Fokusjustage Olympus

  • Hallo liebe E-30-Besitzer,


    mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen ihr bezüglich Autofokus mit den Zoomobjektiven am kurzen Ende gemacht habt ! Beispielsweise 14-54 (I) und 50-200.


    Ich meine die Toleranz der Treffsicherheit bei Offenblende (vorne, hinten...) und die entsprechende kamerainterne Fokusjustage.


    Hat da überhaupt schon mal jemand drauf geachtet ?


    Jetzt bin ich mal auf die Antworten gespannt.....


    Liebe Grüße
    Reinhold

  • Hallo Dieter,


    genau so ist es und genau da liegt auch das Problem. Und: Wenn es am kurzen Ende zu nennenswerten +/- Abweichungen kommt, zieht sich das über den ganzen Brennweitenbereich hin. Da hilft es wenig, wenn es zum langen Ende hin dann immer weniger wird.


    Aber ich bin gerade dran, habe einen tollen Tipp bekommen... Möglicherweise kann ich schon bald einen ausführlicheren Bericht abgeben und endlich wirklich richtig zufrieden mit dem ansonsten feinen Gerät sein :)


    Liebe Grüße
    Reinhold

  • Hallo Dieter,


    an sich ist die Fokusjustage ganz simpel: Falls Du beispielsweise mit einem Objektiv einen Front- oder Backfokus feststellst, kannst Du ihn in kleinen Schritten so lange korrigieren, bis es passt. Der so ermittelte Wert wird dann exakt für dieses Objektiv gespeichert.


    Das bedeutet: Die Kamera erkennt das Objektiv mit seinen Daten wie Brennweite etc. sowie der genauen Serien - Nr.
    Wann immer Du dann dieses Objektiv auf die Kamera montierst, gilt der von dir eingegebne Korrekturwert.
    Du musst dich um nichts mehr kümmern, kannst dich ganz der Aufnahme widmen.


    Falls deine Tochter z.B. auch dieses Objektiv besitzt, kann auch für dieses Objektiv ein ganz spezieller Korrekturwert ermittelt und gespeichert werden (falls überhaupt erforderlich) u.s.w.


    Bei Zoomobjektiven kann je ein Wert für das kurze und das lange Ende ermittelt und gespeichert werden.
    Die dazwischen liegenden Brennweiten werden dann entsprechend "vermittelt".


    Zulässige Kombinationen, wie z.B. EC-20 und 50-200, werden ebenfalls als solche separat erkannt und können auf diese Weise justiert und gespeichert werden.


    So weit so gut. Olympus erspart sich so einige Objektivrückläufer mit Front- oder Backfokus. :)


    Interessanter wird es, wenn es zum zweiten Teil deiner Frage geht: Wie ermittelt man die Korrekturwerte ?


    Ich habe bisher den auch von OLYMPUS vorgeschlagenen Fokusdetektor von Traumflieger.de verwendet,
    nachdem ich mit manchen Brennweiten bei rel. offenen Blenden nur Schrott produziert hatte...


    Mit der E-30 scheint der aber "nicht so ideal" zu sein. Es kam bei mir zu massiven Ausreißern nach hinten und vorne, ich wurde fast verrückt. Wohin soll man bei solchen Werten justieren ??


    Zwischenzeitlich habe ich brauchbarere Ergebisse erzielt, in dem ich aus ca. 45 Grad auf eine Scheibe Graubrot fokussiert habe: Neben ein markantes Loch. So konnte ich ganz gut sehen, wohin der AF getroffen hat und entsprechend korrigieren. Das 14-54 betreffend bin ich erst einmal zufrieden. Die Praxis wird zeigen, was diese Justage taugt.


    Aktuell läuft eine Beurteilung meiner Testbilder bei der OLY-Hotline, die ich nach deren Anforderung gemacht habe.


