IR-Lichtschranke usw. für Fotos von fliegenden Insekten

  • Nach den Bildern im Showroom/Insektenmakros
    http://forum.olympioniken.de/showthread.php?t=1007&page=4
    ist hier nun die kleine Dokumentation zur Ausrüstung zum fotografieren
    von allerlei Insekten im Flug.


    Der vor das Objektiv zu setzende Zentralverschluß ist so modifiziert,
    dass er 4 Millisekunden nach Auslösen der Lichtschranke oder Lichttaster offen ist
    und die Blitze mittels seinem X-Kontakt auslöst. Das sind zwei alte mit SCA305A
    zusammengekoppelte Metz 36CT3 Blitze. Der Kameraverschluß muß vorher schon offen
    sein und wird solange mit B offen gehalten bis die Aufnahme im Kasten ist.
    Das muß man noch manuell machen. Wenn ein Insekt in der Nähe der Lichtschranke
    auftaucht und eine Aufnahmemöglichkeit abzusehen ist, öffne ich den Verschluß
    mittels Kabelfernauslöser uns stelle ihn fest.
    Weil der Zentralverschluß eine Synchronzeit von min. 1/500 Sek. hat,
    kann man die Hintergrundhelligkeit in weiten Bereichen noch steuern.
    Allerdings sieht man dann auch evtl. bei längeren Zeiten verwischte Objekte.
    Das kann aber auch seinen Reiz haben. Ich habe meistens 1/500 benutzt.
    Die alten Metz-Blitze 36CT3 haben in W(inder)-Stellung 1/20000 Sek. = 50 µs Leuchtdauer.
    Vollautomatische Kamerauslösung (ohne vorgesetzten Zentralverschluß) ist auch möglich.
    Das geht wegen der Auslöseverzögerung aber nur bei ganz langsamen Objekten.
    Bei der geringen Schärfentiefe im Nahbereich und der hohen Fluggeschwindigkeit
    mancher Insekten sind die Ergebnisse immer noch Glücksache.
    Zum Glück kostet es ja jetzt kein Filmmaterial mehr.


    Die ganze Anlage ist teilweise schon etwas älter (angefangen 1989) aber sie funktioniert
    noch immer sehr gut und wurde nach und nach erweitert und verändert. Die Technik ist
    bewußt einfach und in CMOS-Logik gehalten, damit man gegebenenfalls leicht reparieren kann.
    Elektronik-Bewanderte sollten mit den Schaltbildern zurecht kommen.
    Inzwischen gibt es natürlich "modernere" Bauelemente die ich jetzt verwenden würde,
    das ändert aber nichts an der Funktionweise.


    Das Testbild mit dem Wassertropfen zeigt die Reaktionszeit der inzwischen
    an die E-3 angepassten IR-Lichtschrankenkurzzeitblitzanlage.
    Die Auslöseverögerung der Lichtschranke bis sie die Verschlußsteuerung
    triggert ist maximal 100µs, als im Vergleich zum Verschlußablauf vernachlässigbar.
    Abstand Blitzreflektor - Tropfen ca. 19 cm.
    Blitzleuchtzeit in Stellung W ca. 1/20000 Sekunde (50 µs).
    Kamera auf B und mittels Kabelauslöser ausgelöst und festgestellt.
    Der Strahl der LS geht genau in der Mitte waagerecht durchs Bild.
    Für den Maßstab: Bildbreite ist 70 mm.



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    Ein paar Kopien von Dias aus der Analogzeit habe ich auch noch angehängt.


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    Bild drei hier zeigt eine ältere Version mit der E-400. Prinzipiell geht das mit jeder Kamera.
    Die Digitalkameras haben nur einen gravierenden Nachteil für diese Art von Aufnahmen:
    Man kann den Verschluß nicht für unbegrenzte Zeit offen halten. Das war mit Analog-SLR's einfacher
    und funktionierte auch ohne Batterie. Über Nacht mit offenem Verschluß stehen lassen und auf den
    Durchflug von einem Nachtfalter warten geht mit den Digi's nicht.
    Um die nach der Aufnahme ablaufende Rauschminderung nicht ins Uferlose laufen zu lassen ist
    leider manueller Eingriff notwendig.


    Vielleicht habe ich hiermit jetzt Anregungen für eigene Aktivitäten dieser Art gegeben.
    Es würde mich freuen, wenn ich mich mit dem einen oder anderen User austauschen könnte.

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  • Hallo Wolfgang,



    :eek:.........nach dem sich die starre (vor Ehrfurcht) bei mir wieder gelöst hat, kann ich nur vor Bewunderung den Hut ziehen.:applaus: Spitzenklasse ohne jeden Zweifel, genauso wie Deine Ergebnisse die Du damit erzielst. Beides kann ich nur ehrlich bewundern!


    Ich werde es jedoch trotzdem nicht ausprobieren (selbst wenn ich die Schaltpläne lesen oder sogar verstehen könnte), da ich befürchte, dass bei mir die Kamera explodiert und das zu fotographierende Insekt sich halb tot lacht.


  • Danke.:)
    Elektronik ist mein Beruf, deshalb ist das für mich halt kein Problem. Man kann das auch mit frei käuflichem Equipment machen, dann kostet das allerdings auch mehr. Nur der Zentralverschluß vor dem Objektiv ist eine etwas geheimnisvollere Sache.;)
    Auch andere machen solche Aufnahmen, z. B. dieser hier:
    http://www.insektenflug.de/


    Viele Grüße
    Wolfgang

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    Wolfgang_R


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Foto Baur