Rückfall ins letzte Jahrtausend

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    Das Angebot ist aber ohne den Manual Adapter, und der kostet einzeln genausoviel wie in Kombination mit einer Kamera - sofern man kein Schnäppchen findet. Wenn du darauf verzichten kannst, sieht das Angebot gut aus. Soll hingegen auch mal manuell belichtet werden (und sei es nur, um die Belichtungszeit regeln zu können), dann würde ich lieber nach einer komplett mit Adapter Ausschau halten. Viel teurer sind die etwa in der Bucht auch nicht.


    Objektivseitig war und bin ich ein Freund der 35mm, leider waren die im OM-System nie so herausragend gut wie etwa die Weitwinkelobjektive. Das 35/2,8 bekommt man recht günstig, es ist nicht schlechter als das 35/2,0, nicht herausragend gut aber sehr ordentlich und deswegen in meinen Augen die Empfehlung. Es sei denn natürlich, man will sich ein 40/2,0 gönnen - das Pancake ist nicht nur klein, sondern zeichnet einen wunderschönen Hintergrund. Kostet dafür leider auch ordentlich, und ist schärfeseitig nicht besonders gut.
    Besser ist das System im WW-Bereich unterhalb deiner 28mm. Das 24/2,8 ist sehr gut, relativ günstig zu bekommen und selbst an Digital noch gut nutzbar. Das 24/2,0 lohnt sich eher weniger, es sei denn, man bekommt es günstig. Das genialste Weitwinkel ist aber das 21/3,5. Nicht wirklich lichtstark, aber eine gute Bildqualität, sehr kompakt und mit Glück recht günstig. Ich habe es gern genutzt, weil man es einfach immer dabei haben konnte - stört ja kaum. ;)
    Der Telebereich ist in meinen Augen unspektakulärer. Dein 135/2,8 ist ja schon ordentlich, ich hatte immer das 135/3,5 mit und war damit sehr zufrieden, auch wenn ich es eher selten verwendete (wie das 21/3,5 war es eher "Ergänzung" der anderen Objektive. Mit dem 85/2,0 bin ich nie warm geworden, befreundete Photographen waren hingegen begeistert. Ich habe lieber auf das 90/2,0 Makro gesetzt, auch weil ich damit zwei fliegen mit einer Klappe schlagen konnte, vor allem aber, weil es mich optisch mehr überzeugte. Heute ist es kaum bezahlbar. Das 180/4,0 habe ich in guter Erinnerung. In der Regel bildete das meinen Abschluss nach oben, selten war noch das 400/6,3 mit dabei, das aber nicht so gut war.
    Im Endeffekt waren also 28/2,8, 40/2,0, 90/2,0 und 180/4,0 meine vier Fäuste für ein Hallelujah, abgerundet durch das 21/3,5 und das 135/3,5 (die zusammen mit dem 40er auch meine "kompakte" Ausrüstung darstellten).
    Bei zwei Veranstaltungen hatte ich übrigens mal die drei Riesen dabei - 180/2,0, 250/2,0 und 350/2,8. Sehr genial, aber ich glaube nicht, dass du dir die nur zum Spaß leisten willst. ;)


    Eine Empfehlung ist auch das 200/5,0, falls du eine Ergänzung nach oben suchst. Gut, günstig, kompakt und nicht schlechter als das 200/4,0. :)

  • Die Kamera sieht auf den Fotos recht gut aus und der Preis ist nicht schlecht - auch wenn er inklusive Versand nach Österreich sicherlich höher wäre. Aber: Wenn ich ehrlich bin, dann hätte ich schon gerne einen manuellen Modus. Den Adapter separat kaufen zu müssen, das ist mir irgendwie zu mühsam. Zumal es sich auch gar nicht auszahlen würde. Den Blitz, der dabei ist, brauche ich eigentlich auch nicht wirklich. Diesen würde ich aber mitbezahlen. Ich könnte den Blitz zwar weiterverkaufen, das wäre mir dann auch wieder zu aufwendig. Insofern muss ich bei dem Angebot leider passen, auch wenn es mich anfangs durchaus interessiert hatte.


    Eigentlich ist die Olympus OM-10 aber auch gar nicht unbedingt meine erste Wahl. Da wäre mir bei den zweistelligen Modellen eine Olympus OM-20 schon lieber.