    Der gute Rat eines anderen E-30 Besitzers, den ich als Foto-Vollprofi einstufe, hat mich wieder beruhigt.
    Er hat mir eben von diesem o.g. Detektor abgeraten. Daraufhin ging ich nochmal über die Brotscheibe...


    OLY legt korrigierten Objektiven manchmal ein "Beweisbild" der erfolgreichen Korrektur bei, das von einem sehr ähnlich aufgebauten Fokusdetektor stammt.


    Möglicherweise ist das AF-System der E-30 anders gestaltet, empfindlicher... oder ???


    Wenn ich von Anfang an nicht so unglaublich viele falsch fokussierte Bilder produziert hätte, wäre das insgesamt eine tolle Sache. Je mehr ich mich dann aber damit befasst habe, desto schlechter wurde mir...


    Hoffentlich ist das jetzt nicht viel zu lang ausgefallen. Ich hoffe, der Mod ist mir gnädig gestimmt.....


    Liebe Grüße
    Reinhold

  • Ja, so sehe ich es auch ! In der Bedienungsanleitung steht übrigens, daß die Fokusjustage "normalerweise" nicht erforderlich ist.


    Für mich als User ist allerdings normal, daß ich mit meinem Gerät gute Bilder machen will und wenn die an der E-410 bewährten Objektive an der E-30 eine Justage brauchen, dann nutze ich diese Möglichkeit halt.


    Inzwischen bin ich auf gutem Weg Weg, die Freude am fotgrafieren wiederzufinden :)


    So bald das Thema für mich abgeschlossen ist, werde ich wieder berichten.


    Grüßle
    Reinhold

  • Hallo Dieter,


    das ist ja geil.... Ich habe inzischen einen anderen Detektor bekommen und in ihm genau DEN erkannt, den Olympus in Hamburg verwendet :)


    Und auf DEN konnte ich bis jetzt REPRODUZIERBAR fokussieren !!! Und damit auch erfahren, in welche Richtung ich feinjustieren muß....


    Du ahnst es: Ja, die ersten Bilder sind rattenscharf und ich schlafe inzwischen wieder viel ruhiger :D


    Ganz herzlichen Dank für den Link (und die damit verbundene Suche) !!! Klasse, freut mich riesig. :applaus:
    Ob ich so viel Geld für dieses Teil ausgeben würde, glaube ich allerdings nicht. Aber ich könnte mir eine Eigenbau-Improvisation vorstellen....(psssst...nicht weitersagen...).
    Der Junge hat das Problem völlig richtig und gründlich erkannt !!


    UND: Ich arbeite gerade an einem Verbesserungsvorschlag für die Bedienungsanleitung.


    Ehrlich gesagt, hatte ich mir lange überlegt, ob ich mich mit diesem Problem und in diesem Stadium hier outen soll.... Spätestens JETZT bin ich sicher, daß es richtig war, daß ich es getan habe.


    Liebe Grüße
    Reinhold

  • Hallo zusammen,


    ich möchte die o.g. Thematik noch einmal aufgreifen und meine gesammelten Erfahrungen hier weitergeben.


    Im Teil 1 geht es um die reine AF-Justage (und vorherige Kontrolle), die ja als besonderes Feature von der E-30 und der E-620 momentan geboten werden.


    Im Teil 2 findet ihr eine Erweiterung zu diesem Thema: Hier geht es um die Genauigkeit der kamerainternen AF-Sensoren.


