Sensoren, Auflösung, Ausgabegröße - wie verhält sich das?

  • Aus dem folgenden Post von wolfgang_r im E-5-Thread hat sich eine interessante Diskussion über die Möglichkeiten des FT-Sensors ergeben, die jedoch direkt mit der E-5 nichts mehr zu tun hat. Auf Wolfgangs Anregung hin und im Sinne der Übersichtlichkeit habe ich diese Diskussion mal nach hier ausgelagert.


    LG Stefan




    Eine Betrachtung aus Sicht der geforderten Wiedergabequalität auf Bildschirm und Papier


    Dieses Magazin lesen nicht so viele, deshalb hier


    Zitate aus fine art printer 01/2011
    http://www.fineartprinter.de


    Aus dem Artikel


    "Das verkannte E-System von Olympus":


    "Mit der brandneuen E-5 von Olympus wird das Four-Thirds-System
    mit seinen vergleichsweise winzigen Sensor von 17,3 x 13 mm plötzlich
    von Fachleuten wieder ernstgenommen. Langsam setzt der Lernprozess
    ein, dass mehr Megapixel nicht automatisch die besseren Bilder liefern.
    Eine kritische Betrachtung." (...)


    "Die Auflösung liegt seinen (Peter Moche, Fotograf aus Dresden,
    Anmerkung von mir
    ) Messungen zufolge bei 1450 Linienpaaren/Bildhöhe,
    was ein extrem guter Wert ist und einen erheblichen Qualitätszuwachs
    gegenüber der E-3 bedeutet." (...)


    "Moche (Peter Moche, Fotograf aus Dresden, Anmerkung von mir) bat
    seine Dresdner Fotokollegen, ihm für Testaufnahmen ihre Kamers
    kurzzeitig zu überlassen. Eindeutiges Fazit: Canons 5D MK II mit
    dem hochwertigen TS-E 2,8/90 mm hat im Vergleich zur E-5 mit dem
    Zuiko 2,0/50 mm einen Qualitätsvorsprung, der mit etwa
    1650 Linienpaaren/Bildhöhe zwar klar messbar ist, bezogen auf die
    Sensorgröße von 24 x 36 mm jedoch minimal ausfällt. >>Bei der Messung
    mit einem 50-mm-Objektiv von Canon an der 5D war ich komplett frustriert,
    (...) Moches Fazit nach den Vergleichen zwischen der E-5,
    der 7D von Canon und der 5D MK: Wer aus dem riesigen Objektivprogramm
    von Canon die (wenigen) Objektive ermittelt hat, die dem Anspruch der
    Sensoren entsprechen, der hat tatsächlich die Chance, die Leistung des
    Sensors auch voll zu nutzen. Doch wer von den Käufern hat die Kompetenz,
    diese Zusammenhänge auch zu erkennen? Bei allen professionellen Olympus-
    Objektiven sind jedoch durch ihre telezentrische Konstruktion über alle
    Brennweiten hinweg hervorragende optische Leistungen messbar. So habe ich
    mit der E-5 und dem 7-14-mm-Zoom eine unschlagbare Kombination,
    ebenso mit dem Zuiko 2,0 14-35 mm oder dem 2,0/50 mm." (...)


    Hermann Will, der sowohl eine E-3 als auch eine 5D MK II nutzt, kommt
    zu dem Ergebnis, mit der E-5 sei
    "(...) leichter zu hervorragenden Egebnissen zu kommen als mit einem der
    höchstauflösenden D-SLR-Modelle, deren Leistung nur sichtbar gemacht
    werden kann, wenn die Qualität des Objektivs absolute Spitze ist und
    auch alle Qualitätsparameter wie Fokussierung und Verwacklungsfreiheit
    zusammenpassen. Da speziell dies viel Erfahrung erfordert, werden viele
    Anwender durch den Kauf der für den professionellen Einsatz konstruierten
    Pixel-Boliden frustriert."


    Im Artikel


    "Warum Drucken schwieriger als Knipsen ist"


    findet man:


    "4. Steht den Kameraherstellern nach den sieben fetten Jahren
    mit regelmäßig neuen Stückzahlrekorden im D-SLR-Geschäft eine
    unsichere Zeit bevor. Wozu, bitteschön, soll der Verbraucher
    in noch höhere Auflösungen investieren, wenn er seine Bilder
    ohnehin von den aufnahmeseitigen 21 Megapixeln wieder auf das
    Webformat von Flickr, Fotocommunity oder der eigenen Website
    reduzieren muss? Sinn machen die hochauflösenden Snsoren wirklich
    nur dann, wenn auch hochwertige Objektive verwendet werden und
    wenn letztlich auch Bilder in irgendeiner Form gedruckt werden.
    Der Innovationsdruck des noch PS-stärkeren Sensors ist weg, die
    Branche wird noch viel Freude haben mit den spiegellosen
    Micro-Four-Thirds, doch im sonstigen D-SLR-Markt wird man sich
    schwertun, die Absatzzahlen der vergangenen Jahre zu halten.
    Gelänge es den Drucker-, Medien und Tintenherstellern, die
    Zusammenhänge zwischen Drucken und Kameraqualität deutlich zu
    machen, würden alle Marktteilnehmer - einschließlich der
    Kamerahersteller - davon profitieren. Doch für solche,
    naheliegenden Konzepte gibt es keine Bühne. (...)"


    Zitate Ende.



    (Wenn Interesse an mehr Infos besteht -> PN)

    Schöne Zeit und immer gut Licht
    Wolfgang_R


    Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht. (Georg IR B.)
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    2 Mal editiert, zuletzt von Petterson ()

  • Schreibst du da unter nem Pseudonym mit?:P


    Hehe, nee, aber ich muß zugeben, DAS liegt genau auf meiner Linie.:)
    Es freut einen doch, wenn drei Jahre nach meiner erstmals in ähnlicher Art gemachten Aussage in einem anderen Forum mit teils lernresistenten Usern nun "Drucker" mit hohen Ansprüchen in das gleiche Horn blasen.

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    Wolfgang_R


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    Einmal editiert, zuletzt von wolfgang_r ()

  • Hehe, nee, aber ich muß zugeben, DAS liegt genau auf meiner Linie.:)


    Langsam setzt der Lernprozess
    ein, dass mehr Megapixel nicht automatisch die besseren Bilder liefern.