    Danke übrigens für die Tipps bzgl. den Optiken! Ich bin mit meinen drei eigentlich eh auch ziemlich zufrieden, ich habe sie aber bisher halt noch nie auf einer Kleinbildkamera ausprobiert.


    Mein Zuiko Auto-S 50mm 1:1.8 zumindest bleibt auf jeden Fall. Es macht adaptiert mindestens genauso Sinn wie an einer Kleinbildkamera. Eine gute Porträtbrennweite ist meiner Ansicht nach nämlich genauso fein wie ein lichtstarkes Normalobjektiv. Diese doppelte Nutzbarkeit ist also auf jeden Fall ein schlagkräftiges Argument, zumal diese Brennweite am 2er-Crop einen Bildwinkel ergibt, den ich sehr gerne verwende und das nicht nur für Porträts. Ein Zuiko Auto-S 50mm 1:1.4 wäre zwar nicht uninteressant, das muss ich schon zugeben, eine neuere Version kostet teilweise aber das Fünffache von dem, was mein Zuiko Auto-S 50mm 1:1.8 gekostet hat. Diesen enormen Aufpreis ist mir die eine halbe Blende dann aber doch nicht wert. Das Pancake scheint zwar auch nicht schlecht zu sein, aber es ist eigentlich auch nur ungefähr einen halben Zentimeter kürzer als das Zuiko Auto-S 50mm 1:1.8 - von der Brennweite und der Lichtstärke her ist es zwar recht ähnlich, gleichzeitig ist es aber auch um einiges teurer. Insofern sehe ich da auch keinen Grund für einen Umstieg und so bleibe ich bei meinem Zuiko Auto-S 50mm 1:1.8, das mir optisch übrigens sowieso sehr gut gefällt und mit welchem ich somit ohnehin sehr zufrieden bin.


    Mein Zuiko MC Auto-W 28mm 1:2.8 würde ich eigentlich auch nicht unbedingt hergeben wollen. Ich mag die Brennweite sehr, wenn ich ehrlich bin, und finde sie sehr universell einsetzbar. Adaptiert macht sie für mich zwar weniger Sinn, das wäre bei 24mm aber genauso der Fall. Ich gebe zu, dass 24mm ja eigentlich auch nicht schlecht wären. Das Zuiko Auto-W 24mm 1:2.8 ist sicherlich auch ein sehr feines Objektiv und würde, glaube ich, von der Brennweite her eigentlich besser zu meinem Zuiko Auto-S 50mm 1:1.8 passen, aber es kostet halt doch das Dreifache von dem, was mein Zuiko MC Auto-W 28mm 1:2.8 gekostet hat. Dafür ist der Bildwinkel bei 24mm aber nicht so viel weiter als bei 28mm. Der nicht so große Unterschied vom Bildwinkel her ist mir den recht hohen Preisunterschied jedenfalls nicht wert. So schlecht passt das Zuiko MC Auto-W 28mm 1:2.8 schließlich auch nicht zu meinem Zuiko Auto-S 50mm 1:1.8! Ich muss aber auch nochmals erwähnen, dass 28mm wirklich auch eine Brennweite ist, die ich sehr mag - wahrscheinlich gerade auch deshalb, weil sie nicht so extrem weitwinkelig ist. Als Ergänzung zu den 28mm sehe ich die 24mm übrigens auch nicht, da mir die zwei Brennweiten zu nah beieinander liegen. Insofern bleibe ich bei meinem Zuiko MC Auto-W 28mm 1:2.8 - vielleicht sollte ich an dieser Stelle aber auch erwähnen, dass mir dieses Objektiv optisch auch sehr gut gefällt und ich damit somit auch sehr zufrieden bin. Das Zuiko Auto-W 21mm 1:3.5 und besonders das Zuiko Auto-W 18mm 1:3.5 wären übrigens eine nette Ergänzung zu meinem Zuiko MC Auto-W 28mm 1:2.8 - es sind mir aber beide Objektive doch viel zu teuer, dafür dass die analoge Fotografie nur für den Anfang zumindest für mich nur eine Spielerei sein soll. Man muss halt in diesem Zusammenhang bedenken, dass beide Objektive adaptiert für mich auch nicht sehr sinnvoll wären. Kennt jemand das Tokina RMC 17mm 1:3.5? Dieses gäbe es auch mit OM-Bajonett und wäre preislich auch leistbar - bei Offenblende ist es zwar noch nicht so toll, aber abgeblendet scheint es echt gut zu sein. Bei 17mm braucht man die Offenblende ja eigentlich sowieso nicht, also wäre das doch eine interessante Möglichkeit, meinen manuellen Objektivpark nach unten hin abzurunden - oder? Notfalls reichen mir die 28mm von meinem Zuiko MC Auto-W 28mm 1:2.8 aber auch aus.