    Liebe Grüße
    Reinhold



    TEIL 1: Autofokus-Feinjustierung der E-30 (auch E-620 und künftige Modelle mit diesem Feature)


    Vorgehensweise AF - Kontrolle und ggf. – Justage


    a) Fokusziel:


    Das Fokusziel muss möglichst kontrastreich sein und darf keine gleichmäßigen Linienstrukturen
    aufweisen.
    Schräg zur Kamera stehende Fokusziele sind generell ungeeignet, weil bei ihnen
    nicht das komplette wirksame AF - Feld der Kamera „greifen“ kann. Siehe hierzu auch
    die angehängte Erweiterung (Teil 2.).
    Sehr praktisch ist ein Fokusdetektor, der leicht selbst gebastelt werden kann (siehe Foto hier unten).
    Die senkrechte Fläche dient als perfektes Fokusziel und auf der schrägen Skala kann
    leicht abgelesen werden, wo genau der Fokus sitzt. Das runde Metallteil im Vordergrund ist eine kleine
    Wasserwaage.
    Der Fokusdetektor muss während der gesamten Prozedur gut und gleichmäßig beleuchtet
    sein.


    b) Kameraaufstellung:


    Die Kamera muss für reproduzierbare Ergebnisse auf einem stabilen Stativ stehen und
    muss sehr genau auf den Fokusdetektor ausgerichtet sein: Die Fokusfläche des Detektors
    muss in jeder Beziehung absolut plan zum Objektiv der Kamera stehen (Sensorfläche).
    Es muss sicher gestellt sein, dass der komplette Kreuzsensor des AF auch tatsächlich auf
    die senkrechte Detektorfläche trifft und nicht teilweise auch auf die schräge Fläche.


    Der Abstand zum Fokusdetektor richtet sich sehr nach den Fotografiergewohnheiten.
    Mit einem Makroobjektiv, das man überwiegend in diesem Bereich einsetzt,
    wird man relativ nah an den Detektor gehen, mit einem Teleobjektiv eher weiter weg
    (z.B. 2-3m bei 200mm Brennweite).
    Um die Lage des Fokus möglichst genau erkennen zu können, ist es wichtig,
    dass bei der gewählten Entfernung und Offenblende eine rel. kleine Tiefenschärfezone
    auf den Kontrollaufnahmen entsteht.


    Die Auslösung erfolgt per Selbst – oder Fernauslöser.


    c) Kameraeinstellungen:


    Bildstabilisator AUS, S-AF und nur der mittlere AF – Punkt aktiviert.
    ISO 200 bei E-30 und E-620, Blende vollständig offen.
    Spiegelvorauslösung (Anti Schock) ca. 3 – 5 Sekunden.


    d) Justageprozedur:


    Zunächst ca. 3-5 Aufnahmen bei unveränderter Justage machen. Vor jeder Aufnahme
    das Objektiv auf Unendlich stellen. Damit erzwingt man einen komplett neuen
    Fokusvorgang. Die SWD - Objektive können auch bei S-AF per Hand auf unendlich
    gestellt werden, bei den anderen Objektiven hält man die Hand oder ein Stück Karton vor
    das Objektiv und bewegt es so in die Unendlichposition.
    Diese Probeaufnahmen zeigen, ob überhaupt eine Justage erforderlich ist und wenn ja,
    in welche Richtung justiert werden muss.
    Im Plusbereich wird der Fokus nach hinten, also von der Kamera weg, verändert.
    Im Minusbereich geht es nach vorne, also mehr zur Kamera hin.


    Die Kontrolle erfolgt am besten über das Kameradisplay, und zwar im Wiedergabemodus
    „Vollständige Anzeige“. Hier kann, wie im normalen Wiedergabemodus, mit dem
    Wählrad vergrößert werden um den Schärfepunkt genau kontrollieren zu können.
    Gleichzeitig wird in diesem Modus u.a. der AF - Korrekturwert angezeigt.
    Bei der Kontrolle von Zoomobjektiven ist das ein sehr entscheidender Vorteil, weil die
    Kamera hier für jede gewählte Zwischenbrennweite den interpolierten
    Korrekturwert anzeigt. Damit wird sofort klar, wohin der WW - Wert zu ändern ist.