    Mmmmmhhh, warst du nicht einer der "40MP-auf-FT"-Apologeten?;):D Ansonsten aber vielen Dank für die Textauszüge und absolute Zustimmung! Für mich geht die E-5 genau in die erhoffte Richtung!:)


    LG Stefan

  • Mmmmmhhh, warst du nicht einer der "40MP-auf-FT"-Apologeten?;):D Ansonsten aber vielen Dank für die Textauszüge und absolute Zustimmung! Für mich geht die E-5 genau in die erhoffte Richtung!:)


    LG Stefan


    Ja, dagegen habe ich auch jetzt immer noch nichts. Den Hintergrund dieser Aussage musst Du auch sehen. Das würde bedeuten, dass für die gleiche Ausgabegröße vier Pixel zu einem zusammengerechnet werden, sozusagen eine "natürliche" Rauschreduzierung, wie man sie von feinkörnigen Filmen bei Mittel- und Großformat kennt im Vergleich zu KB. FT hat ja den großen Vorteil, dass die (Pro- und Top-Pro-) Objektive damit keine Probleme hätten. Es wäre also möglich, extreme Auflösung bei niedrigen ISO zu nutzen und bei hohen ISO die heutige Auflösung bei weniger Rauschen zu realisieren. Selbstverständlich schaut man sich das nicht bei 100% an. Das wäre ja immerhin ein zwei Meter breites Bild aus 50 cm Entfernung (bei den aktuellen Monitoren). Vielleicht zeigt Horstl hier mal die Ergebnisse seiner Experimente mit Sensoren in Kompaktkameras (mit ca. 2µm Pixeln) hinter Olympus Pro-und Top-Pro-Objektiven. Im anderen Forum hatte man wohl nicht so richtig begriffen, was damit eigentlich demonstriert wurde.;)

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    Wolfgang_R


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  • Zitat

    Im anderen Forum hatte man wohl nicht so richtig begriffen, was damit eigentlich demonstriert wurde.


    Dann erleuchte uns bitte:D
    (Und wenn es in nem andern Thread sein sollte)

  • Ja, schon klar, Wolfgang.:) Die Diskussion drüben habe ich mit Interesse verfolgt und ansatzweise auch verstanden. Dass die Top-Pros die 40MP bedienen können ist klar, aber ansonsten wendest sich so ein Sensor doch eher an ein spezielles Publikum mit speziellen Aufgaben. Ich, und wahrscheinlich die meisten Normaluser, will weder 3-Meter-Poster noch brauche ich High-ISO im 5-stelligen Bereich. Da sind mir die Verbesserungen des aktuellen E-5-Sensors bei gleichzeitiger Beschränkung auf 12 MP doch lieber. In nahezu allen zuvor kritisiierten Bereichen verbessert bei gleichzeitig stark verbesserter Detailauflösung, so dass es für die meisten Aufgaben inkl. großformatiger Ausbelichtungen dicke ausreicht!:) Eine 40MP E-X käme mir schlicht nicht ins Haus!


    LG Stefan

  • Zitat

    Eine 40MP E-X käme mir schlicht nicht ins Haus!


    Wenns keine andere Möglichkeit gäbe und die Option der internen Beschränkung auf 12-14 MP drin wäre würd ich mir sowas dann gar noch ins Haus holen....40 MP produzieren dann aber wirklich mehr Datenmüll als ich gebruachen kann.

  • Huhuuuh,
    es geht ja auch um die theoretischen Zusammenhänge, die in der Praxis eine Rolle spielen können, aber natürlich nicht müssen. ;)


    Ich habe mit 7 MP auch schon DIN A-0 Plakate bedrucken lassen können und alle waren begeistert (politische Werbeplakate, die kein Pixelpeeper auswertet).


    Aber eine theoretische Grundlage zu haben, die in der Praxis Wirkung zeigen kann, ist ein zukunftssicheres Argument. Die Datenmege wächst immens, aber ist es nicht auch so, dass die Datenträger immens wachsen?


    Wer hätte noch vor wenigen Jahren gedacht, dass ein Terrabyte überhaupt zu bezahlbaren Bedingungen möglich sei ? ... Heute haben sie ihn alle :D


    Die Wechselwirkung zwischen optischer und sensorischer Auflösung läuft zur Zeit in der Branche konträr. Was Olympus aus den "winzigen" Sensoren rausholt ist immens, aber die Zuikos haben halt noch deutliche Reserven nach oben :) Das ist gut, das ist toll, das ist wunderbar :D


    Liebe Grüße
    Henrik

  • Dann erleuchte uns bitte:D
    (Und wenn es in nem andern Thread sein sollte)


    Horstl hatte später aus "Forumhandlingsgründen" eine ganze Menge Bilder wieder gelöscht. Wenn Interesse besteht, dann schreibt ihm bitte eine PN. Bei uns hier wären solche Bilder sicher gern gesehen. Ich habe ja welche auf der Platte, aber es sind seine und er soll das entscheiden.

    Schöne Zeit und immer gut Licht
    Wolfgang_R


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  • Ja, schon klar, Wolfgang.:)(...) aber ansonsten wendest sich so ein Sensor doch eher an ein spezielles Publikum mit speziellen Aufgaben. Ich, und wahrscheinlich die meisten Normaluser, will weder 3-Meter-Poster noch brauche ich High-ISO im 5-stelligen Bereich. Da sind mir die Verbesserungen des aktuellen E-5-Sensors bei gleichzeitiger Beschränkung auf 12 MP doch lieber. (...)


    LG Stefan


    Sehe ich für mich ja auch so. Mein P4 3Ghz kommt gerade noch so klar mit den Mengen. Mein schon anderswo genannter Kompromiss wäre ja 27 MP, also 6000 x 4500. Damit könnte ich gut leben. Sinnvoll wäre mehr Auflösung eh nur mit einem 150/2,0 zum Beispiel, also mit mehr oder weniger beugungsbegrenzt gerechneten Objektiven und Blenden nicht kleiner als F/4. (Damit hat Olympus Übung, denn Mikroskopobjektive sind so gut es geht immer beugungsbegrenzt.)

    Wenns keine andere Möglichkeit gäbe und die Option der internen Beschränkung auf 12-14 MP drin wäre würd ich mir sowas dann gar noch ins Haus holen....40 MP produzieren dann aber wirklich mehr Datenmüll als ich gebruachen kann.