    Mit dem Zuiko MC Auto-T 135mm 1:2.8 bin ich soweit eigentlich auch recht zufrieden, zumal es an einer Kleinbildkamera ein feines Porträtobjektiv ist und gleichzeitig adaptiert aber wiederum als als lichtstarkes Tele auch wunderbar einsetzbar ist. Optisch gefällt es mir auch sehr gut. Gleichzeitig ist es aber doch recht groß und schwer, wenn ich es mit meinen anderen beiden manuellen Objektiven vergleiche - darum überlege ich, ob ich es nicht gegen ein Zuiko Auto-T 100mm 1:2.8 eintauschen solle, welches zwar etwas teurer wäre, dafür aber gleichzeitig auch kleiner und leichter. Auch von der Brennweite her würde es besser zu meinen bereits vorhanden Objektiven passen, finde ich. Mir wären auch die 100mm lieber als die 135mm, wenn ich ehrlich bin. Denn: 100mm an Kleinbild ergeben ja denselben Bildwinkel wie die 50mm am 2er-Crop, die mir so gut gefallen. Außerdem hat das Zuiko Auto-T 100mm 1:2.8 eine kürzere Naheinstellgrenze, wodurch es in Kombination mit der kürzeren Brennweite in Innenräumen sicherlich besser nutzbar ist. Von der optischen Leistung her hat das Zuiko Auto-T 100mm 1:2.8 sowieso einen guten Ruf. Was meint ihr, wäre das Objektiv den geringen Aufpreis wert? Das Zuiko Auto-T 85mm 1:2 wäre zwar auch eine Option, zumal es sicherlich auch eine feine Linse ist und von der Brennweite her eigentlich auch besser zu meinen vorhanden Objektiven passen würde, 100mm würden mir von der Brennweite her aber eigentlich trotzdem besser zusagen. Auch kostet das Zuiko Auto-T 100mm 1:2.8 um die Hälfte weniger, also könnte ich auf die eine Blende weniger verzichten. Das Zuiko Auto-Macro 90mm 1:2 ist sicherlich auch ein Sahnestück, mir aber leider viel zu teuer.


    Ein richtiges Tele brauche ich, so meine ich, nicht. Mir ist ja bereits das Zuiko MC Auto-T 135mm 1:2.8 zu groß und schwer. Objektive mit längeren Brennweiten sind noch größer und noch schwerer. 100mm sind zwar nicht viel, sollten aber eigentlich in den meisten Fällen ausreichen, denke ich.


    Das Zuiko Auto-W 35mm 1:2.8 würde mich übrigens interessieren, muss ich schon sagen. Ich glaube aber, dass ich darauf verzichten werde, da der Sprung zwischen 28mm und 50mm eh auch schon nicht so groß ist. Die Vernunft sagt mir, dass ich das Geld lieber in ein Tokina RMC 17mm 1:3.5 oder in ein Zuiko Auto-T 100mm 1:2.8 investieren sollte. Irgendwelche Einwände? :)

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    Die drei Objektive, die du hast, sind wie bereits erwähnt auch am analogen Kleinbild gut. Besser sogar als an FT oder digitalem KB, denn Film reagiert wesentlich gutmütiger auf flache Einfallswinkel. Ganz zu schweigen davon, dass man keine 100%-Ansicht hat ;)
    Insofern sind sie ein guter Ausgangspunkt, und auch die Abstimmung passt in meinen Augen. Ich fand etwa den Unterschied bei 24/50 zu groß, 28/50 mit einer Ergänzung nach unten ist für mich stimmiger. Andererseits habe ich auch immer die 50er vermieden und stattdessen, wie beschrieben, auf 35er oder 40er gesetzt. Wie dem auch sei.
    Wenn dir 135 mm eh zu lang sind und du zudem Gewicht und Größe sparen willst ist das 100/2,8 eine sehr gute Wahl. Ich selbst habe es nur Testweise benutzt, denn mit 90/2 und 135/3,5 war der Bereich bei mir gut abgedeckt, aber befreundete Photographen haben es gern gerade im Portraitbereich genutzt. Qualitativ wirst du kaum einen Unterschied zu deinem 135er sehen. Einzige Alternative wäre das 135/3,5, das kleiner und leichter ist als dein 2,8er. Aber wenn die Brennweite nicht passt, passt sie eben nicht. :)