    ACHTUNG: Kleine Abweichungen von Aufnahme zu Aufnahme, etwa im Bereich von
    1 bis 2 Einstellwerten der Kamera, sind als völlig normal zu betrachten, sie haben
    Bauart bedingte Ursachen (im Objektiv).


    e) Tipps:


    Man beginnt am besten mit Festbrennweiten, z.B. dem 50mm Makro. Hier gibt es nur
    einen einzigen Korrekturwert und man gewinnt Sicherheit bei der Prozedur.


    Bei Zoomobjektiven wird zu erst das Tele-Ende kontrolliert und ggf. justiert.
    Danach wird das Objektiv auf ca. 1/3 der Gesamtbrennweite gestellt: Beim 50-200 also
    auf ca. 100 mm. Der Justagewert für das WW - Ende wird dann so lange verändert,
    bis das Ergebnis bei 100 mm passt. Auf diese Weise werden die Zoomobjektive nach
    meiner persönlichen Erfahrung am schnellsten und am besten justiert.

    Sehr wichtig: Die ermittelten und eingestellten Werte unbedingt auf Papier notieren, z.B.
    auf der hinteren Seite der Bedienungsanleitung (Für alle Fälle).


    Probeaufnahmen in der Praxis müssen unbedingt folgen und zufrieden stellend
    ausfallen, letztendlich geht es einzig darum, die Kamera praxistauglich zu konfigurieren!

    Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass die meisten Objektive keinerlei Justage benötigen werden. Man sollte sich nicht unnötig verrückt machen, in dem man nach dem Erwerb einer Kamera mit Justagemöglichkeit so bald als möglich alle Objektive durchtestet und nach möglichem Justagebedarf ("Fehlern") sucht.


    Dann aber, wenn über mehrere „normale“ Aufnahmen erkennbar ist, dass der AF evtl.
    nicht genau sitzt, helfen meine Ausführungen hoffentlich, viel unnötige Aufregung zu vermeiden und für das betreffende Objektiv auf Anhieb eine zufrieden stellende Justage-Einstellung zu finden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Grayling ()

  • Teil 2 zu obigem Beitrag: Ergänzende Erweiterung zum Thema AF


    >>> Dieser Teil gilt für ALLE OLY E-Modelle


    Die tatsächlich wirksamen AF - Sensorflächen entsprechen nicht exakt den kleinen AF – Quadraten, die im Kamerasucher zu sehen sind.
    In Wirklichkeit sind sie schmaler und auch länglich, bei eingestellter AF - Empfindlichkeit „normal“ sind sie deutlich länger als diese sichtbaren quadratischen AF – Messfelder.
    Nur bei AF - Empfindlichkeit „klein“ sind sie etwa so lang wie so eine Quadratseite.


    Abgesehen davon, dass diese tatsächlich wirksamen AF – Sensoren in der Kamera durch
    Fertigungstoleranzen auch etwas versetzt zu den sichtbaren AF – Messfeldern im
    Sucher platziert sein können, erklärt diese Tatsache, weshalb Fokustests auf schräg stehende
    Flächen bzw. Muster völlig falsche Ergebnisse erbringen werden (können).


    Bei evtl. in der Höhe falsch montierter AF – Maske in der Kamera werden so verursachte
    Fokusfehler natürlich erheblicher: Der AF trifft dann je nach Montagefehler weiter hinten oder weiter vorne (z.B. einer schrägen Fläche) und gaukelt damit einen Front – oder Backfokus vor…


    Erst die Fokussierung auf eine wirklich senkrecht stehende „Wand“ (Fläche) schließt derartige Fokusfehler aus und ermöglicht damit eine korrekte Justage.


    Eine einfache und sehr interessante Angelegenheit ist es, die genaue Lage der AF – Sensoren
    in der eigenen Kamera einmal zu ermitteln:


    Man fokussiert auf ein schwarzes Linienkreuz und „wandert“ mit dem AF – Punkt der Kamera so lange auf den schwarzen Linien und fokussiert immer wieder,
    bis der AF nicht mehr trifft. Hier endet der Sensor ! Mit etwas Geduld lässt sich so leicht herausfinden, ob ein AF - Sensor wirklich mittig „hinter“ dem kleinen AF – Quadrat
    sitzt oder nicht. Man weiß dann künftig, wohin man zielen muss, wenn es einmal sehr genau
    auf den Punkt ankommt.


