hallo Stefan und Jürgen -
ich danke euch:).

Gruß - maxie

Zitat von schokopanscher

Es soll ja auch Fotografen geben, die den schiefen Turm von Pisa auf ihren Bildern wieder Senkrecht hinstellen!

Wirklich schöne Eindrücke aus der alten Hansestadt Lüneburg zeigst du hier, ich glaub ich muss da wirklich auch mal hin!

Na, soweit bin ich nun nicht gegangen. Ich habe nur den Turm selbst beachtet und mich gewundert. An die Spitze habe ich mich nicht herangemacht. Als ich die Aufklärung rein zufällig las, war ich lediglich beruhigt.
Übrigens, das war mal ne Bildbearbeitungsübung, den Pisa-Turm gerade zu richten, da hast du völlig Recht, Schokopanscher. Die hatte ich mir vor Jahren ausgedruckt!!

Gruß - maxie

Hallo liebe Freunde alter Städte,
dann will ich mal mit der Nachlese weitermachen.

Ich befinde mich nun auf dem Rückweg zum Parkplatz, und komme noch an so mancher Augenweide vorüber.

Hier zunächst noch drei Türen, die zum Rathaus gehören:

Ich komme noch an schönen Giebeln vorbei,

und habe auch mal meine Nase und die Kamera vorsichtig in die Innenhöfe gesteckt:

Bei obigen Foto fiel mir das Fenster auf - schaut es euch an - hier scheint es keine rechten Winkel und auch keine Senkrechten zu geben, aber mir gefiel das alles gut, ich war ja nur Tourist.
Hier fand ich auch diese wunderschöne "Waldrebe" an einer Backsteinwand links - wer genau hinschaut, kann erahnen, wo sie wuchs.

Ein paar hab ich noch! Eher unbedeutend, aber sie gehören zum Milieu.:)

Gruß - maxie