    Das 200/5 ist übrigens kaum größer oder schwerer als dein 135/2,8, weil du ja die langen Brennweiten wegen Größe und Gewicht ausgeschlossen hast. Erst mit dem 200/4 und dann richtig mit dem 180/2,8 etc. wird es in dem Bereich deutlich schwerer.


    Das Tokina habe ich an Olympus nie genutzt, kenne es aber von Nikon, analog sind die Ergebnisse ja einfach übertragbar. Ich finde es, gerade in Anbetracht des Preises, durchaus überzeugend. Man muss auf f/8-11 abblenden, wenn man gute Ergebnisse über das ganze Feld erzielen will und man wird nie die Leistungen eines Olympus 18/3,5 und schon gar nicht jene des Zeiss 18/3,5 erreichen, zahlt dafür aber (wie du schon gesagt hast) auch nur einen Bruchteil des Preises. Angenehm kompakt, Leistung ist ordentlich und den Bildwinkel setzt man offen wohl in der Regel seltener ein - passt also. Wenn da nicht das Tamron 17/3,5 wäre. Ich war lange vom Tokina überzeugt, als ich beide mal testen konnte war der Wechsel aber beschlossen. Das Tamron ist noch etwas kleiner und in der Regel doch etwas teurer, verzeichnet aber weniger und löst besser auf. Die Vignettierung ist geringer und das Gegenlichtverhalten besser. Der einzige Nachteil ist, dass man für den Filtereinsatz zwingend die Streulichtblende braucht (weil dort das Gewinde drin sitzt) - und die oft leider nicht dabei ist. Das Tokina hat ein integriertes Gewinde. Ich weiß nicht, wie es mit den Verfügbarkeiten für die Anschlüsse aussieht, OM war damals insgesamt schwerer zu bekommen und dürfte es heute auch sein. Das Tamron hat einen Adaptall-Anschluss, der Markt wird demnach wohl größer sein.
    Wenn du es nur gelegentlich nutzen willst und es dir auf den Preis ankommt, dann ist das Tokina auf jeden Fall eine Empfehlung. Bei einem günstigen Preis oder bei häufigerer Nutzung würde ich aber jederzeit wieder zum Tamron greifen - sofern es kein Olympus werden soll... ;)

  • Die Linse von Tamron scheint eine gute Alternative zu sein, danke für den Tipp! Diese Optik scheint nur nicht so oft angeboten zu werden, kann das sein? Das Objektiv von Tokina gibt es mit OM-Bajonett anscheinend aber auch nicht so oft, habe ich das Gefühl.


    Ich glaube aber gerne, dass die OM-Objektive an einer OM-Kamera eine bessere Leistung bringen als adapiert an einer digitalen - das ist auch ein Grund, wieso ich meine vorhandenen Linsen auch unbedingt an einer OM-Kamera ausprobieren will. Ich bin halt schon sehr gespannt auf den Unterschied!


    Gegen 135mm habe ich übrigens nichts und finde die Brennweite im Allgemeinen auch gar nicht zu lang. Es ist nur so, dass 100mm halt eine Brennweite ist, die ich sehr mag. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es an dem tollen Zuiko Auto-S 50mm 1:1.8 (adaptiert am 2er-Crop) und dem genialen Zuiko Digital ED 50mm 1:2 Macro liegt, dass mir diese Brennweite so zusagt. Ich kann mir aber - unabhängig von meiner Vorliebe für die etwas kürzere Brennweite - gut vorstellen, dass man mit einer kürzeren Naheinstellgrenze flexibler ist. Mit anderen Worten: Auch wenn mir die 135mm lieber wären, könnte ich dank der kürzeren Naheinstellgrenze gut mit einem etwas weiteren Bildwinkel leben. Ein Schritt nach vorne, das geht immer. Ein Schritt zurück geht oftmals aber nicht mehr. Ein halber Meter ist ein halber Meter und somit nicht zu verachten, finde ich.