    Binning ist immer möglich und wird ja schon beim Filmen mit mFT und DSLR eingesetzt. Wahlweise High-ISO mit 10 MP oder Low-ISO (25?) mit 40 MP, das wäre doch der Knaller. Der AA-Filter muss dann ganz heraus gelassen werden. Man muss es ja nicht nutzen, aber man kann es. Die Entwicklung wird sicher dahin gehen, wenn auch vielleicht nicht bei den Oly's. Ein vernünftige Beschränkung ist ja kein Fehler. Wie 6400 ISO bei 40 MP aussehen würden, kann man ja leicht selbst grob erkennen: Einfach ein 6400-ISO-Bild aus der E-5 bei 50%-Ansicht ansehen. Ein 40-MP-Bild hätte diese Qualität bei der Bildgröße der heutigen 12-MP-100%.


    Die Speicherkapazität und Rechnerleistung ist bisher immer schneller gewachsen als die Auflösung der Sensoren. Da sehe ich kein Problem, man MUSS es ja nicht nutzen, siehe oben "Binning". Die Zuikos sollen sie ruhig noch ausreizen, daran hätte die Konkurrenz noch lange zu knabbern. Das bischen Elektronik in den Fotokasteln ist doch eh das billigste an der ganzen Angelegenheit. Aus diesem Grund hat ja die "große" Konkurrenz ihr werbewirksames Augenmerk eher darauf (Sensorauflösung) als auf gescheite Optik gelegt. Die Fans dieser Elektronikspielzeuge wollen das aber so gar nicht wahrhaben.
    75 x 50 aus 6 MP habe ich auch schon ausbelichten lassen. Das war zu meinen Pentax-istDs-Zeiten. Das kann man sich schon prima aus 1/2 m Entfernung ansehen. Wir sind also rein praktisch gesehen schon bestens ausgestattet.

    Schöne Zeit und immer gut Licht
    Wolfgang_R


    Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht. (Georg IR B.)
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    3 Mal editiert, zuletzt von wolfgang_r () aus folgendem Grund: Rsf

  • Die Datenmege wächst immens, aber ist es nicht auch so, dass die Datenträger immens wachsen?


    Wer hätte noch vor wenigen Jahren gedacht, dass ein Terrabyte überhaupt zu bezahlbaren Bedingungen möglich sei ? ... Heute haben sie ihn alle :D


    Ja sicher, Speicherplatz wird immer größer und billiger, aber warum soll ich diesen mit für mich unnötigem Datenmüll zuballern? Das ist doch dann eine Spirale ohne Ende! Immer mehr Speicherplatz = immer mehr Müll.;) Natürlich bin ich froh, dass Speicherplatz günstig verfügbar ist, aber den nutze ich sinnvoll, z.B. für jede Menge Fotos usw.
    Hinzu kommt, dass diese Dateien ja auch EBV-mäßig noch handlebar sein sollen, was dann auch immer mehr Leistung erfordert. Also auch hier immer weiter aufrüsten?


    Sinnvoll wäre mehr Auflösung eh nur mit einem 150/2,0 zum Beispiel, also mit mehr oder weniger beugungsbegrenzt gerechneten Objektiven und Blenden nicht kleiner als F/4. (Damit hat Olympus Übung, denn Mikroskopobjektive sind so gut es geht immer beugungsbegrenzt.)


    Ja, die Beugung ist auch so eine Sache bei diesen MP-Zahlen! Warum soll ich mir das antun? Die Beugung setzt doch jetzt schon früh genug ein! Und nicht jeder kann oder will seine FT-Kamera mit einem 150er und anderen Top-Pros betreiben!


    Zitat


    75 x 50 aus 6 MP habe ich auch schon ausbelichten lassen. Das war zu meinen Pentax-istDs-Zeiten. Das kann man sich schon prima aus 1/2 m Entfernung ansehen. Wir sind also rein praktisch gesehen schon bestens ausgestattet.


    Eben!!!;):D


    LG Stefan

  • Zitat

    Binning ist immer möglich und wird ja schon beim Filmen mit mFT und DSLR eingesetzt. Wahlweise High-ISO mit 10 MP oder Low-ISO (25?) mit 40 MP, das wäre doch der Knaller. Der AA-Filter muss dann ganz heraus gelassen werden. Man muss es ja nicht nutzen, aber man kann es. Die Entwicklung wird sicher dahin gehen, wenn auch vielleicht nicht bei den Oly's. Ein vernünftige Beschränkung ist ja kein Fehler. Wie 6400 ISO bei 40 MP aussehen würden, kann man ja leicht selbst grob erkennen: Einfach ein 6400-ISO-Bild aus der E-5 bei 50%-Ansicht ansehen. Ein 40-MP-Bild hätte diese Qualität bei der Bildgröße der heutigen 12-MP-100%.


    Das ist eine Sache die ich aber auch schon bei niedrigen Zahlen toll finden würde.


    Sechs anstatt 12 wenns total düster ist etc.


    Macht Fuji das nicht mit dem Exmor?


    Zitat

    Ja sicher, Speicherplatz wird immer größer und billiger, aber warum soll ich diesen mit für mich unnötigem Datenmüll zuballern? Das ist doch dann eine Spirale ohne Ende! Immer mehr Speicherplatz = immer mehr Müll. Natürlich bin ich froh, dass Speicherplatz günstig verfügbar ist, aber den nutze ich sinnvoll, z.B. für jede Menge Fotos usw.
    Hinzu kommt, dass diese Dateien ja auch EBV-mäßig noch handlebar sein sollen, was dann auch immer mehr Leistung erfordert. Also auch hier immer weiter aufrüsten?


    Immer weiter aufrüsten ist insofern problematisch als das es immer verschiedene Systeme gibt die man benutzt.
    Mein Netbook ist von allem überfordert, der Rechner auf der Arbeit geht noch, und wirklich vernünftig arbeiten klappt dann hier Zuhause mit dem Quad-Core etc. Und wenn ich mir vorstelle das selbst der nicht mehr reicht, naj dann sind wir in einer technischen 5 Klassengesellschaft angelangt:D


  • :D Seit den 640 x 480 - Kameras hat sich aber doch schon eine ganze Menge geändert. Speicherplatz ist trotzdem billiger und schneller geworden. Mit einer Kiste von vor 20 Jahren will doch ernsthaft keiner mehr arbeiten. Mein erster PC war ein 286 für 5000,- (Fünftausend!) DM und hatte seine liebe Not mehr als 640 kb RAM zu bedienen. Mein lieber Jollie, die Textverarbeitung damals und die Grafik .... au weia. Meine erste Festplatte in der Firma hatte 10 MB, war 2" hoch und kostete 800 DM. Da gab es noch die 8"-Floppy mit 120 kb Speicherkapazität.
    Trotz aller Bilddatenfluten haben wir heute goldene Zeiten!