    Auf diese Weise kann sowohl die Position von Linearsensoren wie auch Kreuzsensoren
    ermittelt werden. Falls es einen Versatz zu den AF – Feldern im Sucher gibt, wird er
    bei allen AF – Messfeldern identisch sein: Durch die insgesamt etwas versetzt montierte AF – Maske erklärbar.


    Das genannte Linienkreuz kann man schnell selbst am PC mit z.B. Paint erstellen.
    Man wählt ca. 2 mm Linienstärke und die Linien sollten ein paar Zentimeter lang sein.
    Oder man zeichnet sich das Testkreuz auf ein weißes Papier.
    Noch einfacher ist es, wenn man einen Besenstiel nimmt und ihn z.B. an eine helle
    Wand oder vor ein Fenster stellt. Auch damit kann sehr gut festgestellt werden, an welcher Stelle genau der AF – Sensor endet bzw. beginnt !



    Danksagung:


    Abschließend möchte ich mich bei folgenden OLYMPIONIKEN – Freunden sehr herzlich bedanken: Ihr habt mir sehr dabei geholfen, den heutigen Wissensstand zu erreichen !!
    Dieter (Cybermartins), Helmut Högerle (Helmut_F),Herbert Schweinberger (Burt) und Wolfgang Rentzsch (Wolfgang_R)


    Liebe Grüße - und viel Erfolg und Freude mit diesen tollen Kamera`s !!
    Reinhold

    2 Mal editiert, zuletzt von Grayling () aus folgendem Grund: Ergänzung "Alle Modelle"

  • Danke, Reinhold, für diesen interessanten und ausführlich beschriebenen Hinweis. Ich habe zwar mit meiner E-330 keine Probleme, kenne aber die Praxis, einen Testchart in einem Winkel von 45° zur Kameraachse auszurichten, was also falsch ist.


    Jürgen

  • Hallo Reinhold,


    Der Dank gehört vor allem Dir !


    Denn Du hast unermüdlich Erfahrungen zusammengetragen und
    daraus eine astreine Dokumentation erstellt.


    Die es so- nicht mal in den sogenannten Fachbüchern gibt!


    Damit hast Du unserer Gmeinschaft einen großen Dienst erwiesen, meine ich...


    Daher gibt es von mir: :applaus::applaus::applaus::applaus: x10

  • Hallo Jürgen und Herbert,


    es freut mich natürlich, wenn es Euch gefällt. Bezüglich Dank sehe ich das so: Ich habe von diesem Forum schon sehr viel bekommen und sehe es als ganz normal an, daß ich, wenn ich kann, auch etwas zurückgebe.


    Vielleicht hören bzw. lesen wir ja eines Tages, daß es jemanden geholfen hat. Wenn ich mal zurückblicke, wie mühsam es war, das alles herauszufinden... :o Aber es hat sich gelohnt: Ich verstehe jetzt viel besser die Zusammenhänge und ich kann mit den durchgeführten Korrekturen sauber bei Offenblende fotografieren.


    Liebe Grüße
    Reinhold

  • Reinhold, das hast Du prima gemacht!:applaus:
    Ich werde gerne auf diesen Deinen Beitrag verlinken, wenn mir mal wieder jemand mit unerklärlichem Fokusfehler "über den Weg läuft".:)

    Schöne Zeit und immer gut Licht
    Wolfgang_R


    Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht. (Georg IR B.)
    Always Look at the Bright Side of Life ...

  • Hallo Reinhold,


    vielen Dank für die Mühe die Du Dir gemacht hast :applaus::applaus:.
    Kann ich vielleicht auch mal brauchen, da ich mit der E-30 ja liebäugle.