    So groß und schwer ist das Zuiko MC Auto-T 135mm 1:2.8 ja eigentlich auch gar nicht. Wenn es aber eine kleinere und leichtere Alternative gibt, die von der Brennweite her ähnlich sowie von der Lichtstärke her gleich ist, dann kommt einem ein Umstieg leider automatisch in den Sinn. Vor allem, wenn das kleinere und leichtere Objektiv von der optischen Leistung her einen guten Ruf hat und ein Umstieg auch nicht mit allzu hohen Kosten verbunden wäre


    Ach ja, endlich habe ich mir eine Streulichtblende für mein Zuiko MC Auto-W 28mm 1:2.8 bestellt. Damit hatte ich es bisher nicht so eilig, da ich diese Linse bisher noch nicht oft verwendet habe. Am 2er-Crop macht sie für mich halt nicht so viel Sinn. Da ich sie aber an einer OM-Kamera sicherlich öfter verwenden werde, wollte ich den Kauf einer Streulichtblende nicht mehr aufschieben. Ich weiß zwar nicht, wie empfindlich für Streulicht die OM-Objektive sind, aber sicher ist sicher - vor allem bei so einem weiten Bildwinkel. Oder?

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    Ich kenne die heutige Marktsituation nicht, aber bei den extremen Bildwinkeln waren die Stückzahlen damals bereits recht gering - kein Wunder, wenn es heute davon wenig auf den Gebrauchtmärkten gibt. Ich würde, neben den üblichen Quellen, vor allem aber mal die Photohändler mit größeren Gebrauchtschränken abklappern, je nachdem wo du wohnst. Dort habe ich schon manchen Schatz gefunden, der sonst kaum zu bekommen war (oder auf den Auktionsplattformen zu völlig horrenden Preisen weggegangen ist).


    Den Vergleich zwischen FT- und KB-Brennweiten würde ich übrigens nicht zu genau nehmen, immerhin hat man doch auffällig unterschiedliche Seitenformate. Ein 100er an KB ist im Vergleich zum 50er an FT sichtbar weniger hoch, dafür aber breiter. Relevant ist es aber letztlich eh nur bei der direkten Gegenüberstellung, und zumindest bist du mit dem 100er "näher dran" an deinem 50er an FT als mit dem 135er. Und gut und kompakt ist es ja auch noch. :) Meine Erwähnung des 135/3,5 liegt nur daran, dass das Objektiv optisch voll überzeugt (es ist besser als das 135/2,8) und eben auch kleiner und kompakter ist. Eine günstige Alternative eben, wenn die Brennweite und der Arbeitsabstand passt. Wobei der Nahbereich keine große Stärke des 100ers gewesen sein soll, selbst ausprobiert habe ich es nur im Vergleich zum 90er, und da konnte es nur verlieren. Für mich persönlich kommt übrigens weder vor- noch zurück in Frage, weil es mir meist auf die Perspektive ankommt. Aber das ist ein anderes Thema und hier kaum relevant.


    Streulichtblende ist damals so nützlich wie heute und man profitiert fast immer davon, besonders bei den non-MC-Objektiven. Schlechter wird das Bild hingegen nie, insofern dürfte die Wahl klar sein. Beim 100er sollltest du auch darauf achten, eine MC-Version zu bekommen. Deine Kontraste werden es dir danken. ;)

  • Ich habe zum Beispiel das Zuiko MC Auto-T 135mm 1:2.8 gebraucht beim Fachhändler gekauft und schaue auch regelmäßig nach, was es dort für gebrauchtes Zeug im Angebot gibt. Nur findet man dort halt von Olympus bzw. allgemein fürs OM-System nicht wirklich so viel. Da gibt es von anderen Herstellern bzw. für andere Systeme deutlich mehr. Danke aber trotzdem für den Tipp! :)


