Nokton 25 mm / f 0,95

  • Ist mir bekannt.:) Jetzt messe mal die Belichtungszeiten bei Blende 8 bis 0,95 nach und gucke, ob die Verhältnisse stimmen. Dann diskutieren wir darüber weiter.

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    Wolfgang_R


    Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht. (Georg IR B.)
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  • Ist mir bekannt.:) Jetzt messe mal die Belichtungszeiten bei Blende 8 bis 0,95 nach und gucke, ob die Verhältnisse stimmen. Dann diskutieren wir darüber weiter.


    Ich selber kann es mangels Objektiv nicht nachmessen. Aber könnte sich ein Hersteller eine solch offensichtliche (weil nachmeßbare) Mogelei wirklich leisten?


    Du hast aber vor allem durch Deine Wortwahl impliziert, eine Öffnung < 1 könne nicht sein, weil das "Licht dazuzaubern" bedeuten würde. DAS wollte ich nicht unkommentiert lassen.


    Kai-Uwe

  • Es ist ja keine Mogelei. Es ist ein rein geometrischer Zahlenwert, sonst nichts. Blendenwert = Brennweite/Eintrittspupille. Weder die Freistellung noch das tatsächlich am Sensor ankommende Licht entsprechen den 0,95. Selbst exakt in der optischen Achse kann das nicht sein, weil die Transmission niemals 100% betragen kann. Die Lichtstärkenangabe ist für die Belichtung relativ nutzlos, wenn in der optischen Achse die Helligkeit einer f/0,95-Optik minus Transmissionsverlust erzielt wird, während der Helligkeitsabfall zum Rand hin allein wegen dem unumgänglichen cos^4-Gesetz mehrere Blendenstufen beträgt. Selbst bei dem D Summilux 25/1,4 für FT ist es schon 1,2 EV, d. h. am Bildrand ist die tatsächliche Lichtmenge schon auf weniger als f/2,0 entsprechende Werte abgefallen.
    Im Bildzentrum kommt es beim Nokton am Ende auf ungefähr f/1,1 heraus. Spätestens unter f/1,4 ist der Zusammenhang zwischen Öffnungsverhältnis und sich daraus tatsächlich ergebender Belichtungszeit nicht mehr weiter so im Verhältnis fortlaufend wie von f/8 bis f/2 beispielsweise. Das sollten die Belichtungszeiten im Vergleich mit kleineren Blendenöffnungen auch bestätigen. Selbst mit einem theoretisch möglichen f/0,5-Objektiv ist unter dem Strich nicht mit "Verstärkung" zu rechnen.

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    5 Mal editiert, zuletzt von wolfgang_r ()

    • Offizieller Beitrag

    Wobei das Thema Transmission für die normale Photographie reichlich egal ist und die Angabe der Lichtstärke eher einen qualitativen Charakter hat. Ob es letztlich tatsächlich auf eine Belichtungszeit und Schärfentiefe von f/0,95, f/1,1 oder f/1,2 hinaus läuft ist insofern egal, denn die Abstände werden zwar mit steigender Blendenzahl kleiner, generelle Unterschiede bleiben aber vorhanden. Interessant ist die Thematik allemal, und wenn man wissenschaftlich arbeitet oder professioneller filmt sind die Angaben auch notwendig, aber übertreiben sollte man es damit wahrlich nicht. ;)


    Übrigens ist das Thema Transmissionsverlust auch ein Grund, warum Olympus bei den FT-Objektiven nie unter f/2 wollte. Die geringen Vorteile größerer Öffnungen rechtfertigten in ihren Augen nicht die auftretenden Nachteile. Eine durchaus nachvollziehbare Einstellung :cool:


    Zum Thema Autofokus sei kurz gesagt, dass dieser auch bei 25/0,95 kein Problem darstellen würde. Jedenfalls keiner größeres, als beim kürzlich erschienenen 50/1,8. Das hochlichtstarke Objektive im Nahbereiche Probleme haben können ist sicherlich richtig, allerdings dürfte man dann viele Objektive nicht mit Autofokus bekommen. Wobei es ja auch eigentlich nicht um den Autofokus ging - manuelle Objektive haben auch heute noch ihre Berechtigung. Aber deswegen muss man ja nicht auf jeden komfort verzichten, und gerade die Springblende gehört da definitiv dazu ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe das anders. FT ist aufgrund der Sensorgröße und der Festlegung als Zoomsystem nicht prädestiniert auf eine geringe Schärfentiefen, egal welche Öffnung man wählt. Die Konzentration auf alle Parameter der Bildqualität bei hochwertigen Zoomobjektiven war mein Grund für die Wahl von FT gegenüber anderen Systemen. Wenn ich maximale Freistellung auf Schärfentiefe basierend benötige wähle ich eben digital Kleinbild oder analog Großformat.