  • @ Dieter: Das ist ja nicht alles auf meinem Mist gewachsen. Es ist vielmehr so, daß mich die Eregbnisse meiner ersten E-30 so sehr enttäuscht hatten, daß ich gezwungen war, mich mit dem Thema zu befassen. Nach dem Umtausch waren die meisten Ergebnisse deutlich besser, das Thema AF bestand aber weiterhin und fast mit jedem Tipp oder Hinweis, dem ich nachging, wurden meine Justagetoleranzen besser.
    Mein Beitrag ist also eine Zusammenfassung von gesammelten Tipps und Informationen, sowie teils leidvoll gemachten eigenen Erfahrungen. Ich konnte in dieser Zeit sehr viel dazu lernen und bin deshalb auch dankbar für diese Erahrung.


    @Wolfgang: Danke, und natürlich kannst Du gerne verlinken!


    @Tanja: Danke auch dir! Teil 2 gilt übrigens für alle Modelle.


    Liebe Grüße
    Reinhold

  • Hallo Reinhold,


    vielen Dank für die beiden sehr ausführlichen und interessanten Beiträge, in denen echt Arbeit steckt.


    Auch wenn ich bisher von AF-Problemen verschont geblieben bin, so war besonders der zweite Teil (habe keine E-30;)) für mich sehr interessant und ich habe Dinge erfahren, die ich bis dato nicht wusste.


    Für den Fall, dass man in seinen Bildern mal Probleme feststellen sollte, hat man hier eine tolle Anleitung, wie man diesen Problemen auf den Grund gehen kann und, falls man die entsprechende Kamera besitzt, sie sogar selbst beseitigen kann.
    Die AF-Justage scheint mir ein wirklich sinnvolles Feature zu sein.


    Danke und liebe Grüße,
    Stefan, der dennoch hofft, auch weiterhin von Fokusproblemen verschont zu bleiben!;)

  • Ich möchte doch noch einmal auf Jürgen`s und Dieter`s Kommentare eingehen: Auch dann, wenn die Fokusmake in der Kamera vollkommen korrekt montiert wurde, ist es zumindest schwierig, gleichmäßige, reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen, wenn man auf schräg stehende Flächen fokussiert.


    Der Grund liegt beim verwendeten AF-Sensor, der ja selbst genau plan zum Kamerasensor liegt. Beim mittleren AF-Feld ist es ein Kreuzsensor, und auch dessen aktive (hier mal die senkrechte) Sensorfläche besteht ja aus vielen Pixeln.
    Beim Fokusvorgang trifft ein Teil dieser Pixel bei der schrägen Fläche also weiter vorne, ein anderer Teil weiter hinten, und die Kamera errechnet aus dem Gesamtergebnis das Signal für das Objektiv, wohin genau es steuern soll. Mit viel Glück entspricht das Ergebnis dann (vielleicht) wirklich der Detektormitte...


    In der allgemeinen Fotopraxis ist die sich so ergebende Toleranz normalerweise vernachlässigbar.
    Wenn es aber um eine Kontrolle oder gar Feinjustierung geht, rate ich auf jeden Fall davon ab, auf eine schräg stehende Fläche zu fokussieren. Nur bei der Senkrechten schaltetet man diese Unsicherheit wirklich aus.
    Richtig fatal wirken sich diese "Fehler" natürlich bei zusätzlich etwas versetzt montierter AF-Maske aus.
    AUCH aus diesem Grund also lieber generell schräge Fokusdetektorflächen vermeiden !!


    Wer misst, misst Mist. Das ist eine alte Erkenntnis in der Messtechnik. Meine Intention liegt einzig darin, den Lesern meiner Erfahrungen zu helfen, möglichst auf Anhieb zu guten, praxistauglichen Ergebnissen zu kommen und so noch mehr Freude an der tollen Ausrüstung zu finden.