    Sechs statt 12 MP wäre ungünstig, denn dann wäre der Bildpunkt nicht mehr quadratisch. Dann schon gleich drei MP. Eine Skalierung auf 50% linear erzeugt das gleiche Ergebnis. Probiere das mit einem der hier zur Verfügung stehenden Bilder (RAW sind ja auch dabei) mal aus. Daran sieht man doch schon den einzigen noch für uns Normalanwender für die Praxis verbleibenden Sinn höherer Auflösungen. Bei "normalem" Betrachtungsabstand - mehr als eine Bilddiagonale - reichen 6 MP schon aus, wie die meisten sicher schon bemerkt haben. Wir können und jetzt den Luxus des Beschnitts leisten und müssen nicht unbedingt für beste Qualität darauf achten, dass das Format bestmöglich ausgenutzt wird. Für hochqualitative Druckvorlagen sieht das anders aus. Allerdings wurden die für den Druck verantwortlichen Redakteure ja auch schon hin und wieder mit hochskalierten Bildern ausgetrickst, hauptsache Megapixel. Grins.... mehr Qualität hatten sie deshalb nicht erhalten.

    Schöne Zeit und immer gut Licht
    Wolfgang_R


    Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht. (Georg IR B.)
    Always Look at the Bright Side of Life ...

  • Du hast ja Recht, da hat sich viel getan. Wenn ich im Keller alte Gehäuse ausschlachte und über neh 5 GB Festplatte stolper muss ich immer schmunzeln. Die 160MB Platten sind zum Glück gar nicht mehr anzutreffen^^


    Zitat

    Für hochqualitative Druckvorlagen sieht das anders aus. Allerdings wurden die für den Druck verantwortlichen Redakteure ja auch schon hin und wieder mit hochskalierten Bildern ausgetrickst, hauptsache Megapixel. Grins.... mehr Qualität hatten sie deshalb nicht erhalten.


    hat da nicht mal jemand die Exifs verändert, Leica M9 reingeschrieben, die Bilder virtuell aufgebläht und dann abgeschickt?:)


    Meine mich da an was erinnern zu können.

  • In diesem Thread nehme ich die Gelegenheit wahr, eine etwas längere Abhandlung über die Zusammenhänge zu schreiben.


    Es ist ein langer Text in vier Teilen und vielleicht nicht ganz einfach zu lesen. Wer es als zu mühselig empfindet kann gleich auf #22 springen. So sehr viel verpasst man nicht.


    Teil I:


    Ein anderer Ansatz zur unendlichen Geschichte von Auflösung, Format, Schärfentiefe und Rauschen.


    Eigentlich bilden wir mit der Kamera einen Raumwinkel auf eine zweidimensionale Fläche ab. Das heißt wir haben eine bestimmte Menge an Energie pro Zeiteinheit, die uns der abgebildete Raum an die Eintrittspupille des Objektivs in Form von Photonen liefert. Diese Energie wird nun vom Objektiv an die Sensorfläche weitergegeben und dort u. a. abhängig vom Öffnungsverhältnis (der Blendeneinstellung) verteilt. Um eine bestimmte Auflösung zu erreichen, brauchen wir eine bestimmte Menge an Photonen, die auf der Fläche des Sensors verteilt wird. Da aber pro Zeiteinheit nur eine bestimmte Menge an Photonen vor dem Objektiv (dem aufgenommenen Raum) zur Verfügung steht, habe ich grundsätzlich nur zwei Möglichkeiten, bei gegebener Helligkeit (der Energie aus dem abgebildeten Raum) das Bild auf dem Sensor zu beeinflussen: Die Zeit und die Öffnung des Objekivs (Blende). Die Gesetze der Optik sorgen nun dafür, dass eine Ebene aus dem abgebildeten Raum (die Gegenstandsebene) mit hoher Auflösung (also scharf) auf dem Sensor (die Bildebene) abgebildet wird. http://elmar-baumann.de/fotogr…kon/gegenstandsebene.html


    Um eine hohe Auflösung zu erhalten, muss man viele Photonen auf die Bildebene lenken. Das ist sicher einleuchtend, denn feine Details kann man nur mit vielen kleinen Mosaikstückchen (den Photonen) darstellen. Da aber nur eine begrenzte Anzahl Photonen pro Zeiteinheit zur Verfügung steht, müssen die Photonen, die für die Auflösung in der Bildebene gebraucht werden, irgendwo anders fehlen. In den Bildebenen (Mosaiken) vor und hinter der Ebene mit der besten Schärfe bleiben im Mosaik zwangsläufig Lücken. Vergrößern wir die Schärfentiefe durch Abblenden, dann verlieren wir Energie wegen der kleineren Öffnung und damit auch Licht am Sensor, es wird dunkler. Das können wir dann nur wieder mit Verlängern der Zeit kompensieren um auf die notwendige Anzahl Photonen für eine höhere Auflösung zu kommen. Um mehr scharfe Bildebenen (Mosaiken) vor und hinter der Ebene mit der besten Schärfe zu bekommen brauchen wir also mehr Photonen (Mosaiksteine). Der Witz an der Sache ist, dass bei der Abbildung des immer gleichen Raumwinkels die Brennweite und die Sensorgröße keine Rolle spielen, sie kürzen sich sozusagen heraus.


    Welche Auflösung brauchen wir um ein Bild "scharf" zu sehen? Dafür gibt es zwei Variablen und eine Konstante, welche die notwendige Auflösung bestimmen. Die Konstante ist das Auflösungsvermögen des Auges. Das Auflösungsvermögen des bloßen Auges beträgt unter idealen Bedingungen etwa 0,5' bis 1' (' = Winkelminuten), entsprechend 1 mm auf 3-6 Meter. http://de.wikipedia.org/wiki/A…B6sungsverm%C3%B6gen#Auge Die Variablen sind die Bildgröße und der Betrachtungsabstand. Der Kontrast hat natürlich für den Schärfeeindruck auch eine wesentliche Bedeutung. Hier nehmen wir an, dass immer genug Kontrast für einen optimalen Schärfeeindruck vorhanden ist. Ich gehe jetzt mal der einfachen Rechnerei wegen davon aus, dass wir uns ein Bild aus einem Abstand ansehen wollen, welcher der Länge der längsten Seite des Bildes entspricht. Eine Auflösung von 3000 Pixeln an der längsten Seite für ein Bild von 1 Meter Breite in 1 Meter Betrachtungsabstand wäre also ausreichend. Ein Sensor mit einer Auflösung von ungefähr 6...7 Megapixeln würde diesen Anforderungen genügen, wenn nicht durch Ausschnittkorrekturen die Gesamtauflösung des Bildes verkleinert wird. Weil wir uns ein Bild auch mal aus geringerer Distanz ansehen wollen und durch Beschnitt Verluste entstehen, darf es also auch etwas mehr sein. Für kleinere oder größere Betrachtungsabstände oder noch höhere Auflösung (für hochwertigen Druck zum Beispiel) kann man ja nun leicht umrechnen.