    Das weitere Objektive mit höheren Öffnungen im späteren Verlauf als Ergänzung sinnvoll gewesen wären, um das gesamte System zu stärken, ist in meinen Augen durchaus richtig. Das sie jetzt im µFT-System kommen finde ich auch gut. Trotzdem sollte man über die Unterschiede und Nachteile aufklären. Und trotzdem finde ich die Beschränkung auf f/2 bei FT noch immer passend, gerade wenn ich bedenke, was für herrliche Objektive das hervorgebracht hat.

  • Da hier anscheinend kaum jemand das Nokton besitzt bzw. verwendet, möchte ich noch meine mittlerweile 4jährige Erfahrung mit dem Objektiv hier kundtun:


    Die technischen Abhandlungen sind interessant zu lesen, von denen ich jedoch größtenteils nur Bahnhof verstehe ;). Wolfgang und Sascha sind ja technisch versiert bis ins kleinste Detail - das ist ja richtiggehend umwerfend ohnmacht.


    Das Nokton hat sich bei mir als Lieblingsobjektiv eingeschmeichelt. Viele wunderschöne Bilder sind mittlerweile damit entstanden (sei es auf der E-P2, der E-P3 oder auf der aktuellen OM-D E-M10). Wobei es auf der E-M10 mir noch mehr Freude bereitet. Ich habe mit dem Nokton eine Hochzeit und einige Taufen schon bestritten. Zum Nokton 17,5/0,95 konnte ich mich, wegen des Gewichts, nicht durchringen (es kam daher das Oly 17/1,8). Die beiden Objektive sind die meist verwendeten FB in meinem Sortiment (vorallem in der dunklen Jahreszeit).
    Auch wenn ich schon laut über das 25/1,8 oder dem Panaleica 25/1,4 (weil das Nokton doch ein recht schwerer Klotz ist bzw. ein AF gelegentlich recht praktisch wäre) nachgedacht habe, so bleibt das Nokton bei mir.


    Was mich wirklich beeindruckt, ist die nach wie vor tolle Verarbeitung - gebaut für die Ewigkeit. Gut, der Fokusierring hat ein ganz wenig Abrieb, aber läuft genauso butterweich wie bei der Leiferung. Ebenso rasten die Blenden genauso präzise ein wie sie sollten.
    Bei der Bildbearbeitung habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Nachschärfen bei Bildern, die mit dem Nokton gemacht wurden, nur eine Verschlechterung mit sich ziehen.


    Zum Abschluss wiederhole ich gerne, was ich schon mehrmals gesagt habe: stünde ich vor der Wahl, welches Objektiv ich von meinem Fuhrpark als einziges behalten würde, so würde ganz klar das Nokton an erster Stelle liegen.


    Herzliche Grüße
    Alex

    Freundliche Grüße
    Alex


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    • Offizieller Beitrag

    Danke Alex,


    ich finde es wichtig, die Erfahrungen und Ansichten immer mal wieder zu teilen, denn gerade mit der Zeit relativiert sich doch einiges (positiv wie negativ), so dass am Ende durch die vielen Mosaiksteinchen ein recht realistisches Bild entsteht. So jedenfalls meine Erfahrung, weswegen ich Langzeiterfahrungsberichte deutlich gehaltvoller finde als schnelle "Reviews".


    Mein grundsätzliches Interesse an der Nokton-Reihe ist ja nie verebbt (auch wenn das 25er aufgrund meiner Ausrichtung das für mich am wenigsten Interessante ist), aber die konstruktiven Einschränkungen stoßen mir weiterhin auf (sogar umso mehr, je mehr Objektive angeboten werden, weil es so ja noch komplizierter wird). Jetzt kommt mit dem 10,5 mm sogar ein erstes "Spezialobjektiv" (rein von der Brennweite her), und es soll nicht das letzte sein (wie man aus Japan hinter vorgehaltener Hand zu hören bekommt), und der Ärger wird bei mir immer größer. Schade, dass der bisher einzige konsequente µFT-Dritthersteller auch in dem Punkt zu konsequent ist. :( Umso mehr, wenn ich Beiträge wie deinen lese. ;)

  • Danke Alex für die Infromation, dass Olympus anscheinend in dieser Richtung nachgedacht hat. Bei meiner E-M10 ist das leider nicht möglich und tlw. lästig, wenn man eine kleine Änderung macht und jedes Mal beim ersten Menü-Punkt wieder beginnen muss ...


    Roger, das Nokton ist ein feines Objektiv, keine Frage. Doch zeitweilig ist mir Größe und das Gewicht etwas lästig, aber von der Handhabung her ist es spitze.