    In diesem Sinne: Liebe Grüße !!
    Reinhold

  • Aha, das ist ja wirklich ein gut geschriebener und informativer Beitrag! Ich bin mit meinem lichtstarken Siechma nicht so glücklich und habe es schon mal mit einem schrägen Detektor versucht zu messen. Dabei habe ich einen leichten Frontfokus festgestellt, werde der Sache bei Gelegenheit aber nochmals mit Hilfe Deiner Anleitung nachgehen.
    Vielleicht bin ich aber auch nur
    - zu doof für so`n minimales Schärfefeld und/oder
    - verwöhnt von der Zuiko-Schärfe

  • Grayling,


    das ist ist einfach großartig. Mit der Prozedur und dem angehängten Bild des Werkzeugs konnte ich endlich systematisch die Sache angehen - herzlichen Dank dafür!


    Hintergrund waren Photos von gestern, die mir in der Nachlese endgültig den Kragen platzen ließen; der Unscharf-Ausschuß war einfach zu groß. Und nun, nach ein wenig Basteln mit Bauklötzen der Kinder für das Werkzeug, ist das 50-200 SWD an der E-30 frisch justiert.


    Um zur ursprünglichen Frage noch beizutragen: Eingestellt sind nun Tele plus 3, Weitwinkel plus 4 Zähler. Das 14-54 Mk II hat keine erkennbare Fokus-Differenz.


    Beinahe wäre das noch schief gegangen; man kann die AF-Punkte ja sogar einzeln (!) justieren. Das vermeinte ich zunächst auswählen zu müssen, um für die Testphotos eben das zentrale AF-Element verwenden zu können - das ist natürlich Unsinn. Man bleibt in dem Menü für die AF-Feinjustage bei "alle Sensoren". Und wählt dann beim Erzeugen der Testphotos nur das zentrale Element.


    Nochmal, vielen Dank für die Mühe!

  • Hach, das freut mich jetzt aber, wenn da auch mal ein Echo kommt! Schön, wenn meine Doku hilfreich war.
    Und völlig richtig: Für die Justage wird am besten der mittlere AF-Sensor gewählt, die Gültigkeit aber für alle Sensoren eingestellt.
    Hast Du auch mal Teil zwei getestet? (Lage der Kreuzsensoren zum AF-Punkt im Sucher)


    Grüßle
    Reinhold

  • Hallo Grayling!


    Die Lage der Sensoren habe ich nicht mehr getestet. Die Ergebnisse, die sich inzwischen einstellen, sind für meine Maßstäbe einfach auf den Punkt. Fehlfokussierung habe ich jetzt genaugenommen nur noch dann, wenn aus Komfort-Gründen alle Sensoren "an" sind. Dann mag es passieren, daß die Einstellung auf Bereiche vorgenommen wird, die vor oder hinter dem eigentlichen Motiv liegen; gerade bei Einsatz eines Teles kann das ja schnell passieren. Aber sobald man Hand anlegt, und nur mit einem Sensor arbeitet, ist alles im grünen Bereich.


    Und dafür gebührt Dir nochmals herzlicher Dank!

  • Dank Reinholds Fokusjustage (seine Geduld möchte ich manchmal haben, ich hätt das schon längst an die Wand geklatscht) hat sich mein Makrofrust weitgehenst aufgelöst und tatsächlich gibts nun auch Schärfe, da wo ich sie gerne hätte. Bei mir lag ein starker Frontfokus vor (über 1 cm was im Makrobereich ne Menge ist). Durch das Justagegefummel nach der Anleitung hier und Reinholds Hilfe sitzt der Fokus nun meistens (es sei denn ich verzitter ihn *g*)
    Hier ne kleine Kostprobe
    passiflora.jpg

    Graue Haare sind voll im Trend, wenn nun noch Übergewicht und Falten modern werden, wird das mein Jahr
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