    Um es uns einfach zu machen, gehen wir mal von 12 Megapixel aus (4000 x 3000). Das sollte dann für sehr gute Augen unter optimalen Bedingungen und für Ausschnittkorrekturen ausreichen.


    Wir sind immer noch bei immer dem gleichen Raumwinkel, den wir mit verschiedenen Formaten aufnehmen wollen. Wir erinnern uns, die Auflösung hatten wir auf 4000 x 3000 = 12 MP festgelegt. Jetzt vergrößern wir mal bei gleicher Auflösung das Aufnahmeformat von beispielsweise 13 x 17,3 mm auf 36 x 48 mm (bei nach wie vor 12 MP). Um den gleichen Raumwinkel wie bei dem kleineren Format abbilden zu können brauchen wir jetzt die 2,8-fache Brennweite. Welche Menge an Licht (oder Energie)durch das Objektiv auf den Sensor pro Flächeneinheit gelangt, ist bei gleicher Blendenzahl gleich der Lichtmenge bei dem kleineren Sensor. So weit so gut. Welchen Vorteil hat das große Format bei der Ausgabe auf die gleiche Größe wie bei dem kleinen Format? Es sind ja nach wie vor nur 12 MP Auflösung vorhanden. Ich gehe jetzt mal der einfachen Rechnung wegen von einer Ausbelichtung mit 200 dpi aus. Mit 4000 Pixeln an der langen Kante können wir also ein Bild auf 508 mm Breite ausgeben. Das trifft für das große wie auch für das kleine Sensorformat zu, denn beide haben die gleiche Auflösung.
    Für unser Auge bedeutet das, dass bei einer Auflösung von 0,165 mm auf 0,5 m Entfernung (siehe oben, 0,5') die Auflösung des Bildes eigentlich nur 154 dpi betragen müsste und wir es auch mal aus kürzerer Distanz betrachten können ohne gleich die Pixel einzeln sehen zu können. Das ist, wie ich meine, durchaus praxisgerecht.
    Jetzt sind wir raffiniert und vergrößern bei dem großen Sensor die Auflösung. Weil es einfach zu rechnen ist nehmen wir die 4-fache Auflösung, also 48 MP, entsprechend 8000 x 6000 Pixel. Das sind Auflösungen, die auch in der Praxis in diesen Größenordnungen realisiert wurden. Die auf die Gesamtfläche des Sensors auftreffende Energie ändert sich dadurch nicht, weil sich ja an den anderen Parametern (Raumwinkel und Öffnung des Objektivs) nichts geändert hat. Auf jedes der Pixel treffen also nur 1/4 der eingefangenen Photonen auf. Das macht nichts, denn es sind ja 4x so viele Empfangsdioden auf dem Sensor und damit findet ja wieder jedes Photon seinen Platz. Die Stelle, wo es auftrifft kann nun aber genauer bestimmt werden, denn auf dem ehemaligen Platz eines Pixels sind ja nun deren vier untergebracht = höhere Auflösung. Außerdem gehen wir bei den Sensoren immer von der gleichen Technologie aus. Dass es von der Technologie abhängige Eigenschaften gibt ist klar (Sensor-Eingangsdynamik, Füllfaktor etc.).

    Schöne Zeit und immer gut Licht
    Wolfgang_R


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    6 Mal editiert, zuletzt von wolfgang_r () aus folgendem Grund: Zeilenumbruch

  • Ein anderer Ansatz zur unendlichen Geschichte ...


    Teil II:


    Was bedeutet das für den Sensor und die nachfolgende Signalverarbeitung?
    Damit pro aufgelöstem Bildpunkt nun wieder die gleiche Helligkeit erreicht werden kann, muss man die Blende öffnen und das bedeutet zwangsläufig geringere Schärfentiefe. Die andere Alternative ist die Erhöhung der Verstärkung nach den Pixeldioden, und damit einher geht eine Erhöhung des Rauschens. Dafür haben wir dann wieder die gleiche Schärfentiefe bei gleicher Belichtungszeit und Blende und nach "außen" angegebener gleicher ISO-Einstellung.
    Zu den Zeiten des Analogfilms war das anders. Bei höherer Auflösung des Films (feinkörnigerer Film) wurde die Empfindlichkeit automatisch geringer. Es war ja nicht möglich, jedes einzelne Filmkorn zu "verstärken". Versucht hat man es trotzdem durch puschen mit der chemischen Keule. Die alten Hasen unter uns wissen welchen Kompromiss man damit eingehen musste. Dafür kannte der Film kein Dunkelstromrauschen bei Langzeitbelichtungen, was heute zu einigen Klimmzügen bei der Bildaufnahme in der Astrofotografie und für andere Langzeitaufnahmen geführt hat.
    Das Bild vom 48 MP Sensor geben wir nun wieder auf unsere oben festgelegte Größe von 508 mm Breite aus. Das ausgegebene Bild hätte also theoretisch - wenn die Ausbelichtung mitspielt - eine Auflösung von 400 dpi. Das die kleineren Pixel und die nachfolgenden Verstärker und AD-Wandler usw. insgesamt mehr rauschen merken wir nicht, denn die Unterschiede zwischen den einzelnen Pixeln gehen in der begrenzten Auflösung unseres Auges unter. Nur die Gesamthelligkeit und Farbe einer Gruppe von in diesem Fall mindestens 4 Pixeln können wir erkennen. Wäre das nicht so, dann würde es keine Farbmonitore oder Farbfernseher geben so wie wir sie kennen. Deren Funktionsprinzip gründet sich ja auf die Nichterkennbarkeit der Einzelfarben und Einzelhelligkeiten die kleiner sind als die Augen sie auflösen können.
    Andersrum betrachtet dürfte das Bild des 48 MP Sensors bei einem Betrachtungsabstand von 0,5 m auch 1,35 m breit sein (bei 150 dpi Grenzauflösung des Auges), ohne dass wir mit unseren Augen eine Beeinträchtigung der Bildschärfe feststellen können, und wenn wir dann noch etwas näher heran gehen sehen wir möglicherweise schon die Unterschiede zwischen den einzelnen Pixeln und erkennen das Rauschen. Das wäre dann unsere 100%-Ansicht, wie wir sie als Pixelpeeper ;) kennen.