    Das mit der Perspektive ist natürlich ein guter Einwand. Wenn Perspektive und Bildauschnitt bei 135mm und anderthalb Meter Abstand zum Motiv genau das ist, was man haben möchte - und ich weiß, dass die Perspektive mit der Brennweite eigentlich nichts zu tun hat, aber man geht ja je nach Bildwinkel näher an das Motiv heran oder weiter davon weg, wenn man mit unterschiedlichen Brennweiten denselben Bildausschnitt haben will - dann ist es natürlich keine Option ein anderes Objektiv zu nehmen, mit dem man den Abstand verkürzen kann und das auch nicht, wenn der Bildauschnitt (wegen anderer Brennweite) derselbe bleiben würde. Weil die Perspektive ändert sich dann ja (und das unabhängig von der Brennweite). Eigentlich eh klar! Aber man kann es auch von der anderen Seite betrachten: Hat man bei 100mm und einem Meter Abstand schon den Bildausschnitt und die Perspektive, die man haben will, dann ist es genauso blöd, wenn man mit einem anderen Objektiv einen halben Meter zurück muss, um auf denselben Bildauschnitt zu kommen, denn das ändert ja genauso die Perspektive. Ich meinte also: In zweiterem Fall ist es natürlich praktisch, die kürzere Brennweite zu haben, mit der man näher an das Motiv kann - denn da ergibt es ja genau die Perspektive, die man im zweiten Fall ja gerne haben möchte. Und dass man dann näher am Motiv ist, das ist in kleinen Räumen halt gar nicht so unpraktisch. Manchmal kann man nicht mehr zurück und manchmal kann man das Motiv auch nicht weiter nach hinten positionieren. Da ist die kürzere Naheinstellgrenze eben praktisch - natürlich nur in dem zweiten Fall, wo man damit sowieso die Perspektive erreichen kann, die man haben will. Außerdem ist das Fotografieren bei Porträts viel persönlicher, wenn man näher zum Motiv steht. Ich stehe dem also nicht so kritisch gegenüber!


    Sollte ich mir wirklich ein Zuiko Auto-T 100mm 1:2.8 kaufen, dann würde ich mein Zuiko MC Auto-T 135mm 1:2.8 sowieso nicht gleich verkaufen, sondern erst einmal die beiden Objektive ein wenig vergleichen und schauen, welches mir besser gefällt - und das nicht nur von der optischen Leistung her. Ich bin jedenfalls gespannt. Ich glaube zwar gleichzeitig, dass das Zuiko Auto-T 100mm 1:2.8 eher meinen Vorstellungen eines Porträtobjektivs entsprechen wird. Ich kann mich aber auch irren - who knows?


    Ich achte übrigens beim Kauf von manuellen Objektiven eh auch immer auf die Mehrschichtvergütung - ich hatte zwar noch nie den Vergleich zwischen Optiken, die mehrfach vergütet sind, und welchen, die es nicht sind, aber ich kann mir vorstellen, dass so eine Mehrschichtvergütung schon Sinn macht und nicht bloß eine Art Gimmik ist. :)

    • Offizieller Beitrag

    Das OM-System lag, was die Verbreitung angeht, hinter den großen Systemen zurück. Canon FD, Nikon F und Minolta waren weiterverbreitet, Pentax nicht zuletzt auch durch die Kooperationen mit anderen Herstellern ebenfalls. Hinzu kommt, dass OM mit 15 effektiven Jahren die kürzeste Laufzeit hatte. Minolta MF kam auf 17 Jahre, mit SR sogar 25 Jahre, Canon FD auf 19 Jahre und bei Nikon und Pentax gab es den fließenden Übergang zum AF-Bajonett. Da ist es klar, dass die Wahrscheinlichkeit ein Fremdherstellerobjektiv mit OM-Anschluss zu finden recht gering ausfällt. Bedenkt man weiter, dass viele Zuikos gute bis sehr gute Leistungen selbst am digitalen Kleinbildvollformat bringen und sie, im Gegensatz zu Canon FD und Minolta SR/MC/MD, an Canon EOS adaptierbar sind (welches nicht nur das weitverbreitetste digitale System ist, sondern gerade im KB-Bereich deutlich die Nase vorn hat), so wird auch die in meinen Augen oft überhöhte Preislage der lichtstärkeren Objektive erklärbar. Nikon und in schwächerem Maße Pentax haben das "Problem", dass man die alten Objektive eben auch an heutigen Kameras verwenden kann. Günstig und mit großem Angebot sind damit nur Canon und Minolta, und auch das ändert sich, eben weil die Objektive nun mit µFT, NEX und Co an moderne Kameras adaptiert werden können. Ein großes Angebot an qualitativ guten Objektiven/Kameras und günstigen Preisen findet man eigentlich nicht mehr. Aber immerhin hat sich die Preislage bei OM inzwischen wieder entspannt, vor einigen Jahren waren fast alle Weitwinkel unerschwinglich teuer.