    Freundliche Grüße
    Alex


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  • Roger, das Nokton ist ein feines Objektiv, keine Frage. Doch zeitweilig ist mir Größe und das Gewicht etwas lästig, aber von der Handhabung her ist es spitze.

    Da hast Du schon recht, letzthin durfte ich mit einem Nokton eine Bildchen machen. Mir sind beinahe die Tränen gekommen, das fokussieren geht sowas von smooth und präzise. Nix Autofokus, sondern einfach wie in meiner Jugenzeit, meine Minolta und ich.... :-)) Da waren Zoom-Objektive noch ein unerschwinglichter Bubentraum...


    Wobei ich die Zoom- und Autofokusgeschichte durchaus zu schätzen weiss.... aber je länger ich darüber nachdenke, dann stelle ich fest, meine Linse hat eigentlich nur 2 Brennweiten, 18 oder 50mm, dazwischen mache ich eigentlich selten Bilder... wie heisst es doch? Jung gewohnt, alt getan...

  • Wir sind zwar jetzt mit dem Nokton eindeutig OT. Die butterweiche Scharfstellung und die massive Bauart sowie die ausgezeichnete Bildqualität waren für mich ausschlaggebend, das Nokton dem Panasonic (25/1.4) den Vorzug zu geben. Ja, manchmal wäre ein AF gut, aber mit dem Nokton bin ich in den meisten Fällen auch schnell genug. ;)

    Freundliche Grüße
    Alex


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    • Offizieller Beitrag

    Massive Bauart ist gut, das Ding ist in erster Linie schwer. ;) Und was die optischen Leistungen betrifft ist, nunja, ich würde sie eher durchwachsen nennen, weil das Objektiv nach alter Schule gerechnet wurde. Das kann man mögen, man kann damit auch sehr gute Bilder machen (was der Alex sicherlich demonstrieren wird), aber man kann eben gerade für das Geld auch mehr erwarten. Und bei mir überwiegt letzteres, weil ich mit der klassischen Darstellung noch nie so viel anfangen konnte. Hinzu kommt, dass ich bis heute nicht verstehe, warum nicht zumindest ein Chip für die EXIF-Daten (inkl. Fokuskontakt) integriert wurde. Cosina kann damit umgehen, er kostet nur ein paar Cent und hätte den Komfort so deutlich erhöht.
    Und ja, in meinen Worten liegt bewusst viel Enttäuschung. Ich liebe gut gefertigte Objektive, mechanische Fokussierungen, rein optische Rechnungen, einen Blendenring am Objektiv und habe mich sehr gefreut, als ich die ersten Infos zum Objektiv auf den Tisch hatte, vor allem, weil es wirklich native Rechnungen für µFT waren und keine Kompromisslösungen für APS-C und µFT. Nur wünsche ich mir eben die klassischen Tugenden in moderner Interpretation, also mit automatischer Sucherlupe bei Fokussierung, mit Übertragung der Brennweite an den Bildstabilisator oder eben das Hinterlegen der eingestellten Werte in den EXIF-Daten. Hier hat Cosina in meinen Augen eine große Chance verspielt.


    PS: Ich habe die Beiträge mal hier in das Nokton-Thema verschoben, so kann man es dann einfacher finden, falls es später noch interessiert.

  • Das kann ich alles nicht beurteilen, mich hat das Ding auf den ersten Blick sehr begeistert. Dann sei hier aber die Frage erlaubt was Du denn als adäquate Alternative empfehlen würdest...

  • War kurz verwirrt, weil das meine Beiträge verschoben wurden, passt aber schon.


    Ja, das Nokton ist ein schwerer Hund, ein Totschläger (wenn man es so bezeichnen will), denn 440 Gramm sind bei mFT kein Leichtgewicht. Jedoch erleichtert das Gewicht die Stabilisierung. Bei der E-M10 stelle ich den Bildstabi auf 24mm und das bleibt solange, bis ich das Objektiv wechsle. Gut, bei ganz geöffneter Blende ist es weich und der Schärfentiefebereich wird sehr klein. Doch ich verwende das Objektiv fast immer leicht abgeblendet. Als großen Konkurrenten würde ich das Panasonic 25/1.4 bezeichnen - sind beide gleichauf - nur das Panasonic hat AF. Dafür hat das Nokton eine Naheinstellungsmöglichkeit, wo das Pana längst versagt.


    Ein paar Bilder - teilweise schon gezeigte bzw. ältere:



    Wien - Vienna (Ring/Schottentor) by Alexander Pangl, auf Flickr



    Café Schottenring by Alexander Pangl, auf Flickr



    Am Graben by Alexander Pangl, auf Flickr



    Wien - Kohlmarkt mit Blick auf das Michaelertor by Alexander Pangl, auf Flickr

    Freundliche Grüße
    Alex


    Meine Bilder auf Flickr

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