    Für die gleiche Bilddarstellung auf unserer Ausbelichtung von 508 mm Breite ist der 36 x 48 mm² Sensor mit 48 MP also etwas oversized. Mit nur 12 MP bringt er auch keinen Vorteil, weil die Auflösung auch mit dem kleinen Sensor erreichbar ist und zusätzlich der Bauraum um den Sensor kleiner gehalten werden kann. Außerdem muss man für die gleiche Bilddarstellung auf unserer Ausbelichtung des in der Fläche 7,68-fach größeren Sensors wegen in diesem Beispiel um ca. 3 Stufen abblenden und den Energieverlust durch erhöhen a) der Belichtungszeit oder b) der Verstärkung ausgleichen. Das hat im Fall a) gegebenenfalls Bewegungsunschärfe und im Fall b) auch erhöhtes Rauschen zur Folge.
    Zäumen wir das Pferd von der anderen Seite auf, dann brauchen wir für den größeren Sensor zwingend auch eine höhere Verstärkung der empfangenen Energie des einzelnen Pixels wenn eine gößere Schärfentiefe notwendig ist und dazu die Blende geschlossen werden muß. Denn, ich erinnere an den Energieerhaltungssatz, der abgebildete Raumwinkel gibt ja nicht mehr her weil der Sensor größer ist, wird aber auf eine größere Fläche abgebildet und damit wird die Abbildungsdichte rsp. Auflösung insgesamt geringer. Erst die Bild-Ausgabe auf das gleiche Format wie bei dem kleineren Sensor stellt die gleichen Verhältnisse wieder her.
    Ein anderer Vergleich zum Verständnis: Ein Zimmer von 4m x 4m Fläche und 2,5m Höhe wird von einem Fenster mit 1 qm Lichtdurchlaß beleuchtet. Wir merken uns die Helligkeit der dem Fenster gegenüber liegenden Wand. Das gleiche Fenster soll jetzt bei gleicher Tageslichthelligkeit einen Saal von 40m x 40m Fläche und 25m Höhe ausleuchten. Wie hell beleuchtet wird jetzt die dem Fenster gegenüber liegende Wand? Wie groß müsste der Lichtdurchlaß des Fensters sein, damit die ihm gegenüber liegende Wand wieder gleich hell wie in dem kleinen Zimmer beleuchtet wird?
    Wer noch tiefer einsteigen will siehe dazu auch hier zum Lichtleitwert etc.:
    http://home.arcor.de/ottophysik/OP_13.pdf
    http://www.mikroskopie.de/pfad…tung/main.html?sechs.html
    http://www.tu-ilmenau.de/fakmb…ch-optische_Abbildung.pdf


    Und jetzt drehen wir die ganze Sache mal um und nehmen einen ganz kleinen Sensor von 8,65 mm x 6,5 mm Kantenlänge mit ebenfalls 12 MP. Wir ahnen schon was kommt. Um den gleichen Raumwinkel abbilden zu können brauchen wir nun die halbe Brennweite im Vergleich zum 17,3 mm x 13 mm Sensor. Ich mach's kurz: Die Energie aus dem Raumwinkel bei gleicher Blendenzahl auf die kleinere Sensorfläche projiziert reicht nun aus um eine größere Schärfentiefe scharf (höher aufgelöst) abzubilden. Man müsste also die Blende weiter öffnen und die Verstärkung nach dem Sensor verringern (oder die Sensorempfindlichkeit verringern), wenn man die Schärfentiefe verkleinern will. Jeder einzelne Pixel erhält jetzt die 4-fache Menge an Energie, dafür ist er halt nur 1/4 so groß. Auf unserer Ausgabegröße von 508 mm Breite würde sich an der Bilddarstellung nichts ändern, wenn wir die Blende weit genug öffnen könnten.


    Jetzt nehmen wir noch eine physikalische Eigenschaft des Lichts (auch jeder anderen Strahlung) hinzu, die Beugung an der Öffnung. Sie wirkt sich um so stärker aus, je kleiner die Öffnung ist. In unserem Falle im Bereich der Fotografie ist sie im wesentlichen vom Öffnungsverhältnis des Objektivs abhängig, und zwar im Betrag der Auslenkung auf Sensorebene bei allen Formaten in etwa gleich. Die theoretisch mögliche Auflösung bzw. die Beugung ist auch abhängig von der Wellenlänge. Näherungsweise ist das bei 550 nm in Winkelminuten 120/D (D in mm). Bei Blende 2,8 ist das etwa 1 µm auf Sensorebene. Das bedeutet, dass der Anteil der Beugung bezogen auf die Kantenlänge des Sensors immer größer wird je kleiner der Sensor wird. Unser kleiner Sensor mit 8,65 mm x 6,5 mm hat bei 12 MP eine lineare Auflösung an der Kante von 2,16 µm. Diese Auflösung wird bereits bei Blende 5,6 erreicht und mit weiterem Abblenden immer schlechter. Die Pixel unseres ganz großen Sensors (36 x 48 mm²) würden die Beugung erst bei Blende 32 bemerken.

    Schöne Zeit und immer gut Licht
    Wolfgang_R


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  • Ein anderer Ansatz zur unendlichen Geschichte ...


    Teil III:


    Was ist nun die Moral von der Geschicht?