    Genau wegen der Seltenheit solltest du durchaus einen genaueren Blick auf das Adaptall-System von Tamron werfen. Da sind einige interessante Perlen dabei, etwa das 90/2,5, und eben das 17/3,5, und da der Anschluss egal ist kann man auch ohne Probleme bei jenen zugreifen, die für Minolta, Pentax und Co angeboten werden. Ein OM-Adaptall-Adapter dazu und fertig ist das neue Objektiv. :)


    Was die Perspektive angeht sehe ich das heute, da die kleinen Analogformate nur noch Spaß sind, deutlich entspannter. Wenn ich zwingend eine bestimmte Bildidee umsetzen will, dann ist es für mich relevant, dann wird es aber entweder digital oder im analogen Großformat gemacht. Und in beiden Fällen eben, sofern die genau passende Brennweite nicht dabei ist, nach dem klassischen Prinzip mit einer kürzeren Brennweite und nachträglichem Beschnitt. Wenn ich aber mit dem analogen Kleinbild photographiere, dann nur aus Freude an der Mechanik (weswegen meine Lieblingskamera eine FM2 ist) und dem Charme eines klassischen Diaabends oder dem spielen in der Dunkelkammer. Und dann ist die Perspektive in der Regel nicht so wichtig, als dass es nicht mit etwas Bewegung noch funktioniert. :) Für den Zweck habe ich drei Objektive, die klein, leicht und optisch gut sind und genau dem entsprechen, was auch dein Ziel ist: 28/50/100. Nur ein UWW fehlt noch... ;)


    Was die Vergütung angeht ist es eben so eine Sache. Im besten Fall siehst du keinen Nachteil ohne (Mehrschicht-)Vergütung, in vielen Fällen ist der Unterschied vorhanden, aber nicht relevant. Nicht selten habe ich früher (heute gibt es ja keine unvergüteten Objektive im Photobereich mehr) deswegen gehört, dass dies nur zu Werbezwecken gemacht wird und teurer Unsinn ist. Wenn man allerdings mal den direkten Vergleich in Situationen gesehen hat, die zwar extremer sind, aber eben nicht untypisch (und dafür reicht schon ein Sonnenaufgang), dann sieht man den Unterschied sehr deutlich. Im Endeffekt ist es ähnlich wie bei der Streulichtblende.

  • Die (Gummi-)Streulichtblende für das Zuiko MC Auto-W 28mm 1:2.8 hat inklusive Versand so um die 10 Euro gekostet, war also nicht übermäßig teuer. Da eine Streulichtblende ja auch als Objektivschutz dient, was meiner Ansicht nach einen deutlichen Mehrwert darstellt, reicht mir das schon, wenn sie zumindest hie und da ein wenig die Bildqualität positiv beeinflusst. Ich erwarte mir da natürlich keine Wunder.


    Ich bin auch bereit, für ein Glas etwas mehr Geld auszugeben, um ein Exemplar mit Mehrschichtvergütung zu bekommen. Da reicht es mir auch, wenn dadurch die Bildqualität zumindest nur hie und da positiv beeinflusst wird, denn auch da erwarte ich mir keine Wunder. Objektive mit Mehrschichtvergütung haben nämlich auch einen Mehrwert: Sie sind weniger alt als die Exemplare ohne eine solche, sollten also - natürlich nur theoretisch - in einem neuwertigeren Zustand sein.

  • Das ging aber schnell: Meine Streulichtblende für das Zuiko MC Auto-W 28mm 1:2.8 ist heute angekommen! :)

  • Hallo Henrik.
    kannst du mir einen Tipp geben, wo du den Adapter OM FT ersteigert hast.
    Dein Namensvetter (Henrik)
    Grüsse aus Rheingau

Unserer Olympus-Fachhändler

Foto Baur