    Wo die Grenzen bei der Bildgestaltung sind, hängt von den technischen Möglichkeiten ab. Ganz unabhängig von der Baugröße der übrigen Komponenten des Systems betrachtet und unter der Voraussetzung dass der gleiche Raumwinkel aufgenommen und auf die gleiche Ausgabegröße ausgegeben werden soll, ergeben sich die folgenden Unterschiede:
    Der ganz große Sensor braucht mehr Licht, um die gleiche Auflösung zu erreichen wie der kleinere Sensor oder er muss mit der kleineren Schärfentiefe zufrieden sein.
    Der ganz kleine Sensor braucht weniger Licht um die gleiche Auflösung zu erreichen als der größere Sensor oder er muss eine größere Schärfentiefe hinnehmen.
    Wo die Grenzen der Bilddarstellung bei Verwendung des großen und und kleinen Sensors gezogen werden müssen hängt davon ab, welche Öffnungsverhältnisse bei den Objektiven vor dem Sensor technisch machbar (und "tragbar" in finanzieller wie gewichtsmäßiger Hinsicht) sind.
    Der ganz große Sensor ermöglicht eine sehr hohe Auflösung, wenn das Objektiv eine große Öffnung hat. Dafür muss er dann mit einer kleinen Schärfentiefe auskommen. Soll auch mit einer größeren Schärfentiefe (also einer größeren Auflösung größerer Bildteile bzw. in der Bild"tiefe") abgebildet werden, dann braucht der große Sensor mehr Energie. Die erhält er entweder durch stärkeren Energiefluß (helleres Licht) oder durch längeren Energiefluß (längere Belichtungszeit). Damit wird auch verständlich, warum Kameras mit so großen Sensoren eher im Studio und mit viel Licht eingesetzt werden. Das eine Hasselblad H3DII-31 zum Beispiel trotz ihrer großen Pixel und Mikrolinsen in der Empfindlichkeit nur bis ISO 1600 geht, könnte ebenfalls darin begründet sein. Die neue H4D-60 endet schon bei 800 ISO.
    Die in diesem Bild Sensordata_5DII.jpg grafisch dargestellten Messwerte aus http://www.clarkvision.com/ima…performance.summary/#data (Canon 5D Mark II) zeigen ab 1600 ISO ein Einbrechen der Dynamik und die Tabelle davor zur Canon 50D den Unterschied von ca. 1 Blendenstufe zur 5D Mark II. Natürlich spielen auch Unterschiede in der Technologie eine Rolle, die Entwicklung geht weiter. An den physikalischen Gesetzmäßigkeiten ändert das aber nichts.


    Die Auflösung des ganz kleinen Sensors wird sehr früh schon von der Beugung zunichte gemacht. Man kann durch weiteres Abblenden die Schärfentiefe vergrößeren, aber die Auflösung im Bereich der größten Schärfe wird schlechter weil das Beugungsscheibchen jetzt mehrere Pixel überdeckt. (siehe Airy-Disk http://www.epsilon-lyrae.de/Seeing/Begriffe/Begriffe.html)


    Der ganz große Sensor würde uns bei Blende 2,8 theoretisch eine Auflösung von 1,728 Gigapixel ermöglichen. Wir könnten also aus 50 cm Entfernung ein Bild von 7,92 Meter Breite ansehen ohne einen Schärfeverlust in der abgebildeten Schärfeebene zu bemerken.
    Der ganz kleine Sensor dagegen würde uns bei Blende 2,8 theoretisch eine Auflösung von 48 Megapixel ermöglichen. Wir könnten damit aus 50 cm Entfernung ein Bild von 1,32 Meter Breite ansehen ohne einen Schärfeverlust zu bemerken.
    Mit der Blende 2,8 wäre dann aber auch Ende der Fahnenstange. So hohe Auflösungen haben bei solch kleinen Sensoren deshalb nur einen sehr begrenzten Nutzen. Der Spielraum mit der Blende ist minimal. Bei Blende 11 (die von den kleinen Kompakten selten oder gar nicht angeboten wird) wären wir schon bei einer nutzbaren Auflösung von nur noch 3 MP entsprechend 2000 x 1500 Pixel Kantenlänge. Bei nur 100 dpi Ausgabeauflösung wäre mit einem Betrachtungsabstand von 25 cm bei einer Bildbreite von 50,8 cm endgültig Schluss. Man könnte näher ran gehen, würde aber nicht mit mehr Details belohnt. Für einen Full-HD-TV-Fernseher bei üblichem Betrachtungsabstand reicht es aber völlig aus.
    Bei dem ganz großen Sensor mit 48 MP und Blende 32 wäre die Beugung gerade in der Größenordnung der Pixel und wir könnten aus 50 cm Entfernung noch ein Bild von 1,35 Meter Breite ohne Auflösungsverlust ansehen.
    Wir erinnern uns, der mittelgroße 12 MP Sensor erlaubt uns aus 0,5 m Betrachtungsabstand immerhin eine Bildbreite von 0,67 Meter für "100%-Ansicht" bei optimalem Kontrast mit einem sehr guten Auge und Grenzauflösung. Jetzt wird auch klar, warum ganz kleine Sensoren bei unseren üblichen Ausgabegrößen noch so erstaunlich gut zu gebrauchen sind.
    Für 20 x 30 Bilder muß man von der Auflösung her gesehen keine größeren Formate haben als sie die Kompaktkameras bieten.


    Ein pixelpeeperisches Studium der verschiedensten Sensorformate und Auflösungen quer durch alle Marken aus aktuellem Entwicklungsstand bei 100%-Ansicht hat gezeigt, dass unter der Voraussetzung gleiche Schärfentiefe und ungefähr gleiche Detaildarstellung alle Sensoren auch ungefähr gleich rauschen. Wenn man die Herkunft der Bilder nicht kennt, ist es schwer bis unmöglich heraus zu finden von welchem Sensor die 100%-Bilder stammen. Die Rauschunterdrückungs-, Kontrast-, Farbsättigungs- und Schärfungseinstellungen haben einen zu großen Einfluß auf das Ergebnis, so dass eine Unterscheidung auf RAW-Ebene stattfinden muss. Inwieweit auch da schon im Verborgenen auf das Ergebnis Einfluss genommen wird wissen wir nicht. Wer es nicht glaubt mache bitte einen Blindtest mit Personen welche die Bilder nicht kennen. Was unter dem Strich bleibt ist die notwendige Skalierung für die Bildausgabe. Mehr Pixel kann man mehr zusammendampfen und damit werden die einzelnen Pixel und deren Rauschen vom Auge nicht mehr aufgelöst. Je kleiner die Sensoren werden, um so mehr wird die erzielbare Auflösung von der Beugung bestimmt. Je größer die Sensoren werden, um so mehr wird die Auflösung von der Größe der Objektivöffnung, dem Pixelpitch und dem vorhandenen Licht im aufgenommenen Raumwinkel bestimmt. In allen Fällen ist die Auflösung außerdem abhängig davon, wie gut die Entwickler die nicht beugungsabhängigen Abbildungsfehler der Optik korrigieren können. Bei den kleinen Kompaktkameras kommt noch hinzu, dass durch die hohe Packungsdichte der Elektronik und die eingeschränkten Möglichkeiten zur internen Abschirmung vor gegenseitigen Störungen das Rauschverhalten nicht gerade verbessert wird. Die heutigen Technologien ermöglichen höhere Empfindlichkeiten als mit dem Analogfilm möglich war. Der nachfolgende chemische Prozess konnte nicht so viel aus den Körnern quetschen wie heute die ganze Kette der elektronischen Verarbeitung nach den Sensor-Empfangsdioden, die trotz weniger Licht noch gute Ergebnisse ermöglicht. Aber auch da sind Grenzen gesetzt. Man könnte das Format noch größer machen, aber bei noch "tragbarer" Optik hätte das ebenso längere Belichtungszeiten zur Folge.

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    Letzter Teil:


    Das Thema Rauschen ist wesentlich komplexer als es hier dargestellt ist. Hier in Kapitel 5.4 kann man noch mehr darüber erfahren: [der Link geht leider nicht mehr, also hier nur noch das Zitat]
    Zitat: "Photonenrauschen hat seine Ursache in der Quantennatur des Lichts. Die Anzahl der Photonen, die während der Belichtungszeit T auf die lichtempfindliche Fläche eines Pixels trifft, ist selbst bei gleicher Helligkeit niemals gleich. Bei niederen Lichtintensitäten ist der Effekt besonders einschneidend, und man kann nachweisen, daß die Verteilung durch eine Poisson - Verteilung beschrieben werden kann. Die drei Standardannahmen für das Rauschen gelten für das Photonenrauschen also nicht:
    – Photonenrauschen ist nicht signalunabhängig (die Standardabweichung ist eine Funktion des Mittelwertes)
    – Die Häufigkeitverteilung des Photonenrauschens ist keine Gaußfunktion
    – Das Photonenrauschen ist nicht additiv.
    Glücklicherweise kann man aber das Photonenrauschen vernachlässigen, wenn der Sensor ein relativ hohes Sättigungsniveau hat. Die Abhilfe bei Photonenrauschen sind also höhere Lichtintensitäten. Wo diese nicht zur Verfügung stehen, wie in der Astronomie, hilft man sich mit höheren Integrationszeiten. Dann nimmt das Thermische Rauschen überhand. Dies ist jedoch ein lineares Phänomen und kann mathematisch leichter gehandhabt bzw. durch Vorkehrungen reduziert werden."

    Weitere Links:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bildrauschen
    http://sprec000.lima-city.de/Digicam7.html


    Grundsätzlich ist das Entrauschen ja nichts anderes, als der Versuch davor aufgetretene Mängel in der Verarbeitungskette zu korrigieren. Dabei kann die Elektronik nicht unterscheiden, woher nun bei einem einzelnen Pixel die Abweichung kommt. Das kann die Folge des Photonenrauschens oder auch eine spontane Veränderung aus dem Bauteil selbst sein. Bei einer Rauschfilterung (um mal die Analogie zur Audiotechnik herzustellen) werden eben die hohen Frequenzen (feine und feinste Details) mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen. Die beste Entrauschung erhält man durch rauscharme Bauteile, eine Leitungsführung die Einkopplungen bzw. Übersprechen verhindert (Banding z. B.), niedrige Arbeitsfrequenzen bzw. geringe Flankensteilheit von digitalen Signalen (ein Bild auslesen, bearbeiten und abspeichern in 60 Sekunden :( ), Abschirmungen gegen Störungen intern und von außen usw., also indem man alles das was im Bild als Rauschen interpretiert wird von vorne herein verhindert. Beim Sensor selbst ist nicht mehr sooo viel zu holen. Das Gesamtpaket der Maßnahmen bringt den Erfolg.


    Solange die Gesetze der Optik dem nicht entgegen stehen, wäre der Weg zum kleineren Sensor mit hoher Auflösung meiner Meinung nach der in die richtige Richtung. In dieser Richtung entwickeln sich ja auch die Technologien. Wenn man die Elektronik auf dem engen Raum gut im Griff hat, dann kann man unterhalb des Beugungslimits sehr gute Ergebnisse erzielen. Wo für den jeweiligen Anwender die Grenzen zu ziehen sind, ist davon abhängig, für welches Spezialgebiet er das System einsetzt. Manchmal helfen nur mehrere Systeme weiter. Will oder kann man sich nur ein System leisten, dann kann man sich aus allen existierenden Möglichkeiten nun den Kompromiss heraussuchen der für die eigenen Bedürfnisse, nämlich maximale Ausgabegröße, beabsichtigtem Einsatzbereich und beabsichtigter Präsentation am besten passt. Eigenschaften wie schneller Autofokus, viele AF-Messfelder, schnelle Bildfolge, Abdichtung, Robustheit, Flexibilität der Ausrüstung usw. haben mit der technischen Bildqualität an sich nichts zu tun und sind Auswahlkriterien für bestimmte Anwendungsfälle. Manche Kriterien lassen sich nicht gleichzeitig mit einem System erfüllen. Beispiel: Maximales Spielen mit geringer Schärfentiefe und Ausgabe im Plakatformat für kurzen Betrachtungsabstand ist nicht vereinbar mit langer Brennweite, großer Lichtstärke und 10 fps für Aufnahmen vom Tor auf der anderen Seite des Fußballfeldes. Der Eine braucht das MF-Digiback und der Andere das Cropsystem mit dem Tele und der schnellen Bildfolge. Für die Erinnerungsfotos von der Inselwanderung im Album auf 10x13 reicht auch die Kompakte.


    Zum Abschluss noch ein bildhafter Vergleich von drei Systemen.


    Kompakte mit Superzoom:
    http://www.dpreview.com/reviews/q209grouplongzoom/page7.asp
    http://www.dpreview.com/review…s/Olympus/oly_sp590uz.asp
    Nur ein Zoom für FT:
    http://www.olympus.de/digitalk…technische_daten_5064.htm
    Nur ein Zoom für KB mit vergleichbarem Bildwinkel und mit gleicher Lichtstärke:
    http://www.sigma-foto.de/cms/f…lang=1&idcat=36&idart=271
    Und nun eines mit vergleichbarem Bildwinkelbereich und gleicher Lichtstärke für Mittelformat:
    ...;)

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  • Moin Wolfgang,
    vielen Dank für die ausführlichen Darlegungen!! :applaus:


    Da steckt jede Menge Information und Logik drin - ich bin begeistert :)


    Der etwas ungünstige Zeilenumbruch im Fließtext lässt sich bestimmt auch noch lösen :o


    Liebe Grüße
    Henrik

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